Zwei Bilder von der angrenzenden Kleegrasfläche, die sie zuvor beweidet haben.
Fas Futter war aus klassischer Sicht überständig. Mahd hätte dort kein gutes Futter mehr ergeben. Weidetiere fressen aus so einem Bestand aber selektiv heraus, was ihnen schmeckt. Der Rest wird mehr oder weniger effektiv niedergetrampelt. Beides, der Selektionsgrad und das Niedertrampeln lässt sich über die Zeit und die Tierdichte pro Fläche steuern.
Bei mir funktioniert das noch nicht ganz so wie gewünscht, weil ich noch nicht genug Unterteilungen in den Flächen habe, aber die ersten Ergebnisse sind viel versprechend.
Das Gute in den Pansen, den Rest als Mulch:
Die nächsten Bilder sind von der Fläche, auf die ich die Tiere heute gelassen habe.
Diese Fläche wurde bereits im Frühjahr nach der Selektier-und-Trampel-Methode abgeweidet.
Das Ergebnis ist ein dichter Mulch auf dem Boden. Es ist kein nackter Boden zu sehen. Und wenn man den Mulch zur Seite kratzt, kommt trotz der Trockenheit feuchter und krümeliger Boden zum Vorschein.
Genau das Ergebnis, dass ich mit dem Trampel-Mulch erreichen will.
Als Kontrast die 50 m entfernte Dauerstandweide der Jungbullen. Die Tiere sind seit Mai auf dieser Fläche. Sie fressen selektiv was ihnen schmeckt und lassen den Rest stehen. Das Ergebnis ist viel nackter Boden zwischen den Pflanzen. Obwohl es heute Vormittag ein paar Minuten geregnet hat, ist dieser Boden schon wieder staubtrocken und hat keine Krümelstruktur mehr. Das Bodenleben in den oberen Millimetern hat keinen Schutz und kein Wasser und stirbt, und der Boden ist schutzlos der Winderosion ausgeliefert.
Das selektive Fressen über einen langen Zeitraum schwächt zudem massiv die von den Rindern bevorzugten Pflanzen und gibt denjenigen Pflanzen einen Vorteil, die sie nicht mögen.
Je trockener das Klima, desto schneller zerstört so eine Weideführung die Pflanzendecke und den Boden. Aber auch in unserem relativ feuchten Klima kriegt man eine Weide durch dauerhafte Nutzung dieser Art kaputt.
Durch die extreme Trockenheit ist im Lauf der letzten Woche auch der Bach ausgetrocknet.
Wo normalerweise ein gut 1 m breiter munterer Bach plätschert, sind jetzt nur noch einzelne Tümpel vorhanden.
Wenn es nicht bald anständig regnet, werde ich evtl. dieses Jahr zum ersten Mal seit ich Weidetiere halte auf diese Fläche Tränkewasser fahren müssen.
Und trotz dieser Trockenheit ist unter dem Trampelmulch noch immer feuchter Boden!
So schaut der Bach jetzt aus:
Einer der verbliebenen Tümpel:
Ein Flood-Gate (Fluttor) im Außenzaun der Weide. Der Bach ist in der Weide nur mit einer einzelnen Litze ausgezäunt, damit Wildtiere wie der Schwarzstorch problemlos durch kommen und ich nur die Litze abzunehmen brauche, falls mal wieder ein Baum gefällt werden muss etc.
Falls ein Rind unter der Litze durch schlüpft, soll es nicht den Bach entlang auf die Straße gelangen.
Deshalb hat der Außenzaun über den Bach solche Sperren aus elektrifizierten Ketten. Bei Hochwasser kann das Treibgut die Ketten zur Seite drücken, ohne Schaden anzurichten. Damit der Zaun nicht zu viel Spannung verliert, wenn die Kettenenden bei Hochwasser im Wasser hängen, ist die Kette über einen elektrischen Widerstand angeschlossen, der die Leistungsabgabe vom Zaun auf die Kette begrenzt.
