DSL-Richtfunkstrecke?
- emil17
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- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: DSL-Richtfunkstrecke?
100 Meter mit gewöhnlichem WiFi kannst du vergessen. Da ist Richtfunk schon das was es braucht.
Bei den Nachbar-WLans die man sieht ist es gewöhnlich so, dass man nur die SSID gut erkennen kann, die Bandbreite selbst ist, wenn man sich einwählen könnte, dann grottenschlecht bis unbrauchbar.
Bei der Hardware dürfte die Wetterfestigkeit das längerfristige Problem sein, Billighersteller sparen immer an der Qualität des Gehäuses (Kondenswasser --> Tod des Innenlebens). Montiere Sender und Empfänger witterungsgeschützt, d.h. unter Vordach, auch wenn im Manual steht, dass es outdoortauglich sei.
Blitzschutz könnte auch ein Thema sein.
Wegen der Konfiguration: Probier das Ding zuerst im Bridge-Modus aus und verbinde den Sender mit einem Ethernet-Kabel mit einem der LAN-Ports des DSL-Modems (FritzBox oder was es ist). Am Empfänger hast du dann, wenns funktioniert, wieder Ethernet und kannst daran einen Laptop oder PC per Kabel anschliessen und es sollte genau so funktionieren, wie wenn er direkt am LAN-Port des DSl-Modems hängen würde.
Du hast dann die gleiche IP-Konfiguration wie im LAN vor der Funkstrecke.
Bandbreite (gibt Internet-Seiten die das machen) mit und ohne Funkstrecke messen und kontrollieren, ob die Bandbreite etwa dem entspricht was der Hersteller der Funkstrecke verspricht. Wenn der DSl-Anschluss im Haupthaus zu langsam ist, kannst du einen Filetransfer im lokalen Netz über die Funkstrecke machen.
Wenn das funktioniert, erst dann würde ich die Konfiguration des Netzes Deiner Situation anpassen. Der Hersteller sollte im Handbuch Informationen geben über Kanalwahl und so weiter. Das ist wichtig, denn wenn sich Netze gegenseitig stören, geht die Bandbreite rasch in den Keller.
An den Ausgang der Funkstrecke im entfernten Gebäude kannst du dann einen WiFI-Access Point hängen, in Subnetze trennen und was du möchtest.
Du kannst dort auch eine WebCam aufstellen und der trotz DHCP eine feste IP zuteilen, damit sie einfacher zu finden ist. Es ist aber schwierig, Fehler zu finden, wenn das Problem an mehreren Geräten liegen könnte, deshalb würde ich zuerst im Bridge-Modus testen.
Falls der Hersteller des Richtfunkgeräts keine entsprechende Software beilegt oder diese unbrauchbar sein sollte: Im Netz findest du Diagnose-Tools für WLans, die Netze, Kanäle, Signalstärken und so weiter anzeigen (such nach WiFi stumbler, WIFI scanner).
Wenn das entfernte Gebäude ein Gästehaus ist, solltest du im Router des lokalen Netzes (gewöhnlich ist das das DSL.Modem selbst) einstellen, dass sich WLAN-Clients nicht gegenseitig sehen können - sonst können die Gäste deine privaten Laptops und Server anzapfen, wenn die nicht gut gesichert sind. Oder du konfigurierst den WiFi Access Point im Gästehaus entsprechend und hängst den Richtfunk an den DMZ-Port deines DSL-Routers, falls er einen hat.
Falls Sicherheit ein Thema ist (Funknetze sind prinzipiell leicht abhör- und knackbar, auch Richtfunk ist davon prinzipiell betroffen, denn auch Richtfunk streut), dann konfigurierst du die Sicherheit nicht im WiFiAccessPoint, sondern in einer vorgeschalteten Firewall. Optimal wäre, die Richtfunkstrecke über einen extra dafür aufgebauten VPN-Tunnel zu betreiben.
