Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

Luna
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#11

Beitrag von Luna » Do 21. Jan 2016, 21:01

Ölkanne hat geschrieben:Den PKW muss man vorglühen können, dann wird er auch wieder anlaufen.
Sicher kann man den vorglühen. Nur ob öfteres Vorglühen beim HDI Motor gegenüber einem Saugdiesel was bringt, weiss ich nicht. Nur mit einer Zweitbatterie liess sich die nötige Motordrehzahl zum Starten erreichen.
Hat der Fendt einen Glühüberwacher ("Pfefferstreuer")?
Ja, man kann den Glühvorgang (Dauer, Intensität) überwachen.
Der Lanz -Glühkopfschlepper ist ohne vorglühen gar nicht zum laufen zu kriegen,
denn damit der Zündet brauch der Zündsack im Zündkopf ~600°C
Ah ja.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#12

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 21. Jan 2016, 21:21

der.Lhagpa hat geschrieben:Leute... Bitte nicht böse sein ,aber wenn der Motor ok ist springt er an. Wenn er nicht anspringt dann liegt es an mangelnder Kompression, schlechtem Kraftstoff, undichtem Einspritzsystem, etc...
:daumen:
Nur ob öfteres Vorglühen beim HDI Motor gegenüber einem Saugdiesel was bringt, weiss ich nicht.
Solange nach Anleitung Vorglühen bis die Kontrolllampe erlischt und dann sofort starten.
Alles andere saugt dir die Batterie leer (die sollte im Winter ebenfalls top fit sein! ;) )
Ja, man kann den Glühvorgang (Dauer, Intensität) überwachen.
Wenn der Glühüberwacher nicht mehr heller wird, ist der Vorglühvorgang beendet, dann starten und die Karre rennt...

Der Stapler vom Nachbar hat keinen Glühüberwacher, dafür einen Aufkleber das man genau eine Minute vorglühen muss, das funktioniert genauso.
Im Sommer reichen meist aber 30s :)

manne63
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#13

Beitrag von manne63 » Fr 22. Jan 2016, 16:40

Es geht ja eigentlich darum einen betagten Schlepper nachzurüsten. wenn er erst bei -10 Grad Probleme macht ist er ja eigentlich noch ganz ok.
All die Sachen um die Anlaßdrehzahl höher zu bringen wie Batteriekabel auf Übergangswiderstände zu prüfen, Kraftstoff vorpumpen usw, hast du sicherlich schon gemacht. Hört bzw sieht man eigentlich auch.
Es gibt Motoren die bei bestimmten Temperaturen einfach nicht anspringen weil sie nicht dafür konstruiert (z.Bsp.ohne Kaltstarteinrichtung weil ursprünglich für Südeuropa gedacht) oder halt ein bißchen älter sind. Deshalb den Schlepper für viel Geld überholen oder gar ersetzen würde mir auch weh tun. Mit 15 Jahren bin ich auch morgens anders aus dem Bett gesprungen als heute.
Die Zündtemperatur wird nicht erreicht also fehlt Wärme.Startpilot halte ich für eine Holzhammermethode für absolute Notfälle.
Diese Vorwärmung auf Tauchsiederbasis hat natürlich den Vorteil das der Motor und damit vielleicht auch deine Kabine schneller warm wird. Ist aber ortsabhängig
und du brauchst täglich die Zeit um vorzuwärmen. Folgekosten sind bei den Strompreisen auch höher als bei anderen Systemen. Das Problem ist meist auch einen Einbauort am Motor zu finden. Er sollte möglichst tief (wegen der Zirkulation) und im kleinen Kühlkreislauf sein. Die oft gewählte Variante ihn in den unteren Kühlerschlauch einzubauen finde ich nicht so gelungen weil viel Wärme über den Kühler verloren geht.
Anwärmung der Ansaugluft ist meiner Meinung nach auch eine sehr gute Variante. Ortsunabhängig immer verfügbar und vom Aufwand noch erträglich.
Ob mit einer Glühwendel oder Flammglühkerze ist auch abhängig wieviel Platz im Ansaugkanal vorhanden ist. Bei einer Glühwendel brauchst du sicher ein größeres Versorgungsrelais und größere Kabelquerschnitte wegen der höheren Stromaufnahme.
Ich habe bei mir den Einbau einer Flammglühkerze geplant. Ich werde ein Loch in den Krümmer bohren und dort eine Überwurfmutter von einer Hydraulikverschraubung aufschweißen. Mehr Platz habe ich auch nicht sonst ist ein Schlauch zu nahe. Nachteil ist natürlich das auch ein Kraftstoffanschluß gelegt werden muß, da werde ich wahrscheinlich eine Hohlschraube anbohren.
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#14

