Glyphosat-Diskussion

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#481

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 24. Mär 2016, 22:32

henmen hat geschrieben:Hallo Oelkanne,

Quelle: Homepage Monsanto ... Infos unter Tochterunternehmen Bio AG, inkl. anschauliche Videos
Also entweder bin ich zu Blöd...

aber ausgehend von dieser Internettseite
http://www.monsanto.com/global/de/pages/default.aspx
find ich nix derartiges.

henmen
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Re: Glyphosat-Diskussion

#482

Beitrag von henmen » Do 24. Mär 2016, 22:48

Hi

ich war etwas langsam, klick mal auf die vorherige Seite, ich hab den Link editiert

Gruß
Henmen
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#483

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 24. Mär 2016, 22:57

henmen hat geschrieben:... mit den neuen ausgesuchten Monsanto Mikroorgansismen werden die Samen mit dem Ziel die "natürlichen Bodenorganismen" zu verdrängen bzw. zu ersetzen, geimpft. Wie ich Monsanto einschätze (meine ganz persönliche Meinung) wird dazu vermutlich ein neues Breitband-Totalbiozid vor oder bei der Pflanzung eingesetzt, gegen das nur die guten Monsanto eigenen (GMO) Mikroorganismen und Pflanzen immun sind und oder Glyphosat und andere nette Wirkstoffe, wie bereits in den Pflanzen gentechnisch vollzogen, in die Mikroorganismen implantiert werden. Sollte das so sein, können vermutlich ab der ersten Anwendung nur noch Monsanto Pflanzen auf diesem und angrenzenden Äckern angepflanzt werden, die diese Allienorganismen vertragen. Eine schöne Aussicht für Monsanto (Erste Anwendungen gibt es bereits in beiden Amerikas und Asien - Europa wird vorerst als Markt ausgeklammert). Und - dieser Schritt ist natürlich die logische Weiterentwicklung ihrer bestehenden Monopole auf Genmais, Gensoja ..., wenn man Monsanto heißt.
Die (zugegeben, dank Google Translate, etwas holprige) Übersetzung von http://www.monsanto.com/products/pages/bioag.aspx sagt aber nichts derartiges
Landwirtschaftliche Biologika sind am Rande der modernen Landwirtschaft zu verwandeln. Die Technologien und in diesem Produkthandbuch Profil Lösungen sind das Ergebnis einer strategischen Allianz zwischen Monsanto und Novozymes. Die BioAg Allianz vereint zwei weltweit führenden Unternehmen in der landwirtschaftlichen Innovation und Mikrobiologie neue mikrobielle Produkte für die Landwirtschaft zu entwickeln, die Produktivität zu steigern und weiter die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen auf der Farm zu unterstützen. Diese neuen Lösungen sind ab sofort im Handel von Monsanto BioAg erhältlich.

Monsanto BioAg ist stolz darauf, führende biologische Lösungen anbieten zu können, wie Sie es in Ihrem Betrieb zu verlassen. Und während wir über unsere aktuellen Produktangebot begeistert sind, dann sind wir motiviert noch mehr zu entdecken und neue Lösungen zu entwickeln, die die Kategorie der mikrobiellen Basis ag Biologika auf eine völlig neue Ebene bringen.

Die BioAg Alliance ist einzigartig in der Industrie, die Zusammenführung von Novozymes Fähigkeiten für die Entdeckung, Entwicklung und Herstellung von mikrobiellen Lösungen mit Monsanto Stärken in der mikrobiellen Entdeckung, moderne Biologie, Feldtests, Vermarktung von Produkten, Service und Support. Das Ergebnis ist ein Portfolio von mikrobiellen basierten biologischen Lösungen - verkauft durch Monsanto BioAg - entworfen, um Sie mit weniger mehr produzieren zu helfen und so in nachhaltiger Weise zu tun, die der Landwirtschaft zugute kommt, die Verbraucher, die Umwelt und die Gesellschaft als Ganzes.