Bei den Nachbar-WLans die man sieht ist es gewöhnlich so, dass man nur die SSID gut erkennen kann, die Bandbreite selbst ist, wenn man sich einwählen könnte, dann grottenschlecht bis unbrauchbar.
Bei der Hardware dürfte die Wetterfestigkeit das längerfristige Problem sein, Billighersteller sparen immer an der Qualität des Gehäuses (Kondenswasser --> Tod des Innenlebens). Montiere Sender und Empfänger witterungsgeschützt, d.h. unter Vordach, auch wenn im Manual steht, dass es outdoortauglich sei.
Blitzschutz könnte auch ein Thema sein.
Wegen der Konfiguration: Probier das Ding zuerst im Bridge-Modus aus und verbinde den Sender mit einem Ethernet-Kabel mit einem der LAN-Ports des DSL-Modems (FritzBox oder was es ist). Am Empfänger hast du dann, wenns funktioniert, wieder Ethernet und kannst daran einen Laptop oder PC per Kabel anschliessen und es sollte genau so funktionieren, wie wenn er direkt am LAN-Port des DSl-Modems hängen würde.
Du hast dann die gleiche IP-Konfiguration wie im LAN vor der Funkstrecke.
Bandbreite (gibt Internet-Seiten die das machen) mit und ohne Funkstrecke messen und kontrollieren, ob die Bandbreite etwa dem entspricht was der Hersteller der Funkstrecke verspricht. Wenn der DSl-Anschluss im Haupthaus zu langsam ist, kannst du einen Filetransfer im lokalen Netz über die Funkstrecke machen.
Wenn das funktioniert, erst dann würde ich die Konfiguration des Netzes Deiner Situation anpassen. Der Hersteller sollte im Handbuch Informationen geben über Kanalwahl und so weiter. Das ist wichtig, denn wenn sich Netze gegenseitig stören, geht die Bandbreite rasch in den Keller.
An den Ausgang der Funkstrecke im entfernten Gebäude kannst du dann einen WiFI-Access Point hängen, in Subnetze trennen und was du möchtest.
Du kannst dort auch eine WebCam aufstellen und der trotz DHCP eine feste IP zuteilen, damit sie einfacher zu finden ist. Es ist aber schwierig, Fehler zu finden, wenn das Problem an mehreren Geräten liegen könnte, deshalb würde ich zuerst im Bridge-Modus testen.
Falls der Hersteller des Richtfunkgeräts keine entsprechende Software beilegt oder diese unbrauchbar sein sollte: Im Netz findest du Diagnose-Tools für WLans, die Netze, Kanäle, Signalstärken und so weiter anzeigen (such nach WiFi stumbler, WIFI scanner).
Wenn das entfernte Gebäude ein Gästehaus ist, solltest du im Router des lokalen Netzes (gewöhnlich ist das das DSL.Modem selbst) einstellen, dass sich WLAN-Clients nicht gegenseitig sehen können - sonst können die Gäste deine privaten Laptops und Server anzapfen, wenn die nicht gut gesichert sind. Oder du konfigurierst den WiFi Access Point im Gästehaus entsprechend und hängst den Richtfunk an den DMZ-Port deines DSL-Routers, falls er einen hat.
Falls Sicherheit ein Thema ist (Funknetze sind prinzipiell leicht abhör- und knackbar, auch Richtfunk ist davon prinzipiell betroffen, denn auch Richtfunk streut), dann konfigurierst du die Sicherheit nicht im WiFiAccessPoint, sondern in einer vorgeschalteten Firewall. Optimal wäre, die Richtfunkstrecke über einen extra dafür aufgebauten VPN-Tunnel zu betreiben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
-
Hotzenwalder
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Re: DSL-Richtfunkstrecke?
Hallo,emil17 hat geschrieben:100 Meter mit gewöhnlichem WiFi kannst du vergessen. Da ist Richtfunk schon das was es braucht.
beruflich betreue ich WLAN Strecken über mehrere KM. Das ist kein Problem mit den richtigen Antennen.
Zeitweise betrieben wir eine Strecke über 16 KM.
