Bodentypen

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bodentypen

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 17. Dez 2015, 11:26

cfun hat geschrieben:Ja, ich habe schon gelesen, dass Olaf seine Blätter in den WALD BRINGT!
in den "Laubgeschichten" steht, dass die Bauern früher (und dass man es so machen sollte), das Laub aus dem Wald geholt haben - zusammen mit der obersten halbverrotteten Bodenschicht (weil diese den Urin besser aufsaugen kann), und das als Einsteru verwendeten - die Tiere haben auch teilweise davon genascht.
Dieser Mist - also Dung mit Laub statt Stroh - sei viel viel besser für den Boden. Im Laub gibt es viele wichtige Mineralstoffe, die das Stroh nicht bringen kann. Diese Mischung dürfte schon die Humusschicht merklich stärken.

cfun
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Re: Bodentypen

#22

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 12:15

ina maka hat geschrieben:Im Laub gibt es viele wichtige Mineralstoffe, die das Stroh nicht bringen kann. Diese Mischung dürfte schon die Humusschicht merklich stärken.
An Verwendung als Einstreu habe ich bei Olaf auch gleich gedacht, ich wusste nur nicht, ob das nicht zu rutschig ist für die Tiere? Andererseits leben ja auch Tiere im Wald :lol:. Dass das Früher schon so gemacht wurde und sogar Vorteile haben soll wusste ich nicht. Interessant!

Das mit dem Boden ist auch interesssant. Momentan versuche ich Infos zu finden, wie man die Stickstoffverluste reduzieren kann, die sind zwar am höchsten bei Dung, aber auch bei pflanzlichen Rotten ärgerlich. Vermutlich sollte man Rotte immer etwas mit Erde bedecken ...

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bodentypen

#23

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 17. Dez 2015, 14:52

Und natürlich kann man auch auf einem Sandboden mit Mist düngen, aber das hält nur kurz an, ein großer Teil der Nährstoffe geht flöten.
Wieso hast du eigentlich so "Angst" vor Ausschwemmung von Nährstoffen auf Sandboden wenn du ausschließlich organisch Düngst und dein Dünger (dein Mist) selbst nur ein Fünftel (der Gesammtnährstoffmenge und selbst die ist nicht groß) an im ersten Jahr verfügbare Nährstoffe enthält?
Der Rest ist komplex gebunden und wird über 3-4 Jahre verteilt freigesetzt, ein Teil bleibt für "immer" gebunden (weil schwer abbaubar) und bildet deinen Dauerhumus.

Alle Landwirte um dich herum schaffen es auf dem selben Sandboden verlustarm zu Düngen obwohl sie idr. Mineraldünger einsetzten dessen Nährstoffe sofort verfügbar sind (also wasserlöslich).

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poison ivy
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Re: Bodentypen

#24

Beitrag von poison ivy » Do 17. Dez 2015, 15:17

cfun hat geschrieben:
poison ivy hat geschrieben:ich hab keinen Sand sondern pickelharten Lehm, wo er 'jungfraeulich' ist, bringst auch mit draufrumhuepfen keine Schaufel in den Boden waer Dir das als Ausgangspunkt lieber?
Langfristig ist das schon günstiger. Und wenn du an Sand kommst, den du untermischen kannst, kriegst du recht schnell einen gemüsefähigen Boden.
ineressanter Ansatz
woher nehm ich Sand wenn nicht im Baumarkt kaufen?
Sand gibt hier naemlich keinen, auch keine Sandgrube, wo man groessere Mengen zahlbar ... weisst schon
irgendwann hab ich mal knapp ne Tonne fuer's Entsorgen ergattert,
weil der Bauherr zu faul war, das Zeug selber einzuschaufeln und ums Haus rum zu karren,
eine Tonne verschwindet in einer Laenge Beet ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen

poison ivy hat geschrieben:
giesse ich ich auch nach 14 Tagen ohne Regen nicht, trotz kein Terra Preta und kein EM und was nicht alles grad hip ist
Klar, du hast ja auch Lehm und nicht Sand. Der speichert Wasser gut. Da würde ich auch keine Terra Preta rauftun.
Du schliesst schon wieder von Papier auf Natur, nicht alles was Geschrieben steht ist ueberall wahr
mein jungfraeulicher Picklehm speichert Wasser ausschliesslich in Pfuetzen,
wenn's genug regnet kanne ich in der Wiese eine Fischzucht anfangen
aber wenn's genug nicht-regnet koennten die Fische dann durch die Risse im Boden entfleuchen

seit diesem Fruehjahr hab ich einen freundlichen Herrn mit Gestuet, vorher hatte ich nur Baumschnitt-Fritzen
heuer hab ich geschaetzt 15 Ladungen Mist und mindestens 10 Ladungen Hackschnitzel im Garten verteilt,
dazu noch das eine oder andere Dutzend Schubkarren eigener Kiefernnadeln und ein paar Kubik Kompost

Oelkanne's Rechnung geht schon deswegen nicht auf, weil sehr viele Leute viel zu faul und/oder un-interessiert sind
und ihren Garten lieber mit Chemie fuettern (lassen),
sprich die als Mulch verfuegbare Biomasse wird auf viel mehr Flaeche produziert als dann verteilt

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Re: Bodentypen

#25

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 16:08

Ölkanne hat geschrieben: Alle Landwirte um dich herum schaffen es auf dem selben Sandboden verlustarm zu Düngen obwohl sie idr. Mineraldünger einsetzten dessen Nährstoffe sofort verfügbar sind (also wasserlöslich).
Ach so, deshalb haben wir ja auch kein Problem mit Nitrat im Grundwasser :). Und deshalb gibt es keine Auflagen für das Lagern und Ausbringen von Mist :).

Auch beim Kompostieren und selbst beim rein pflanzelichen Kompostieren geht Stickstoff (ins Grundwasser und in die Luft) verloren. Du musst mal unter meinen Kompost schauen, was da los ist, da ist alles dicht verwurzelt (richtiger Filz, der sonst nirgendwo ist) und der Baum daneben wächst wie verrückt (O-Ton meine Nachberin: "Komisch, ich habe ja schon einige solcher Bäume gesehen, aber nirgendwo wachsen die so schnell und sind so groß).

Ich würde daher Komposte nur noch neben Bäume stellen, damit die alles abfangen können.

Aber ich will ja jetzt die Komposthaufen aufgeben und nur noch mulchen, da verliere ich vermutlich/hoffentlich nichts Nennenswertes nach unten, eher geht Stickstoff an die Luft verloren.

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Re: Bodentypen

#26

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 16:20

poison ivy hat geschrieben: woher nehm ich Sand wenn nicht im Baumarkt kaufen?
Sand gibt hier naemlich keinen, auch keine Sandgrube, wo man groessere Mengen zahlbar ...
Tja ... ich frage mich, wo ich Ton herkriege :) . Vielleicht kannst du dich über die geologischen Gegebenheiten bei dir erkundigen. Auch hier bei uns gibt es hin und wieder lehmige Stellen, vielleicht gibt es bei euch irgendwo Sand. Leider bin ich völlig ungebildet in Sachen Geologie, ich versuche gerade, das nachzuholen ...
poison ivy hat geschrieben:
mein jungfraeulicher Picklehm speichert Wasser ausschliesslich in Pfuetzen, wenn's genug regnet kanne ich in der Wiese eine Fischzucht anfangen
aber wenn's genug nicht-regnet koennten die Fische dann durch die Risse im Boden entfleuchen
Klingt ja nach sehr tonigem Lehm ... Speichern tut er trotzdem gut, nur nicht aufnehmen :). Ich denke mal, Sand ist da deine einzige Chance.
poison ivy hat geschrieben:
heuer hab ich geschaetzt 15 Ladungen Mist und mindestens 10 Ladungen Hackschnitzel im Garten verteilt,
dazu noch das eine oder andere Dutzend Schubkarren eigener Kiefernnadeln und ein paar Kubik Kompost
Aber das Zeug muss ja auch mit dem Mineralboden vermischt werden. Und wenn der Boden so hart ist, hast du bestimmt auch nicht viele Regenwürmer, oder?
poison ivy hat geschrieben:
Oelkanne's Rechnung geht schon deswegen nicht auf, weil sehr viele Leute viel zu faul und/oder un-interessiert sind
und ihren Garten lieber mit Chemie fuettern (lassen), sprich die als Mulch verfuegbare Biomasse wird auf viel mehr Flaeche produziert als dann verteilt
Ja, da stimme ich mit dir überein.

