Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen...

R_aus_C

Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#11

Beitrag von R_aus_C » Mo 9. Mai 2011, 22:32

Thomas/V. hat geschrieben:naja, Rigolen, gar 3 Spaten tief, halte ich für irrsinnige Arbeit, bei der auch noch die oberste, humoseste Bodenschicht abgetragen wird...
für Kartoffeln reicht eine Spatentiefe aus, danach führt man immer organisches Material von oben zu (Mulchen, Kompost einarbeiten oder Hügelbeete anlegen) und mit der Zeit hat man eine gute Bodenstruktur
Hallo Thomas und Helga,

der Boden ist so locker, das man die Brennnesseln samt Wurzeln einfach büschelweise rausziehen kann, wie ich gerade erfahren durfte.

Klar, da kann man nicht sicher sein, das alle Wurzelreste mit raus kommen, aber damit kann ich dann wohl leben.

Und das mit der schwarzen Folie funktioniert wirklich gut bei Erdbeeren, Kartoffeln und Spargel.
Zu DDR-Zeiten wurde das auch bei Freilandgurken, Salat und Kohl praktiziert, es hat eigentlich denselben Effekt wie Mulchen.
Es nimmt den unerwünschten Pflanzen das Licht, und hält den Boden feucht und locker.
Sieht aber im Gegenzug auch nicht so schön aus. (aber sieht Mulch schön aus??? )

viele Grüße
Rainer

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Saurier61
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Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#12

Beitrag von Saurier61 » Mo 9. Mai 2011, 22:54

Hallöle Rainer,

dann erspart mir die Folie auch das Gießen :engel:
hier ist es schon so trocken, dass ich nach der Gartenarbeit aussehe als hätte ich nen halben Meter unter dem Gartenboden gearbeitet. Es ist staubig ohne Ende. Soviel kann ich gar nicht gießen...
Wenn die Bauern hier pfllügen, dann ziehen sie 3 Meter hohe Staubwolken hinter sich her...

Ich wollte eigentlich noch Sträucher ausbuddeln und einige Himbeerausläufer, aber in der Ecke mit den Sträuchern kommt man kaum mit dem Spaten in den Boden.
Rasen kann ich jetzt auch nicht mähen... der wird sonst garantiert braun.

Wenn es hier nicht bald regnet, dann ist der Mais, die Gerste... wahrscheinlich nur noch was zum Umpflügen...
Erdbeerfelder werden hier schon mit weißem Vlies abgedeckt....

Doch das hat was... schwarze -Folie.. ist mir egal, wie das aussieht.. :mrgreen: .

Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

R_aus_C

Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#13

Beitrag von R_aus_C » Mo 9. Mai 2011, 23:35

@Helga,

dann gieße doch die Beete, die du abdecken willst, leicht, wie bei einem kurzen "Landregen".
Muß nicht wirklich viel sein, Hauptsache, die Oberfläche ist benetzt.

Danach die schwarze Folie drauf, und das Wasser bleibt, wo es sein soll...

viele Grüße
Rainer

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Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#14

Beitrag von fuxi » Di 10. Mai 2011, 11:43

R_aus_C hat geschrieben:Dann will ich damit beginnen, urbar zu machen:
[...]
Gibt es Lösungen, die einfacher sind als das Umgraben (unter diesen Gegebenheiten)?
Ach ja, die Suchfunktion ist schon was tolles :roll:

Das Thema hier im Forum:
>>Möchte ein neues Beet anlegen...<<
>>Boden vorbereiten...<<

Das Thema im Selbstversorger-Museum:
>>Von der Wiese zum Gemüsegarten<<
>>Wie anfangen?<<
>>Pflügen oder Fräsen?<<
>>Wiese umgraben<<
>>Neues Beet ohne Umgraben<<
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Manfred

Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#15

Beitrag von Manfred » Di 10. Mai 2011, 16:22

Die Frage ist halt, welche Voraussetzungen man hat und welche Ansprüche.
Wer verdichteten, schweren Boden in gutes Gartenland für alle Gemüseargen wandeln will, kommt ums Graben und ums Einarbeiten größerer Mengen organischen Materials in mehreren Schritten nicht herum. Die vielen Generationen von Gärtnern vor uns haben Methoden wie das Rigolen nicht umsonst erfunden.
Um den gleichen Effekt wie 1 x Rigolen mit Mulch und durch die Arbeit von allerlei Bodenleben und Pflanzen zu erreichen, braucht es Jahrzehnte, wenn es denn überhaupt gelingt.
Strohfeuer mit anspruchslosen Kulturen wir Kürbissen und Kartoffeln habe ich selbst schon abgebrannt. Kürbise kann mit 5 cm Erde, reichlich orgnischen Material drauf und genug Wasser probemlos auch auf einer Betonplatte ziehen, mit gutem Erfolg. Was übrig bleibt, wird trotzdem nicht dazu taugen, dort im Folgejahr Knollensellerie zu kultivieren.
Mit den heutigen Möglichkeiten in Sachen Düngung und Bewässerung hat natürlich ein gutes Wurzelwerk an Bedeutung verlorgen. Das war mit den alten Hasen, die wenig außer Mist, Kompost und Knochenmehl hatten, noch anders. Trotzdem (gerade wenn man heute noch ohne Kunstdünger und Bewässerungsanlage schafft) sieht man deutliche Unterschiede im Wachstum der Pflanzen zwischen einem professionell vorbereitem Boden und irgenwas hingebasteltem. Je höher die Ansprüche der jeweiligen Pflanze, desto mehr.
Rigolt wurde auch nicht jedes Jahr, sondern halt bei der Erstkultivierung dann dann in langjährigen Abständen, jeweils vor einer Kultur, die einen tiefen, lockeren Wurzelraum besonders zu schätzen weiß.
Wenn man Sand oder einen von Vorgängen tief kultivierten Gartenboden vorfindet, ist das natürlich was anderes als bei einer festgefahrenen, betonartigen, steinigen Lehmklitsche. In letztem Fall würde ich heute ein paar Euro für einen Baggereinsatz ausgegeben, um den Boden einen 3/4 Meter tief zu lockern. Bei der Gelegenheit gleich grobe Steine raus und Sand und organisches Material rein. Das wäre eine gute Investiton für die folgenden Jahrzehnte des Gartenbaus.
Wer hat heute schon noch die körperlichen Voraussetzungen, einige 100 qm schweren Boden zu rigolen. Das Durschnittslahmer gibt man das nach einigen Stunden frustriert auf.

Manfred

Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#16

Beitrag von Manfred » Di 10. Mai 2011, 16:32

Nachtrag:
Wer der englischen Sprache mächtig ist und sich vom einem gerüttelt Maß Dekadenz nicht abschrecken lässt, wird an dieser Dokuserie der BBC (auf DVD erhältlich) gefallen finden:

The Victorian Kitchen Garden

Dort wurde (mit eingeschränkten Mitteln) versucht, einen victorianischen Nutzgarten wiederzubeleben.
Ganzjährig geheizte Gewächshäuser für Ananas und winterliche Blumenbouquets, geheizte Steinmauern für empfindliches Sparlierobst oder gar 14 kravatierte Gärtner für einen einzelnen Haushalt wird sich heute kaum noch jemand leisten wollen. Trotzdem birgt die Serie altes Wissen für moderne Gärten (inkl. des tiefen Rigolens).

R_aus_C

Re: Wiese urbar machen, 1. Nutzung als Kartoffelbeet, Fragen

#17

Beitrag von R_aus_C » Di 10. Mai 2011, 19:23

Hallo Manfred,

die "noch" Wiese werde ich 2 Spaten tief umgraben und das andere Beet nur mit der Grabegabel umstechen und die Unkräuter und Wurzeln rauslesen.

Ich bin dann erstmal einige Tage weg zur Gartenarbeit und ohne Internet...

Allen Danke für die Antworten und viele Grüße
Rainer

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