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von Landfrau » Mo 14. Sep 2015, 14:52
Vergiss es!
- "bio" ist bei Lamm irrelevant, aus NZ kommt fast keines mehr und das in D erzeugte stammt von Freilandtieren, es gibt quasi keine Stallmast, und den Unterschied zwischen einer Bioweide oder einem x-beliebigen Deich als Weide schmeckt keiner.
- Schmecken tut man bei Schafen die Rasse, und zwar extrem und mit Merino schafft man nichts besonderes
- man kann sich mit Schafen eine goldene Nase verdienen, aber nicht mit dem Fleisch und nicht ohne Selbstausbeutung
- Zu Förderrmitteln schau auf der Seite deiner Landwirtschaftskammer
- Fördermittel sind nur Lug und Trug,. Was ohne Förderung nicht funktioniert, funktioniert gar nicht.
- Die Mehrkosten für die Herdbuchhaltung werden von den Fördermitteln nicht gedeckt
- Ein nächtlicher Tierarzteinsatz kann mehr kosten, als das Tier wert ist.
- Selberschlachten auf dem Hof von Tieren für den Fleischverkauf ist nicht, wenn man sich an die Rechtsnormen halten will. Zumindest wären die Kosten für die notwendigen Investitionen auch mit 2000 Schafen pro jahr nicht zu erwirtschaften
- man kann sich so eine Schafhaltung natürlich schönrechnen, aber ein Sack Lämmermilch für eine Flaschenlamm sprengt die rechnung. Darum geben Schäfereibetriebe diese Lämmer oft fast kostenfrei ab oder töten sie.
- -Schlachten, wenn die Lämmer anfangen würden, geld zu kosten, also wenn kein Weidegang mehr möglich ist und Heu und KF gegeben werden müsste. Die Lämmer zu wintern kostet und außerdem nehmen sie meist ab in der Zeit.
- Ein Schutzzaun gegen Wölfe ist , nunja, recht kostspielig. HIer herum nehmen die Weidediebstähle zu, nicht durch Wölfe, vermutlich sind es eher hungrige unterbezahlte Deutschlehrer, die sich da gütlich tun, man sollte also nicht davon ausgehen, seine Schafe fernab dauernd auf der Weide lassen zu können.
- Preise: man kann wohl bis zu 45 Euro / kg für Filet erzielen, aber davon gibt es nur ein paar Gramm. Manche Hundehalter, die glauben, ihrem Hund damit Gutes zu tun, zahlen angeblich 4 Euro pro kg für Lammrippen. Innereien nimmt in D (von den Dt muss man inzwischen hinzufügen) keiner geschenkt. Irgendwo dazwischen bewegen sich die Preise. Nachgefragt sind faktisch nur die Edelteile.
- Vom Schafscherer weiß ich, dass vor den muslimischen Feiertage die Schafpreise ins astronomische steigen und dieser Markt wächst ja grad gigantisch, noch dazu, da die Schafhaltungen abnehmen. Ein türkischerSchlachter hier herum telefoniert regelmäßig seine Schlachtkunden ab, ob sie Tiere abzugeben haben - ein Wachstumsmarkt, juchhee, die Einwanderungswelle hat doch wirklich noch viele unentdeckte gute Seiten!!
So, das klang nun alles sehr entmutigend, aber Flausen und Rosinen im Kopf schafft jeder von alleine.
Schafe sind ein feines Hobby, nette Tiere, sehr angenehm.
Socken und Pullis aud ihrer Wolle eine Wonne.
Man sollte nicht auf den Pfennig gucken müssen, wenn man sich welche anschafft.
Wenn das gegeben ist. nur Mut! Aber versucht nicht, die Entscheidung für die Schafe mit einer Wirtschaftslicjeitsbetrachtung zu legitimieren. Wenn ihr sie euch leitsen könnt und wollt: man tau und von Herzen guten Erfolg wünsche ich euch!
Selam aleikum!
Landfrau
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)