Euer Selbstversorger-Ärger

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Lena
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1631

Beitrag von Lena » So 26. Jun 2016, 19:29

Und hat das Unwetter diese Woche auch voll erwischt, im Garten ist so ziemlich alles hin, ca. 50% unserer Obstbäume sind umgekippt, auf den Heuwiesen liegt das Gras platt, fast alle Offenställe waren vollgelaufen, mehrere Dächer beschädigt, Keller voll Wasser, Auto von Hagel zerbeult.

Ich wohne seit über 30 Jahren hier im Dorf, habe keine Feinde, bin immer hilfsbereit....und mir hat kein Schwein Hilfe angeboten. Von den Nachbarn kamen nur blöde Sprüche wie " Da habt ihr es die nächsten Winter ja richtig warm", "Seid froh, dass das Dach nicht komplett weg ist" usw.
Hilfe kam von ganz fremden Leuten, die wir nur übers Internet kennen.
Baumfrau hat geschrieben: Hoffentlich habt ihr tolle Nachbarn oder einige Selbstversorger aus dem Forum und annähernd aus eurer Gegend kommen mal zum Arbeitseinsatz. Zusammen ist so was ja immer etwas leichter zu tragen.

Ich drücke euch die Daumen!

Liebe Grüße aus dem Norden (leider zu weit weg, sonst wäre ich kurz rübergefahren zu euch)
Regina
nette Grüße, Lena

Hildegard
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1632

Beitrag von Hildegard » So 26. Jun 2016, 23:42

Gestern um die Zeit wütete es gerade . Fazit: Tausende Waldbäume sind entweder geköpft oder liegen gleich einem Trümmerhaufen entwurzelt am Boden.
Stromausfall bis Vormittag, bei einigen noch immer, Strassen blockiert, Wasser überall dort wo es nicht sein sollte.....
Ich entdeckte heute Morgen beim Blick aus dem Fenster Häuser, die seit 50 Jahren hinter einem Wald verborgen waren!
Da brauch ich meinen Beeren, Blumen und Marillen nicht wirklich nachweinen.
Mein Mann ist bei der Feuerwehr...die könnten sich jetzt klonen! und wären noch immer zuwenige.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

greymaulkin
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1633

Beitrag von greymaulkin » Mo 27. Jun 2016, 10:39

Moin, ihr Armen :mama: , ich kann euch das nachfühlen. Und ein Riesenlob an die Feuerwehr, die reißen sich wirklich die Beine aus, um erste Hilfe zu leisten. Und dann muß jeder selber sehen.
Wir konnten auch nur wenig für andere tun, bis gestern abend waren wir mit dem Scheunendach zugange, vieles fällt einem erst nach und nach auf. Die Nachbarn sind doch selber am pumpen, lüften, trockenheizen, eindecken, Zäune reparieren, Futter organisieren, Holz wegschneiden.
Lena hat geschrieben:
Ich wohne seit über 30 Jahren hier im Dorf, habe keine Feinde, bin immer hilfsbereit....und mir hat kein Schwein Hilfe angeboten. Von den Nachbarn kamen nur blöde Sprüche wie " Da habt ihr es die nächsten Winter ja richtig warm", "Seid froh, dass das Dach nicht komplett weg ist" usw.
Hilfe kam von ganz fremden Leuten, die wir nur übers Internet kennen.
Baumfrau hat geschrieben: Hoffentlich habt ihr tolle Nachbarn oder einige Selbstversorger aus dem Forum und annähernd aus eurer Gegend kommen mal zum Arbeitseinsatz. Zusammen ist so was ja immer etwas leichter zu tragen.

Regina
Die richtige Antwort auf dämliche Brennholzsprüche wäre: geeeh weckkkk und lass den Wacholder hier und den manitu, bobcat, Hoflader etc. wenn du damit fertig bist.
Die Nachbarn, die es am schlimmsten getroffen hat, haben uns gestern von Touris erzählt, die Filmchen drehen. Einer hätte sich sogar im Rückspiegel die Frisur gerichtet, ehe er ein Selfie vor dem einsturzgefährdeten Kotten machte. Das er nicht genölt hat, daß die Eiche schon runter war, war alles. also ich hätte ihm gleich noch einen Scheitel gezogen

Wenn der letzte Sommer mit den 160l Regen auf einen Satz und dieser mit den ständigen Starkregen und den Windhosen jetzt die Normalität darstellt, dann sollten wir unseren Hofaufbau nochmal grundsätzlich überplanen. Als unser Brunnen trockenfiel, weil es einfach nicht regnete, haben wir Zisternen ausgebaut und Wassersammeln und Halten angefangen, jetzt steht das Wasser Armlänge unter Brunnenkante, die Zisterne kann kaum noch über den Überlauf entwässern, bevor sie das über die Deele ins Wohnhaus tut, müssen die Regenrinnen egal wohin nur anders ablaufen.
Und die Hochbeete müssen höher, damit sie schneller trocknen. Oder halbehalbe bepflanzen, jeweils für garkein und für zuviel Wasser.
Und in uns gehen, ob wir die exponierte Eiche am Haus, wegen der wir keine Photovoltaik haben, der Sicherheit zuliebe opfern.
Unkraut wie Erlen und Weiden als Windschutz für neue Obstbäume, die dann höchstens Halbstamm werden dürfen.
Die Geflügelställe müssen vom Boden weg. Und der Kartoffelacker weg vom Hang, wo die Kartoffeln ausgespült werden. Die Heukartoffeln haben übrigens nichts abbekommen, nur von unten wird´s langsam nass. Vielleicht nächstes Jahr mal alle möglichen Kleinanlagen wie den berühmten Kartoffelturm.

