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von emil17 » Di 16. Feb 2016, 07:49
Ölkanne, deine Argumentation greift zu kurz.
Mit genau dem Argument will jeder Waffenhändler aus dem Schneider. Was kann er dafür, er ballert ja nicht selber.
Nach dem Dritten Reich nannte sich das Befehlsnotstand.
Bei Pestiziden erfordert die korrekte Anwendung im Sinne des Herstellers einen Mindeststandard an Ausbildung und Wissen des Personals. Deshalb muss man in zivilisierten Ländern u.a. einen Spreng- und einen Jagdschein und eine Autofahrprüfung machen und kriegt nicht einfach das Gerät oder Produkt mit einem Büchlein dazu und kann loslegen.
Flächendeckende Anwendungen vom Heli aus (und anders wird das nicht gehen) sind schon prinzipiell nicht so selektiv, wie jede Zulassung eines beliebigen Mittels verlangt. Ob sie die Swimmingpools in den Bonzenvierteln auch behandeln, wäre noch interessant zu wissen.
Zur Trinkwasserbehandlung:
Aus unseren Nachrichten hab ich gehört, dass es eher darum geht, die zahlreichen Wassertanks und Behälter der Slums und Bidonvilles zu behandeln, wo es keine geordnete Wasserversorgung gibt. Man hat nicht vor, in ein geschlossenes Trinkwassersystem wie es bei uns üblich ist neben Clor und den üblichen Mitteln nun auch noch einen Mückenlarvenkiller beizumischen.
Es scheint sich um den gleichen geistigen Kurzschluss zu handeln wie in den 60er Jahren, wo in den USA Wälder flächendeckend mit Pestiziden behandelt worden sind, mit unerwarteten Nebenwirkungen (Carson, der stumme Frühling). Hyperaktivismus statt Denkpause, kennen wir doch vom Militär ...
Ein typisches Beispiel, wo die Kur schlimmer werden dürfte als die Krankheit.
Mücken kann man so nicht bekämpfen, weil sich in jedem übersehenen Altreifen eine Mückenzuckt entwickeln kann und weil die Viecher sich rasend schnell vermehren. Man kann sich ja mal in Google Earth Sao Paulo von oben ansehen.
Eine funktionierende Methode ist die Anzucht und Freisetzung von grossen Mengen sterilisierter Männchen, oder die Anwendung von Fallen mit Lockstoffen. Das ist aber aufwendiger, als einfach flächendeckend irgendwas zu versprühen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.