Außenfassadendämmung - Diskussion

Sargon
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#51

Beitrag von Sargon » Do 18. Jun 2015, 15:44

Kirschkernchen hat geschrieben:Die Bank gibt dir nicht das Geld, weil sie damit rechnet, dass dus zurückzahlen kannst. Sie gibt es dir, weil das untergehende System händeringend neue Schuldner sucht.
Ähm, die Bank gibt einem sogar nur dann Geld, wenn sie damit rechnet, dass er es zurückzahlen kann. Dass sie sich dabei manchmal irrt, ist ein anderes Thema.

Gruß,
Sargon

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Specki
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#52

Beitrag von Specki » Do 18. Jun 2015, 15:59

Kirschkernchen ich antworte dir in dem anderem Thread.
Bitte versucht doch hier beim Thema Dämmung zu bleiben ;)

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emil17
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#53

Beitrag von emil17 » Do 18. Jun 2015, 19:12

Also, zum thema Dämmung.
Wir bewohnen einen Altbau von 1840. Sonnseite Holzblockbau, scahttseitig sehr dicke Bruchsteinmauern, unten feucht.
Heizung Scheitholz und thermische Solaranlage.
Obwohl ich mein Holz selber werbe und deshalb eine Heizersparnis sich nie rechnen würde, haben wir gedämmt, und das hat den Wohnkomfort erheblich verbessert. Eine zugige dünnwandige Bude kann man zwar beliebig heizen, aber es wird nicht behaglich.
1. alle, aber wirklich alle Zugstellen verschliessen
2. ein paar cm mineralischen Dämmputz auf die Mauer aussen
3. Dach mit Zellulosefaser-Einblasdämmung aufgerüstet
4. kritische Stellen im Holzteil von innen aufgedoppelt und mit Holzfaserdämmung verbessert

Einen Altbau kriegt man mit Dämmmassnahmen nie so dicht, dass deswegen der Ofen nicht zieht. Dazu braucht es Dampfsperre innen (Blower-Test und all das).

Was die Schnellbleiche von Dämmstoffverkäufern angeht: Selbstverständlich will jeder Vertreter das Zeug seiner Firma verkaufen. Deswegen hilft nur, die Theorie dahinter zu verstehen. Dann kann man auch bewusst die Aurt der Dämmung und die Produkte auswählen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#54

Beitrag von MOKE » Mo 22. Jun 2015, 19:35

emil17 hat geschrieben: Einen Altbau kriegt man mit Dämmmassnahmen nie so dicht, dass deswegen der Ofen nicht zieht. Dazu braucht es Dampfsperre innen (Blower-Test und all das).
Meine Eltern bewohnen ein Haus aus den 50ern bis 60ern, also je nach Definition Altbau oder nicht.
Zumindest haben wir bevor ich in die Welt hinaus zog 2012 noch einmal renoviert inkl. 14cm Styropor-Sarg und Steinwolle zwischen den Dachsparren. Das neue Dach hat nun eine Dampfsperre, die Wände jedoch sind auch ohne dicht. Knackpunkt hier sind Anschlüsse der Leitungen in den Wänden an den Wohnraum, wobei es hier mittlerweile auch diverse Techniken gibt.
Das ganze ist aber dicht genug für diverse Fördermittel etc eben auch nach Blower Door Test. Deswegen muss jetzt der Ofen von außen ziehen.
Das Haus ist außerdem mit einer Lüftungsanlage mit Wärmetauscher und Filter versehen und ich muss euch leider sagen, dass es tatsächlich hilft und funtioniert...
Die Fenster sind nun auch dreifach verglast, anstelle des gefrorenen Teppichs wegen Kondenswasser und Zugluft vor meiner alten Kinderzimmer-Balkontür.
Gerade unter dem Dach spürt man die Dämmung deutlich, wo es früher im Sommer eine Bullenhitze hatte. Auch der Pollenfilter tut meiner Heuschnupfen-Familie gut.
Einziges Problem, was aber durch das Haus selbst kommt und wohl nur mich stört wenn ich zu Besuch bin: Ich brauch es nachts kühl zum schlafen. Da die warme Luft ja dennoch ins OG zieht und hier die Wärme nicht mehr abends/nachts durch das Dach abhaut, muss ich immer die Fenster auf haben nachts :aeh:

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Re: Außenfassadendämmung - unwirtschaftlich

#55

Beitrag von althea » Di 14. Jul 2015, 17:36

Interessant für Hausbesitzer in D:


Am Modell der Gemeinde Dillenburg kann nachvollzogen werden, dass Komplettdämmung unwirtschaftlich ist.

"Der Architekt Karim El Ansari hat mit einem mathematischen Modell für Aufsehen gesorgt, das er in der Kleinstadt in die Praxis umgesetzt hat."