WLAN ist genemigungsfrei, Du brauchst nur Sichtkontakt (Mast ?)
Auf beiden Seiten eine WLAN Richtantenne, ein Subnetz /29 (Subnet Mask 255.255.255.252)
Ich empfehle Microtik Antennen.
z.B. so etwas:
https://www.mikrotik-store.eu/de/mikrot ... e-2.4-5ghz
Grüße vom Hotzenwalder
- emil17
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Re: DSL-Richtfunkstrecke?
Du hast natürlich recht, ich meinte die üblichen Access points vom Markt mit dem Stummel - die finden sich nicht mehr über 100 m.
Deshalb auch die Bauanleitung von heise.de mit der Klobürstenhaterantenne.
Zu blöd, dass der Duchmesser bei 2.4GHz um die 90 mm sein muss - sonst hätte ich einen alten Hobo-Kocher dafür verwenden können.
Deshalb auch die Bauanleitung von heise.de mit der Klobürstenhaterantenne.
Zu blöd, dass der Duchmesser bei 2.4GHz um die 90 mm sein muss - sonst hätte ich einen alten Hobo-Kocher dafür verwenden können.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
-
Manfred
Re: DSL-Richtfunkstrecke?
@Hotzenwalder:
Evtl. könntest du mir eine konkrete Empfehlung geben? Zu den Geräten und auch zu den nötigen Kabeln etc.?
Aktuell habe ich hier im Haus 1 eine Fritzbox.
Diese wird im Dezember, wenn der neue 50 Mbit Anschluss kommt, durch einen Telekom Speedport ersetzt.
Zur "Antenne" müsste vom Speedport vermutlich ein Kabel auf die andere Seite des Hauses gelegt werden?
Dort könnte ich die "Antenne" an der Wand montieren.
Die Entfernung zum Haus 2 beträgt ziemlich genau 100 m Luftlinie.
Dort könnte die "Antenne" am Mast der Satellitenantenne auf dem Dach montiert werden. Dieser steht etwas höher (schwer zu schätzen... 3 m?) als die Antenne an der Wand von Haus 1.
Im Haus 2 möchte ich dann, wenn möglich, die bisher in Haus 1 genutzte Fritzbox verwenden, um Rechner und Telefon(e) anzuschließen.
Evtl. könntest du mir eine konkrete Empfehlung geben? Zu den Geräten und auch zu den nötigen Kabeln etc.?
Aktuell habe ich hier im Haus 1 eine Fritzbox.
Diese wird im Dezember, wenn der neue 50 Mbit Anschluss kommt, durch einen Telekom Speedport ersetzt.
Zur "Antenne" müsste vom Speedport vermutlich ein Kabel auf die andere Seite des Hauses gelegt werden?
Dort könnte ich die "Antenne" an der Wand montieren.
Die Entfernung zum Haus 2 beträgt ziemlich genau 100 m Luftlinie.
Dort könnte die "Antenne" am Mast der Satellitenantenne auf dem Dach montiert werden. Dieser steht etwas höher (schwer zu schätzen... 3 m?) als die Antenne an der Wand von Haus 1.
Im Haus 2 möchte ich dann, wenn möglich, die bisher in Haus 1 genutzte Fritzbox verwenden, um Rechner und Telefon(e) anzuschließen.
Re: DSL-Richtfunkstrecke?
Manfred, freie Sicht ist ein anderes Paar Schuhe als durch Wände. Ich sehe das Wlan von meinem Nachbarn 150m Talabwärts, wenn ich in einem der talseitigen Räume bin. Bei guten Bedingungen sogar Wlans au dem Tal in ca. 300m Entfernung.
Gute Antenne in geeigneter Position, Kabel vom Router zur Antenne, und Repater anderen Ende.
Gute Antenne in geeigneter Position, Kabel vom Router zur Antenne, und Repater anderen Ende.
-
Hotzenwalder
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Re: DSL-Richtfunkstrecke?
