Bodentypen

cfun
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Re: Bodentypen

#31

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 19:14

@poison ivy
Was mir noch eingefallen ist: Wir hatten im KiGa eines meiner Kinder mal ein Sandentsorgungsproblem. Erst nach eine Weile hatten wir eine Firma gefunden, die sowohl neuen Sand anliefern, als auch den alten mitnehmen wollte. Vielleicht sind Kindergärten/Gemeinen froh, wenn jemand beim Sandwechsel "hilft".

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bodentypen

#32

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 17. Dez 2015, 21:53

Was du z.B. nicht bedenkst: man träufelt den Pflanzen den Stickstoff nicht ein, d.h. es geht immer etwas daneben, insbesondere wenn die Wurzeln in Breite und Tiefe nicht optimal verteilt sind (Monokulturen vs. Naturwald). Um maximale Erträge zu bekommen muss man daher mehr Stickstoff ausbringen, als die Pflanzen aufnehmen. Was noch hinzukommt sind Optimierungen des Eiweißgehaltes, z.B. bei Weizen. Um den zu zu maximieren muss man kurz vor der Ernte Stickstoff düngen und zwar mehr als man für den maximalen Weizenertrag braucht, wodurch zwangsweise viel Nitrat im Boden verbleibt und ausgewaschen wird.
Ich Deutschland gibt es (großflächig) keine Monokulturen. Das 100 Jährige Roggenfeld wäre aber z.B. eine ;)

Wenn ich der Pflanze mehr Dünge als sie Aufnehmen kann, verschwende ich mein Geld.
Denn dann geht die Pflanze in den Luxuskonsum,der bringt keinen Mehrertrag aber z.T. geringfügig schlechtere Qualität.

Um Qualitätsweizen mit 15%RP zu produzieren benötigt es eine Spätgabe (auch Qualitätsgabe genannt).
Nach Getreide ist der Boden praktisch "leer", es darf sogar Gülle zur Förderung der Strohrotte gedüngt werden!
Nach Mais oder Zuckerrüben ist noch mehr Stickstoff im Boden als nach Weizen.

Das " Problem" liegt u.a. an (spät gegebenen) Wirtschaftsdünger, da die Umsetzleistung im Boden ihren Höhepunkt erreicht, wenn der Höhepunkt des Bedarfs längst vorrüber ist.

Mineralischer Stickstoff lässt sich präzise hinsichtlich Menge und Zeitpunkt ausbringen und kann damit umweltschonender sein, als den Stickstoffbedarf nur über Gülle zu decken.

Eine gewisse Nitratkonzentration ist im Boden immer vorhanden, es wird also auch immer etwas ausgewaschen, wäre kein Nitrat da würde nichts wachsen.

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poison ivy
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Re: Bodentypen

#33

Beitrag von poison ivy » Do 17. Dez 2015, 22:13

Oelkanne,
koennen wir bitte zwischen Spielzeuggaertner und Erwerbslandwirt zu unterscheiden?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bodentypen

#34

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 17. Dez 2015, 22:35

poison ivy hat geschrieben:Oelkanne,
koennen wir bitte zwischen Spielzeuggaertner und Erwerbslandwirt zu unterscheiden?
Können wir machen.

Dann müssen wir aber auch einsehen das man sich als "Spielzeuggärtner" idr keine großen Gedanken über Stickstoffauswaschungen machen muss und man zwar aus der Düngeb des "Spielzeuggartens" ein Hexenwerk machen kann, es aber nicht muss ;)

Ich würde bei so Sachen wie Laub, Rasenschnitt, Häckselstroh, Kompost usw nach dem Motto "viel Hilft viel" verfahren.
Dazu Mist (stroharm) 3kg/qm/Jahr und es wird was ansehnliches wachsen, maximalerträge holt man damit aber vermutlich nicht vom Beet ;)

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Re: Bodentypen

#35

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 22:55

Ölkanne, du legst dich ja mächtig ins Zeug, aber ich verstehe dennoch nicht, warum wir so viel Nitrat im Grundwasser haben, wenn nichts Nennenswertes ausgewaschen wird.

Und wenn sich bei mir im Garten die Pflanzen um den Platz unter'm Kompost kloppen, dann ist mir auch egal, was du Auswaschung nennst und was nicht. Dann ist für ich klar, dass da so unten so viel rauskommt, dass ich das nicht verlieren will. Wenn du das lustig findest, dann hat es sogar noch was zweites Gutes :) .

