Internetradio selbst gebaut

Olaf
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Internetradio selbst gebaut

#1

Beitrag von Olaf » So 15. Nov 2015, 20:39

Moin,
hat jetzt zugegebener Maßen nicht so viel mit SV zu tun, aber ich hab ordentlich Schrott verbaut und nicht viel Geld ausgegeben. :)
Eine gepflegte Werkstatt, unser neuer Hobbyraum, braucht auch ein anständiges Radio!
Da hab ich mich heute beigemacht.
Im Sommer hab ich ein altes Röhrenradio vom Sperrmüll gezogen, unter dem mürrischen Blick und Kommentar meiner Frau,
"was willste denn mit dem Scheiß, wieder was, was rumsteht!"
"Ich habe eine Idee!"
Gut, das Radio war platt, immerhin ging das Licht noch :grr:
Heute hab ich einem alten 15"-TFT mit Lautsprechern den Verstärker entnommen, wagemutig die orginalen Lautsprecher vom Radio angelötet, also aufgetrennt, einzeln angelötet, das Radio war mono, ein altes Netzteil 12 V= gefunden, der Verstärker brauchte 12 V.
Die Lämpchen vom Radio liefen mit 6 Volt (6,3 ist glaub ich die Heizspannung von Röhren gewesen? :hmm: ), die, es waren zwei, hab ich in Reihe mit drauf gelötet.
EInen Raspberry Pi eingebaut, mit W-Lan-Adapter und IR-Empfänger. Drauf läuft ein OpenElec, ein abgespecktes Linux, und Kodi als Mediacenter.
Dann hab ich die Röhre fürs "magische Auge", och, ich hab diese magischen Augen geliebt als Kind, rausgezogen und da den IR-Empfänger eingesetzt, so brauchte ich das Gehäuse nicht beschädigen.
Einen ollen 3er-Verteiler angeschraubt für die Netzteile, und auf den Aus-Schalter vom Radio gelötet.
Olaf proudly presents:
k-ir1.jpg
k-ir1.jpg (56.77 KiB) 4014 mal betrachtet
Da muss man jetzt also irgendeinen Frequenzbereich drücken auf den Tasten vorn, dann geht das Ding an. Wenn der Raspberry fertig gebootet hat, so 10 Sec., muss man allerdings im Blindflug die Fernbedienung bedienen. Auf den gelben Knopp hab ich die Favoriten gelegt, dann steht er auf Radio Fritz, und OK drücken. Meine Frau hört lieber Radio 1, die müsste dann noch dazwischen einmal die Runterwärtstaste drücken. Kann man mit leben, denk ich. Laut/leise auch über die Fernbedienung.
Aber der Sound, Leute! ich hatte ja für Versuchszwecke das ganze erst mal an die winzigen TFT-Lautsprecher geklemmt, und mir eigentlich auch vom Verstärker nicht viel versprochen. Klang grauenhaft.
Ha! Große Lautsprecher in einem schönen Holzgehäuse: Satte Bässe, perfektes Stereo, entschieden lauter als man es braucht...genial.
Ausschalten eben über den Ausschaltknopf. Im Augenblick ist man noch gut beraten, den Raspberry runterzufahren, Powerknopf drücken, dauert gut 5 sek, dann verabschiedet er sich mit einem Knacken.
Man kann das OpenElec auch irgendwie härten, weiß noch nicht wie, dann könnte man direkt den Knopf am Gerät benutzen.
Gut, und wenn man die Sender in den Favoriten ändern will, muss man sich entweder Mon. und Tastatur anschließen, irgendwie pervers :) , oder von nem andern Rechner übers Webinterface drauf gehen, auch sonderbar :lol:
Ach, noch Bilder aus dem Inneren:
Verstärker und Raspberry:
k-ir2.jpg
k-ir2.jpg (103.53 KiB) 4014 mal betrachtet
Netzteile und IR-Sensor, das schwarze zwischen dem Lautsprecher und dem rot-gelben Kabeldrill.
k-Ir3.jpg
k-Ir3.jpg (75.38 KiB) 4014 mal betrachtet
LG
Olaf
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Sabi(e)ne
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Re: Internetradio selbst gebaut

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » So 15. Nov 2015, 22:48

Würde es dich wundern, wenn ich zugebe, daß ich nicht mal ein Drittel verstanden habe.? :lol: :rot:
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And resistance is fertile. :-)

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Olaf
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Re: Internetradio selbst gebaut