Beitrag von der.Lhagpa » Fr 22. Jan 2016, 16:56

Tut mir leid Manne, das ist Quatsch. Wenn eine Maschine verschlissen ist muss sie instandgesetzt werden. Ein Diesel der in Ordnung ist springt an. ganz einfach. Solange das Motoröl nich zu zäh ist läuft der Motor. Alles Andere ist gebastel und Gepfusche.

manne63
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#15

Beitrag von manne63 » Fr 22. Jan 2016, 19:24

Kommt darauf an was man investieren will. Gerade bei älteren Maschinen kommt man schnell vom Zehnten ins Tausende. Die Ersatzteile sind teuerer oder zum Teil nicht mehr verfügbar. Wo fängt man an und wo hört man auf. Nur Kolben und Büchsen oder noch Kurbelwellenlager oder noch die Kurbelwelle schleifen? Wenn der Motor einmal ausgebaut ist könnte man gleich noch die Kupplung machen usw. usw. Manchmal ist es besser etwas so zu lassen wie es ist.
Eine Maschine in einer Schlüsselposition mit der ich täglich mein Geld verdienen muß ist etwas anderes.
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Wicheler
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#16

Beitrag von Wicheler » Fr 22. Jan 2016, 20:43

Hallo,

Dieselmotoren, die wirklich viel gebraucht wurden, verlieren mit der Zeit die Kompression, heißt, da wo der Kolben über OT (oberer Totpunkt) geht verschleißt die Zylinderbahn. Das heißt, der Zylinder wird oben breiter, übertrieben gesagt , er weitet sich oben trichterförmig auf. Das ist genau die Stelle, wo der höchste Druck aufgebaut wird. Ist der Zylinder da verschlissen, wird die Luft nicht genug komprimiert und der eingespritzte Kraftstoff kann nicht zünden. Ist halt ein Selbstzünder.
Was komprimierte Luft bewirkt kann man hier schön sehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerpumpe
Man kann da mit Vorwärmen usw. den Motor noch starten, aber man sollte bedenken, der Verschleiß geht immer, und immer schneller, weiter. Gleichzeitig wird auch der Ölverbrauch steigen. Es lohnt sich einfach nicht, Zeit und Geld zu investieren und kurze Zeit später doch den Motor zu reparieren.
Ich hab vor gut 40 Jahre im Frühjahr einen Hanomag (Bj 58) gekauft, neu lakiert und gearbeitet damit. Im Herbst, so ab 5°C und weniger war der nur noch mit Startpilot und einem Benzin getränktem Lappen auf dem Ansaugtrichter zu starten. Unter -5°C ging garnichts mehr. Ich habe dann den Zylinderblock ausgebaut, Beim uralt Traktor garnicht so schwer und auf Verschleißmaß runtergehont, mit sowas: https://de.wikipedia.org/wiki/Honen
....man hat ja schließlich eine Werkstatt, die Spaß macht :) , dann ist Arbeit auch keine Arbeit mehr :daumen:
Neue Kolbenringe drauf und der alte Hanomag springt heute noch bei -10°C einwandfrei an, war eben noch damit am Teich, den Streifen für meine Wildschutzhecke roden. Diese mit niedrigen Drehzahl laufenden Motoren haben eine ewig lange Lebensdauer. Hat man die dann irgendwann mal anständig wieder instand gesetzt, laufen die wieder die nächsten 25 Jahre, wenn man den Spruch von meinem Opa beherzigt:
Wer gut schmiert, der gut fiehrt (fährt) :daumen:
Gruß Dieter

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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#17

Beitrag von Rallymann » Sa 23. Jan 2016, 19:41

Ich hab ja seit Donnerstag auch ein altes Schätzchen, dass nur selten gebraucht wird. Bj 71.
Hab erstmal nen Batteriewächter besorgt, der selbige immer in Top-Form hält.

