Streuobst + Kurzumtriebsplantage

Antworten
hias90

Streuobst + Kurzumtriebsplantage

#1

Beitrag von hias90 » So 8. Mai 2016, 09:04

Hallo zusammen,

ich habe ja bereits letztes Jahr eine Streuobstwiese angelegt und bin nun vom Fieberwahn gepackt wieder gewillt eine weitere anzulegen. Natürlich muss ich nun erstmal alles abklären mit den Förderungen etc, und irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass es in diesem Jahr wohl nicht mehr klappt, aber trotzdem bin ich schon wieder voller Ideen.

Eine davon ist die Kombination von Kurzumtriebspflanzen mit den normalen Streuobstbäumen. Oder auch der Anbau von Wertholz. Bei Apfelbäumen-Hochstämmen rechnet man mit Pflanzabständen von 8-12m in der Reihe. Wie lange brauchen die Apfelbäume wohl um diesen Platz auszunutzen? 20 Jahre? In der Zwischenzeit könnte man vier Generationen an Pappeln/Weiden/Rubinien heranzüchten. Oder man füllt den Platz dazwischen mit Kirschen, Äpfeln, Walnuss, Birnen... zur Wertholzproduktion auf, welche man nach zehn bis zwanzig Jahren zu guten Preisen verkaufen kann.
http://www.waldwissen.net/waldwirtschaf ... n/index_DE

Gemulcht werden muss ja sowieso. Und das Werholz muss für einen geraden Wuchs entastet werden, was ja kein Problem ist wenn ich sowieso einmal im Jahr einen Erziehungsschnitt mache. Wenn ich nun auf Pappeln und Weiden setze, dann kann ich die natürlich nicht mit einem großen Häcksler ernten, weil ja meine Apfelbäume im Weg sind und die gute alte Motorsäge muss wieder herhalten. Würde es sich trotzdem lohnen? Vielleicht für die eigene Produktion von Brennholz? Pappeln mit 10cm Durchmesser müssen nicht gespaltet werden sondern nur noch gesägt und verfeurt....

Gibt es hier im Forum Meinungen dazu? Schnapsidee? Zu viel Aufwand? Oder doch eine gute Zukunftsinvestition?

Wicheler
Beiträge: 612
Registriert: Mi 22. Apr 2015, 09:06

Re: Streuobst + Kurzumtriebsplantage

#2

Beitrag von Wicheler » So 8. Mai 2016, 09:32

Hallo,

könnte natürlich sein, das deine Obstbäume zu stark beschattet werden. Vielleicht wäre es sinnvoller, die "Zwischenbäume" als Kopfbäume zu schneiden. Dann werden sie nicht so groß, werfen jedes Jahr eine gewisse Menge an Holz ab und später gibt es noch ein schönes, dickes Stämmchen.

:hmm: oder man zieht zwischen den Obstbäumen kleine Bäume heran, die man veredelt und mit einer gewissen Größe verkauft. Edelreiser gibt's ja dann genug
Gruß Dieter

Jul
Beiträge: 425
Registriert: So 19. Apr 2015, 21:05
Wohnort: Ein schnuggeliges Bergdörfchen in Norditalien

Re: Streuobst + Kurzumtriebsplantage

#3

Beitrag von Jul » So 8. Mai 2016, 09:55

Vielleicht könnte man auch Beerensträucher zwischen den Obstbäumen pflanzen? Dann kommt man zwar mit Maschinen auch nicht mehr durch, aber man hätte einen schönen Nebenertrag zum Baumobst.
Und Beeren kommen mit Halbschatten ja zurecht.
Allerdings ist das Ernten ein Haufen Arbeit :mrgreen:

hias90

Re: Streuobst + Kurzumtriebsplantage

#4

Beitrag von hias90 » Mo 9. Mai 2016, 20:39

Ich glaubs ja nicht. Habe heute mit der entsprechenden Person telefoniert und in der Tat, ich kann noch im Oktober eine neue Streuobstwiese anpflanzen. Ich bin richtig glücklich darüber. Die Fläche hat 0,71 ha und ich werde wie bei der alten Fläche so 65 Bäume pflanzen. Vielleicht mache ich diesmal 10 Birnbäume mit rein, mal schauen. Und auf jeden Fall auch wieder alte Sorten.

Das mit den Kurzumtriebsbäumen oder anderen Spielereien muss ich mir noch ganz genau überlegen. Denn ich muss auch an die Arbeitsbelastung denken, und bei insgesamt 1,5 ha Streuobstwiese (und zukünftig vielleicht noch etwas mehr) muss die auf der einen Seite natürlich auch so gering wie möglich sein. Trotzdem werde ich Ideen im Hinterkopf behalten und vielleicht weiß ja der ein oder andere von euch noch irgendwas cooles.

holzgaser
Beiträge: 429
Registriert: So 26. Jun 2011, 20:20
Kontaktdaten:

Re: Streuobst + Kurzumtriebsplantage

#5

Beitrag von holzgaser » Mo 16. Mai 2016, 17:56

@hias90 und alle anderen

Die Vision der Agroforstkultur!

Den Gedanken der Agroforstversion mit Kurzumtriebsplantage verfolge ich schon einige Zeit. Im Dez. 2015 haben wir mit der Umsetzung begonnen. Als ersten Schritt haben wir auf den abgeernteten Maisacker einen Baumstreifen gepflanzt. Die Nutzholzbäume werden dabei eine Doppelfunktion übernehmen. Der Ertrag an Wertholz und Früchten soll dabei genutzt werden. Zwischen den Wertholzbäumen kommen nun noch ca. 10 Obstbäume. Die Bäume werden so platziert dass noch eine maschinelle Grasernte möglich ist (kleiner Traktor und Kreiselmäher).
Da die Fläche als Permakultur genutzt wird und in dessen Rahme die Methoden des Masanobu Fukuoka umgesetzt werden sollen haben wir, obwohl die Fläche am Rande einer großen Forstfläche liegt, auf eine Einzäunung verzichtet. Die Nutz- Baumreihe (100 Bäume) werden dabei auf beiden Seiten von ca. 250 Pappeln (KUP) eingefasst. Die Pappeln übernehmen dabei den Schutz der Wertholzbäume vor dem verfegen durch Rehböcke. Diese Methode habe ich mit Randbäumen am angrenzenden Staatsforst unfreiwillig getestet. Es wurden immer nur meine wenigen Pappeln am Forstrand vom Rehbock verfegt als wird die Vorliebe für diese Bäume als Schutz der Werthölzer genutzt.
Meine Agroforstvision
Meine Agroforstvision
Naturgarten_Vision_3.JPG (72.67 KiB) 2048 mal betrachtet
Auf der einen Seite des Agroforststreifens ist eine Bienenweide eingesät und auf der anderen Seite sind Parzellen für die Getreidekulturen (siehe meine Skizze) angelegt.

Das Ganze hat sich mittlerweile zum Lieblingsobjekt der Familie entwickelt.
"Immer wens´t jemanden ned find´s in er bei den Bäumen hind"

Zu dem Projekt hab eine ausführliche Dokumentation angelegt die auch bald zur Verfügung steht.
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

MTK-Martin
Beiträge: 21
Registriert: Sa 24. Dez 2016, 22:53

Re: Streuobst + Kurzumtriebsplantage

#6

Beitrag von MTK-Martin » So 25. Dez 2016, 00:14

Hoffentlich schaffst Du es, die vielen Bäume ausreichend zu wässern und die Baumscheiben freizuhalten.

Antworten

Zurück zu „Kern- und Steinobst“