Soll die Lösung also Urproduktion mit immer schärferen Tierwohl- und Naturschutzstandards für den Weltmarktpreis sein? Sorry, das funktioniert nichtmal MIT Subventionen, geschweige denn ohne!emil17 hat geschrieben:Genau diese Einstellung wird unsere Umwelt und unsere Gesellschaft nachhaltig ruinieren. Sie ist schon feste daran.
Tut grad niemand ausser dir. Glyphosat alleine verbilligt keine Produktion nur weil es existiert. Es ist EIN Rädchen in einem grossen Getriebe, klein, aber wichtig wenn es mal gebraucht wird.Wenn wir Glyphosat als Produktionsverbilligungsmittel bezeichnen, dann wird sofort klar, warum das nicht giftig sein darf.
Als Verbraucher kannst du dir (im gewissen Rahmen) dein Produkt aussuchen, du verlierst nix dabei, kannst solange deine Händler abklappern bis du das richtige findest. Wenn der Erzeuger hingeht und sagt "ich will aber nicht für den globalen Markt produzieren" dann hat er ein wesentlich grösseres Problem - dafür muss im Regelfall (risikoreich) investiert werden. Reicht ja nicht, nur mal eben Pflanzenschutzmittel wegzulassen, da müssen andere Sorten her, evtl andere Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, der ganze Rattenschwanz halt.Das Ganze nennt sich Raubbau - keiner ist schuld daran und keiner will es, denn alle sind Opfer "des Marktes".
Typisch auch die Haltung mancher Diskussionsteilnehmer hier (Kanne ...), dass das als Naturgesetz gilt und nicht mal in Frage gestellt werden darf. Damit hat es aber den Charakter eines Dogmas.
Für mich gehört das Ganze in die Gleiche Kategorie wie Billigtextilien aus Fernost. Hauptsache billig, alles andere muss man sich nicht interessieren für.
Jetzt sag mal ganz ehrlich, wieviele Leute denkst du sind fachlich fundierte Experten für Pflanzenschutzmittel und verdienen nicht direkt oder indirekt ihre Brötchen damit? Das ist doch kein Hobby was man mal eben aus Spass macht - zumindest nicht in der Tiefe (wir sprechen von Experten, das ist noch n bisschen mehr als nur mal eben Sachkunde Pflanzenschutz - und die muss jeder Anwender haben).Vor Gericht gilt der altbewährte Grundsatz, dass, wer ein finanzielles Interesse an einem Verfahren hat oder persönlich mit einem Beteiligte verbandelt ist, in den Ausstand zu treten hat. Bei Expertisen für Produktionshilfsstoffe (worunter man auch Pflanzenschutzmittel stellen kann) ist das offenbar nicht so.
Niemand wird hier für die bedenkenlose Verwendung von Pflanzenschutzmitteln jeglicher Art plädieren. Es ist nur fürchterlich traurig dass einige Diskussionsteilnehmer hier und anderswo gerne mal pauschal auf "das böse Gift" und "die böse Agrarindustrie" bashen, ohne jegliche Differenzierung und Hintergrundwissen, ohne einen Hauch von respektvollen Umgang mit Mitmenschen und Mitforisten und vor allem viel zu oft ohne einen Hauch von Argumentation. Es kommt mir so sinnlos vor überhaupt zu versuchen irgendwas zu erklären oder Argumente zu bemühen. Wahrscheinlich wärs auch viel toller wenn sich alle nur gegenseitig auf die Schulter klopfen und in ihrer Meinung bestätigen.Eine weitere Bitte hätte ich an alle, die mit "sachlichen" Vergleichen daherkommen:
Es gibt zu jedem Gift ein noch giftigeres Zeug und es gibt selbstverständlich auch Naturstoffe, die hochgiftig sind.
Wer das durcheinanderbringt oder als Argument gegen oder für die bedenkenlose Verwendung von irgendwelchen Substanzen benutzt, der hat etwas grundlegendes nicht richtig verstanden.
Mein Standpunkt: Wenn zweifelsfrei bewiesen wird dass Glyphosat krebserregend ist, dann muss es gesperrt werden. Anderenfalls sollte die Verwendung für sachkundige(!) Anwender unter bestimmten Bedingungen(!) zugelassen bleiben.