Ich bin vom Thema abgekommen :flag:

Gruß, Bärbel

Rati
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1634

Beitrag von Rati » Mo 27. Jun 2016, 11:33

greymaulkin hat geschrieben:...Wenn der letzte Sommer mit den 160l Regen auf einen Satz und dieser mit den ständigen Starkregen und den Windhosen jetzt die Normalität darstellt, dann sollten wir unseren Hofaufbau nochmal grundsätzlich überplanen. Als unser Brunnen trockenfiel, weil es einfach nicht regnete, haben wir Zisternen ausgebaut und Wassersammeln und Halten angefangen, jetzt steht das Wasser Armlänge unter Brunnenkante, die Zisterne kann kaum noch über den Überlauf entwässern, bevor sie das über die Deele ins Wohnhaus tut, müssen die Regenrinnen egal wohin nur anders ablaufen....
greymaulkin, du wirst dich wohl auf beides einstellen müssen, sowohl Trockenheit als auch Wassermassen und Sturm. Das Wetter wird sich öfter mal von seiner extremern Seite zeigen.

Wir hatten am Sonnabend auch das erste mal so richtig extremen Starkregen - zum Glück ohne Hagel.
Ich konnte zusehen wie sich die Wasserfront, nachdem sie Strasse und Gullys überschwemmt hatte innerhalb von ca zwei Minuten über unsere Wiese bis zum Haus vorbewegte.
Zum Glück war dann der Scheitelpunkt auf der Strasse noch etwas niedriger als die Steinumfassung unserer Kellerfenster und wir blieben verschont, aber ich glaube es ist schon gut das auf unserem Grundstück nicht alles gepflastert ist.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1635

Beitrag von der.Lhagpa » Mo 27. Jun 2016, 13:36

Lena hat geschrieben:Und hat das Unwetter diese Woche auch voll erwischt, im Garten ist so ziemlich alles hin, ca. 50% unserer Obstbäume sind umgekippt, auf den Heuwiesen liegt das Gras platt, fast alle Offenställe waren vollgelaufen, mehrere Dächer beschädigt, Keller voll Wasser, Auto von Hagel zerbeult.

Ich wohne seit über 30 Jahren hier im Dorf, habe keine Feinde, bin immer hilfsbereit....und mir hat kein Schwein Hilfe angeboten. Von den Nachbarn kamen nur blöde Sprüche wie " Da habt ihr es die nächsten Winter ja richtig warm", "Seid froh, dass das Dach nicht komplett weg ist" usw.
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Traurig. Ich habe gerade das Gefühl daß Du in der gleichen Gegend wie wir wohnst.... Wir hätten hier auch keinerlei Hilfe zu erwarten... Also Kopf hoch und weiter. Und immer lächeln, Du kannst sie nicht alle töten.

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1636

Beitrag von Jul » Mo 27. Jun 2016, 18:38

Mensch, das klingt ja be***issen bei euch... Hoffe ihr schafft es alles wieder aufzubauen!

Bei uns ist im Notfall auch nicht viel Hilfe angesagt, weil wenn es ein Unwetter gibt, natürlich jeder an seinem eigenen Dach bastelt.
Aber die Straßen werden gemeinsam frei geschaufelt oder gesägt (sei es Schnee, Geröll, Matsch oder Bäume) und es ist selbstverständlich, dass man älteren Nachbarn den Schnee wegschaufelt. Es ist aber auch wirklich ein kleines Dörfchen und sozusagen die Hälfte ist eh verwandt^^

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poison ivy
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1637

Beitrag von poison ivy » Di 28. Jun 2016, 16:54

ohmygod
wer von Euch hatte mit mir Mitleid, als mir die Bruecken davongeschwommen sind,
weil mein Baechlein zum reissenden Wildbach wurde?
wer hatte Mitleid, wie mir kniehoch die Bruehe durch den Gemuesegarten gelaufen ist?
wer hatte Mitleid bei den diversen Baeumen, die mir so in den Garten gefallen sind?
und wer hat jetzt Mitleid, wo im Baechlein bestenfalls noch ein Rinnsal laeuft und alles vertrocknet?
wunderbar,
wer jetzt viermal 'ich' gesagt hat, kriegt von mir auch Mitleid fuer was auch immer Naturlaestigkeiten

Rabe
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1638

Beitrag von Rabe » Di 28. Jun 2016, 18:49

Unser Badeofen ist nach nur 4 Jahren durchgerostet :bang:
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

Olaf
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1639

Beitrag von Olaf » Di 28. Jun 2016, 19:22

@ Ivy:
Vielleicht hast Du -zumindest im geschriebenen Wort- ne Art an Dir, die es schwer macht mit der Empathie? :duckundweg:
Und, hast Du überhaupt davon geschrieben? Auf Verdacht kann man schlecht Anteil nehmen.
Oder naja, volles Mitgefühl von mir, bei allem, was dir so passiert ist und auch schon vorab....
Gut???
:troest:
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#1640

Beitrag von mot437 » Di 28. Jun 2016, 23:17

schliese mich dem kolektifen mitleid an :office: :knudddel: :hoch:

bei uns in der schweiz gibts n sprichwort ....wen einer nicht jamert ist es kein bauer
das mein ich nicht negatif
wer mit der natur so ferbunden ist der hat imer mit angst zu tun

wie in einem lieblingsfilm fon mier
die gloreichen 7
da sagt der alte
die bauern haben imer angst
wen das schwein keine ferkel wirft for dem ferhungern
wen das schwein zufiele ferkel wirft dan ferhungern die ferkel



jeder fon uns ist abwechselnd mit dem pech und gluek dran :) :lala: dafuer haben wier doch einander zum es zu feiern oder beklagen
ales nur in sich fressen bringt nix gutes
Sei gut cowboy

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