Glyphosat-Diskussion

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#331

Beitrag von Wildmohn » Do 10. Mär 2016, 11:14

@Rohana

Glyphosat ist in den Nahrungsmitteln und Baumwolltextilien vorhanden, da beißt die Maus keinen Faden ab. Oder wie sonst erklärst Du Dir, dass dieses Gift in unserem Körper nachweisbar ist.
Nochmal: Ich -und wahrscheinlich viele andere auch-
will dieses Gift nicht in meinen Körper haben!
Auch nicht auf meinem Teller!
Auch nicht in Getränken!
Du behauptest, dass Glyphosat im Boden durch Mikroorganismen abgebaut wird, da würde ich mich über einen informativen Link oder eine Quellenangabe sehr freuen. Denn die Böden in der konventionellen Landwirtschaft sind durch den Gifteinsatz ja sowas von tot, dass ich bezweifle, in ihnen noch Mikroorganismen zu finden. ;)
Zum Schluss noch folgende Bemerkung:
Diejenigen die sich gegen das übermäßige Ausbringen von Gift aussprechen, bezeichnest Du als „Aufwiegler“, wie bezeichnest Du eigentlich Deine Haltung zu diesem Gift?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#332

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 10. Mär 2016, 14:34

Eigentlich wollte ich hier nichts mehr schreiben.
Du behauptest, dass Glyphosat im Boden durch Mikroorganismen abgebaut wird, da würde ich mich über einen informativen Link oder eine Quellenangabe sehr freuen.
http://www.glyphosat.de/verbleib-und-ab ... der-umwelt

Google ist dein Freund:

http://bfy.tw/4gEJ
Denn die Böden in der konventionellen Landwirtschaft sind durch den Gifteinsatz ja sowas von tot, dass ich bezweifle, in ihnen noch Mikroorganismen zu finden.
:roll:
Dann erkläre doch mal bitte, wie das Stroh ohne Mikroorganismen verrotten soll....

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emil17
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Re: Glyphosat-Diskussion

#333

Beitrag von emil17 » Do 10. Mär 2016, 17:58

Rohana hat geschrieben:Der vor allem auf Getreidefeldern aufgebrachte Stoff tötet in erster Linie Unkraut, verringert aber gleichzeitig auch die Population von Bestäuberinsekten wie Bienen oder Schmetterlingen.
Korrekt müsste es heissen: Glyphosat wirkt unselektiv gegen Pflanzen, und zwar über die Blockade eines Enzyms (EPSPS), das für die Bildung einiger Aminosäuren benötigt wird. Dieser Mechanismus kommt nur in Pflanzen und Mikroorganismen vor. Sprich, Glyphosat tötet alle Pflanzen, es wird aber so eingesetzt, dass es (logisch) nicht die Kulturpflanze angreift. Wie also soll Glyphosat eine Wirkung auf Insekten haben?
Rohana hat geschrieben:Okay. Eine Gentechnik-Expertin sagt was zu einem Pflanzenschutzmittel. Nützt ihr da ihre Expertise auf einem anderen Gebiet? Was soll der Mist mit "toxischer Wirkung auf die Umgebung" - es gibt keine toxische Wirkung auf die Gesamtheit der Umgebung
wieder mal das "du bist nicht kompetent, also stell keine lästigen Fragen, wir sind die Experten" Argument.

Dein Wissen ist übrigens auf dem Stand der späten 1950er Jahre.
Guck mal hier: Ökotoxikologie
Damit du nicht so viel lesen musst, um das Problem zu verstehen:
Schon mal was von "Nahrungskette" gehört?
Was passiert mit dem Zeug, wenn sich die abgestorbenen Pflanzen zersetzen? Was mit den Bodenarthropoden, welche abgestorbene Pflanzenteile fressen? Was mit den Vögeln, welche solche Bodenarthropoden fressen?
Gibt es Abbauprodukte von Glyphosat, die toxisch sind? Falls ja, ist die Antwort, Glyphosat werde abgebaut (= durch biologische Prozesse chemisch in irgendetwas anderes umgewandelt), nicht ausreichend.

