Bodentypen

cfun
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Re: Bodentypen

#11

Beitrag von cfun » Mi 16. Dez 2015, 16:39

@poison ivy
Ich verstehe deine Frage teilweise nicht, daher antworte ich nur auf die Fragen, die ich verstanden habe. Bei den anderen kannst du ja noch mal nachfragen, wenn du es diskutieren möchtest.
koennte das womoeglich daran liegen, dass es in feucht-warmen Gebieten iA reichlich Sonnenenergie und Wasser gibt?
dass sich die Gruenmasse schnell zersetzt ist nur von Vorteil, was willst mit Biomasse, die nur liegt und nicht rottet?
Nicht unbedingt. Wenn Biomasse schnell abgebaut wird, können Nährstoffe leicht verloren gehen (Ausgasung, Auswaschung), außerdem braucht man nicht nur verfügbare Nährstoffe im Boden sondern auch Substrat. Humus ist ja noch nicht vollständig abgebaute Biomasse, gemischt mit Mineralien. Er ist nicht nur selbst Nährstoffreserve sondern speichert Wasser, Mineralien und Stickstoff etc., ist Lebensraum, lässt die Wurzeln gut wachsen (also ist locker, gibt Platz frei) etc.
kann sein dass Dein Terra Preta nicht in den Dschungel gehoert, sondern in kargste Andengebiete, wo Erdreich in Hochbeetchen gesammelt wurde?
Im Regenwald macht die schon Sinn. Vielleicht in den Anden aber auch. Müsste man erforschen und ausprobieren. (Du weißt schon, dass es im Regenwald unter natürlichen Bedingungen sehr wenig humus gibt?)
und wieso bitte solle jemand in D moeglichst viel Gruenmasse produzieren wollen?
Na, wir reden hier doch über Humusaufbau. Kohlenstoff soll in den Boden, das geht m.E. nur über Biomasse.
ansonsten will doch jeder nutzbaren Ertrag, also moeglichst viel Tomate, also Frucht, je qm nicht moeglichst viel Tomatenpflanze mit marginal Frucht, selbst Gruenduengung ist iA nicht auf moeglichst viel Gruen ausgelegt, sondern auf viel Wurzel
Äh, aber nutzbar ist bei jedem anders. Der eine will Essbares, der andere Stickstoff, Kohlenstoff, Mineralien, Zucker, Öl. Für den Bodenaufbau ist soweit ich weiß der Kohlenstoffanteil besonders wichtig, also ggf. mehr Pflanze als Tomate ... und Wurzel ist natürlich auch Biomasse.

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poison ivy
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Re: Bodentypen

#12

Beitrag von poison ivy » Mi 16. Dez 2015, 18:32

cfun hat geschrieben:@poison ivy
Ich verstehe deine Frage teilweise nicht, daher antworte ich nur auf die Fragen, die ich verstanden habe. Bei den anderen kannst du ja noch mal nachfragen, wenn du es diskutieren möchtest.
was an 'ab wann 'grossflaechig' ist missverstaendlich?
kann soweit umrechnen, Du kannst mir gern in einigermassen beliebigem Flaechenmass antworten
Frage 3 macht erst Sinn, wenn ich auf Frage 1 Antwort habe,
wenn wir davon ausgehen, dass Simke sich auf sich selbst bezieht und 3000qm sucht,
3000qm kannst problemlos in Handarbeit aufpeppen

koennte das womoeglich daran liegen, dass es in feucht-warmen Gebieten iA reichlich Sonnenenergie und Wasser gibt?
dass sich die Gruenmasse schnell zersetzt ist nur von Vorteil, was willst mit Biomasse, die nur liegt und nicht rottet?
Nicht unbedingt. Wenn Biomasse schnell abgebaut wird, können Nährstoffe leicht verloren gehen (Ausgasung, Auswaschung), außerdem braucht man nicht nur verfügbare Nährstoffe im Boden sondern auch Substrat. Humus ist ja noch nicht vollständig abgebaute Biomasse, gemischt mit Mineralien. Er ist nicht nur selbst Nährstoffreserve sondern speichert Wasser, Mineralien und Stickstoff etc., ist Lebensraum, lässt die Wurzeln gut wachsen (also ist locker, gibt Platz frei) etc.
dass Naehrstoffe ueber Zeit verlohren gehen - OK
Subtrat verschwindet nur langsam
und bitte, Simke sucht Grund in D, nicht am Aequator

