Bin ich ein Aussteiger?

PatrickThüringen

Bin ich ein Aussteiger?

#1

Beitrag von PatrickThüringen » Di 29. Dez 2015, 13:22

Grüße euch,

ich bin neu hier und total verrückt auf ein unabhängiges Leben, ein Leben mit viel Ruhe und Bodenständigkeit. Darunter verstehe ich trotzdem, jeden Tag seinen Verpflichtungen Nachzugehen, aber eben nur für sich selbst und der Familie. 200 m² Beet sollten für mein vorhaben erstmal genügen. Beruflich habe ich mich schon unabhängig gemacht (als Sattler/Polsterer). Gerne würde ich auch Systemunabhängig Leben können, sowie mein Eigenes Wasser aufbereiten. Auf jeden Fall habe ich mir zum Ziel gesetzt, zumindest bis zum hohen Alter meine Ideen und Vorstellungen umzusetzen, damit meine Tochter dann wenigstens unabhängig wäre.

Ich hatte schon gute Ernte im Jahr 2015, dass ich schon weniger zukaufen musste. Ich bin übrigens knappe 30 Jahre alt und komme aus Rudolstadt.

2014 erreignete mich ein Schicksalsschlag (Unfall/Amputationsverletzung) wo ich sehr viel Zeit zum nachdenken hatte, da ich lange Zeit nicht mehr als Selbstständiger Sattler arbeiten konnte.

Patrick

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Re: Bin ich ein Aussteiger?

#2

Beitrag von osterheidi » Di 29. Dez 2015, 13:32

hallo und willkommen....
na das klingt schon schwer nach "aussteiger" ;) . wobei ich den begriff nicht mag , aber man weiß natürlich was gemeint ist.
hast du denn eigenen grund und boden, haus etc?

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Re: Bin ich ein Aussteiger?

#3

Beitrag von mot437 » Di 29. Dez 2015, 13:54

:daumen: Coll. Das du da bist :michel:
Sei gut cowboy

PatrickThüringen

#4

Beitrag von PatrickThüringen » Di 29. Dez 2015, 14:16

Danke für die ersten Antworten ;)

Ich habe die notwendigen Gegebenheiten, auch wegen der Pflanzen habe ich ein Industrielles Gewächshaus (50 qm) von Bekanntschaft erstanden, indem wurden vorwiegen nur Flaschentomaten zum einkochen und paar alte Sorten zum ausprobieren angebaut. Leider kamen diese zu Spät ins Gewächshaus und sind dem ersten Frost zum Opfer gefallen, bzw ich hatte vorher nur ein Foliendach, was schlecht Isolieren konnte. Aus der ehemaligen Gärtnerei meiner Verwandschaft habe ich auch noch andere Gegenstände ergattern können (Bewässerungssysteme, Tropfschläuche. So das ich im Jahr 2016 auf automatisierte Bewässerung setzen werde (Regenwasser und Sonnenenergie). In einen kleinen Versuch möchte ich auch Wasser aufbereiten. Strom und Wasseranschluss sind vorhanden, aber sollen immer weniger genutzt werden, in Zeiten von LED Technik und Holzöfen sollte das ja kein Problem sein. Anfangs wird sehr viel Improvisationstalent benötigt werden.

Auch der Gartengrill soll mit Wasserwärmetauschern erweitert werden, um nach der Gartenarbeit eine Dusche nehmen zu können (kalte Jahreszeit).

Patrick

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Re: Bin ich ein Aussteiger?

#5

Beitrag von strega » Di 29. Dez 2015, 14:17

Herzlich Willkommen :)

Ich glaub ich versteh dein Anliegen und deine Ziele sehr gut.
Aussteigen... komplett muss ja nicht sein, aber das Wohlfühlen mit einem gewissen Grad an Selbständigkeit und Freiheit finde ich immens wichtig.

Wünsch dir fröhliches Schaffen und Spass an jedem Schritt zur Verwirklichung deines Traumes.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Bin ich ein Aussteiger?

#6

Beitrag von Landfrau » Di 29. Dez 2015, 16:08

Tja, PAtrick,

möchtest du dich gern als "Aussteiger" sehen?

Ich persönlich wünsche es dir nicht, denn ein Leben abseits allen sozialen Miteinanders und ohne die Absicherung, die zB im falle eines Unfalles !! ganz hilfreich ist, ist es ein schweres.

