Phacelia ist eine Gründüngungs- und Bienenweidepflanze, sie stammt aus den subtropischen Trockengebieten Nordamerikas.ina maka hat geschrieben:hab heute mal aufgepasst - in Wien sind sehr viele Verkehrsinseln voll mit "Bienen-Blumen", ganz offensichtlich ausgesäht.
Hier in der Gegend sind es vor allem Klatschmohn, Kamille und Phacelia - ist Phacelia die neue Kornblume??![]()
Aber Insekten sind dort recht viele!
Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
- emil17
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Es ist wirklich schön in Städten solche Blumen zu sehen.ina maka hat geschrieben:hab heute mal aufgepasst - in Wien sind sehr viele Verkehrsinseln voll mit "Bienen-Blumen", ganz offensichtlich ausgesäht.
Hier in der Gegend sind es vor allem Klatschmohn, Kamille und Phacelia - ist Phacelia die neue Kornblume??![]()
Aber Insekten sind dort recht viele!
An stark befahrenen Straßen leiden die Schmetterlinge und Bienen aber sehr.
Meine Initiative richtet sich an Leute die den Rand ihres Privatweges aufbessern möchten, wo die Tierchen doch wirklich mehr Ruhe haben.
Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Da sind ja einige interessante Gedanken dabei, auch einige Seiten, die ich nicht kannte, danke für die Hinweise.
Ich versuche aber mal meine Befürchtungen etwas besser zu formulieren.
Die meisten Leute, die solche "Baumarktsblühmischungen" kaufen, machen sich nur Gedanken über das Aussehen der Blumen und Blüten und wenn dann noch "Bienen" und "Natur" oder "Wild" draufsteht, Werbung halt, ist man auch noch stolz drauf.
Da ich ja Bienen halten will, hab ich mittlerweile eine Menge Literatur (auch aus der SV- Bibliothek) dazu gelesen. Ich mache jetzt mal meine (laienhafte) Aussage, die Bienenprofis mögen mich korrigieren, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Bienen sind im Honig/ Pollen sammeln sehr effektiv. Bienen geben ertragreiche Stellen an ihr Volk weiter und führen andere Bienen zu der gefundenen ertragreichen Stelle. Gut fürs Volk und den Imker. Weniger ertragreiche Stellen werden dadurch auch weniger angeflogen und bestäubt. Die regionale Arten werden also mit der Zeit zurückgehen, also die regionale Vielfalt darunter leiden. Das wirkt sich natürlich auch auf die Fauna aus, viele Insekten sind z.B. an bestimmte Pflanzen gebunden.
Der Hinweis, die Blühmischungen werden ja zusätzlich, oft an nicht genutzten Stellen verwendet, ist zwar richtig, hilt aber der regionalen Artenvielfalt nicht. Die großen Kaufhaus/ Baumarktketten sind strategisch darauf ausgerichtet, daß überall die Waren in jedem Haus möglichst gleich sind/ an gleicher Stelle stehen. Einige regionale Produkte dienen m. M. nur zu Werbezwecken. Die Blühmischungen sind also auch für den Norden wie den Süden, Osten oder Westen gleich und m. M. nicht förderlich für die regionalen Arten aus oben genannten Gründen.
Ich habe keine Angst davor, das sich solchen Mischungen ungehindert ausbreiten, was nicht in die Region gehört oder nicht zum Boden Klima paßt wird wieder vergehen, aber heute wird meist im Frühjahr immer wieder neu "gestaltet", also jedes Jahr von den "Gestaltern" eine neue, gleiche Mischung gekauft. Das ist natürlich bei den Mitgliedern dieses Forums oder ähnlicher Foren anders, aber das sind natürlich auch nur ein Bruchteil der Bevölkerung.
Ich versuche aber mal meine Befürchtungen etwas besser zu formulieren.
Die meisten Leute, die solche "Baumarktsblühmischungen" kaufen, machen sich nur Gedanken über das Aussehen der Blumen und Blüten und wenn dann noch "Bienen" und "Natur" oder "Wild" draufsteht, Werbung halt, ist man auch noch stolz drauf.
Da ich ja Bienen halten will, hab ich mittlerweile eine Menge Literatur (auch aus der SV- Bibliothek) dazu gelesen. Ich mache jetzt mal meine (laienhafte) Aussage, die Bienenprofis mögen mich korrigieren, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Bienen sind im Honig/ Pollen sammeln sehr effektiv. Bienen geben ertragreiche Stellen an ihr Volk weiter und führen andere Bienen zu der gefundenen ertragreichen Stelle. Gut fürs Volk und den Imker. Weniger ertragreiche Stellen werden dadurch auch weniger angeflogen und bestäubt. Die regionale Arten werden also mit der Zeit zurückgehen, also die regionale Vielfalt darunter leiden. Das wirkt sich natürlich auch auf die Fauna aus, viele Insekten sind z.B. an bestimmte Pflanzen gebunden.