Kostet nicht die Welt....http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40 ... r&_sacat=0

Was die Instandsetzung von Motoren angeht, so braucht es kein Honen der Zylinder, weil die

hier: http://www.ebay.de/itm/like/19081481258 ... s&lpid=106 fast nix kosten.
Ist nur mal als Beispiel ne Zylinderbuchse mit Kolben von meinem Deutz. Ist ein 4 Zylinder, also Preis mal 4.

Ein Kompressionstest kostet nicht die Weltund gibt Aufschluss.
Wer es einfacher haben will, kann mal an der Kurbelgehäuseentlüftung nachsehen (fühlen) ob aus dem lauen Lüftchen ein Sturm geworden ist.

Leider kann ich mich Wittelers Ausführungen nicht so ganz anschließen, weil nach meinem Verständniss, ein Kompressionsdruckverlust meist durch verschlissene Kolbenringe und Zylinderwände ( in unserem Fall Buchsen) kommt.
Sieht man schön in seinem Wiki Link. Das Bild mit den Kratzern.

Nochwas.
Verlust an Kompression und Ölverbrauch müssen nicht zusammen hängen.
Ein Kolben hat oben die Kompressionsringe und unten die Ölabstreifringe Wozu die da sind erklärt sich selbst.
Sind die Ölabstreifringe fertig, steigt der Ölverbrauch UND die Kompression.
Liegt einfach daran, dass die Ringe das Öl nicht mehr bei ihrer Abwärtsbewegung abstreifen und dadurch das Öl bis nach oben auf den Kolben gelangt.
Dadurch verringert sich der "Luftraum" über dem Kolben und gleichzeitig dichtet das Öl zwischen Kolbenring und Zylinder zusätzlich ab.

Hat man verschlissene Kolbenringe und will sich die Arbeit nicht antun, kann man dickeres Öl einfüllen, dass beim Kaltstart besser abdichtet.

Zu guter letzt (wissen sicher alle) beim starten Kupplung treten, sonst muss der Anlasser auch noch Kupplung und Teile vom Getriebe mit schleppen.

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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#18

Beitrag von Narrenkoenig » Sa 23. Jan 2016, 22:02

Am einfachsten dürfte sein mal den Einspritzdüsen etwas Pflege angedeihen zu lassen, sauberes Spritzbild und passender Zeitpunkt wirken ab und an auch mal Wunder.
Und bei Geräten die im Freien übernachten ist 20/W50 vermutlich etwas zähflüßig.
Das mit der Kupplung gilt so nicht pauschal, beim 2CV nimmt das Ausrücklager mehr Leistung wie die unbelastete Eingangswelle. Hört man aber.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#19

Beitrag von bienengarten » Di 26. Jan 2016, 17:19

Das Öl spielt im Winter eine Große Rolle. Unser alter Benz 406 wollte meist schon im Spätherbst nicht mehr anspringen. Von einem Arbeitskollegen bekam ich den Tipp das Motoröl so dünn wie möglich zu wählen und siehe da er dreht deutlich besser beim Starten und spingt auch gut an. Je dicker das Öl bei niedrigen Temperaturen wird desto schwerer und langsamer dreht der Motor beim anlassen.

Gruß
Der Weg zur Quelle führt gegen den Strom.....

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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#20

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 26. Jan 2016, 17:22

Aber je dünner das Öl desto mehr wird es durch den Kamin gedrückt...

Wobei so eine blaue Fahne doch auch ganz hübsch sein kann ;)

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