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poison ivy
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Re: Bodentypen

#27

Beitrag von poison ivy » Do 17. Dez 2015, 17:15

cfun hat geschrieben:Klingt ja nach sehr tonigem Lehm ... Speichern tut er trotzdem gut, nur nicht aufnehmen :). Ich denke mal, Sand ist da deine einzige Chance.
poison ivy hat geschrieben:
heuer hab ich geschaetzt 15 Ladungen Mist und mindestens 10 Ladungen Hackschnitzel im Garten verteilt,
dazu noch das eine oder andere Dutzend Schubkarren eigener Kiefernnadeln und ein paar Kubik Kompost
Aber das Zeug muss ja auch mit dem Mineralboden vermischt werden. Und wenn der Boden so hart ist, hast du bestimmt auch nicht viele Regenwürmer, oder?
irgendwann hatte ich mal die volle Panik, weil ich im ganzen Garten, nicht mal im Kompost nennenswert Wuermer gefunden hab,
also Wurmfarm gebastelt, einen Winter lang Wuermer gehaetschelt, im Fruehjahr ausgesetzt, ob's was gebracht hat kann ich nicht sagen

wo ich schon 3, 4 Jahre lang Biomasse zufuehre, ist mein Boden weich, die obere Schicht dunkelbraun und manchmal voller Regenwuermer
den Spaten hab ich schon lang verrentet, was ich beim Pflanzen und Ernten grabe muss reichen, ich schaufel auch so genug

meine Hackschnitzel sind iA sehr grob geschreddertes Material unterschiedlicher Zusammensetzung, im Fruehjahr ist der Gruenanteil sehr hoch, im Winter, besonders End-Winter, nach einem Eissturm, fast nur Holz, was ich nicht gleich zum 'Wegebau' verwende darf vor sich hin rotten
wenn ich die halbverrotteten Hackschnitzel gesiebt hab, fliegt die Roherde auf Beete, das Grobe auf Wege
Rohkompost und Mist gehen auch einfach so auf die Beete,
dadurch sind meine Gemuesebeete inzwischen hoeher als die Wege, die Wege fungieren gleichzeiig als Wasserablaufgraeben,
die Beete wuseln geradezu vor Bodenlebewesen, leider inclusive chipmunks, moles und voles,
die Erde ist ziemlich tief weich und weitgehend kruemelig, viel tiefer und flaechiger als meine Grabtaetigkeiten

noch ungetestet fuer's naechste Fruehjahr hab ich einige 'Kompostwuermer' aufgesetzt, knie- bis huefthohe, lange Haeufen aus Laub, alten Hackschnitzeln, Mist, Kompost ... was halt greifbar war
zum Einen sollen sie, wie die Wege auch, als zusaetzliche Wasserbremse wirken,
zum Anderen hoffe ich, dass sie das Wasser auch speichern, im Halbschatten will ich meinen lieben Freund Valerian Ruber drauf pflanzen, in der Sonne Kuerbisse und Gurken
wir werden sehen, ob sich Mutter Natur der Theorie beugt

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Re: Bodentypen

#28

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 17. Dez 2015, 17:30

Ach so, deshalb haben wir ja auch kein Problem mit Nitrat im Grundwasser :). Und deshalb gibt es keine Auflagen für das Lagern und Ausbringen von Mist :).
Sobald der Stickstoff pflanzenverfügbar als Nitrat vorliegt, unterliegt er der Auswaschung. Nennenswerte Stickstoffmengen gehen nur dann verloren wenn die Pflanzen das Nitratangebot nicht vollständig ausschöpfen können (Kälte, Trockenheit, kleine Pflanzen, etc) oder viel Wasser auf einmal von oben kommt.

