Glyphosat-Diskussion
- emil17
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- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Glyphosat-Diskussion
Ich bleib dabei:
Wer behauptet, Agrochemikalien seien unbedenklich, ist in Beweisnot. Nicht der andere, der das in Zweifel stellt.
Ansonsten lies, was du selber geschrieben hast, bevor du anderen "manipulierende" Sprache unterstellst (z.B. das mit der Sonne).
Wer behauptet, Agrochemikalien seien unbedenklich, ist in Beweisnot. Nicht der andere, der das in Zweifel stellt.
Ansonsten lies, was du selber geschrieben hast, bevor du anderen "manipulierende" Sprache unterstellst (z.B. das mit der Sonne).
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Glyphosat-Diskussion
Mir reicht es zu beobachten, wie sich das Leben auf meinen Flächen entwickelt, seit auf unserem Betrieb keine Agrarchemie mehr eingesetzt wird.
Dazu die Erfahrungen und Beobachtungen von anderen Leuten, die sich mit wiederherstellender Landwirtschaft beschäftigen.
Ich kann nicht belegen, wie das Zeug wirkt. Vermutlich könnte das bei derart komplexen Systemen nicht mal ein Forschungsprojekt mit Milliarden-Ausstattung. Und ich kann nicht beurteilen, welcher Anteil davon den Chemikalien und welcher den sonstigen Maßnahmen geschuldet ist, die mit dem Chemikalieneinsatz Hand in Hand gehen.
Aber ich sehe was passiert, wenn man es weglässt und ernsthaft versucht mit der Natur statt gegen die Natur zu wirtschaften. Das Leben kehrt in vielfältigster Form zurück.
Ein schöner Anhaltspunkt sind auch die Kuhfladen auf meinen Weiden. Die werden immer schneller verarbeitet.
Ich bin öfter auf einem Betrieb, der regelmäßig Parasitenmittel einsetzt, und staune, wie viel Kot sich dort auf den Flächen anhäuft, weil er so lange liegen bleibt. Das Zeug schlägt einfach auf das Servicepersonal des Hofes durch.
Aus der Ecke der Bodenleben-Spezialisten um Ingham höre ich öfter, dass es viel mehr nützliche als schädliche Arten gibt, dass man mit jeder schädlichen Art, die man mit Chemikalien bekämpft etwa 100 nützliche Arten schädigt und so das ganze System immer anfälliger wird, weil die Angreifer keine nennenswerte Gegenwehr mehr vorfinden.
In einem stabilen System ist jede Nische gleich mehrfach und in hoher Dichte besetzt. Da fällt es einem Angreifer ungleich schwerer, die Stufe der Massenvermehrung je zu erreichen.
Dazu die Erfahrungen und Beobachtungen von anderen Leuten, die sich mit wiederherstellender Landwirtschaft beschäftigen.
Ich kann nicht belegen, wie das Zeug wirkt. Vermutlich könnte das bei derart komplexen Systemen nicht mal ein Forschungsprojekt mit Milliarden-Ausstattung. Und ich kann nicht beurteilen, welcher Anteil davon den Chemikalien und welcher den sonstigen Maßnahmen geschuldet ist, die mit dem Chemikalieneinsatz Hand in Hand gehen.
Aber ich sehe was passiert, wenn man es weglässt und ernsthaft versucht mit der Natur statt gegen die Natur zu wirtschaften. Das Leben kehrt in vielfältigster Form zurück.
Ein schöner Anhaltspunkt sind auch die Kuhfladen auf meinen Weiden. Die werden immer schneller verarbeitet.
Ich bin öfter auf einem Betrieb, der regelmäßig Parasitenmittel einsetzt, und staune, wie viel Kot sich dort auf den Flächen anhäuft, weil er so lange liegen bleibt. Das Zeug schlägt einfach auf das Servicepersonal des Hofes durch.
Aus der Ecke der Bodenleben-Spezialisten um Ingham höre ich öfter, dass es viel mehr nützliche als schädliche Arten gibt, dass man mit jeder schädlichen Art, die man mit Chemikalien bekämpft etwa 100 nützliche Arten schädigt und so das ganze System immer anfälliger wird, weil die Angreifer keine nennenswerte Gegenwehr mehr vorfinden.
In einem stabilen System ist jede Nische gleich mehrfach und in hoher Dichte besetzt. Da fällt es einem Angreifer ungleich schwerer, die Stufe der Massenvermehrung je zu erreichen.
