Auch da ist es falsch zu pauschalisieren, Emil.emil17 hat geschrieben: Es gibt Landwirte, die ohne auskommen, und es gibt solche, die ohne auskommen wollen. Ob das nur Viehzüchter und Milchwirtschaftler sind?
Jeder landwirtschaftliche Betrieb hat andere Voraussetzungen.
Ich tue mich als überwiegender Grünlandbetrieb mit Mutterkuhhaltung, der seinen Umsatz zum großen Teil durch öffentliche Mittel erwirtschaftet, und der auf einem Grenzertragsstandort wirtschaftet, ungleich leichter mit dem Verzicht als ein Ackerbaubetrieb auf einem guten Ackerbaustandort mit hoher Dichte an Veredelungsbetrieben und entsprechend hohen Pachtkosten für die Flächen.
Andere runterzumachen ist einfach, bringt aber außer Verletzungen und noch mehr verfestigten Fronten gar nichts.
Damit die Bauern runter kommen vom dem Zeug, braucht es funktionierende Konzepte, die wirtschaftlich konkurrenzfähig sind.
Deshalb stelle ich mich nicht neben Peta auf irgendeine Demo, sondern versuche lieber hier im Forum Wissen über alternative Landwirtschaftskonzepte zusammen zu tragen und auf meinem eigenen Betrieb etwas Vorzeigbares zu erreichen. Ich kann mir diese Experimente leisten, weil die Landwirtschaft für mich bisher nur ein Nebenerwerb ist. Es wird nach und nach besser, auch wirtschaftlich, aber ich habe noch einen langen Weg vor mir.
Ich kann jedem nur raten, selbst in die Landwirtschaft einzusteigen und es besser zu machen. Das ist eine echte Herausforderung und eine sinnvolle Lebensaufgabe. Muss ja nicht gleich Vollerwerb auf 200 ha sein. Einen ha Acker zu pachten und einen kleinen alten Traktor zu kaufen und sich ein paar Geräte zu basteln reicht schon aus, um alternative Konzepte im Ackerbau zu erproben.
Wer das so gut hinkriegt, dass er Freude daran hat und seine investierte Arbeitszeit gut verwertet, wird es ganz von selbst ausweiten.
Das würde ich auch jedem interessierten Ackerbauern raten, der etwas verändern will. Einfach mal auf einer Fläche anfangen, Alternativen zu erproben. Man muss ja nicht gleich den ganzen Betrieb umkrempeln.