Wie Sie für den Erfolg planen, wissen, dass Monsanto BioAg bietet Produkte, die Ihre Pflanzen in einer Vielzahl von Möglichkeiten helfen kann - wie Nährstoffaufnahme zu verbessern, die Förderung von Wachstum und Ertrag und die Bereitstellung von Insektenbekämpfung und Schutz vor Krankheiten. Wir hoffen auch, werden Sie im Auge behalten unser weiteres Engagement für die Entwicklung und Einführung neuer innovativer biologischer Lösungen auf den Markt, die noch mehr messbaren Einfluss auf Ihren Betrieb liefern.
Laut dem Text sind das, vereinfacht gesagt, EM (Effektive Mikroorganismen) in einer Dose wo Monsanto draufsteht.

henmen
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Re: Glyphosat-Diskussion

#484

Beitrag von henmen » Do 24. Mär 2016, 23:19

Monsanto verstand es schon immer auch gruselige und eigentlich zur Massenvernichtung bestimmte Neuentwicklungen, besonders schön und harmlos zu verpacken. Inzwischen gibt es mit Microbials ausgestattet Pflanzen, auch für den Gemüseanbau, im übrigen ein Geschäftsfeld, das Monsanto in den letzten Jahren stark erweitert hat.

https://seminis.de/

http://www.deruiterseeds.com/global/de/ ... fault.aspx

http://www.monsantobioag.com/global/us/ ... fault.aspx
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

Steinbock
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Re: Glyphosat-Diskussion

#485

Beitrag von Steinbock » Fr 25. Mär 2016, 04:16

Oelkanne hat geschrieben:Das was du meinst sind Halmfestiger.
Als Nicht-Landwirt muss ich hier ein bischen korrigieren. Das sind sogenannte Halmverkürzer wie z.B. Chlorcholinchlorid auch auch Chlormequatchlorid oder kurz Chlormequat genannt:
Der Wachstumsregulator ist seit 1967 in Früchten, Korn, Stroh und Mehl nachweisbar und beeinträchtigt möglicherweise die Fruchtbarkeit von Wiederkäuern sowie Pferden oder Kaninchen. Chlormequat gilt als genotoxisch und stört die neuromuskuläre Erregungsleitung, wirkt aber nach bisheriger Forschung nicht karzinogen. Im deutschen Obst- und Gemüseanbau ist er nicht mehr zugelassen, findet aber im Getreideanbau weiter Verwendung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorcholinchlorid

Zur Giftigkeit dieses Mittels:
Die Letale Dosis LD50 oraler Einnahme bei Ratten liegt bei 400 mg/kg Körpergewicht.
Im Vergleich dazu der Wert von Glyphosat:
Als akute orale LD50 wurden bei der Ratte 4275 mg a.e./kg Körpergewicht (a.e. für acid equivalent) für Glyphosatsäure und 1550 mg a.e./kg für das ursprüngliche Roundup-Produkt (MON 2139) bestimmt.
D.h. Glyphosat und sogar die komplette Mischung, d.h. das Totalherbizid Roundup sind "gesünder" als so ein Halmverkürzer.

Oelkanne hat geschrieben:Die sorgen dafür das das Getreide einen stabilen, dicken und dadurch kürzeren Halm bekommt damit es trotz der schweren Ähre nicht umknickt.
Der Diplom-Agraringenieur Henning Knutzen erklärt das hier

Wachstum und Ertrag. Dipl.Ing.agr. Henning Knutzen http://www.terra-aura.de
https://www.youtube.com/watch?v=-MNqMhuYcVI

etwas anders:

Durch die reichliche bzw. übliche große Stickstoffversorgung der Nutzpflanzen wachsen diese relativ schnell. Dadurch können sich z.B. beim Getreide nur relativ schwache Halme bilden (z.B. unzureichende Silikateinlagerung), die selbst bei mäßig besetzten Ähren Probleme mit der Standfestigkeit haben. Um dem entgegenzuwirken, d.h. um die Knickfestigkeit trotz der schwachen Halme zu erhöhen (gemäß Knicklast-Berechnungen) werden die Halmverkürzer eingesetzt.