- emil17
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Re: Glyphosat-Diskussion
... und genau wegen solchen Erkenntnissen wäre der einzig zulässige Schluss:
Um Nahrungsmittel nachhaltig erzeugen zu können, sind wir auf ein System angewiesen, das wir nicht wirklich verstehen.
Daher meine Forderung der Beweislastumkehr.
Um Nahrungsmittel nachhaltig erzeugen zu können, sind wir auf ein System angewiesen, das wir nicht wirklich verstehen.
Daher meine Forderung der Beweislastumkehr.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Glyphosat-Diskussion
Soll dann bei allem was der Mensch an Stoffen produziert und sie gewollt in die Umwelt freisetzt die Beweislastumkehr gelten?Daher meine Forderung der Beweislastumkehr.
Re: Glyphosat-Diskussion
Das sind doch mal Aussagen.Manfred hat geschrieben:" seit auf unserem Betrieb keine Agrarchemie mehr eingesetzt wird."
Aber ich sehe was passiert, wenn man es weglässt und ernsthaft versucht mit der Natur statt gegen die Natur zu wirtschaften. Das Leben kehrt in vielfältigster Form zurück.
Ein schöner Anhaltspunkt sind auch die Kuhfladen auf meinen Weiden. Die werden immer schneller verarbeitet.
Ich bin öfter auf einem Betrieb, der regelmäßig Parasitenmittel einsetzt, und staune, wie viel Kot sich dort auf den Flächen anhäuft, weil er so lange liegen bleibt.
Aus der Ecke der Bodenleben-Spezialisten um Ingham höre ich öfter, dass es viel mehr nützliche als schädliche Arten gibt, dass man mit jeder schädlichen Art, die man mit Chemikalien bekämpft etwa 100 nützliche Arten schädigt und so das ganze System immer anfälliger wird, weil die Angreifer keine nennenswerte Gegenwehr mehr vorfinden.
Also, wenn ein Umdendenken in der konventionellen Lanwirtschaft und der Politik flächendeckend stattfände, wäre das doch schon ein großer Schritt in Richtung Biodiversität getan und wir müßten nicht darüber klagen, dass in Deutschland bereits u.a. 39 Wildbienenarten ausgestorben sind...
Überhaupt, diese leidige Diskussion darüber, ob der Einsatz chemischer Mittelchen in der Landwirtschft dem ökologischen Gefüge schadet oder nicht, ist, als würde ein heutiger Mensch die Methode des Feuermachens mit der des Neandertalers auf eine Stufe stellen. Wir sollten da eigentlich ein gehöriges Stück weiter sein...
Mit anderen Worten: Einige dümpeln noch im Urschleim, andere sind ihm schon entstiegen...
@Rohanna:
Natürlich wird die Biodiversität durch den Einsatz von Glyphosat eingeschschränkt, sowohl, was die Bodenbeschaffenheit, als auch die Auswirkungen auf die Bestäuberinsekten betrifft.
Re: Glyphosat-Diskussion
(Alle Zitate von "Wildmohn")
Wenns perfekt liefe ginge die Pflanzenzahl um 100% zurück.
Der Pflug beim Biolandwirt macht nichts anderes.
Er vergräbt den Bewuchs in 30cm Tiefe wo er dann abstirbt und holt gleichzeitig unbewachsene Erde hoch, da ist der Tisch dann auch rein.
Richtig.
Wenn man mit Glyphosat den Bewuchs beseitigt, schon das enorm das Bodengefüge und behält die natürliche Bodenschichtung bei.
Ein Pflug dreht alles auf den Kopf und schädigt das Bodengefüge stark.
Wo ist der Unterschied ab ich das blühende Unkraut mittels Spritze abtöte oder es 30cm tief in die Erde vergrabe?
Nein, der Pflug ist nicht schludriger/ungenauer als die Spritze.
Wenn man max. 15-20cm hohen Aufwuchs einpflügt, sieht man hinter auf dem Acker keinen cm² Grün mehr auf dem Acker.
Es ist der Sinn eines unselektiven Herbizids für reinen Tisch zu sorgen.Natürlich wird die Biodiversität durch den Einsatz von Glyphosat eingeschschränkt
Wenns perfekt liefe ginge die Pflanzenzahl um 100% zurück.