DDT ist das klassische Beispiel von Ignoranz in diesem Gebiet.
Rohana hat geschrieben: Wenn das Glyphosat doch komplett im Unkraut aufgenommen wurde, müssten wir ja das abgespritzte Unkraut essen wollen
Hoffnung keimt auf: Die Frage, was mit dem Zeug passiert, nachdem es seine Wirkung getan hat, stellt sich also doch.
Rohana hat geschrieben:Man könnte alle relevanten(!) Informationen über Glyphosat, die in dem obigen Zitat vorkommen, in sachlicher Sprache so zusammenfassen:
"Glyphosat ist ein nicht-selektives Herbizid, das in Deutschland und Europa sehr breit eingesetzt wird."
... und diese Hoffnung stirbt gleich wieder, denn in Kombination mit den Aussagen in obigen Zitaten ergibt sich, dass da sehr wenige sachliche Informationen drin sind. Offenbar ist das andere alles irrelevant?

Bei möglicherweise (!) problematischen Chemikalien reicht es eben nicht, das Produkt nur zu verfolgen, bis es seine Wirkung getan hat. Diese Stoffen werden in grossen Mengen in die Umwelt ausgebracht und bleiben eben nicht in geschlossenen technischen Kreisprozessen.
Rohana hat geschrieben:Man könnte auch noch ergänzen, dass Glyphosat im Boden von Mikroorganismen abgebaut wird. Alles andere aus dem Zitat zielt doch nur wieder aufs Angst schüren ab
Wenn sich Leute fragen, was chemische Substanzen in der Umwelt anstellen, nachdem sie ihre Wirkung getan haben, ist das Angst schüren, oder ist das berechtigte Sorge, weil sie es (bzw. das was draus wird) vielleicht essen?
Neben DDT sind Asbest, radioaktive Abfälle von Atomkraftwerken, Phosphate und synthetische Tenside in Waschmitteln, polychlorierte Kohlenwasserstoffe in Holzschutzmitteln, Schwermetalle in Industrieabwässern typische Beispiele dafür, dass man sich Sorgen machen darf, ohne bloss Angst schüren zu wollen. Alles Dinge, die man nicht mehr sieht, nachdem sie gemäss den damaligen Anwendungsvorschriften eingesetzt worden sind - und die nicht einfach abgebaut werden und dann "weg" sind. In jedem Fall hat die Industrie zuerst einmal behauptet, es sei nur Panikmache. Und all das Zeug findet man immer noch in Nahrungsmitteln, wo es nun wirklich nichts, aber auch gar nichts verloren hat. PCBs in der Muttermilch - haben da stillende Mütter am Dachstuhl herumgenagt oder gibt es andere Wege, wie das Zeug herumwandret und da wirkt, wo es nicht soll?
Ich sags mal andersrum: Alle Menschen machen Fehler. Die Dummen machen immer die gleichen. Aus diesen Beispielen nichts zu lernen und das Problem bei Glyphosat erneut zu ignorieren, ist ziemlich dumm.
Wenn Glyphosat harmlos ist (die Möglichkeit besteht ja), dann ist das doch alles wirklich kein Problem, also her mit umweltrelevanten Studienergebnissen von unabhängigen Instituten!
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#334

Beitrag von centauri » Do 10. Mär 2016, 19:24

Rätsel: :hmm:
Wer hat folgenden Satz in seinem Vorstellungstread?
"Wofür ich aber gar kein Verständnis habe ist das Glyphosat, es gibt genügend Möglichkeiten Bei-(Un-)Kräuter im Herbst mechanisch zu bekämpfen, da brauch ich doch nicht ein Holzhammer der alles Platt macht."