Die biologische Landwirtschaft kommt ganz ohne diese Mittel aus, d.h. ohne Stickstoff- bzw. NKP-Dünger und ohne sonstige Spritzmittel.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#486

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 25. Mär 2016, 09:34

Als Nicht-Landwirt muss ich hier ein bischen korrigieren. Das sind sogenannte Halmverkürzer wie z.B. Chlorcholinchlorid auch auch Chlormequatchlorid oder kurz Chlormequat genannt:
Das ist mir nicht neu.
Ich hatte aber versucht das Fachchinesisch zu vermeiden.

Es hätte auch der Satzt
"das was du meinst, sind CCC, Moddus, Medax, Stabilan etc."
gereicht.
Die Namen sagen aber dem gemeinen Foristen nichts.

Und ob du das Halmfestiger, Halmkürzer oder Wachstumsregulator nennst ist doch auch egal oder?
Steinbock hat geschrieben:die reichliche bzw. übliche große Stickstoffversorgung der Nutzpflanzen wachsen diese relativ schnell. Dadurch können sich z.B. beim Getreide nur relativ schwache Halme bilden (z.B. unzureichende Silikateinlagerung), die selbst bei mäßig besetzten Ähren Probleme mit der Standfestigkeit haben. Um dem entgegenzuwirken, d.h. um die Knickfestigkeit trotz der schwachen Halme zu erhöhen (gemäß Knicklast-Berechnungen) werden die Halmverkürzer eingesetzt.
Wo ist der signifikante unterschied zu:
Oelkanne hat geschrieben:Das was du meinst sind Halmfestiger.
Die sorgen dafür das das Getreide einen stabilen, dicken und dadurch kürzeren Halm bekommt damit es trotz der schweren Ähre nicht umknickt.
Die biologische Landwirtschaft kommt ganz ohne diese Mittel aus, d.h. ohne Stickstoff- bzw. NKP-Dünger und ohne sonstige Spritzmittel.
1. das Zeug heißt NPK und nicht NKP.
2. auch die Biolandwirtschaft darf Phosphor, Magnesium, und Kalium usw mit dem Düngestreuer ausbringen.
Das einzige verbotene ist Mineralischer Stickstoff.
Und nein ohne Spritzmittel kommt auch die Biolandwirtschaft nicht aus.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#487

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 25. Mär 2016, 10:31

Oelkanne hat geschrieben:2. auch die Biolandwirtschaft darf Phosphor, Magnesium, und Kalium usw mit dem Düngestreuer ausbringen.
Das einzige verbotene ist Mineralischer Stickstoff.
Und nein ohne Spritzmittel kommt auch die Biolandwirtschaft nicht aus.
Ich hatte oben eine Seite verlinkt, in der stand, dass man eben Halmverkürzer und übermäßige/zum falschen Zeitpunkt ausgebrachte Stickstoffdüngung vermeiden soll, um Fusarienbefall zu minimieren.
Ist diese Empfehlung Quatsch (ich meine "Unsinn") oder ist da was dran?

Ich musste - nein: sollte - einmal kurzfristig Cortison nehmen. Dazu wurde mir auch gleich ein Magensäureblocker verordnet. Den hab ich aber weggelassen, weil ich aus Erfahrung weiß, dass in der "normalen" Medizin jedes Medikament einen Rattenschwanz an Nebenwirkungen hinter sich herzieht. Cortison hab ich akzeptiert, damit ich schneller wieder fit werde, weil ich öh ... werde gebraucht.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich diesen Magenschoner weggelassen hab. Ich hab keine Magenprobleme bekommen, aber mir wurde gesagt, ich solle Vitamin B-Tabletten nehmen. Der Körper kann Vitamin B12 nicht aufnehmen, wenn die Magensäure fehlt. Wenn alte Menschen, die sowieso oft einen Vitamin B12 - Mangel haben, jetzt Magensäureblocker nehmen, was passiert dann wohl?
(falls es jemand besser weiß, freu ich mich darüber, korrigiert zu werden, denn ich lerne immer gerne was dazu!!)