#3

Beitrag von Olaf » So 15. Nov 2015, 23:23

Nö.
Warst jetzt ehrlich gesagt auch nicht exakt meine Zielgruppe, was das technische betrifft... :mrgreen:
Außerdem werd ich vermutlich langsam alt und wunderlich, und finde Gefallen an den ollen Holzkisten meiner Kindheit. Nur dass die zwar schön, aber eben unbenutzbar sind, und das macht Spass, denen neuzeitliche Technik einzubauen.
Und bis auf den Rechner, der hat glaub ich 40 Euro gekostet, und die Fernbedienung + IR-Sensor 4 Euro beim gelben Mann, war das alles Schrott, der normalerweise weggeworfen wird.
Das befriedigt irgendwie, und den verregneten Tag hab ich gar nicht warhrgenommen.
Falls also jemand sowas oder auch sehr gerne nen alten Fernseher rumstehen hat, also schon ordentlich alt, aus Holz, ich bin scharf auf die Gehäuse, bitte anbieten!
Bei unserm NP liegt oder lag unlängst nen Internetradio rum, groß wie ne Zigarrenkiste, kostete zwar nur 30 Euronen oder so, möcht aber nicht wissen, wie der Plastekasten klingt. Dann lieber gar kein Radio!
LG
OLaf
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Benutzer 146 gelöscht

Re: Internetradio selbst gebaut

#4

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 16. Nov 2015, 14:11

also wirklich, Olaf, Du enttäuschst mich :eek: - das ist ja gerade so, als würdes Du einen 1200er Käfer- Oldtimer zum Elektroauto umrüsten :ohoh: ;)
Ich habe auch so `ne alte Kiste http://www.antikradio-restored.de/antik ... 010151.JPG,die braucht auch 10 Sekunden nach dem Einschalten, bis man `was hört, aber nicht weil ein Rechner hochfährt :ua: , sondern weil die Röhren so lange zum Aufheizen brauchen :aeh:
Das gute Stück funktioniert noch mit den ORIGINAL-Röhren aus den 50ern, und wenn`s mal keinen analogen Rundfunk mehr gibt, schließe ich einen Plattenspieler an :)

Gruß

frodo

Olaf
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Re: Internetradio selbst gebaut

#5

Beitrag von Olaf » Mo 16. Nov 2015, 14:21

Ich hatte ja gehofft, dass ich wenigstens die Endstufe noch um Leben erweckt kriege, für schönen warmen Röhrenklang hätt ich auch auf Stereo verzichtet. Allerdings zieht das Ding auch 60 Watt. Aber es lag nicht vordergründig an meinem Öko-Gewissen, sondern an meiner Unfähigkeit, sowas zu reparieren.
Aber der Sound von meinem Fake-Konstrukt hat mich echt umgehauen, so warm, wohl durch das Holzgehäuse!
-------
Schallplatten sollen ja wieder groß im Kommen sein,
da kannste denn oben auf der Welle mitschwimmen :daumen:
In Mono ;)
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Benutzer 146 gelöscht

Re: Internetradio selbst gebaut

#6

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 16. Nov 2015, 15:04

wenigstens bist Du nicht auf die Idee gekommen, das Glimmen der Röhren durch den Einbau von LEDs zu simulieren :duckundweg:

Olaf
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Re: Internetradio selbst gebaut

#7

Beitrag von Olaf » Mo 16. Nov 2015, 15:30

Ich hab nur so schnell keine blauen LEDs gefunden :lol:
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Re: Internetradio selbst gebaut

#8

Beitrag von emil17 » Di 17. Nov 2015, 22:20

Man kann auch einen alten MiniMac (in der Bucht für ein paar Euros zu kriegen) nehmen. Der hat einen Audio-Ausgang für Kopfhörer, womit man einen Verstärker (passt auch ins Gehäuse des Röhrenradios) oder dann direkt die Stereoanlage ansteuern kann. Auf dessen Harddisk haben dann noch die Lieblings mp3s Platz.
mp3s und Internet-AudioStreams kann man über itunes laufen lassen, oder mit irgend einer OpenSource-Software.
Drauf achten, dass das Teil eine AirPort-Karte hat (für nicht-apfelmenschen: WiFi-tauglichkeit) und dass es nicht der allererste mit G4-Prozessor ist, sonst wirds mit der Software mühsam.
Olaf, Fernsteuern kannst dein Ding doch auch viel einfacher über einen VNC und WLAN, irgend ein PC mit dem man das machen kann wird ja im Haus sowieso laufen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Internetradio selbst gebaut

