@sabi(e)ne
Also ich habe Tilapias aus der Lagune. Ganz Natürliche. Ebenso die Clarias. Die Tilapia vermehren sich schon sehr klein(max. handgroß), da sie sehr zeitig gefangen werden. Da hat sich die Natur bereits auf den frühen Fang eingestellt und die Fertilität auch verfrüht… Ist wertfrei, ich sag nur wie es ist.
Ich habe die „wilden“ Tiere jetzt in einem Aquaponiksystem und gebe denen optimale Bedingungen. Lasse sie also natürlich vermehren. Bei Tilapia stell ich mir das schnufflig einfach vor. Bei den clarias (Raubwelsen) dagegen etwas schwieriger. Da brauche ich schon ein 3000l Tank um ein Pärchen bis zur Geschlechtsreife zu bringen. (Und wer schonmal mit einem 1m langen Wels gerungen hat, der weiß wie schwer das ist) Ich hatte mich mal im Internet belesen wollen über künstliche Vermehrung von clarias. Also auf einer phillip. Regierungs-Webseite schnitt man das Männchen auf und nähte es nach Samenentnahme wieder zu. (So macht man es hier auch). Eine andere Möglichkeit (Tip aus Deutschland) mit einer Spritze die Hypophyse (Hirnanhangdrüse-flüssig) mit einer Spritze entnehmen und anderen Tieren einspritzen um die Geschlechtsreife zu erlangen. Das dazu.
Ich versuchs natürlich. War auch bei meinen Kindern die beste Wahl.
Ja, ich weiß über die Hühnerzucht Bescheid. Ich bekomm Küken (ISA brown) von Großelterntieren Lohmann-Cuxhaven (PHW Gruppe: mit 1,2 Mrd. Jahresumsatz), die Elterntiere aus franz. bzw. belg. Brütereien, denn Air France (und die Belgier) transportieren keine deutschen Ausbrütungen. So ists halt.
Wenn meine Kinder keine finanz. Hilfe mehr von mir benötigen, dann werden wir nur noch 1000-2000 Hühner haben wg den Kunden, alle anderen Tiere(Fische, Ziegen, Agouti, Kuh, Pferd, auch Haushühner, Enten, Perlhühner) dann vglweise artgerecht. Aber artgerechte Tierhaltung gibt’s ja sowieso nicht. „Artgerecht“ und „Haltung“ im Sinne von Nutzung, ist m.M.n. schon ein Widerspruch in sich.
Oh, unser Soja ist GVO frei. Hurra. Willste paar Bohnen haben? Wird hier, genau wie der Mais, noch traditionell von Hand gepflanzt und geerntet. Daher ist unser Soja und Mais auch teurer als GVO Mais aus Nigeria. Und daher stören ja auch billige nigerianische Eier, die wegen dem dortigen billigen Mais so billig sind. Wir wollen unsere Beniner Wirtschaft schützen und dazu gehört natürlich Mais und Soja traditionell zu pflanzen. Genau OHNE GVO. Nigerianische Tomatenkerne keimen übrigens nicht.
@lysistrata @ all
Nun, ich bin dann genau in Manfreds Zwickmühle und schrieb daher am Anfang , dass ich keine Diskussion unbedingt wollte, nur erstmal Fakten. Und da hilft mir Lysistratas Beitrag sehr !!(Auch, oder genau deswegen, wenn er zeigt, wie es NICHT sein soll, aber wie es ist). Denn nur das kann ich ja von einer gewinnorientierten, monopolisierenden liberalen Geschäfts-Welt (und deren Steuersystem) erwarten.
Vielleicht hätte ja auch jemand eine einfache Lösung gefunden, aber die gibt’s wohl nicht.