Der Pflug beim Biolandwirt macht nichts anderes.
Er vergräbt den Bewuchs in 30cm Tiefe wo er dann abstirbt und holt gleichzeitig unbewachsene Erde hoch, da ist der Tisch dann auch rein.
sowohl, was die Bodenbeschaffenheit,
Richtig.
Wenn man mit Glyphosat den Bewuchs beseitigt, schon das enorm das Bodengefüge und behält die natürliche Bodenschichtung bei.
Ein Pflug dreht alles auf den Kopf und schädigt das Bodengefüge stark.
Das konnte "von euch" bisher noch keiner Erklären.als auch die Auswirkungen auf die Bestäuberinsekten betrifft.
Wo ist der Unterschied ab ich das blühende Unkraut mittels Spritze abtöte oder es 30cm tief in die Erde vergrabe?
Nein, der Pflug ist nicht schludriger/ungenauer als die Spritze.
Wenn man max. 15-20cm hohen Aufwuchs einpflügt, sieht man hinter auf dem Acker keinen cm² Grün mehr auf dem Acker.
Re: Glyphosat-Diskussion
@ölkanne
Eine Diskussion auf dieser Ebene bringt uns nicht wirklich weiter. Wir müssen wieder lernen, mit und nicht gegen die Natur zu arbeiten. Die Entwicklung, wie sie zuspitzend zu beobachten ist, kann werder für Menschen, die "nachdenken" als auch für jene die in dieser Hinsich "nicht nachdenken" gutgeheißen werden.
Im übrigen ist mir der Pflug, auch wenn er das Bodengefüge ordentlich durcheinanderwirbelt, tausendmal lieber, als die "chemischr Keule". Alle weiteren Einlassungen lasse ich unkommentiert.
Eine Diskussion auf dieser Ebene bringt uns nicht wirklich weiter. Wir müssen wieder lernen, mit und nicht gegen die Natur zu arbeiten. Die Entwicklung, wie sie zuspitzend zu beobachten ist, kann werder für Menschen, die "nachdenken" als auch für jene die in dieser Hinsich "nicht nachdenken" gutgeheißen werden.
Im übrigen ist mir der Pflug, auch wenn er das Bodengefüge ordentlich durcheinanderwirbelt, tausendmal lieber, als die "chemischr Keule". Alle weiteren Einlassungen lasse ich unkommentiert.
- kraut_ruebe
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Re: Glyphosat-Diskussion
wenn das unkraut untergegraben wird, ist das (potentielle) fressen weg und bienchen muss woanders nach futter suchen.Ölkanne hat geschrieben:Das konnte "von euch" bisher noch keiner Erklären.Wildmohn hat geschrieben:als auch die Auswirkungen auf die Bestäuberinsekten betrifft.
Wo ist der Unterschied ab ich das blühende Unkraut mittels Spritze abtöte oder es 30cm tief in die Erde vergrabe?
wird glyphosat gesprüht und die biene kommt damit in kontakt, wird der orientierungssinn der biene gestört. sie findet nicht mehr zurück in den stock, der mehrere km weit weg sein kann und verendet alleine, und die brut bekommt nix zu fressen. schafft die biene es doch nach hause, bringt sie das glyphosat mit und füttert damit die babies.
mellifera-pressemitteilung
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Glyphosat-Diskussion
Das mit der Störung des Orientierungssinns war bei Insektiziden....kraut_ruebe hat geschrieben:wird glyphosat gesprüht und die biene kommt damit in kontakt, wird der orientierungssinn der biene gestört. sie findet nicht mehr zurück in den stock, der mehrere km weit weg sein kann und verendet alleine, und die brut bekommt nix zu fressen. schafft die biene es doch nach hause, bringt sie das glyphosat mit und füttert damit die babies.
- kraut_ruebe
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Re: Glyphosat-Diskussion
vielleicht auch, aber hier geht es um glyphosat. dazu gibt es studien, im artikel sind sie erwähnt. diese hier sind es:

PS. ich bn nicht Wildmohn, ich bin die mit dem kraut und den rübenmellifera hat geschrieben:Quellen
Balbuena, M. et al. (2015): Effects of sublethal doses of glyphosate on honey bee navigation. In: Journal of Experimental Biology, Nr 218.
Steinmann, H. et al (2012): Uses and benefits of glyphosate in German arable farming. In: Crop Protection, Nr 42.

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