Der Hinweis, die Blühmischungen werden ja zusätzlich, oft an nicht genutzten Stellen verwendet, ist zwar richtig, hilt aber der regionalen Artenvielfalt nicht. Die großen Kaufhaus/ Baumarktketten sind strategisch darauf ausgerichtet, daß überall die Waren in jedem Haus möglichst gleich sind/ an gleicher Stelle stehen. Einige regionale Produkte dienen m. M. nur zu Werbezwecken. Die Blühmischungen sind also auch für den Norden wie den Süden, Osten oder Westen gleich und m. M. nicht förderlich für die regionalen Arten aus oben genannten Gründen.
Ich habe keine Angst davor, das sich solchen Mischungen ungehindert ausbreiten, was nicht in die Region gehört oder nicht zum Boden Klima paßt wird wieder vergehen, aber heute wird meist im Frühjahr immer wieder neu "gestaltet", also jedes Jahr von den "Gestaltern" eine neue, gleiche Mischung gekauft. Das ist natürlich bei den Mitgliedern dieses Forums oder ähnlicher Foren anders, aber das sind natürlich auch nur ein Bruchteil der Bevölkerung.
Gruß Dieter
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Ist jetzt die Frage was du willst. Regionale Blumen? Ertragreiche Pflanzen für die Bienchen? Vielfalt? Hübsch? Vier Fragen, vier Mischungen. Mindestens.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Ich möchte hauptsächlich die regionale Vielfalt erhalten und möglichst auch andere dafür sensibilisieren. Wobei regional noch zu weit ist, standortnah wäre vielleicht besser ausgedrückt. Die heutige Mentalität, immer "größer, weiter, schneller, mehr" halte ich für nicht sehr klug.Rohana hat geschrieben:Ist jetzt die Frage was du willst. Regionale Blumen? Ertragreiche Pflanzen für die Bienchen? Vielfalt? Hübsch? Vier Fragen, vier Mischungen. Mindestens.
Gruß Dieter
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Ist das nicht auch eine Art von höher schneller weiter? Wenn du forcierst dass DA jetzt wachsen MUSS was "regional" ist, implizierst du dass da irgendwas wächst was nicht regional ist. Mach nackten Boden, es wird immer irgendwas keimen - das ist garantiert regional, weil es da ist wo es ist... ob es vielfältig ist, ist eine andere Frage 
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Benutzer 72 gelöscht
Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Meinst du auch wiederbeleben??Wicheler hat geschrieben:Ich möchte hauptsächlich die regionale Vielfalt erhalten
"erhalten" kannst du sie am besten, indem du an manchen Fleckchen Erde eben "nichts" tust - außer (nach der Samenreife der zu fördernden Blütenpflanzen) mähen bzw. zu arg wuchernde Pflanzen entfernen.
Aber das reicht eben nicht für die vielen Honigbienen
Stimmt es wirklich, dass zuwenig blüht, wenn man ein Stückchen Wiese extensiv bearbeitet ohne aber speziell etwas einzusäen? Bei uns blüht sowieso viel in den Wiesen, lebe ich im Paradies??
Eher sinnvoll für alle Insekten wäre es wahrscheinlich, bei den echten Zierpflanzen auch auf Nektar- bzw. Pollenreichtum zu achten - ?
Gemüsepflanzen blühen lassen....
- Rohana
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Ich stosse mich ehrlich gesagt ein wenig an dem Begriff "Vielfalt". Wenn du mal wirklich rausgehst auf Flächen die mehr oder weniger naturbelassen sind, wieviel "Vielfalt" findest du da? Kommt doch sehr an auf was für Stellen du schaust... ich mein nur, so Blütenmeere bis zum Horizont wo einfach NUR Bärlauch steht, sind ein wunderbares Beispiel für Varianten von "Vielfalt". Eine mehr oder wenige grosse Gruppe der an den Standort am besten angepassten Pflanzen wird sich früher oder später durchsetzen. Die sind eben nicht politisch korrekt 
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Benutzer 4754 gelöscht
Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Wenn man nackten Boden der Selbstbegrünung überlässt wächst doch nur Unkraut
Und wenn man lange wartet ohne einzugreifen setzt sich die stärkste Art durch und verdrängt nach und nach alles andere...
Ganz ganz ohne Eingfriffe steht am ende in 200 Jahren eh nur noch Wald...
Und wenn man lange wartet ohne einzugreifen setzt sich die stärkste Art durch und verdrängt nach und nach alles andere...
Ganz ganz ohne Eingfriffe steht am ende in 200 Jahren eh nur noch Wald...
Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?
Naja, der Mensch ist ja auch ein Stück Natur und will LebenRohana hat geschrieben: Mach nackten Boden, es wird immer irgendwas keimen - das ist garantiert regional, weil es da ist wo es ist... ob es vielfältig ist, ist eine andere Frage[/quote
Eben, das mein ich ja, nichts "mit Gewalt" reinbringen, sondern das was dahin gehört wachsen lassen. Das ist eben nicht "höher, schneller, weiter, mehr"
Genau, das mein ich!ina maka hat geschrieben:Meinst du auch wiederbeleben??Wicheler hat geschrieben:Ich möchte hauptsächlich die regionale Vielfalt erhalten
"erhalten" kannst du sie am besten, indem du an manchen Fleckchen Erde eben "nichts" tust - außer (nach der Samenreife der zu fördernden Blütenpflanzen) mähen bzw. zu arg wuchernde Pflanzen entfernen.