Generell ist ja das Problem folgendes: Hier wird die Eröffnung einer 50.000 Tiere Batteriehaltung im Fernsehen so dargestellt, wie: die industrielle Produktion kommt nach Benin. Hurra 1!11! UND ALLE AUF DIE Knie: Der Gott der Gewinnmaximierung hat endlich auch in Benin gerülpst. Ab jetzt nur noch sauberste Eier, gesund!! Mit vielen Vitaminen!! von Hennen, die zu sechst in einem Käfig stecken. Ja - ha, stecken. Hab ich leider schon gesehen. Und alle Reichen wollen das auch. Muss ja gut sein, weil es aus Europa und China kommt. Da nehmen/geben sich beide Kulturkreise genau gar nichts. (Allerdings wird es dort zumindest teilweise schon wieder abgebaut!) Erfährt man hier aber nicht (aus dem Fernsehen)
Ich denke, also ich persönlich, nicht die Beniner Hühnerhalter, dass wir hier nicht die Fehler aus Europa und China mitmachen sollen. Ich erinner mich noch, als ich(alter
![opa :opa:](./images/smilies/old.gif)
) im letzten Jahrtausend in China war, da gabs keine Videorekorder. Da sprang die visuelle Unterhaltungselektronik gleich von NIX also 0 (abends tanzen, Feuerchen, Lampionfest etc) gleich auf CD Player. Das war ein Sprung, während sich in Deutschland zeitgleich noch Firmen abmühten, dort ihre Videorekorder zu verkaufen und es noch viele Videotheken gab. War ne Zeitreise. Man hat also einen Entwicklungsschritt ausgelassen. Warum können wir hier das nicht genau so machen?
Einfach die genetisch veränderte Massentierhaltung überspringen und „back to the roots“ einfach da bleiben, wo wir gerade noch waren. Sicher bekommt man auch Millionen Menschen mit normalen Hühnern versorgt. Also mit solchen, die 120 Eier im Jahr legen und nicht das Doppelte…
Muss Afrika denn genau die Fehler der „zivilisierten Welt“ nachmachen? Oder können wir nicht sagen, Ey, halt, schaut Eure Gesellschaft in Europa an, immer mehr Leute wollen keine Karriere mehr, sondern entschleunigen. Man will naturbelassen leben. Dann kann man doch Afrika auch so (be)lassen? (Ich mein In Bezug auf unsinnigen Gewinnmaximierenden „Fortschritt“) Geld macht doch nicht glücklich. Wird mans irgendwann kapieren?
Na klar, es muss wenigstens ein Grundstandard in Afrika her (Gesundheitsversorgung minimal-survivalniveau-kostenlos…geht, Strom mind. 6 h am Tag überall dezentral(Solar)…geht, Sicherheit, Polizei…geht, sauberes Wasser ÜBERALL…geht). Geht alles, physikalisch, technisch, finanziell…sofort.
Und dann langsam, „von unten“ annähern, während die 1.Welt langsam den Überfluss runterfährt. Entschleunigung. Alle anderen (ungerecht bleibenden Modelle) gehen sowieso den Bach runter.
Mein Dilemma: Man versucht hier ein gerechtes Steuersystem aufzubauen, und der Missbrauch und die Bevorzugung der Großen lauern schon. Ich komm ja quasi aus der Zukunft und weiß wie das hier in Afrika und da in Europa ist. (aus anderen gesellschaftlichen Bereichen) Daher hab ich einen Wettbewerbsvorteil(mein gut gebildetes Gehirn), sehe aber auch die Zeichen an der Wand. Ich (und meine Frau) können nur in einer nachdenklichen Rede auf allen Unsinn hinweisen. (Danke lysistrata, genau das wirst Du gemeint haben) Letztendlich wird’s der Markt richten. Und wer Afrika kennt(ich meine Benin, und da meine ich speziell Südbenin) , wird mir zustimmen: Was man in Südbenin nicht schützt bzw. nicht selber betreibt, gehört einem nicht.
Soll heißen, die Großen haben riesige Kosten, weil sie das Geschäft anderen überlassen und die Angestellten schlecht bezahlen und die sich ihren Teil nehmen, die dann bspw. die Hühnermedizin nicht den Tieren geben, sondern an befreundete Kollegen verkaufen, Eier in ihren mitgebrachten Trinkwasserkanistern klauen (4l-Kanister 30 Eier reinschlagen…direkt an die Cafeteria verkauft, die dann die frischen Eier einzeln in die Kelle schütten und ab in die Pfanne) selbst weiße franz. Tierärzte, die der reichste Hühnerhalter hier einstellt, nehmen sich 20 Plateau Eier(600STk) im Kofferraum mit, weil der Chef ja sowieso nicht in diesem Jahr (und wenn überhaupt) bezahlt.
