Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitrag)

Pastinake

Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1301

Beitrag von Pastinake » Mi 2. Sep 2015, 19:59

Hallo Emil,
ich habe die Pflanze jetzt zwar noch nicht entfernt, weil ich heute früh keine Zeit hatte. Aber ich will nicht, daß sie weiterverbreitet wird.
Natürlich ist die Pflanze hübsch und ich habe sie ja jetzt auch lange wachsen lassen, weil ich wissen wollte, wie die Blüten und Früchte aussehen.
Ich habe sie sicherlich auch noch nie irgendwo beim Spazierengehen gesehen.
Aber ich stehe nicht auf Neophyten, die sich unkontrolliert ausbreiten. Ich kämpfe im Garten ja schon länger gegen den Goldfelberich und die Mahonie war/ ist ein Drama. Auch, wenn man damit angeblich ganz tollen Wein machen kann. Das Wurzelwerk war / ist in den Stufen der Steingartenrabatte. Und mein Nachbar hat versucht, diese orange-gelben Wurzelknäuel mit der Schaufel vom Bulldog herauszureißen.
Die Wurzeln waren so stark, daß es den Bulldog hinten hochgehoben hat! Und die Blätter pieksen dauernd und die Einstichstellen jucken fürchterlich.
Für die Mahonie hege ich so gar keine Sympathie. :nudel:

Außerdem kann die Spitzklette ja anscheinend auch zu starken Hautreaktionen führen. Und nachdem manchmal Kinder im Garten herumlaufen, will ich nichts, was giftig ist.
Danke auf jeden Fall! Ohne Dich wäre ich nie darauf gekommen, was es sein könnte.

Ist die Spitzklette bei Dir in der Schweiz wohl häufiger zu finden?

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emil17
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Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1302

Beitrag von emil17 » Mi 2. Sep 2015, 22:01

In der Schweiz selten, die Arten der Dauerruderalflächen sind alle bedroht.
Es ist ein Archeophyt, d.h. schon seit langem eingebürgert und zwar Neophyt aber nicht invasiv.
Also kaum Risiko, dass nächstes Jahr der ganze Garten voll davon ist. Da ist die einheimische Klette (Arctium) viel schlimmer.
Weil sie einjährig ist muss du nicht graben, im Herbst bist du sie auch so los.

Wenn du mit Goldfelberich Lysimachia vulgaris meinst: das ist kein Neophyt. Auch Lysimachia punctata kam ursprünglich in SW-Europa wild vor, wuchert aber viel weniger als die L. vulgaris.

Man muss, egal ob Neophyt oder nicht, vor der Standortswahl überlegen, was wo hin soll. Mahonien gelten als problemlose kinderspiel- und hundekackresistente Pflanzen. In Vorgärten und auf Baumscheiben, die von Pflaster oder Asphalt umgenzt sind haben sie ihre Berechtigung, weil sie da nicht unkontrollierbar werden. Na gut, sie sind ziemlich langweilig. In Steingärten und Böschungen werden dagegen sehr viele Arten zum Problem, weil sie sich nur mehr schwer entfernen lassen.

Zur Giftigkeit: Da die Pflanze weder essbar ist noch sonst zu irgend einer Verwendung einlädt, ist das Risiko einer Schädigung sehr gering.
Dass man Ausschlag am nackten Fuss bekommt wenn man drauf rumläuft glaub ich gern, aber warum sollte man das tun.
Stell dir mal vor jemand wollte die gute alte Brennessel bei uns einführen und man würde die gleichen Masstäbe ansetzen wie für Neophyten ...
Ich hab schon oft Reizungen am nackten Fuss wegen Nesseln gehabt.
Oder stell Dir vor, man wollte jede Giftpflanze der einheimischen Flora überall da entfernen, wo Menschen hinkommen ...
Bei mir hats viel Eisenhut, gelben und blauen, ich hab deshalb noch nie Probleme gehabt, obwohl die Kinder oft auf der Wiese und am Waldrand spielen, wo die sind. Man muss ihnen sagen, dass sie die in Ruhe lassen sollen, also nicht im Eisenhut Indianer spielen, und gut ist.

Grundsätzlich intolerant bin ich nur gegen Pflanzen, die heftige Kontaktvergiftungen auslösen können, z.B. Riesenbärenklau, oder diese blöden Giftsumache, die es in Nordamerika gibt. Selbst unsere Nesseln sind ja bloss lästig.
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Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1303

Beitrag von Knipslust82 » Do 3. Sep 2015, 08:19

Hallo...ich würde gern wissen, was das für eine Pflanze/Blume ist.
Sie ist quasi bei uns auf einen Dreckhaufen gewachsen :)

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#1305

Beitrag von emil17 » Do 3. Sep 2015, 08:36

Stechapfel.
Pflanze riecht unangenehm, ausser die Blüten.
Sobald die Früchte sich entwickeln, sieht man warum die so heisst.
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#1306

Beitrag von Knipslust82 » Do 3. Sep 2015, 13:31

Danke für die Info...hab mal nach gelesen. Der Stechapfel sieht zwar ganz nett aus
aber leider ist er gift und deswegen werden wir ihn wohl weg machen!

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Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1307

Beitrag von emil17 » Do 3. Sep 2015, 16:48

Siehe dazu meinen Post wegen der Spitzklette gleich obendran.
Wenn du alles wegmachen willst was man nicht essen kann haste viel zu tun.
Sogar die Esel und Karnickel lassen auf der Wiese stehen was ihnen nicht bekommt, so schwer ist das also nicht.
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Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1308

Beitrag von Buchkammer » Di 8. Sep 2015, 16:23

Finde auch, der Stechapfel hat seinen wohlverdienten Platz in unserer reichhaltigen Flora und Fauna. Hab dieses Jahr auch wieder einen schönen, derzeit 1,50 m hohen, mit lila Blüten. Wenn Kinder oder andere Personen im Garen rumtollen, die gerne mal das ein oder andere in den Mund stecken, würde ich ihn aber auch entfernen.

Nochmal was zum Solanum nigrum und burbankii. Hab mal ein Beerchen meiner Pflanze gekostet und konnte keine Nebenwirkungen feststellen. Allerdings hielt sich das Geschmackserlebnis in Grenzen. Schmeckte einfach nach nichts - ist aber sicher als Notnahrung geeignet. Möglich, dass ich hier die Wildsorte nigrum stehen hab. So was wertvolles wie die burbankii kacken mir die Vögel, die das ganze Jahr über gefüttert werden, sicher nicht in den Garten. Von daher würde ich gerne mal Solanum burbankii probieren. kraut_ruebe, kannst du ein paar Samen davon in das Samentauschpaket packen?
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Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1309

Beitrag von kraut_ruebe » Di 8. Sep 2015, 18:26

ok, mach ich :)
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Re: Pflanzenbestimmung (Bestimmungsschlüssel siehe 1. Beitra

#1310

Beitrag von kraut_ruebe » Di 8. Sep 2015, 18:45

ich hab hier auch wieder was unbekanntes.

am waldrand, schattig und normaler weise sicher auch eher feucht, wächst dies pflanzerl. bissl mehr als 1 meter hoch, immer nur ein stängel für sich allein. im jungstadium hat es sehr ähnlich wie junges einjähriges berufskraut ausgesehen, ich hätt es beinahe beim futtersammeln schonmal mitgenommen.

die blüte war altrosa. jetzt ist es schon am verblühen (zeitpunkt leider verpasst). ganz verblüht hüllt sich der samen in weissen flaum zum fliegen. der stängel ist rötlich und vielkantig.
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