kann sein dass Dein Terra Preta nicht in den Dschungel gehoert, sondern in kargste Andengebiete, wo Erdreich in Hochbeetchen gesammelt wurde?
Im Regenwald macht die schon Sinn. Vielleicht in den Anden aber auch. Müsste man erforschen und ausprobieren. (Du weißt schon, dass es im Regenwald unter natürlichen Bedingungen sehr wenig humus gibt?)
ja? von welcher Truppe Regenwald reden wir, bitte? im gemaessigen Regenwald hast iA mehr als reichlich Humus, im Tropischen brauchst quasi keinen und wenn Du welchen zufuehren wuerdest waere der hap-zap ausgezuzelt und wertlos
und wieso bitte solle jemand in D moeglichst viel Gruenmasse produzieren wollen?
Na, wir reden hier doch über Humusaufbau. Kohlenstoff soll in den Boden, das geht m.E. nur über Biomasse.
wenn Du ueber Humusaufbau redest, ist das schoen,
geh zurueck zum Ausgangspost und lies nochmal:
"Ist es möglich auf allen deutschen Bodentypen Gemüseanbau, Obstbäume etc. zu pflanzen und langfristig gute Ergebnisse zu erzielen ?
Oder sind bestimmte Böden einfach überhaupt nicht geeignet hierfür ?
Man sagt ja immer die Schwarzerden sind am besten, wo sind diese verbreitet ?
Ist der Unterschied zu Braunerden sehr groß? Kann man in 2-3 Jahren eine Braunerde oder Parabraunerde zu einer Qualität wie sie eine Schwarzerde hat mit guter Unterstützung bringen ? Auch großflächig ?"
ich lese da Gemüseanbau, Obstbäume langfristig gute Ergebnisse
solange Frage 1 unbeantwortet ist gehe ich von Simke's 3000qm aus, und die kannst probemlos als Einzeltaeter mit Schubkarre von aussen versorgen,
zumal die lieben deutschen Nachbarn (Simke such schliesslich in D, nicht in Brasilien) ihren Gruen"muell" nur allzugerne los werden, ihn wahrscheinlich lieber ueber den Zaun werfen, als ihn zur Deponie zu karren

ansonsten will doch jeder nutzbaren Ertrag, also moeglichst viel Tomate, also Frucht, je qm nicht moeglichst viel Tomatenpflanze mit marginal Frucht, selbst Gruenduengung ist iA nicht auf moeglichst viel Gruen ausgelegt, sondern auf viel Wurzel
Äh, aber nutzbar ist bei jedem anders. Der eine will Essbares, der andere Stickstoff, Kohlenstoff, Mineralien, Zucker, Öl. Für den Bodenaufbau ist soweit ich weiß der Kohlenstoffanteil besonders wichtig, also ggf. mehr Pflanze als Tomate ... und Wurzel ist natürlich auch Biomasse.
geh zurueck zum Ausgangspost und lies nochmal
ich lese da Gemüseanbau, Obstbäume langfristig gute Ergebnisse
heisst Simke will Obst und Gemuese ernten, nicht moeglichst viel Kompost produzieren
Wurzel bei Gruenduengung sorgt fuer Kanaele in die Tiefe, Durchlueftung des Bodens, ggf Sticksoffanreicherung, die theoretische Biomasse ist in dem Zusammenhang vernachlaessigbar

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Re: Bodentypen

#13

Beitrag von cfun » Mi 16. Dez 2015, 18:57

@poison ivy
Ich habe 1900m2 und ich schaffe es nicht, das schnell durch Außeneinträge aufzupeppen. ich habe diesen Herbst schon reichlich Laubhaufen eingesammelt, aber geschreddert reicht das nur für max. 50m2. Wenn ich das jetzt 5-10 Jahre lang mache, habe ich bestimmt einen deutlich besseren Boden auf diesen 50m2, aber ob das schon reicht?
Für andere, die über mehr Geld und Zeit verfügen, mögen 3000m3 aber ein Klacks sein, da gebe ich dir Recht.

Und ich wohne übrigens auch nicht am Äquator, aber der brandenburgische Sandboden verhält sich ähnlich. Gut durchlüftet und warm mineralisiert Biomasse schnell, wird aber nicht gespeichert. In solchen Gegenden kann Terra Preta helfen. Nebenan im Botanischen Garten setzen sie bereits Terra Preta ein, nach einem 5-Jahre-Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin. Ich habe vor 3-4 Jahren eine Terra-Preta-Testecke begonnen und bin zufrieden (gutes Wachstum und ich muss nciht mehr gießen).

Terra Preta würde ich übrigens NICHT in den Regenwald schütten, der braucht tatsächlich keinen, vielleicht würde er da sogar schaden.

Und zuletzt: Ich habe meiner Meinung nach schon auf Simkes Frage geantwortet. Wenn nicht, kann sie mir das ja sagen.

