
Ich stelle hier mein kleines Selbstversorgerprojekt vor, das aus reinem Interesse geboren wurde, und durch mein wachsendes Misstrauen gegenüber Industrieller Massentierhaltung, Industrieller Landwirtschaft, Gift und Pflanzenschutzmitteln im Essen, GVO`s und Essen, dass nicht mehr schmeckt wie es schmecken sollte.
Also habe ich mal ausprobiert, wie man seine eigenen Lebensmittel produzieren kann.
Ich züchte seit einiger Zeit Weiße Bresse Gauloises als Zwiehühner. Angefangen mit gekauften Bruteiern aus drei verschiedenen Blutlinien habe ich zur Zeit 1.8. Ich bin sehr überzeugt von dieser Rasse als Nutztier und kann bisher nichts negatives feststellen. Die Hühner haben ein 180qm großen Auslauf und kommen bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit den ganzen Tag raus. In einem extra Auslauf habe ich noch 6 bunte Hühner und einen Stall für die Aufzucht mit geschlossener Voliere, in dem zur Zeit 5 Masthähnchen untergebracht sind.
Hier mein Hahn:


Hühner:



Das Hühnerhaus ist ein ehemaliges Gartenhaus, das noch einen Anbau und einen Schwedenrot-Anstrich bekommen hat:

Innen ist er gekalkt. Die Sitzstangen sind aus rundgeschliffenen Latten und Winkeln, das Kotbrett ist aus verzinkten Stahlplatten, die einfach zu Reinigen / Desinfizieren sind. Einstreuen mache ich mit Stroh.

Zum ausprobieren habe ich mir 5 sogenannte Retro-Broiler geholt, die nächsten Monat nackig gemacht werden. Bisher finde ich die ganz gut, sie wachsen noch etwas schneller als die Bresse. Bemerkenswert finde ich den Größenunterschied zwischen Hähnen und Hennen. (Zum Glück 4 Hähne dabei)



Kommen wir zu meinem kleinen Nutzgarten. Vom Gärtnern hatte ich bis vor kurzem keine Ahnung, habe mich etwas eingelesen in Büchern und Foren und dann einfach mal ausprobiert, was hier so wächst und was nicht. Etwa die Hälfte der Fläche liegt dieses Jahr brach. Nächstes Jahr werde ich das Ganze ein ganzes Stück größer aufziehen. Gedüngt wird mit reinem Hühnermist. Einen Thermokomposter habe ich angeschafft und mit Flechtwerk etwas verschönert. Rundherum habe ich Rankkürbisse gepflanzt, die das ganze beranken sollen. Auf meinem Grundstück stehen alte Apfelbäume die in den letzten zwei Jahren super getragen haben, so dass ich immer mehrere hundert Kilo Äpfel hatte. (Weiter oben stehen noch ein paar

Angebaut habe ich dann dieses Jahr:
-Kohlrabi Superschmelz
-Kohlrabi blau (war komplett holzig wegen der Trockenheit im Juni und ungeniessbar, den Hühnern hat es aber vorzüglich geschmeckt haben sie gesagt)
-Kartoffeln (die auf dem Beet seit mehreren Jahren noch eingegraben waren und die ich ausgepflanzt und in Reihe gesetzt habe)
-Stangenbohnen Blaue Hilde
-Stangenbohnen Neckarkönigin
-Kartoffeln vom Raiffeisen (die waren erst ganz schön scheiße und sind erst nach 2 Monaten gekeimt)
-Mais Ukrainische Sorte (nicht so toll, Saatgut schlecht?)
-Rotkohl
-Tomaten
-Tabak

-Steckrüben gelb
-Zucchhini gelb, grün und Ukrainische Sorte
-Kürbis Butternut
-Kürbis Hokkaido
-Kürbis Jack be little
-Wirsing
-Porree
-Chinakohl





Das mit dem Mais hat nicht so gut geklappt, er ist erst rot geworden und dann ganz klein und mickrig geblieben. Bei uns hat es den ganzen Juni nicht geregnet, ich habe alle zwei Tage mit der Gießkanne das ganze Beet gegossen. Trotzdem ist der Mais nicht mehr gewachsen. Geblüht hat er schon und diese Fäden an den Kolben sind bald trocken, die Kolben aber viel zu klein. Vielleicht weiß jemand woran das liegen könnte?

Tabak habe ich zum Spaß angebaut, eigentlich eher um zu gucken, ob es funktioniert als zum rauchen. Probieren werde ich es aber trotzdem. Ich habe einige Pflanzen (vorgezogen) auf das Feld gepflanzt und einige auf meiner Terasse unter Dach zu den Tomaten. Der Tabak auf dem Feld sah erst so aus, als ob er es nicht überlebt, hat sich dann aber gemacht und den Kübeltabak sogar überholt. Die Stiele sind viel dicker und die Pflanzen, die dem Wind trotzen mussten kräftiger gewachsen. Die Sorte heißt "Rot Front" und ist eine ehemalige DDR-Sorte. Blüht schön pink.





Tomaten habe ich, mangels eines Gewächshauses auf meiner Terasse unter Glasdach angebaut. Vorgezogen habe ich sie auf der Fensterbank im Wohnzimmer. Die Samen sind aus einer Samenmischung "Alte Sorten". Nachdem ich alle gegoogelt habe, habe ich gemerkt, dass ich keine einzige normale rote Tomate dabei habe.

Folgende Sorten sind alle angegangen und tragen jetzt Früchte: Star Orange, Sachertomate schokobraun,Striped roman, Pink akkordeon,Black heitloom, Black Krim, Gelbe Pflaume, Johannisbeer mini. Müssten so ca. 20 Pflanzen sein, der Postbote muss in der Mitte durchlaufen um die Pakete bei uns abzuliefern.




Ich habe die Kartoffeln aufs Bohnenbeet unter die Stangen gepflanzt, ist das irgendwie nachteilig oder kann man das ruhig machen? Wäre ja ansonsten ungenutzter Raum.

Vor allem Interessiert mich, wie ich vorhandenen Raum am besten nutzen kann, deshalb habe ich relativ eng gepflanzt.
Viele Ideen habe ich noch, nächstes Jahr wird das ganze deutlich größer. Sensenmähen lerne ich gerade und finde es sehr interessant, Enten würde ich gerne noch anschaffen, am Anfang erstmal 2-3 Mularden mästen anstatt zu züchten, das kommt dann später. (Aylesbury-Enten vielleicht mal sehen). Über Anregungen und Tips, gerade was den Gemüseanbau betrifft würde ich mich sehr freuen.