Anbau von Färberwaid

Benutzer 4754 gelöscht

Anbau von Färberwaid

#1

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 26. Jan 2016, 18:21

Ich habe letztes Jahr, zum Wollefärben, Färberwaid angebaut.
Hat gut funktioniert und ergab fünf Schnitte zu je 120l Blattmasse.
Den ersten Schnitt hab ich versemmelt, den zweiten zum Färben verwendet (hat leider nicht funktioniert), den dritten und vierten Schnitt verschenkt, der fünfte Schnitt war nicht der Brüller, da er ziemlich verpilzt war.
Den hab ich entsorgt.

Dieses Jahr möchte ich wieder Färberwaud anbauen, und es nochmals mit dem Färben versuchen.
Der Waid aus 2015 bildet dieses Jahr Blüten und produziert mir dann Samen :)

Der Waid von letztem Jahr ist mit rund 15-20 Blättern als Rosette in den "Winter" gegangen und kam ohne nennenswerten Frostschaden wieder unterm Schnee hervor. Es hebt sich jetzt schon die Knospe stammt Stengel von der Rosette ob wohl erst seit 4 Tagen "Wachswetter" ist,
daher Frage ich mich ob ich jetzt schon ein bischen Düngen sollte, oder noch warten sollte um den Waid nicht hoch zu treiben so das er beim nächsten Frost evtl. abfriert ?
Viele Nährstoffe sind im Boden nicht drin, weshalb sich schon die ersten Chlorosen bilden.

Wenn gewünscht kann ich von beiden Beetteilen regelmäßig ein Foto posten ;)

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Re: Anbau von Färberwaid

#2

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 26. Jan 2016, 19:45

Die Chlorosen liegen bestimmt noch am Winterwetter und weniger an den Nährstoffen.
Gabs da nicht mal einen Spruch von Märzengrün, das man wieder in den Boden zurückschlagen sollte? Gönne Deinen Pflanzen noch ein bißchen Zeit....

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Re: Anbau von Färberwaid

#3

Beitrag von MeinNameistHASE » Di 26. Jan 2016, 21:43

Ich hab mal gekramt:
20-25 kg K²O/ha, 180-250 kg P²O5/ha, 15- 20 kg/ha MgO, Stallmist in der Fuchtfolge Das habe ich als Düngeempfehlung gefunden.

Mit der Düngung würde ich mich vielleicht am Raps orientieren, also Vegetationsbeginn oder ggf. 1-2 Wochen früher.
http://www.tll.de/ainfo/pdf/waid0704.pdf

lg Jonas
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Anbau von Färberwaid

#4

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 26. Jan 2016, 23:14

Danke Jonas,
aber du hat K und P vertauscht...

mit 250kg P leg ich mir ja alles mögliche andere fest ;)

also wird der Waid 200kgN in Form von ⅓Nitrat, ⅓Ammonium und ⅓Amid bekommen, mit 75% des Nitrat möchte ich Andüngen der Rest wird dann gleichmäßig verteilt geben.
Dazu 250kgK aus Kalimagnesia, Schwefel und Mg sind dann satt da :lol:
Geteilt auf 6 Gaben mit einer Spitze vor dem Winter.
die 30kgP möchte mit einem 18/46 in den Boden bringen, aufgeteilt auf 2 Gaben.
So in etwa gabs das auch letztes Jahr

Die Pflanzen die dieses Jahr blühen, bekommen nur max150kgN eher etwas weniger.
200kg K auf 3 Gaben und auch wieder 30kg P auf 2 Gaben.
Weniger N deshalb das er mir nicht umkippt, Halmfestiger kann ich ja nicht einsetzten.

Meinst du das passt?
Meinst du ich kann die 150kgN auch kommplett in einer Gabe aus Kalkstickstoff (3dt/ha) machen, den einarbeiten gegen das Unkraut oder killt der mir meinen Waid?
Mangan, Kupfer und Zink als Chelat kann ebenso wie 4l Bor nicht schaden oder?