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Re: Bodentypen

#14

Beitrag von cfun » Mi 16. Dez 2015, 19:09

Das hier http://www.naturefund.de/projekte/dynam ... ivien.html ist übrigens so ein Aufforstungsprojekt in den Anden. Dort bildet sich wohl recht schnell Humus, der auch bleibt. Trockenheit scheint dort das Problem zu sein. Gerade deshalb ist der Humus so wichtig.
http://www.naturefund.de/projekte/dynam ... ivien.html

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Re: Bodentypen

#15

Beitrag von poison ivy » Do 17. Dez 2015, 01:10

cfun hat geschrieben: Für andere, die über mehr Geld und Zeit verfügen, mögen 3000m3 aber ein Klacks sein, da gebe ich dir Recht.
ein Klaks nicht unbedingt,
aber von Simke trennt mich eine Kommastelle,

ich hab keinen Sand sondern pickelharten Lehm, wo er 'jungfraeulich' ist, bringst auch mit draufrumhuepfen keine Schaufel in den Boden
waer Dir das als Ausgangspunkt lieber?
in alle Gemuese-Ecken ist mein Boden inzwischen massiv gepeppt, wo nicht gerade hyperdurstige Pflaenzchen, zB Yakon, wachsen,
giesse ich ich auch nach 14 Tagen ohne Regen nicht, trotz kein Terra Preta und kein EM und was nicht alles grad hip ist

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Re: Bodentypen

#16

Beitrag von Thomas/V. » Do 17. Dez 2015, 09:36

Ich habe 1900m2 und ich schaffe es nicht, das schnell durch Außeneinträge aufzupeppen.
Mit Tierhaltung geht das wesentlich schneller und einfacher. Mist und Stroh und Futterreste hab ich diesen Herbst, nach dem letzten Schnitt, auf der Wiese verteilt um die "ganzheitliche Beweidung" zu simulieren.
Wer es unbedingt vegan will, hats eben wesentlich schwerer ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Bodentypen

#17

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 09:53

poison ivy hat geschrieben:ich hab keinen Sand sondern pickelharten Lehm, wo er 'jungfraeulich' ist, bringst auch mit draufrumhuepfen keine Schaufel in den Boden waer Dir das als Ausgangspunkt lieber?
Langfristig ist das schon günstiger. Und wenn du an Sand kommst, den du untermischen kannst, kriegst du recht schnell einen gemüsefähigen Boden.
poison ivy hat geschrieben:
giesse ich ich auch nach 14 Tagen ohne Regen nicht, trotz kein Terra Preta und kein EM und was nicht alles grad hip ist
Klar, du hast ja auch Lehm und nicht Sand. Der speichert Wasser gut. Da würde ich auch keine Terra Preta rauftun.

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Re: Bodentypen

#18

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 09:56

Thomas/V. hat geschrieben:Mit Tierhaltung geht das wesentlich schneller und einfacher. Mist und Stroh und Futterreste hab ich diesen Herbst, nach dem letzten Schnitt, auf der Wiese verteilt um die "ganzheitliche Beweidung" zu simulieren.
Mist und Stroh und Futterreste könnte ich mir ja auch besorgen. Aber das selbe Geld in Kompost oder lehmigen Mutterboden angelegt wäre sinnvoller. Fäkalien bringt m.E. auch nicht so viel für den Humusaufbau, die sind vorwiegend Stickstoffdünger (und Phosphor). Das Stroh im Mist hat viel Kohlenstoff, das bringt was, aber das kann ich auch ohne Tierdung haben.

Tierdung wäre bei mir gerade eher unsinnig, weil mein Sandboden die Nährstoffe nicht halten kann, die waschen schnell aus.

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Re: Bodentypen

#19

Beitrag von Thomas/V. » Do 17. Dez 2015, 10:00

Tierdung wäre bei mir gerade eher unsinnig, weil mein Sandboden die Nährstoffe nicht halten kann, die waschen schnell aus.
Frag mal Olaf, was der für Erfahrungen mit Mist hat auf seinem Sandkasten...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Bodentypen

#20

Beitrag von cfun » Do 17. Dez 2015, 10:04

Thomas/V. hat geschrieben:
Tierdung wäre bei mir gerade eher unsinnig, weil mein Sandboden die Nährstoffe nicht halten kann, die waschen schnell aus.
Frag mal Olaf, was der für Erfahrungen mit Mist hat auf seinem Sandkasten...
Ja, ich habe schon gelesen, dass Olaf seine Blätter in den WALD BRINGT! So eine Verschwendung! Und natürlich kann man auch auf einem Sandboden mit Mist düngen, aber das hält nur kurz an, ein großer Teil der Nährstoffe geht flöten. ich will ja langfristig einen guten Boden aufbauen. Wenn der Strohanteil im Mist hoch ist, ginge das aber natürlich auch mit Mist.

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