#9

Beitrag von Olaf » Di 17. Nov 2015, 22:56

Also zum letzteren:
Ich muss auf die Kiste nur direkt zugreifen, wenn ich die Favoritenliste in der Reihenfolge verändern will, oder neue Sender haben will. Den Rest kann man über die Fernbedienung steuern.
Der kann auch alle USB-Medien lesen. Fürn Radio blindbedient ist das aber witzlos.
In der Bucht hab ich jetzt exakt den Fernseher entdeckt, den meine Eltern hatten, als ich gaaaaanz klein war.
Ob man die Kiste auch auf schwarz/weiß einstellen kann?
Es ist doch nur Spielpass!
LG
Olaf
VNC kann der nicht, und da es ein minimiertes Betriebssystem ist, kann ichs auch nicht drauftun.
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Re: Internetradio selbst gebaut

#10

Beitrag von Olaf » Sa 19. Mär 2016, 11:25

Moin!
Ich hab ja sonst nix zu tun......Pflanzen sind pikiert oder ausgesät, und noch wird es beizeiten dunkel.
Fakt ist, dass ich nach einiger Zeit denn doch ein Display neben mein "Radio" gestellt habe.
Weil, mein Radio kann ja auch Fernsehn, und viel interessanter, allerlei Mediatheken abspielen.
Und als mir in "Mikes Trödelladen" ein defekter alter Fernseher in den Kofferraum sprang, musste ich es tun.
Es ist auch irgendwie spannend, in alten Zeiten zu wühlen.
DIe Fernseher waren ja, der Röhre geschuldet, wahnsinnig tief, tiefer als breit, das hatte auch ich schon vergessen.
k-fernseher.jpg
k-fernseher.jpg (67.54 KiB) 3518 mal betrachtet
UNd da er irgendwie ja auch benutzbar bleiben sollte, hab ich ihn nach hinten rabiat eingekürzt, der soll oben in eine Ecke der Werkstatt montiert werden neben dem Arbeitsplatz meiner Frau. Die monierte, dass sie jetzt mit dem Rücken zum Display arbeiten muss.
Aber auch das, die Bildfläche war ja auch wahnsinnig rund: Unbedingt wollte ich die alte Maske erhalten, gegen die die Bildröhre eingespannt wurde.
Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass das Plaste ist, aber ne, der Fernseher ist Bj. 60, das ist massiver Alu-Spritzguss.
Den soweit plan zu flexen, das ein 19"-Display reinpass war das heikelste. Aber dann passte es verblüffend gut auf 19".
(Der Gummi ist jetzt nur ein aufgeschlitzer Aquarienschlauch, da muss ich noch was besseres finden)
Das Ding auszuweiden, ich fands spannend, staunend dann, fast nostalgisch, da so ne olle Selen-Graetzbrücke rauszunehmen und überhaupt, wieviel offenbare Handarbeit, aber auch wie viel geniales, um ein recht lausiges (s-w)Bild zu Stande zu kriegen.
Man kommt sich schlecht vor, da mit der Flex die wenigen Teile, die ich brauchen konnte (Ein/Aus/ Lautstärke und der Drehschalter, der jedem Steampunker das Herz aufgehen lassen würde) rauszuschneiden.
Aber was solls. War ne andere Zeit, nicht unbedingt besser.
So, dann gestern also Probelauf:
k-iwdns.jpg
k-iwdns.jpg (61.05 KiB) 3518 mal betrachtet
Die schwarzen Streifen oben und unten sind kein Problem, da muss ich dem Raspberry nur sagen, dass er das schönrechnen soll auf 4:3. Dazu hätte ich aber entweder ne Tastatur oder einen IR-Sensor dran haben müssen, nur mit Maus geht das nicht.
Spannender ist die Frage, ob ich es hinkriege, dass der optional auch s/w kann. Open Elec /Kodi ist ja Open Source, dass kein Entwickler auf die Idee kommt, dass das einer braucht, kann ich denen nicht verdenken.
HInten ist das deutlich puristischer als früher, (ja, ich mach das Display noch vernünftig fest), wie gesagt, der Drehschalter hat es mir angetan. Links(von hinten rechts) den Strom anzulöten ist ja kein Problem. Aber theoretisch kann man ja noch digitale Eingänge am Raspberry belegen, um da entweder Programme umzuschalten, oder z.B. in den S/w-Modus zu wechseln.
k-iwdns2.jpg
k-iwdns2.jpg (76.23 KiB) 3518 mal betrachtet
Aber erst mal zumindest muss ich ja vorn die Knöppe irgendwie festmachen können.
Was das mit SV zu tun hat? Nix :duckundweg:
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