Kann es sein, dass das in der Landwirtshcaft ähnlich ist wie in der Medizin?
Ein Spritzmittel verlangt ein anderes wegen der "Nebenweirkungen", die es mit sich bringt?

Spritzen an sich ist ja nichts schlechtes - es kommt schon drauf an, was man spritzt, oder nicht?

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Re: Glyphosat-Diskussion

#488

Beitrag von emil17 » Fr 25. Mär 2016, 12:09

Zu den Monsanto Mikroben:
Die werden vermutlich versuchen, diese Mikroorganismen zu patentieren, und dann andere Landwirte verklagen, auf deren Felder man die Viecher auch findet. So wie sie es bei Genraps (oder war es Mais?) gemacht haben.
Kurz, wenn man die natürlichen Rechte der Bauern im Umgang mit Nutzpflanzen (Bodenpflege, Saatgutvermehrung) durch lizenzpflichtige Sachen ersetzt(F1-Hybriden, die man nicht selber vermehrren kann, genmodifizierte Pflanzen mit Patenten, nun auch noch Mikroorganismen, dazu jede Menge Agrochemikalien), dann kann man zwar den monetären Ertrag pro Fläche und Jahr kurzfristig steigern, begibt sich aber in völlige Abhängigkeit dieser Konzerne.
Das zu wollen ist eine Sache, die die Bauern angeht, aber nicht nur - es wird die halbe Landschaft umorganisiert.
Also hat die Gesellschaft auch mitzureden, denn sie wird die Lasten solcher Entscheidungen zu tragen haben.
Das Gleiche ist ja mit der Kernkraft auch passiert - dort wird ernsthaft diskutiert, staatliche Auffanggesellschaften für die Rückbaufinanzierung zu gründen. Auf deutsch, der Steuerzahler darf.
Für mich läuft das auf der gleichen Schiene wie die Konzerne, die es schaffen, Dinge wie Trinkwasser und Muttermilchersatz zu verkaufen.
Glyphosat ist ein Baustein dazu.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#489

Beitrag von emil17 » Fr 25. Mär 2016, 12:13

Oelkanne hat geschrieben:Das was du meinst sind Halmfestiger.
Die sorgen dafür das das Getreide einen stabilen, dicken und dadurch kürzeren Halm bekommt damit es trotz der schweren Ähre nicht umknickt.
Ist so ähnlich wie Medikamente gegen Fettleibigkeit.
Früher hat man das, wogegen Halmfestiger eingesetzt werden, schlicht Überdüngung genannt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#490

Beitrag von Manfred » Fr 25. Mär 2016, 12:26

henmen hat geschrieben: realisierte Umsatzerlöse 5.773 Euro per Hektar gerechnet auf 43 Hektar nutzbare Fläche (gerechnet ohne Walderlöse und ohne Subventionserlöse die zusätzlich gezahlt wurden).
Wäre spannend, die genauen Zahlen und den Arbeitszeitaufwand in dem Betrieb zu sehen. Kommst du an diese Daten ran?
Bei so einem Gemischtwarenladen braucht es eine straffe Organisation und eine sehr gute Vermarktung, um halbwegs angemessen entlohnt zu werden.
Beim Verbraucher kommen solche Betriebe gut an. Aber bei der Arbeitszeitverwertung schaut es oft sehr mager aus.

Wir Bauern reden auch untereinander viel zu wenig über die finanzielle Seite unserer Betriebe.

Ich könnte mir z.B. auch vorstellen, dass ein Gärtner auf meinem Betrieb mit einsteigt oder in enger Kooperation mit meinem Betrieb zusammenarbeitet. Ich selbst hätte keine Freude am Gartenbau im kommerziellen Maßstab.

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