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Re: Glyphosat-Diskussion

#335

Beitrag von der.Lhagpa » Do 10. Mär 2016, 19:31

Habs gefunden!!! Seite 74! :haha:

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#336

Beitrag von Wildmohn » Do 10. Mär 2016, 20:06

@emil17

Auch wenn Dir dieses Lob aus meinem Munde nicht gefallen sollte: Deine letzten Argumente sind von mir aus zu 100% da core!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#337

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 10. Mär 2016, 20:44

centauri hat geschrieben:Rätsel: :hmm:
Wer hat folgenden Satz in seinem Vorstellungstread?
"Wofür ich aber gar kein Verständnis habe ist das Glyphosat, es gibt genügend Möglichkeiten Bei-(Un-)Kräuter im Herbst mechanisch zu bekämpfen, da brauch ich doch nicht ein Holzhammer der alles Platt macht."
Ich.

Dabei bleib ich auch.

Man kann aber nicht überall Pflügen...

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Re: Glyphosat-Diskussion

#338

Beitrag von emil17 » Do 10. Mär 2016, 20:52

Wildmohn hat geschrieben: Auch wenn Dir dieses Lob aus meinem Munde nicht gefallen sollte: Deine letzten Argumente sind von mir aus zu 100% da core!
Mir gefällt das Lob nicht.
Nicht weils von dir kommt, sondern weil es unangebracht ist und ich mit Entsetzen feststellen muss, dass man für erforderliches Allgemeinwissen für solche sachbezogenen Diskussionen gelobt zu werden riskiert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#339

Beitrag von Wildmohn » Do 10. Mär 2016, 20:58

emil17 hat geschrieben:
Wildmohn hat geschrieben: Auch wenn Dir dieses Lob aus meinem Munde nicht gefallen sollte: Deine letzten Argumente sind von mir aus zu 100% da core!
Mir gefällt das Lob nicht.
Nicht weils von dir kommt, sondern weil es unangebracht ist und ich mit Entsetzen feststellen muss, dass man für erforderliches Allgemeinwissen für solche sachbezogenen Diskussionen gelobt zu werden riskiert.
Auch in dieser Hinsicht bin ich zu 100% d'accord!

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Re: Glyphosat-Diskussion

#340

Beitrag von Rohana » So 13. Mär 2016, 17:05

emil17 hat geschrieben: wieder mal das "du bist nicht kompetent, also stell keine lästigen Fragen, wir sind die Experten" Argument.

Dein Wissen ist übrigens auf dem Stand der späten 1950er Jahre.
Bist du nun gegen das "wir sind die Experten"-Argument oder gilt das nur wenns andere benutzen? :lol:
Statt mir nen Link zu Ökotoxikologie zu geben, erklär lieber wie genau Glyphosat die Population von Bienen und Schmetterlingen verringern soll.
Wenn sich Leute fragen, was chemische Substanzen in der Umwelt anstellen, nachdem sie ihre Wirkung getan haben, ist das Angst schüren, oder ist das berechtigte Sorge, weil sie es (bzw. das was draus wird) vielleicht essen?
Die Frage ist absolut legitim, aber dazu sollte es sachliche Argumente und keine manipulierende Sprache brauchen (die ich hoffentlich an dem Zitat aus Wildmohns Text etwas zeigen konnte).
Wenn Glyphosat harmlos ist (die Möglichkeit besteht ja), dann ist das doch alles wirklich kein Problem, also her mit umweltrelevanten Studienergebnissen von unabhängigen Instituten!
Tja, wann sind Institute unabhängig? Studien kosten Geld, das ist die Krux an der Sache, und das ist nicht grad wenig Geld (Arbeitsstunden, Labor/technische Ausrüstung, Versuchsaufbauten...). Finanziert ist eine Studie also immer von der ein oder anderen Seite, sei es nun Industrie, Staat oder Umweltverbände (und die sind mMn auch nicht "unabhängig" - sondern abhängig von der Gunst der Verbraucher und hohem Spenden/Beitragsvolumen).
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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