Zwar sagt Storl, nur ein hartes Leben sei ein gutes und ich stimme ihm weitgehend zu, aber ein Leben außerhalb der menscjlichen gemeinschaft und nur und IMMER aus eigener Kraft dürfte ein armseliges sein, da ja das Leben drumherum seine Regeln behält. Und deine Tochter hat ja keine Wahl - wenn sie nun ein "Aussteigerleben" führen muss, heißt das nicht, dass sie dir eines Tages dafür dankbar ist. Ich kenne Kinder überzeugtester Biolandveteranen, die BWL studieren und Cabrio fahren.....

Und die Kraft lässt nach, das spüre ich nach nun wieder 7 Jahren echtem LAndleben schon.
Man muss nicht mehr alles (selber) machen......

Also. Gesundheit pflegen, Einkommensquelle finden oder aufbauen, die auch mit nachlassenden Kräften noch funktioniert, stabile Ehe eingehen / aufrechterhalten, Kinder anständig behandeln, Garten bestellen, etwas Kleintierhaltung betreiben, die häusliche Wirtscahft ausfallsicher, wartungsarm und mit niedrigen Betriebskosten einrichten.

"Unabhängiger" geht es nicht, es sei denn, man ist bereit, den Preis sozialen Außenseitertums zu bezahlen.
Das macht aber gewiss nicht glücklich, schon gar nicht dein Kind. Denn diese streben, warum auch immer, nach Konformität mit Altersgenossen. Aber das ist ein anderes Thema.

Dir von Herzen in allem einen guten Weg und eine glückliche Zeit!

LAndfrau
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: Bin ich ein Aussteiger?

#7

Beitrag von Narrenkoenig » Di 29. Dez 2015, 17:29

Landfrau hat geschrieben:… Ich kenne Kinder überzeugtester Biolandveteranen, die BWL studieren und Cabrio fahren .....
BWL muß ja nix schlimmes heißen, und n Traktor ohne Dach iss auchn Cabrio, offener Leiterwagen mit 2 Kühen davor ebenso.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Bin ich ein Aussteiger?

#8

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 29. Dez 2015, 18:39

Kindern etwas aufzudrücken geht immer schief.
Kindern etwas vorleben und erklären warum ich etwas so mache und nicht anders kann funktionieren ,muss es aber nicht :aeh:
Ach ja moin erstmal.

Benutzer 72 gelöscht

Re:

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 29. Dez 2015, 18:43

Ganz so negativ wie Landfrau sehe ich das nicht - aber es stimmt schon: Kinder wollen/sollen und müssen ihr eigenes - ihr UREIGENES! - Leben leben dürfen. Nichtsdestotrotz kann man ihnen das beste (was man selber eben für das beste hält) vorleben - das ist Elternpflicht, denke ich. :im:

Meine Große will einen Bauernhof! Zwar (aus Protest gegen meine Pflanzenliebe??) vor allem wegen der Tiere, aber immerhin - manchmal wird der Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt, eben nicht verschleppt nach ganz woanders hin...

Aber wieso dann einen Schnuller? :duckundweg:
Ich hab immer ganz stolz zu allen gesagt: "Das letzte was ich für meine Babys brauch ist: Schnuller, Kinderwagen und Trinkflasche." Ich bin tatsächlich ohne all das ausgekommen. Es muss aber leistbar sein, denn viel "anderes" kann man dann anfangs als Mutter nicht machen, na gut - im Sommer haben meine KInder auch in Tragetuch getrunken, sonst ist es schon ein großer Zeitaufwand, wenn man da alles selber machen will - und jetzt rede ich nur von der Ernährung eines Säuglings im ersten halben Jahr!

Apropos Ernährung: meine Mutter buk immer reines Roggensauerteigbrot, ich auch und meine Tochter kann es schon!
Wir essen `s "Mamabrot" auch echt gerne - vorausgesetzt, es wird nicht zum Dogma und dazwischen gibt es immer wieder (gekaufte) Weißmehlsemmeln (Brötchen) oder Schinken-Käse-Toast....
PatrickThüringen hat geschrieben:um nach der Gartenarbeit eine Dusche nehmen zu können (kalte Jahreszeit).
Das klingt spannend!
Wir haben noch keine ideale Duschmöglichkeit für unsere Hütte draußen. Letzten Sommer wuschen wir uns im Schuppen in einer Wanne mit im Wasserkocher erwärmten Wasser :rot: nicht sooo ideal.

also, Patrick: von mir ein herzliches Willkommen!! :wink_1:

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Re:

#10

Beitrag von Buchkammer » Di 29. Dez 2015, 20:59

PatrickThüringen hat geschrieben:... Anfangs wird sehr viel Improvisationstalent benötigt werden.
Na das hast du doch als Thüringer sozusagen im Blut - selbst mit 30 Jahren. :mrgreen:

Herzlich Willkommen. :)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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