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Re: Bodentypen

#36

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 17. Dez 2015, 23:11

cfun hat geschrieben:... aber ich verstehe dennoch nicht, warum wir so viel Nitrat im Grundwasser haben, wenn nichts Nennenswertes ausgewaschen wird. ...
Die hohen Nitratmesswerte stammen soweit ich weiß aus Regionen, in denen intensive Tierhaltung mit über 2 Großvieheinheiten je Hektar betrieben wird. Dort haben die Landwirte Probleme die Gülle im Rahmen der Düngeverordnung auf ihren Feldern unterzubringen.

Ein großes Manko an diesen Nitratmesswerten ist auch die Anzahl der Probenstellen. Diese Anzahl ist auch aus Sicht vieler Wissenschaftler einfach nicht repräsentativ!

Hier ist mal eine Karte vom Gewässerschutz mit Nitratbeprobungen: http://www.vsr-gewaesserschutz.de/resou ... +100mg.pdf

lG Jonas
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Re: Bodentypen

#37

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 23:14

Die Frage war eher rhetorisch gemeint.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat diese Nitratbelastung im Grundwasser abgeglichen mit der Nutzung des jeweiligen Wasser-Einzugsgebiets. Die Untersuchungen ergaben: Das Nitrat stammt hauptsächlich aus der Landwirtschaft, und zwar aus dem dort eingesetzten Stickstoffdünger.

In Waldgebieten ist das Grundwasser am wenigsten belastet: Weniger als vier Prozent der dortigen Messstellen zeigten eine Nitratkonzentrationen über 50 Milligramm. Bei Grünland, also Wiesen und Weiden, zeigten sieben Prozent der Messstellen Nitratwerte über dem Grenzwert. In Siedlungsflächen waren es 16 Prozent, in Ackerbaugebieten lag bei 24 Prozent der Messstellen die Nitratkonzentration über 50 Milligramm je Liter Wasser.
http://www.geoportal.de/SharedDocs/Kart ... asser.html

http://www.zeit.de/2012/20/Trinkwasser-Nitratbelastung

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Re: Bodentypen

#38

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 23:42

Ölkanne hat geschrieben:Ich würde bei so Sachen wie Laub, Rasenschnitt, Häckselstroh, Kompost usw nach dem Motto "viel Hilft viel" verfahren.
Das darf man gar nicht. Es gibt Höchstgrenzen für Kompost (abhängig vom Stickstoffgehalt darf man mehr oder weniger ausbringen). Ich weiß allerdings nicht, ob das auch für Private gilt, denn das kann ja eh keiner kontrollieren oder sanktionieren. Ich frage mich, woher die 16% aus den Siedlungsgebieten kommen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bodentypen

#39

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 18. Dez 2015, 00:04

cfun hat geschrieben:
Ölkanne hat geschrieben:Ich würde bei so Sachen wie Laub, Rasenschnitt, Häckselstroh, Kompost usw nach dem Motto "viel Hilft viel" verfahren.
Das darf man gar nicht. Es gibt Höchstgrenzen für Kompost (abhängig vom Stickstoffgehalt darf man mehr oder weniger ausbringen). Ich weiß allerdings nicht, ob das auch für Private gilt, denn das kann ja eh keiner kontrollieren oder sanktionieren. Ich frage mich, woher die 16% aus den Siedlungsgebieten kommen.
Das wäre mir neu,
aber man lernt nie aus :grinblum:

Wenn tierisches Gedöns (Mist, Federn etc) mit in den Kompost verwurstet ist dann ist aus ausbringmenge begrenzt (eben bis man mit dem Kompost 170kgN/ha/Jahr aus tier. Quellen ausgebracht hat)

Aber wenn er nur aus pflanzen ist?

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Re: Bodentypen

#40

Beitrag von cfun » Fr 18. Dez 2015, 00:25

Ölkanne hat geschrieben:Aber wenn er nur aus pflanzen ist?
Begrenzt ist er m.E. immer, aber natürlich ist das ggf. irgendwann rein theoretisch (Laubkompost) bzw. irgendwann ist es nicht wegen dem Stickstoff verboten sondern wegen der Schwermetalle. Aber auch pflanzlicher Kompost kann sehr viel Stickstoff enthalten (Küchenabfälle, Grassschnitt), das kann schnell zu viel werden. Grünlandumbruch ist nicht nur wegen dem CO2-Ausstoß, sondern auch wegen dem Stickstoffeintrag durch die verrottende Grasnarbe eingeschränkt.

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