Als selbst arbeitende Landwirte sind wir (meine Frau und ich,--- alle anderen Hühnerhalter haben Angestellte) also in etwa gleichberechtigt mit den Großen. Und haben relativ vllt. sogar mehr Gewinn als die. Ob nun legal oder illegal, denn im Moment zahlen wir keine Steuern, …, nur wenn wir das tun werden, dann sollen es alle machen, damit ein fairer Wettbewerb herrscht.
Ein ungerechtes und missbrauchbares Steuersystem (bei dem die Großen gewinnen und die Kleinen verlieren) ist nunmal nur eine Möglichkeit, im Gegensatz zu einem gerechten Steuersystem, welches auch entstehen könnte, was aber 100%ige Ehrlichkeit der Probanden voraussetzen würde.
Das die Wahrscheinlichkeiten bei 99,9 zu 0,1 zugunsten bisheriger praktizierter, ungerechter Modelle liegen, ist klar.
Und, wie immer in der Politik ist ja jedes (Steuer)-Gesetz dual. Es hat einen Nutzen für viele, der lautstark propagiert wird, aber auch immer eine Hintertür eines Schadens für Unschuldige bzw. einen Nutzen für Wenige. Zwickmühle eben. Aber das ist Politik und die Dualität das Wesen derer. Und sicher ein anderes, viel weiteres Feld.
Ich verbleib erstmal so, da es wohl kein vorbildhaftes gerechtes Steuersystem innerhalb des momentan herrschenden Finanz- bzw. Gesellschaftssystems gibt, wird wohl (auch ohne mich) hier alles seinen afrikanischen Gang gehen. Der da heißt: Machts wie Europa/China/Amerika/BRIC –Staaten…
steig ich eben später, wenn die Kinder groß sind, nochmal aus.
@lysistrata
Selbst das „schmieren“ will gelernt sein. Man kann eben auch all diese newbie-Einstiegshürden wegkaufen (wegschmieren). Daher muss die Schmierung höher sein, als die Steuer, was aber nicht *direkt* geht. Ist der Steuersatz 100 EUR und der Geschmierte mit 20 EUR zufrieden, braucht man eben 6 Leute ehe es funktioniert.
Also man muss mehrere Leute beteiligen, denn nur viele Schmierungen, erhöhen den Absolut-Schmier-Betrag und kommen so über den Steuerbetrag. Bin da schon Experte;-)
Daher tausend Vorschriften, Urkunden, you name it, Papierchen, die alle nicht gebraucht werden, aber den Schmierwert der verschiedenen Personen über den Steuereinnahmewert steigen lassen. Glaub auch, nur deshalb gibt’s so viele Vorschriften in D, um eine direkte einfache Korruption zu erschweren…
Die ganze Geschichte ist insofern auch interessant, dass aus einem Überfluß künstlich ein Mangel hergestellt werden muss, damit man verdienen kann.
Ja, aus einem Überfluß an Nahrungsmitteln in einer Welt in der Hunger nicht unbedingt ein Fremdwort ist. Gabs doch in Europa auch. Wir sind hier nur ein paar Jahre hinterher.
Achso, zu dem Ansprechpartner wegen Palmschnaps
Hmm, am besten find ich ja das: (Auszug aus der Webseite):
"in einem aufwendigen Verfahren aus dem Palmwein gewonnen".
Der war gut…. Aber der Verkäufer in Hamburg denkt, solch Wortspiel mögen die „komplizierten“ weißen Menschen gerne hören. Interessante Verkaufsstrategie. Um Palmschnaps zu brennen, mhhh, da reichen mir hier 50 EUR, wenns hoch kommt. Macht hier jeder 2. (also, hier im Dschungel, nicht in der Stadt). In Ghana sicher auch. Literpreis für brennbaren Palmschnaps ca. 50% ALc. = 1 EUR. Also wer sich sehr trockenen Wein vorstellt, nur viel stärker, kommt in die Richtung. Ich würd eher sagen: "Einfachst destilliert", trifft es besser...
LG, marty