"Wir konnten rechnerisch nachweisen, dass eine komplette Dämmung unwirtschaftlich ist", sagt der Herborner Architekt. "Der Lahn-Dill-Kreis hat deshalb eine Befreiung von den Dämmvorgaben erteilt."


http://www.welt.de/finanzen/immobilien/ ... tlich.html


LG
althea

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#56

Beitrag von emil17 » Di 14. Jul 2015, 22:27

Dieser Artikel ist so halbwahr. Irgendwas, womit der dämmen wollende Mensch etwas anfangen könnten (wie entscheidet man, was zu dämmen sich lohnt und was nicht?), steht da nicht drin.

Das
Die Außenwände bestehen aus bis zu 60 Zentimeter starkem Ziegelmauerwerk.
"Die Steine speichern tagsüber die Wärme der Sonne und geben sie nachts wieder ab", sagt der Architekt
mag stimmen, aber nur dann, wenn die Sonne auch scheint. Im Winter, wenns draufankommt, tut sie das bestenfalls 6 Stunden lang und im typischen trüben deutschen Winterwetter meistens gar nicht. Die anderen 18 Stunden geben die Steine die Wärme dann wieder ab, und leider vor allem nach aussen, weils dort kälter ist als innen. Rechne.

Der letzte Abschnitt
Erst nach 42 Jahren wäre dieser Betrag durch den reduzierten Heizölverbrauch wettgemacht worden. "Jedes derzeit bekannte Dämmmaterial muss aber weit früher erneuert werden", sagt der Architekt
lässt mich staunen ... Oder ist alles was dämmt und länger als 30 Jahre hält für den keine Dämmung? Warum halten Holzfaserdämmplatten keine 40 Jahre am Bau? Warum Mineralputze nicht?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#57

Beitrag von karl-erwins-frau » Mi 15. Jul 2015, 17:04

In 42 Jahren gibt's noch Heizöl?? :pfeif:
Kastanien für DIY Waschmittel zerkleinern: Genialster Trick in meinem Blog
https://tinyurl.com/tzspjp66

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#58

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 15. Jul 2015, 17:35

karl-erwins-frau hat geschrieben:In 42 Jahren gibt's noch Heizöl?? :pfeif:
vielleicht schon, aber garantiert nicht zu dem Preis von heute, welcher der Rechnung zugrunde gelegt wurde! (Vielleicht kann man es dann wieder, wie das Benzin zu Carl Benz` Zeiten, in der Apotheke in Halbliter-Flaschen, aber dann zum Preis eines guten Weines kaufen. Denke nicht, dass dann noch Jemand damit HEIZT :lol: )

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#59

Beitrag von buena vista » Do 6. Aug 2015, 11:12

Habe gerade etwas gelesen ...

Energetische Gebäudesanierung - ein Dämmstoffmärchen?
http://www.neuwiedermuss.de/waermedaemm ... mmung.html


Was ich mir bisher nicht so bewußt war sind die hohen Lüftungsverlußte.
Lüftungsverluste? Was ist denn das? Nun, ein Gebäude muss gelüftet werden, das ist ja klar und deshalb geht da viel warme Luft verloren. Das die so hoch sind habe ich erst auch nicht gedacht, ist aber so. Und bei gedämmten Gebäuden muss mehr gelüftet werden als bei scheinbar ungedämmten (ungedämmt ist Quatsch. Richtig müsste es heißen: nicht zusätzlich gedämmt).
Tausend Fliegen können nicht irren sprach die Stubenfliege, bevor sie auf dem Klebstreifen landete

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#60

Beitrag von emil17 » Do 6. Aug 2015, 16:56

Wieder so ein Link mit halbverdauten Wahrheiten.
Er nimmt beispielsweise die Jahresmitteltemperatur als Bezugsgrösse, statt wenigstens die Mitteltemperatur der Heizperiode (Okt - April) zu nehmen.
Das ist natürlich Unsinn.
Für die Bemessung einer Heizung werden gewöhnlich die innert etwa 5 jahren einmal auftretenden Tiefsttemperaturen herangezogen.
Dass die 750 Liter Heizöl pro Jahr Mehrverbrauch durch falsches Lüften (sind natürlich Lüftungsverluste) oder durch falsche Berechnung der Wärmedämmung der Gebäudehülle oder durch falsche Daten über die Gebäudehülle oder durch schlecht montierte Dämmung, sprich Pfusch am Bau, zustandegekommen sein könnten, oder durch alles zusammen, wäre zu wiederlegen, bevor Schlüsse gezogen werden.
Wenn er zudem riesige Fensterflächen hat (umgebaute Scheune Baujahr 1991), ist natürlicherweise die Wirkung einer Dämmung der restlichen Wandfläche geringer.
Schreibt er am Schluss ja selber: "Die Wirkung einer Dämm-Massnahme kann eigentlich nur festgestellt werden durch den direkten Vergleich zweier Gebäude, wo bis auf die Dämmung alles andere identisch ist."
Ausserdem muss die Warmwasserbereitstellung herausgerechnet werden, die nur teilweise von einer Solaranlage übernommen wird. Wenn die Heizung auch noch den Boiler beinhaltet, entstehen dadurch an trüben Tagen in der an sich heizfreien Periode grosse Bereitstellungsverluste mit entsprechendem Mehrverbrauch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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