Ja, Frodo,
da musste ich erstmal überlegen ;-)
Dein Einwand ist richtig, aber vielleicht auch nur teilweise. Und meine bisherigen Überlegungen stammen aus Zeiten, als Deutschland noch anders war.
Und es kommt auch auf die Umstände an. Wer in der Stadt im Kaninchenstall wohnt, braucht sich überhaupt keine Gedanken zu machen.
Ich wohne weit draußen, und tagelange Stromausfälle habe ich auch schon erlebt, unter anderem auch in Münster.
Wenn es soweit ist, fahren die Leute ja nicht los ins Ungewisse, sondern sie bleiben zuhause und versuchen sich zu arrangieren, bis "der Strom zurückkommt". Auch nach vier Tagen habe ich von niemandem gehört, dass er woanders hin flüchten wollte. Die Leute werden also hoffen und harren, also ausharren im Sinne des Wortes.
Wenn es dann nach 10 Tagen ganz ernst wird, sind sie schon mental am Ende und wohl auch körperlich geschwächt und werden noch weniger Neigung verspüren, ins Ungewisse zu flüchten, wohin denn? Wer setzt sich am Ende seiner Kräfte in Frankfurt ins Auto und fährt irgendwo nach Bayern, was er mangels Strom vielleicht gar nicht findet, oder bleibt in verstopften Straßen stecken, und das Beste, was er sich erhoffen kann, ist im bayerischen Wald in die Zinken einer Mistgabel zu blicken?
Man sollte sich solche Situationen realistisch vorstellen und sich dabei Zeit nehmen.
Von daher denke ich, dass die 90 % Städter und Unvorbereitete einfach sterben. Die restlichen 10 % sind eher die Zupacker und Vordenker, die können es dann mit den verbliebenen Ressourcen schaffen.
So dachte ich bis vor einem Jahr. Angeregt durch diese Diskussion hier habe ich nun aber mal weiter gedacht (vielen Dank für die Anregung)
Da nun aber Millionen Leute herkommen, die extreme Überlebensfähigkeiten mitbringen, ist das alles auch hinfällig. Die Neusiedler dürften daher wohl die Überlebenden sein. Und hier wird es Zeit, aufzuhören.
frodo hat geschrieben:Thoreau hat geschrieben:
Multipliziert mit den Auswirkungen, die bei nicht Vorbereiteten nach 10 Tagen Tod heißen, dürfte ein erhebliches Risiko bestehen.
Und mit Vorbereitung ist das wesentlich geringer.
Andererseits sinkt das absolute Risiko für Vorbereitete, wenn sich viele nicht vorbereiten, weil die dann nach 10 Tagen keine Konkurrenten mehr sind.
Die Logik erschließt sich mir nicht. Erstens gibt es nicht nur Vorbereitete und Unvorbereitete, sondern mehrheitlich Zwischenformen. Und je geringer der Anteil der Vorbereiteten, um so höher deren Risiko, es sei denn, unter "vorbereitet sein" verstehst Du, wochenlang komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Nur so könntest Du nämlich Dein vorbereitet Sein vor den weniger oder gar nicht Vorbereiteten verbergen, die sich, da vermutlich in großer Überzahl, ansonsten für Teile Deiner Vorbereitungen interessieren würden.
Das ganze funktioniert nur, wenn Du entweder so gut vorbereitet bist, dass Du nicht nur Dich, sondern eine größere Gruppe aus Deinem Umfeld mitversorgen, oder diese Gruppe zuvor schon zu eigener Vorbereitung überzeugen kannst.
Individuelle Vorsorge in einem völlig unvorbereiteten Umfeld ist bei ernsthaften Ausfällen in der Grundversorgung eher noch riskanter, als keine Vorbereitung - denke ich..
