Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

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Walli
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#21

Beitrag von Walli » Sa 2. Jan 2016, 16:12

Ich sammel meine geliebten Wildkräuter auch weiter.
Ich sammel halt nur im Garten und nur das was da ist.
Will mir aber noch ein gutes Buch zulegen über Wildkräuter,
wisst ihr ein gutes?
Habe schon gegoogelt,aber es gibt so viele das weiß man nicht welches gut ist.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 2. Jan 2016, 18:01

Walli hat geschrieben:wisst ihr ein gutes?
Habe schon gegoogelt,aber es gibt so viele das weiß man nicht welches gut ist.
hihi, ja, das stimmt - aber wenn man alle durchliest und dann miteinander vergleicht, weiß man, welche gut sind ;)
diesen thread kennst du schon?
Bei mir im Bücherschrank stehen unter anderem (ich bin eine Leseratte....):

* "Nahrhafte Landschaft 1" und "2" von Michael Machatschek - zwar keine Bestimmungsbücher in dem Sinn, aber man erfährt so einiges darüber welche Wildpflanzen man wie nutzen kann (das "wie" wird in den anderen Büchern nicht so ausführlich erklärt!)

* "Wildkräuter, Beeren und Pilze" Eva-Maria und Wolfgang Dreyer, KOSMOS

* "Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger" Eva Maria, Dryer, KOSMOS (die Giftpflanzen sollte man unbedingt auch gut kennen! an dem Buch stört mich nur ein bisschen, dass die "Goji" als Bocksdorn unter "giftig" steht und das stimmt nicht - das ist glaube ich etwas, was einer mal in die Welt gesetzt hat und seither erzählen es alle weiter...)

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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#23

Beitrag von Buchkammer » Sa 2. Jan 2016, 20:55

Walli hat geschrieben:Will mir aber noch ein gutes Buch zulegen über Wildkräuter,
wisst ihr ein gutes?
Habe schon gegoogelt,aber es gibt so viele das weiß man nicht welches gut ist.
Wildkräuter-Bücher gibt es tatsächlich wie Sand am Meer. Alleine die Deutsche Nationalbibliothek besitzt 169 Einträge zum Thema Wildkräuter. Und man sollte auch nicht die Alten Kräuterbücher verschmähen, die in der DNB nicht aufgeführt sind. Manche von ihnen sind als elektronische Ressource im Netz kostenlos und legal erhältlich.

Welches Buch zu welchem Charakter passt. muss man selbst herausfinden. Empfehlungen und Bewertungen sind nur eine kleine Stütze; können aber hilfreich sein. Meine Liste von Büchern zum Thema Wildpflanzen umfasst derzeit 223 Werke und befindet sich noch in Bearbeitung. :pfeif:
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#24

Beitrag von emil17 » So 3. Jan 2016, 01:17

Bei Wildpflanzen sollte man nur anrühren was man kennt.
Die Bücher zum Thema sind entweder anwendungslastig (dann ist der Bestimmungsteil schlecht oder ungenau, was dasselbe ist) oder es sind Bestimmungsbücher wo manchmal noch "essbar" oder "kultiviert, selten verwildert" drinsteht.
Ohne mich über den dehnbaren Begriff "essbar" auslassen zu wollen: Ich würde mir ein gutes Bestimmungsbuch der einheimischen Flora UND mindestens ein Buch über die Anwendung oder Zubereitung anschaffen.

Weil gerade die artenreichen Pflanzenfamilien oft essbare und ziemlich unbekömmliche Vertreter haben (Doldenblütler, Korbblütler) ist bei der Bestimmungsliteratur die Differentialdiagnose wichtig, damit man sicher entscheiden kann, dass es sich um den richtigen und eben gerade nicht um einen ähnlichen falschen Vertreter der Gruppe "essbar" handelt. Die Literatur, wo essbar schon im Titel steht, leistet das meistens nicht.
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#25

Beitrag von Buchkammer » Sa 16. Jan 2016, 13:23

Jou, die eierlegende Wollmilchsau gibt es wohl auch unter der Literatur zum Thema Wildpflanzen nicht. Einige gute sind aber schon darunter - nicht nur, weil sie bei Amaz.. die ersten Plätze der Bestseller-Listen belegen.

Die Frage, ob essbar oder nicht ist eben nur schwer zu beantworten. Man kann eine Menge Samen von Springkräutern oder anderen, für den Normalbürger als giftig ausgewiesenen Pflanzen essen, aber irgendwann wird es dann eben zu viel und der Körper antwortet mit Vergiftungserscheinungen. Paracelus eben mit seinem berühmten Zitat. ;) Auch reagiert jeder Organismus anders auf die ihm zugeführten Bestandteile - nicht nur von Wildpflanzen.

