Glyphosat-Diskussion

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#301

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 18:04

wie kommst du auf sowas?
Glyphosat im Bier :ua:
Das 35 fache des Trinkwassergrenzwertes!!!!

Sachlich betrachtet:
Der Trinkwassergrenzwert liegt bei 0,0001mg/Liter.
selbst beim 35 fachen also 0,0035mg/l ist die Menge so verschwindend gering, das sie erst ins geeicht fallen würde, wenn dich der Alkohol schon längst umgelegt hat.





Was für einen Sinn hat das große rumschreien dieses Vergleiches (Glyphosgehalt im Bier verglichen mit dem TW-Grenzwert)???

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emil17
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Re: Glyphosat-Diskussion

#302

Beitrag von emil17 » Di 8. Mär 2016, 18:08

Ölkanne hat geschrieben: -Greenpeace
-Das Umwelt-"Institut" (das kein Institut ist)
Die machen doch überspitzt gesagt das Gleiche wie Monsanto & Co:
Man hat ein Geschäftsmodell, ist rhetorisch gut und versteht was von publikumswirksamem Auftreten.
Da wirft der Wolf dem Tiger vor, er sei ein Raubtier.
"Institute", die reine Interessenvertretung im Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit sind, die aber von der Grossindustrie finanziert werden, wurden übrigens von Kernkraft- Erdöl- und Agrokonzernen erfunden.

Wie lauten die drei Regeln der Rhetorik?
1. hast du gute Argumente, bringe sie
2. hast du keine, greife den Gegener an
3. nützt das nix, stelle seine Kompetenz in Frage

Da fast immer 3, selten 2 kommt, lässt das nachdenken.
Ausserdem ist in Beweisnot, wer grosse Mengen von dubiosen Substanzen flächendeckend in der Umwelt ausbringt - nicht derjenige, der nicht einfach so glaubt, dass das Zeug harmlos ist.


Übrigens: ich bin der Meinung, dass Nahrungsmittel zur Zeit zu billig sind.
Aber wenn man einfach den Preis hochfährt, wird nicht einfach umweltschonend und etwas teurer und etwas bodenschonender und etwas weniger effizient produziert, sondern es werden grössere Gewinne eingefahren. Soviel verstehe sogar ich von Marktwirtschaft.
Ein hiesiges Beispiel dazu: Früher gabs im Schweizer Weinbau (der lange Zeit durch Schutzzölle völlig von ausländischer Konkurrenz geschützt war) vom Bund garantierte Preise und Mindestabnahmemengen. Es wurde folglich bescheidene Qualität in grossen Mengen erzeugt, der Bund kaufte es ja ab. Bei der Marktöffnung gab es ein grosses Gequieke, das sei der Tod der Schweizer Winzer.
Seltsamerweise ist aber folgendes passiert: Die Qualität ist viel besser geworden. Die Weinbauern bemühen sich, hochwertigen Wein zu erzeugen, der sich über das Etikett verkauft und nach selbst auferlegten Qualitätskriterien produziert wird, und immer mehr Betriebe zeigen ihre Weinberge. Für gute Ware bekommt man anständige Preise. Wenn man nach Hektoliter pro Hektar erzeugt, kann man mit Algerien und Spanien und Südamerika selbstverständlich nicht mithalten.
Natürlich kann man Weinbau nicht mit Getreide- oder Kartoffelproduktion vergleichen, aber andere Leute vergleichen sogar Glyphosat auf dem Acker mit Benzol im Treibstoff, also geht das ausnahmsweise schon.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#303

Beitrag von emil17 » Di 8. Mär 2016, 18:12

Ölkanne hat geschrieben: Sachlich betrachtet:
Der Trinkwassergrenzwert liegt bei 0,0001mg/Liter.
selbst beim 35 fachen also 0,0035mg/l ist die Menge so verschwindend gering, das sie erst ins geeicht fallen würde, wenn dich der Alkohol schon längst umgelegt hat.
Dir scheint der Sinn der Grenzwerte in Lebensmitteln nicht wirklich geläufig zu sein.

Ich werde sonst ja nicht gerne persönlich, aber warum nur kommt mir bei gewissen Äusserungen von dir die alte Tatsache in den Sinn, dass leere Fässer mehr Lärm machen als volle, wenn man draufklopft?
Schade eigentlich.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#304

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 18:13

Man muss natürlich dazu sagen, dass die Zusatzstoffe des Totalherbizids Roundup wesentlich giftiger sind als Glyphosat selber. Zudem gibt es inzwischen auch wieder wesentlich giftigere zugelassene Pestizide in aller Welt als Glyphosat.
Meine Rede.
Siehe IPU oder auch Reglone.
Im übrigen ist es so, dass Pestizide das Leben nicht etwa vereinfachen, sondern erschweren (Stichwort Superunkräuter).
Ich wieder hole mich
(nur ungern)

Die Resistenzen entstehen bei nicht-fachgerechter Anwendung!
Wenn man nur einmal im Jahr oder in zwei Jahren mit dem Glyphosdüsenbomber über den Acker fährt, wirst du noch in 30Jahren alles mit Glyphos flachlegen können, wenn es nicht vom Mensch mittels Gentechnik resistent gemacht wurde.

