ina maka hat geschrieben:hab da mal eine Frage zum Schnitt eines Boskoop-Apfelbaumes.
Mir hat mal wer gesagt, dass der eh an den langen Ästen fruchtet, man braucht also nicht so viel zu schneiden* - soll man sogar nicht, weil er dann leicht "durchgeht". Jetzt wird mir aber immer wieder gesagt - von Wanderern

dass dieser Baum dringend zurückgeschnitten gehört, weil er sonst nichts tragen wird....
Zur Zeit steht er in voller Blüte - letztes Jahe hatte er schon ein paar Äpfel dran (mmmh!), aber er ist noch jung und davon, dass Nicht-Schneiden zu weniger Wachstum führt, hab ich nicht allzuviel bemerkt.
Ob ein Ast fruchtet, liegt weniger an seiner Länge, mehr sein Winkel zur horizontalen, wobei ich auch das nicht absolut sehe. Äpfel fruchten vorallem an 2 Jährigen Trieben, und dann meist abnehmend die nächsten Jahre an einem Trieb. Vielleicht wird das mit "länge des Astes/Langtriebe" vermischt. Da die Triebe je waagrechter desto relativ kürzer bleiben, und dafür mehr Fruchtansatz haben. Wobei ich auch an senkrechten Trieben Äpfel wachsen sah, die sind dann meist an sog. Fruchtspiesen (wenige cm kurze Stummel).
Nicht schneiden führt zu weniger Verzweigung und längeren, dafür dünnere Äste, die bei Ertrag dann sehr herunterhängen, was mit den Jahren zu sehr ungünstiger Belichtung führen kann. Auch kann der Baum sehr dicht werden, Fruchtbildung findet dann nur oben/aussen am Baum statt, untem am Baum wachsen dann höchstens Schattenfrüchte (wenig süß).
Daß ein Baum durchgeht, liegt an ungünstigem Schnitt, nicht an der Menge oder ob überhaupt. Vorallem wenn man beim Schnitt die unteren Leitäste nicht stark genug erzieht, oder diese gar absterben, weil sie von oben zu sehr beschattet werden, dann kann der Baum seine Energie in Wachstum nach oben einsetzen. Wenn ein Baum zuwenig Fläche hat -zu eng gepflanzt- dann passiert das auch leicht, weil die Bäume, wie im Wald, um die Wette dem Licht entgegen wachsen. Aber da weis ich nicht wie die Situation deines Baumes ist.
Zur Zeit steht er in voller Blüte - letztes Jahe hatte er schon ein paar Äpfel dran (mmmh!), aber er ist noch jung und davon, dass Nicht-Schneiden zu weniger Wachstum führt, hab ich nicht allzuviel bemerkt. kurz: ich überlege, da doch mal was wegzuschneiden.
Ca. im August führt zu weniger Neuaustrieb - oder ist es besser, nach der Blüte zu schneiden??
Normal schneidet man Obstbäume in Ihrer Ruhephase, da sie dann ihre Energie eingezogen haben, so schwächt man sie damit am wenigsten. Dies führt dies zu stärkerem Frühjahrsneuaustrieb, der dann hoffentlich in der gewünschten Form erfolgt, so man weis, was man tut. Das weitere Wächstum während des Sommers kommt auf Wetter/Schädlinge... an, wieviel Photosynthese dem Baum möglich ist. Schneidet man nach der Blüte wirft man die Energie Bilanz des Baumes maximal zurück. Der Baum hat gerade in frische Produktionsanlagen investiert aber noch ohne Return on Invest (vorallem wenn man frischem Blattaustrieb abschneidet, aber auch der Verlust des Frühjahrtriebes ohne Blätter). Mir ist solch eine Empfehlung noch nirgends untergekommen.
Ich kenne nur Sommerschnitt, bei Bäumen, die man im Wachstum beruhigen will, vorallem aber bei Kirschen, die dann keine Früchte mehr haben. Bei einem Baum, der erst wenige Jahre (wieviel eigentlich) gepflantzt ist halte ich das im Extensivanbau für wenig sinnvoll.