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Re: Anbau von Färberwaid

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 27. Jan 2016, 00:06

@Ölkanne: warum Färberwaid, wenn die Wolle dafür ziemlich harsch gebeizt werden muß?
Ich hab noch nicht viele pflanzengefärbte Wollen gefunden, die danach noch so nett wie im Rohzustand waren.
Klar sind Färbepflanzen der neue Hype - wenige Erzeuger, hohe Nachfrage = guter Verdienst, und wenig Wettbewerber. Umweltfreundlich insgesamt bis zur Kleidung (oder was auch immer) ist es jedenfalls nicht.
Hanfklamotten aus D und Österreich sind da schon ein Natur-freundlicheres Business.
Und ich finde es immer noch schade, daß in D damals die Nummer mit den Fasernesseln nicht geklappt hat -ich meine, was jahrhundertelang gefunzt hat, geht heute nicht mehr?
Wie blöd ist das denn?
Für alle diese Fragen hätte ich ja gern ein paar Dissertationen, aber dafür gibts leider kein Geld.....
(und Hanf und Nesseln machen beim nassen Handspinnen leider auch keine Freude - schlimmer als Leinen).
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Re: Anbau von Färberwaid

#6

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 27. Jan 2016, 00:31

Verkaufen tu ich nix, denn das was ich verlangen müsste, zahlt keiner.

Ich bin noch in einer Mittelaltergruppe, die Frau des Gruppenleiters war ganz angetan vom Waid, nur war kein Platz mehr im Kalender.
Dieses Jahr ist das Färben eingeplant :)

Und Sabiene du weist doch, ich mag Chemie (in der Schule hätte ich gerne 15 von 15 Punkte, aktuell sind es leider nur 13 Punkte), da macht das das Beizen und Färben umsomehr Spass ;)
Und die Wolle habe ich bis jetzt immer wieder weich und flauschig bekommen, egal bei welcher Farbe und egal wie agresiv die Beize war, nur der Aufwand war nicht immer unerheblich ;)

Letztes Jahr hatte ich noch Schöngesicht und Färberwau im Anbau, der Färberwau fliegt aus dem Programm,
das Schöngesicht säe ich außerhalb des Gartens in ein Eck da es sehr genügsam ist.

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Re: Anbau von Färberwaid

#7

Beitrag von MeinNameistHASE » Mi 27. Jan 2016, 17:31

mit der Aufteilung bin ich etwas überfordert... :rot: Ich hab mit der Praxis nicht sooo viel am Hut. Probier einfach aus.
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Re: Anbau von Färberwaid

#8

Beitrag von Little Joe » Mi 27. Jan 2016, 20:50

Ölkanne hat geschrieben: den zweiten zum Färben verwendet (hat leider nicht funktioniert)
... woran lags denn?
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Anbau von Färberwaid

#9

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 27. Jan 2016, 21:05

keine Ahnung :aeh:

das Werkzeug wurde blau, ebenso Baumwolllappen zum Testen und die Brühe war uringelb eben so wie sich das gehört.

Die Wolle wurde aber nur drecks-grau-braun.

Verwendet habe ich eine Küpe mit Natriumdithionit und Natriumcarbonat.

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Re: Anbau von Färberwaid

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 27. Jan 2016, 22:32

Bei mir klingelt grad was im zugegeben löchrigen Gedächtnis: wenn du BW blau gemacht hast, aber die Wolle nur dreckig braungrau wurde, hast du die falsche Beize genommen.
Wenn BW blau wird, KANN das keine Wolle färben, weil die Beize dann eben für Pflanzenfasern war, aber nicht für Eiweißfarben wie Wolle. :daumen:
Es lag also nicht an dir :lol: , sondern an der falschen Beize.....
(Ich weiß schon, warum ich bei meinen Säurefarben für die Wolle bleibe - da kommt wenigstens das raus, was ich will. ;) )
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