Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

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Heiko
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Re: Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

#11

Beitrag von Heiko » Di 22. Mär 2011, 22:27

Nach dem rumgeistern in der Welt (also in 2 Städten weit außerhalb) hab ich meine Heimat erst in den letzten Jahren so richtig lieben gelernt. Das scheint wohl auch mit dem älter werden zusammenzuhängen. Wie sagte schon einst Anton Günther: Drham is Drham (dt. zuhause ist zuhause).

Johannsibirsk, hehe das kannte ich in dem Sinne noch nicht. Außer Schwamme und Beeren scheint nicht viel bei Euch zu wachsen oder?
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Waldschrat
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Re: Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

#12

Beitrag von Waldschrat » Mi 23. Mär 2011, 16:02

Na Heiko, da siehst Du den Wald aber vor lauter Bäumen nicht!!! :lol:

Kann mich erinnern, dass in der Lokalausgabe der "Freien Presse" vor einigen Jahren (wann war noch dieser "Jahrhundertsommer"..2003?) ein halbseitiger Artikel stand, dass an der Südwand eines Eigenheimes in Johannstadt tatsächlich Weintrauben gereift sind!! Das kann nur am Klimawandel liegen. Wahrscheinlich ist der Weinstock dann in den letzten "Jahrhundertwintern" aber wieder abgefroren... :hmm:

Nee, da wächst wirklich nicht viel. Mein Vater hat an der Westwand des Hauses ne kleine Süßkirsche als Spalier. Da hängen schonmal reife dran. Unser Nachbar hat seinen euphorisch gepflanzten Süßkirschbaum irgendwann wieder gefällt, gewachsen ist er, aber es hing nie was dran... mal ganz zu schweigen, dass da mangels Masse an Obstbäumen wahrscheinlich auch nie irgendwo ein Pollenspender steht (brauchen Kirschen sowas?!?). Könnte jetzt nicht sagen, wann ich in Johannstadt mal nen Apfel, Pflaumen oder Kirschbaum gesehen hätte... :hmm: Aber Vogelbeeren!!!!!! Geben einen leckeren Mus ab!!! :pft:

Kartoffeln usw. geht noch. Guken, Tomaten nur unter Glas (möglichst mit Zuheizung, es kann ja passieren, dass im April noch Winter ist). Zu DDR-Zeiten war das eine gute Nebeneinkunftsquelle, die Heizkosten sind da locker wieder rausgesprungen.

Ist halt auch die Nordseite...Im Tschechischen könnte ich Dir am Südhang des Keilberges kleine Sträßchen zeigen, ein Obstbaum am andern.... Die Höhenlage dürfte ungefähr mit Johannstadt vergleichbar sein, aber man merkt sofort, dass dort gleich ein anderes Klima herrscht.



Das mit Johannsibirsk ist bei den Einwohnern da oben eine relativ geläufige liebevolle Kosebezeichnung . "Sächsisch Sibirien" ist vielleicht bekannter - wenn auch umfassender.

Im Zittauer Gebirge beanspruchen sie den Titel natürlich auch für sich...aber keine Chance!!!! :motz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sächsisches_Sibirien

Aber glaub mir, manchmal wünsch ich mir hier (Sandkasten, zukünftige Halbwüste...) die erfrischenden Sommer da oben zurück: ... Hatten vor 2 Jahren hier in der Lausitz im April schonmal 35 Grad...da fühl ich mich dann nicht mehr wirklich wohl und wünsch mich dahin zurück "wu de Walder haamlich rauschen..." :lala:

Naja, hab mir fest vorgenommen, dieses Jahr wieder öfters bei meinen Eltern vorbeizukommen. Die passen auf den Enkelsohn auf und ich fahr vielleicht mal wieder mit dem Radlkollegen paar Runden, kühles Bierchen im Tschechischen zischeln...Knödel, Palatschinken...
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Heiko
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Re: Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

#13

Beitrag von Heiko » Mi 23. Mär 2011, 18:18

In den alten Heimatbüchern steht nicht umsonst, dass das Erzgebirge erst sehr spät besiedelt wurde. Es taugte nicht zum Ackerbau. Da bin ich ja einerseits froh, das wir hier im Vorland auf nur 300m liegen. Da können wir eigentlich fast alles anbauen. Nur, so meine Vermutung, könnte wohl nach den warmen Wintern der letzten Jahrzehnte, wieder mal eine kältere Periode (Mini-Eiszeit) kommen. So wird die heimische Flora und Fauna mal wieder zurechtgestutzt und das eingeschleppte Pflanzenzeugs auf die Herkunft überprüft. ^^

Lass das mal mit dem Vugelbeerbaam nicht die die radikalen Westerzgebirgler hören. Da fällt schon mal im Clinch das Wort Schluchtenscheißer. Obwohl die Voigtländer nun nicht wirklich ein alleiniges Anrecht auf den Vugelbeerbaam haben. Hab mir selber welche im Garten gezogen und die Tiefkühltruhe liegt voll mit Beeren. Aus irgendeinem Grund hab ich vergessen daraus Marmelade und Likör zu machen.
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Re: Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

#14

Beitrag von Waldschrat » Mi 23. Mär 2011, 18:52

Was haben die Vogtländer mit dem Vogelbeerbaum zu tun :eek:

Johannstadt liegt ja grad noch im Erzgebirge. Aber ist auch egal, außerhalb der Region weiß eh keiner, wo da der Unterschied ist, da gehört das Erzgebirge schonmal zum Vogtland....

Zumindest das Lied vom Vuglbeerbaam stammt von einem Johannstädter (Max Schreyer)! Gestorben ist der hier bei mir in der Nähe, Pulsnitz... war bestimmt nie nie nie in seinem Leben im Vogtland!! Die haben doch dort nur Knallerbsensträucher! :pft: (an unsern Vogtländer...ist nicht bös gemeint :rot: )

Ich will mal nicht hoffen, dass ne kleine Eiszeit kommt...sonst stimmt noch der alte Adenauerspruch, dass östlich der Elbe die russische Steppe beginnt.... :platt: Vielleicht hat es ja was mit den Sonnenflecken zu tun, die waren ja die letzten Jahre ziemlich rar, soll angeblich aber wieder langsam in Schwung kommen...

Von wo genau kommst Du da eigentlich, Chemnitzer Ecke, Zwickau?
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Re: Grüße aus dem Erzgebirgsvorland

#15

Beitrag von Heiko » Mi 23. Mär 2011, 20:18

Ok, wieder was gelernt, Max Schreyer war das also.
Auch wenn ich mit unserem Eishockey nicht viel zu tun habe, den meisten soll man nur sagen brauchen: ETC. (Crimmitschau)
Freunde und Familie bringen mich aber immer jenseits der Grenze wo die Hasen Hosen hasen und die Hosen Husen hasen.

Das Verhältniss zwischen Voigtländern und Erzgebirglern ist wohl so ähnlich wie das der Franken zu den Bayern. :holy:
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