Ein Bekannter mit seinem Freund, beide Imker, haben je 2 Völker in ein sehr großes Rapsfeld gestellt, wenig Flugmeter, viel Honig, starke Völker! Jetzt stehen sie wieder zu Hause, ......und hungern, müssen zugefüttert werden. Auf einem kleinen Umfeld viel zu viel Bienen. Kann man vielleicht mit Blühmischungen ein wenig abmindern, aber Gleichgewicht der Natur ist das in meinen Augen nicht.ina maka hat geschrieben:Aber das reicht eben nicht für die vielen Honigbienen
Da kam diese Woche zum ...male wieder die Sendung "more than Honey", Bienen in USA zum Bestäuben, danach teilen, um möglichst viele Völker zu erhalten, hoher Verlustrate und im nächsten Jahr wieder zu den Bestäubungsplätzen karren, danach teilen, Völker vermehren....... und der Hinweis der gegenseitigen Ansteckungsgefahr mit Krankheiten, Milben ....
Gleichgewicht der Natur wäre für mich eine Bestäubungleistung, die eine gute Ernte einbringt und alle Arten, egal ob Bäume, Nutzpflanzen, Blumen, Kräuter und die nichtexistierenden Unkräuter erhält, die vielen Honigbienen und andere Insekten ohne Zufütterung ernährt.
Heute müssen Wiesen Futtermasse erbringen, früher ist 2 mal gemäht worden, heute wird viel öfter "Silo gemacht"! Wo soll da noch etwas blühen? Das Beispiel oben, auf so einem Riesen- Rapsfeld, da gab es früher eine Menge Feldraine, da wurde Heu gemacht, da gab es Heublumen, kennt die heut noch ein Bauer? Da gab es Kräuter im Gras, heute nur noch Gülle und Mäuse und ertragreiche Grassorten. Würden die alles überwachsenen Grassorten weniger, würde nicht nur auf Masse geachtet, käm auch wieder die "Vielfalt" fast von allein.ina maka hat geschrieben:
Stimmt es wirklich, dass zuwenig blüht, wenn man ein Stückchen Wiese extensiv bearbeitet ohne aber speziell etwas einzusäen? Bei uns blüht sowieso viel in den Wiesen, lebe ich im Paradies??
Schön, wenn du noch eine ganz normale Wiese hast![]()
ina maka hat geschrieben: Eher sinnvoll für alle Insekten wäre es wahrscheinlich, bei den echten Zierpflanzen auch auf Nektar- bzw. Pollenreichtum zu achten - ?![]()
...und Samen fürs nächste Jahr zu habenina maka hat geschrieben:Gemüsepflanzen blühen lassen....![]()
Eigentlich wächst "an jeder Ecke" was anderes, je nach Bodenbeschaffenheit, Licht, Feuchtigkeit, ....und wenn man mal in die Hocke geht und die gaaanz kleinen, unscheinbaren Pflänzchen betrachtet, eben mal Groß, mal ganz klein. Unterhalb von meinem Weiher ist ein Landschaftsschutzgebiet, daß einmal im Jahr gemäht wird, da erkennt man langsam sogar eine Wachstumsfolge verschiedener Pflanzen, erst sprießen die Einen, dann setzen sich Andere wieder durch. Mit "Vielfalt" meine ich alle Pflanzen, nicht nur die Kaufhausblühmischungen, die aus, zugegebenerweise gutaussehender 10 verschiedener Blumen, die groß und prächtig blühen, bestehen. Das ist für mich Monokultur und zieht die, wie oben schon beschrieben, hungernden Bienen von den unscheinbaren Blüten ab.Rohana hat geschrieben:Ich stosse mich ehrlich gesagt ein wenig an dem Begriff "Vielfalt". Wenn du mal wirklich rausgehst auf Flächen die mehr oder weniger naturbelassen sind, wieviel "Vielfalt" findest du da? Kommt doch sehr an auf was für Stellen du schaust... ich mein nur, so Blütenmeere bis zum Horizont wo einfach NUR Bärlauch steht, sind ein wunderbares Beispiel für Varianten von "Vielfalt". Eine mehr oder wenige grosse Gruppe der an den Standort am besten angepassten Pflanzen wird sich früher oder später durchsetzen. Die sind eben nicht politisch korrekt
Ich weiß nicht, ob meine Gedanken so 100% richtig sind, aber ich denke mal, so ganz verkehrt sind sie auch nicht.
Oelkanne hat geschrieben:Wenn man nackten Boden der Selbstbegrünung überlässt wächst doch nur Unkraut![]()
Und wenn man lange wartet ohne einzugreifen setzt sich die stärkste Art durch und verdrängt nach und nach alles andere...
Ganz ganz ohne Eingfriffe steht am ende in 200 Jahren eh nur noch Wald...
......und 'ne Klotzbeute bauen, .....die ist fertig und morgen kommen da
Gruß Dieter