Wie viel kg Mist bringst du bei der Dünung aus?
Meist 2-3kg/qm.

Wieviel Mist liegt bei der Lagerung auf einem Quadratmeter?
Bei einer Stapelhöhe von 2m ca. 1,5 Tonnen.


Was für Auflagen gibt es denn beim (Rinder-) Mist?
Den kannst du Streuen wann du willst (keine Sperrfrist wie bei Gülle, Mineraldünger usw)
Begrenzt ist die Menge lediglich durch die Grenze von 170kgN/ha/jahr aus tierischen Düngern,
die gilt aber auch für Gülle, HTK etc.
Sowie die Vorschrift bei allen Düngemitteln (auch Kalk!) 5m Abstand zu Gewässerrändern einzuhalten.

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Re: Bodentypen

#29

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 18:42

poison ivy hat geschrieben: die Erde ist ziemlich tief weich und weitgehend kruemelig, viel tiefer und flaechiger als meine Grabtaetigkeiten
Das klingt doch alles ziemlich gut, insbesonderes das Zitierte, d.h. heißt ja, dass sich Mineralboden und organisches Material vermischen (ist auch wichtig für den Dauerhumus/Ton-Humus-Komplexe. Wenn du keine Riesenflächen brauchst, kannst du dir ja STück für Stück den Boden erobern. Das mache ich auch so. Einige Stellen sind bei mir noch vollkommen sandig, bei anderen kann man schon von Erde sprechen.

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Re: Bodentypen

#30

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 18:57

Ölkanne hat geschrieben:Sobald der Stickstoff pflanzenverfügbar als Nitrat vorliegt, unterliegt er der Auswaschung. Nennenswerte Stickstoffmengen gehen nur dann verloren wenn die Pflanzen das Nitratangebot nicht vollständig ausschöpfen können (Kälte, Trockenheit, kleine Pflanzen, etc) oder viel Wasser auf einmal von oben kommt.
Solange die Nitratwerte im Grundwasser so hoch sind wie sie sind, wird offensichtlich zu viel ausgewaschen.

Was du z.B. nicht bedenkst: man träufelt den Pflanzen den Stickstoff nicht ein, d.h. es geht immer etwas daneben, insbesondere wenn die Wurzeln in Breite und Tiefe nicht optimal verteilt sind (Monokulturen vs. Naturwald). Um maximale Erträge zu bekommen muss man daher mehr Stickstoff ausbringen, als die Pflanzen aufnehmen. Was noch hinzukommt sind Optimierungen des Eiweißgehaltes, z.B. bei Weizen. Um den zu zu maximieren muss man kurz vor der Ernte Stickstoff düngen und zwar mehr als man für den maximalen Weizenertrag braucht, wodurch zwangsweise viel Nitrat im Boden verbleibt und ausgewaschen wird.

Ich finde momentan Waldgärten sehr interessant, da wird alles genutzt und zur Not aus tiefen Tiefen wieder hochgeholt.
Ölkanne hat geschrieben:Begrenzt ist die Menge lediglich durch die Grenze von 170kgN/ha/jahr aus tierischen Düngern,
die gilt aber auch für Gülle, HTK etc.
Warum lediglich? Das ist doch eine Begrenzung. Selbst Kompostgaben sind m.E. beschränkt, dadurch ist die Humusaufbaugeschwindigkeit auch begrenzt. Einerseits verstehe ich diese Beschränkungen, andererseits braucht es dadurch noch länger, Böden zu sanieren. Im Garten achtet da zum Glück keiner drauf, aber man hat ja selbst ein Interesse daran, die Nährstoffe nicht zu verlieren.

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