Hallo Manfred,Manfred hat geschrieben:@Hotzenwalder:
Evtl. könntest du mir eine konkrete Empfehlung geben? Zu den Geräten und auch zu den nötigen Kabeln etc.?
Du kannst ganz normale Netzwerkkabel verwenden, vorzugsweise Kat. 7. Die maximale Länge ist 85 Meter.
Ich suche Dir noch die aus meiner Sicht am besten geeigneten Antennen aus.
Thema Sicherheit: Wenn zwischen den beiden Antennen ein eigenes Subnetz /29 besteht, sind in diesem Netz
nur 2 IP Adressen möglich, plus der Netzname und die Broadcast Adresse. Jede Antenne hat eine IP, macht schon 2.
Da mehr IP Adressen in diesem Subnetz zwischen den Antennen nicht möglich sind, ist es unmöglich sich in dieses
WLAN Netz einzuloggen.
Du hast dann Dein Speedport Netz 192.168.1.0 /24 im Haus 1, Dein 192.168.178.0 /24 Fritzbox Netz im Haus 2 und
trägst die entsprechenden Routen ein. Die Antennen haben dann z.B. 192.168.100.0 /29.
Grüße vom Hotzenwalder
- emil17
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Re: DSL-Richtfunkstrecke?
Subnetz/29 = die letzten drei bit offen wären 8 Adressen, also 6 verfügbarHotzenwalder hat geschrieben: Thema Sicherheit: Wenn zwischen den beiden Antennen ein eigenes Subnetz /29 besteht, sind in diesem Netz
nur 2 IP Adressen möglich, plus der Netzname und die Broadcast Adresse.
Also Subnetz/30 (255.255.255.247) für 4 mögliche Adressen, davon 4-2 = 2 verfügbar.
Wenn das Funkbrücken-Subnetz keine freie Adresse mehr hat um sich einzuloggen, wie konfiguriert und kontrolliert man dann, ob da alles so ist wie es sein soll?
Weil WiFi auf OSI Layer 1 und 2 operiert, braucht man für eine Funkbrücke sowieso kein eigenens Subnetz. Im Netz wo DSL anliegt ist die Funkbrücke ein gewöhnlicher Client und im Nebenhaus bedient sie den WAN-Port des lokalen Gateways oder den WIFi Acess point.
Der Schreiner (Rüdiger Schreiner, Computernetzwerke) empfiehlt, unsichere Übermittlungsstrecken und WiFi mit VPN abzusichern, alle anderen DIenste abzuschalten und die Authentifizierung nicht im WiFi access point selbst vorzunehmen. D.h. das WiFi ist durch ein gewöhnliches Passwort abgesichert oder sogar ganz offen, aber man kommt, wenn man da drin ist, nirgendwohin ausser auf den VPN-Dienst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: DSL-Richtfunkstrecke?
Huch, ihr macht es kompliziert. Was hat die Länge der Funkstrecke mit der Sicherheit zu tun?
Wenn ein, zwei Geräte am Standort, wo kein DSL ist, surfen u. dgl. wollen, dann reicht vermutlich eine geeignet plazierte Verstärkerantenne plus geeignet plazierter Repeater am anderen Ende.
Wenn am Nicht-DSL Standort eine ganze Infrastruktur inklusive VOIP stehen soll und vielleicht auch noch fleissig gestreamt werden soll, nimmt man sich 2 Antennen. Da gibts auch fertige Systeme z.B.
http://www.profi-wlan.de/product_info.p ... ts_id/1235
Wenn ein, zwei Geräte am Standort, wo kein DSL ist, surfen u. dgl. wollen, dann reicht vermutlich eine geeignet plazierte Verstärkerantenne plus geeignet plazierter Repeater am anderen Ende.
Wenn am Nicht-DSL Standort eine ganze Infrastruktur inklusive VOIP stehen soll und vielleicht auch noch fleissig gestreamt werden soll, nimmt man sich 2 Antennen. Da gibts auch fertige Systeme z.B.
http://www.profi-wlan.de/product_info.p ... ts_id/1235