Wenn ich aber (wie bei den Amis jahrelang üblich) über meine RR-Kultur vier oder Fünfmal im Jahr mit nur einem Wirkstoff drüberfahre und das jedes Jahr mit dem selben und dann auch noch den Pflug weglasse, muss man sich nicht wundern das das Unkraut resistent wird.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#305

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 18:15


Dir scheint der Sinn der Grenzwerte in Lebensmitteln nicht wirklich geläufig zu sein.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Trinkwasserverordnung
Punkt 10 In der Tabelle unter "Aktuelle Grenzwerte"

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Re: Glyphosat-Diskussion

#306

Beitrag von emil17 » Di 8. Mär 2016, 18:18

Ölkanne hat geschrieben: Punkt 10 In der Tabelle unter "Aktuelle Grenzwerte"
ja, wenns mit dem Abtippen oder Zitieren von Zahlen getan wäre ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#307

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 18:23

Da steht 0,0001mg/l pro PSM in Summe 0,0005mg/l

oder habe ich ein Knick in der Optik?

Steinbock
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Re: Glyphosat-Diskussion

#308

Beitrag von Steinbock » Di 8. Mär 2016, 19:21

Ölkanne hat geschrieben: Die Resistenzen entstehen bei nicht-fachgerechter Anwendung!
Wenn man nur einmal im Jahr oder in zwei Jahren mit dem Glyphosdüsenbomber über den Acker fährt, wirst du noch in 30Jahren alles mit Glyphos flachlegen können, wenn es nicht vom Mensch mittels Gentechnik resistent gemacht wurde.
Info aus dem Film "Chronisch vergiftet - Monsanto und Glyphosat (ARTE Doku)"
https://www.youtube.com/watch?v=3ivpJx3gkMY

Ab 38:45: Aussage des argentinischen Landwirts Ariel Maquirriain, der Soja anbaut: "In den letzten fünf Jahren haben sich die Kosten für Agrarchemikalien (=Pestizide) um 300% erhöht. Vor fünf Jahren zweimal, dreimal drüber mit Glyphosat hat gereicht. Heute müssen Sie Glyphosat, ein andere Herbizide und noch mehr spritzen und die Zahlen gehen ins Bodenlose."

Wenn sich Resistenzen gegen Glyphosat bilden, weil die amerikanischen bzw. alle Landwirte weltweit zu dumm sind, um Glyphosat, genauer Roundup, richtig anzuwenden, dann sollte Monsanto vielleicht als nächstes mal ein Mittel entwickeln, bei dem man nichts falsch machen kann.
Aber wie gesagt aufgrund der Erfahrungen diverser Länder mit der grünen Gentechnik ist dieser ganze Chemie-Mist sowieso eine Sackgasse. Eine ziemlich teure obendrein.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#309

Beitrag von emil17 » Di 8. Mär 2016, 19:56

Ölkanne hat geschrieben: Die Resistenzen entstehen bei nicht-fachgerechter Anwendung!
Standard-Ausrede der Agrochemikalienhersteller
Ist so wie bei der Arbeitslosenkasse: Ohne Stelle bleiben die, welche keine guten Bewerbungen zu schreiben wissen.
Hundert Leute, 70 Jobs ... die 30, die es nicht schaffen, sind zuwenig motiviert

Könnte die Sache mit den Resistenzen einen anderen Grund haben?
Etwa den, dass, wenn man hunderttausende von ha jedes Jahr mit Glyphosat behandelt (ob einmal oder 7mal jährlich sei dahingestellt, ändert am Prinzip nichts), man damit quasi von den Milliarden Unkrautkeimlingen sehr effizient die selektiert, die resistent sind?
Das ist exakt das, was die traditionelle Pflanzenzüchtung im Labor macht, wenn sie neue Sorten züchtet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#310

Beitrag von Wildmohn » Di 8. Mär 2016, 20:44

Ölkanne hat geschrieben: Na da haben die Proleten mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Und solange die Angst geschürt und mit völlig nichtssagende Untersuchungen Hysterie verbreitet
So, jetzt muss ich mal persönlich werden. Ich hoffe, Du verträgst Kritik. Ich gebe mir auch ganz viel Mühe, oberhalb der Gürtellinie zu bleiben.
Du verteidigst Deinen Standpunkt bezüglich der Agroindustrie vehement, Menschen, die bzgl. dieser Thematik anderer Meinung sind, sind in Deinen Augen „Proleten“.
Sorry, aber Du hast Dich heute ein bisserl „nackert“ gemacht. Kann passieren in Deinem Alter.
Was mir Sorgen macht ist, dass bei Dir die andere Seite der Medaille, was Auswirkungen des Ausbringens von Giften für Folgen hat, völlig ausgeblendet wird.
Sieh zu, dass Dir auch bewusst wird, welche Folgen das versprühen von Giften jeglicher Art auf Mensch und Natur hat.
Es gibt hier nichts zu verteidigen, ausser das Recht auf eine gesunde Umwelt...

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