
Für dieses Jahr haben wir zunächst 'Bag in Box' geplant aber eigentlich bin ich kein Freund von den Plastikschläuchen. Nun habe ich noch eine Kelterei in der Nähe gefunden, wo man die eigenen Äpfel pressen, pasteurisieren und gleich in Flaschen füllen und etikettieren lassen kann. Mindestmenge ist 300 kg, da kommen wir weit drüber. Nach den Angaben der Anbieter kostet einen am Ende ein 0,75l Flasche 0,85€ bei Erstbefüllung. Das macht die Sache natürlich bedeutend teurer aber dafür bekommen wir alles verarbeitet und können den größten Teil vermarkten, so dass wir unterm Strich vielleicht sogar mit einem kleinen Verdienst rauskommen. Ich denke an einen Flaschenpreis von 2,-€ (oder 1,99€).
Ich hatte kurzzeitig auch daran gedacht in besseres Kelter-Equipment zu investieren und alles selbst zu machen. Es gibt da eine ganz tolle Homepage für alle, die in der Richtung Überlegungen anstellen:
http://www.hobbymosterei.de/
Beachtet insbesondere die Rubrik 'Fragen und Antworten'. Da bleibt kaum eine Frage unbeantwortet. Ich bin dann jedoch recht schnell zu dem Schluss gekommen, dass ich mir so eine Mosterei nicht ans Bein binden will. Um sie auszulasten und zu amortisieren reichen unsere eigenen Mengen dann doch nicht aus, das heißt wir müssten dann auch Äpfel von anderen Leuten verarbeiten, damit sich die Geräte rentieren. Da gebe ich lieber etwas Geld für eine gute Verarbeitung aus und stecke meine Zeit dann in die Direktvermarktung von unserem 1a Apfelsaft. Das macht bestimmt mehr Spaß, als tagelang zu keltern.
Es gäbe sicherlich auch noch die Möglichkeit nur für den Eigenbedarf Apfelsaft einzukochen und die restlichen Äpfel zu einer großen Mosterei zu geben. Da bekommt man dann 10,- oder 15,- € für 100 kg Äpfel. Manche Bekannte sagen dann das wäre ja auch nicht schlecht und da kommt auch was zusammen und so weiter aber ich fühle meine Arbeit da einfach zu geringgeschätzt.
Letztes Jahr habe ich auch das erste Mal Apfelwein gemacht (Graf-Fass 60l) und ein 50l Druckfass (Speidel) mit Most. Hat beides problemlos funktioniert. Der Apfelwein war richtig was Besonderes. Das ist auch von allen Konserviermethoden die mit Abstand einfachste. Saft in Fass, Gärverschluss drauf, Fass in kühlen (möglichst Erd-)Keller, warten bis ca. Weihnachten. Feddisch!
Das Druckfass ist auch toll aber was ich etwas schade finde, ist dass der größte Teil der Kohlensäure beim Abzapfen verlorengeht. Außerdem ist es im Vergleich zu den Apfelweinfässern sehr viel teurer. Vor zwei-drei Jahren habe ich mal mit Apfelsaft in Bügelflaschen experimentiert, was zu drei explodierten Flaschen in der Küche geführt hat. Nach weiterem Rumprobieren habe ich ein Verfahren entwickelt, das funktioniert (Bügelflasche nach zwei Tagen kurz öffnen und in den Kühlschrank und dann gelegentlich wieder öffnen). Man hat dann zwar viel Kohlensäure aber leider kann man mit der Methode keine größeren Mengen herstellen.
Nun habe ich aufgrund der Apfelweinproduktion letzten Herbst eine neue Idee bekommen und dazu eine FRAGE:
Die Idee ist es den Apfelsaft zunächst in Apfelweinfässer zu füllen und die erste starke Gärung in den Fässern stattfinden zu lassen. Wenn dann der Zuckergehalt ausreichend abgesunken ist, wird der angegorene Saft (Rauscher) direkt in Bügelflaschen abgefüllt. Die Frage ist jetzt, wie hoch ist der richtige Zuckergehalt, damit in der Flasche nachher ordentlich Kohlensäure ist aber dass keine Explosionsgefahr mehr besteht. Kennt sich da jemand aus? Ich habe ein Refraktometer, mit dem man den Brix-Wert von Säften messen kann. Wäre das geeignet, um den richtigen Zeitpunkt zum Abfüllen zu bestimmen?