Selbst Johannes Vogel, der Biologe und Survival-Experte, isst keine Doldenblütler in freier Natur, weil eben die Bestimmung vor Ort nicht einfach bzw. unmöglich ist. :opa:

btw: Meine angekündigte Tabelle für Wildpflanzen und deren Verwendung wächst und gedeiht. Derzeit sind 367 Bücher eingepflegt und in spätestens 1-2 Wochen lass ich sie frei.
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#26

Beitrag von emil17 » Sa 16. Jan 2016, 19:22

Buchkammer hat geschrieben: Selbst Johannes Vogel, der Biologe und Survival-Experte, isst keine Doldenblütler in freier Natur, weil eben die Bestimmung vor Ort nicht einfach bzw. unmöglich ist.
Dann soll er mal selbst einen Feldbotanikkurs machen. Die mitteleuropäischen Doldis sind nicht einfach, aber auch nicht extrem schwierig zu bestimmen.
Dem Teilnehmer wird in einem ganztägigen Kurs das nötige taxonomische und systematische Fachwissen vermitteln, um sich mit geringem Aufwand aus der direkten Umgebung und vor allem weltweit sicher zu ernähren.
heisst es in seiner Webseite, Kursort ist Süddeutschland.
Wenn er das was er da verspricht an einem Tag schafft, dann klingt das für mich nach "Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder in einem Tag".
Doldenblütler kann man in Mitteleuropa, wenn man ernsthaft essbare Wildpflanzen unterrichtet, nicht einfach übergehen. Dafür ist diese Familie zu häufig und zu wichtig. Erdkastanie, Giersch, Wald-Engelwurz, Wilde Möhre, Kümmel, Echter Kerbel, Pastinake, Alpen-Mutterwurz, Pimpinelle, Süssdolde sind alles Bestandteile unserer Flora.
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#27

Beitrag von Buchkammer » So 17. Jan 2016, 00:43

Ich kenne ihn nicht persönlich; seine Bücher und Videos aber schon. An einem seiner Kurse habe ich noch nicht teilgenommen - kann mir daher kein Urteil darüber erlauben.
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#28

Beitrag von emil17 » So 17. Jan 2016, 01:18

Buchkammer hat geschrieben:Ich kenne ihn nicht persönlich; seine Bücher und Videos aber schon. An einem seiner Kurse habe ich noch nicht teilgenommen - kann mir daher kein Urteil darüber erlauben.
Ich kenne ihn auch nicht persönlich, aber ich kenne die Pflanzen, von denen er - wenn die Behauptung oben stimmt ! - behauptet, man könne sie in freier Natur nicht sicher bestimmen.
Das kann man in einem Tageskurs kaum lernen, einverstanden. Aber unmöglich ist anders
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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#29

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 17. Jan 2016, 10:37

emil17 hat geschrieben:ich kenne die Pflanzen, von denen er - wenn die Behauptung oben stimmt ! - behauptet, man könne sie in freier Natur nicht sicher bestimmen.
Das kann man in einem Tageskurs kaum lernen, einverstanden. Aber unmöglich ist anders
seh ich auch so!

schaut denn niemand auf die Blätter?? Die Stängel? den Geruch?

Ich versteh nicht ganz, wie man zum Beispiel Giersch verwechseln kann. :im:

(Aber weil alle sagen, den kann man so leicht verwechseln, bleibt ein bisschen "Angst" bei mir und ich trau mich tatsächlich nur den Giersch essen, der vor unserm Gartentor wächst, denn da weiß ich sicher, dass es nichts anderes ist...)

Aber so ähnlich geht es doch auch mit dem Schachtelhalm. Ich habe den ganzen Winter über Schachtelhalm aus unserm Garten getrunken, und da haben auch einige behauptet, man könne den niiiiemals sicher bestimmen. Doch! kann man! ;)

Wo ich eher Respekt habe, ist gekaufter Bärlauch - wenn da was dazwischen ist, könnte ich das echt nicht erkennen.......

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Re: Wildpflanzen im Jahre 2016 sammeln?

#30

Beitrag von Buchkammer » So 17. Jan 2016, 17:18

emil17 hat geschrieben:
Buchkammer hat geschrieben: Selbst Johannes Vogel, der Biologe und Survival-Experte, isst keine Doldenblütler in freier Natur, weil eben die Bestimmung vor Ort nicht einfach bzw. unmöglich ist.
Dann soll er mal selbst einen Feldbotanikkurs machen. Die mitteleuropäischen Doldis sind nicht einfach, aber auch nicht extrem schwierig zu bestimmen.
Nun, ich ruder mal ein wenig zurück. Die Aussage: er isst gar keine Doldenlütler ist wohl ein wenig falsch oder extrem formuliert. Ich meine in einem seiner Bücher oder Videos gesehen zu haben, dass er einige Doldenblütler nicht empfiehlt zu essen und diese auch selber nicht anrührt, weil er eben draußen nicht sicher bestimmen kann, um was es sich eindeutig handelt. Giersch, Sanikel, Pastinake, Wilde Möhre (wenn sie blüht) ... lassen sich bestimmt einfacher bestimmen. Aber was ist mit Geflecktem Schierling oder Wasserschierling - da gibt es schon nur wenige Unterscheidungsmerkmale zum Wiesenkerbel oder Klettenkerbel. Noch krasser die Verwechslungsgefahr beim Wiesenkümmel und der Hundspetersilie. ;) Ja, mag sein das du die Unterscheidungsmerkmale im Schlaf herunter beten kannst, aber eben nicht jeder hat eine derartige Ausbildung genossen.

Seine Bücher unterscheiden sich deutlich von der anderen Literatur zum Thema essbare Wildpflanzen und sie sind für mich informativer, als ein paar Blätter Papier die schnell zusammen geheftet wurden um ein Stück vom Umsatz-Kuchen zu erhaschen. Meist merkt man gleich das da der eine vom anderen nur abgeschrieben hat und eben nur die bekannten Arten behandelt werden. Hast du schon eines seiner Werke gelesen?
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