Fleischersatz

cfun
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Re: Fleischersatz

#51

Beitrag von cfun » Do 2. Jul 2015, 23:31

kraut_ruebe hat geschrieben:natürlich ist es besser zu mähen und kompost zu bringen als nix zu machen oder konventionell zu bestellen. mutter natur hatte es aber anders im sinn
Na ja, nur weil das Gras ein wenig schneller wächst, wenn Tiere draufkacken, heißt das ja nicht, dass weidetierlose System nicht funktionieren. Sie sind vielleicht etwas weniger produktiv, aber mehr Menschen pro Fläche ernähren sie dennoch. Davon mal abgesehen sind es einfach zu viele Tiere. Wenn ich nicht mehr weiß wohin mit der Gülle, dann ist das auch nichts von Mutter Natur vorgesehenes. Von daher bin ich immer noch der Meinung, dass es besser für die Welternährungssituation ist, seinen Fleischkonsum zu reduzieren. Ich leide da auch nicht drunter, es ist eher so, dass ich mich über den Braten umso mehr freue, weil er was besonderes ist.

EDIT: Und wie hier im Thread vorhin schon erwähnt: Wenn die Hinterlassenschaften der Menschen genutzt werden würden, dann hätte man viel billigen Dünger, der auch turboproduktive Systeme ermöglicht.

cfun
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Re: Fleischersatz

#52

Beitrag von cfun » Fr 3. Jul 2015, 00:12

Ich habe DOCH vor Kurzem Fleischersatz gegessen :pfeif:, ist mir wirklich grad erst eingefallen, weil mir das Thema nicht aus dem Kopf will. Hat ein Freund gemacht und war total lecker:

Vegane Leberwurst
Zutaten:
1 Dose Kidney-Bohnen
100 gr. Räuchertofu
2 Zwiebeln
1 Tel. Salz
4 Tel. Majoran
1 Tel. Pfeffer
1 Tel. Paprika edelsüß
Rapsöl

Das ist alles okay und es hat tatsächlich wie Leberwurst geschmeckt. Jetzt muss ich es wirklich mal ausprobieren.
Und veganes Schmalz esse ich auch, das schmeckt mir auch. Hilfe ich bin ein Fleischersatzfresser :ua: :eek: :eek:

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Re: Fleischersatz

#53

Beitrag von mgrie » Fr 3. Jul 2015, 00:36

cfun hat geschrieben:Von daher bin ich immer noch der Meinung, dass es besser für die Welternährungssituation ist, seinen Fleischkonsum zu reduzieren. Ich leide da auch nicht drunter, es ist eher so, dass ich mich über den Braten umso mehr freue, weil er was besonderes ist.
Ich Stimme Dir da prinziepiell zu. Bei den Inuit würde Fleischverzicht aber direkt zum Hungertod führen.
Was nicht geht, sind die Bifi's, Cocktail-Würstchen und Toaster-Schnitzel für mal so eben als Snack. Das ist irrsinniger Konsum wegen Geldmacherei. :nudel:
cfun hat geschrieben:EDIT: Und wie hier im Thread vorhin schon erwähnt: Wenn die Hinterlassenschaften der Menschen genutzt werden würden, dann hätte man viel billigen Dünger, der auch turboproduktive Systeme ermöglicht.
In China gab es schon vor Jahrhunderten Gruppierungen, die aus Prinziep keine vegetarische Kost aßen, die mit Fäkalien gedüngt wurden. Es würde die Geisteskraft mindern, war die Begründung. Kann ich irgendwie nachvollziehen, wenn ich mich unters Volk mische, und ungläubig die Konsumaffen betrachte, die ausschließlich mit Fäkalien gedüngte Kost fressen. :ohoh:

Der Umweg der Fäkalien über den Kompost, dann über die Weide, den tierischen Dung wieder kompostieren, und erst dann unter die wachsenden Nahrungsmittel für Menschen bringen, könnte durchaus klug sein, also wegen der Geisteskraft. :grinblum:
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Re: Fleischersatz

#54

Beitrag von cfun » Fr 3. Jul 2015, 01:02

mgrie hat geschrieben: Der Umweg der Fäkalien über den Kompost, dann über die Weide, den tierischen Dung wieder kompostieren, und erst dann unter die wachsenden Nahrungsmittel für Menschen bringen, könnte durchaus klug sein, also wegen der Geisteskraft. :grinblum:
Aber da sind dann Regenwurmfäkalien drin, die die Geisteskraft mindern :ohoh: !! Also am besten Menschenfäkalien kompostieren, auf die Weide, die Kuhfäkalien kompostieren, damit Algen düngen, die Algen kompostieren, daraus alle notwendigen Nährstoffe extrahieren und dann eine Hydrokultur machen. Die wächst dann so turbomäßig und geistig gesund, dass wenn alle Menschen satt sind man aus den Resten immer noch mehr Humus machen kann als mit alle anderen System zusammen :grinblum:

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Re: Fleischersatz

#55

Beitrag von mgrie » Fr 3. Jul 2015, 01:32

cfun hat geschrieben:Aber da sind dann Regenwurmfäkalien drin, die die Geisteskraft mindern :ohoh: !!
Der Regenwurm ist bekannt dafür, das er seinen Scheiß mit Erde (Humus?) durchmischt. Das machen Säugtiere, also auch Mensche, im Allgemeinen nicht.

Ich weiß doch selber nicht, ob an der Theorie was drann ist. Aber ein Teil der Menschheit wird klüger, seit die Jauchegrube mit Toilettensitz nicht mehr zwischen den Kartoffeln entsorgt wird, der andere Teil wird immer, ich will mal sagen, Irrsinniger im Konsumverhalten.

Es würde mir im Traum nicht einfallen, meinen Scheiß an meinem Gemüse fallen zu lassen. Dazu esse ich noch viel zuviel konventionell angebaute Produkte, die dann auch, vielleicht in verminderter Form, wieder ausgeschieden werden.

Dann stelle ich mir auch noch einen Chemotherapie-Patienten auf Besuch vor, der im Endeffekt auf meinen Acker kackert :platt:

Wesshalb ich aber den Tieren meinen verkompostierten Scheiß einfach so vor die Nase setzen würde, da muß ich noch ein paar Gedanken denken. :ohm:
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Re: Fleischersatz

#56

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 3. Jul 2015, 06:42

cfun hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:natürlich ist es besser zu mähen und kompost zu bringen als nix zu machen oder konventionell zu bestellen. mutter natur hatte es aber anders im sinn
Na ja, nur weil das Gras ein wenig schneller wächst, wenn Tiere draufkacken, heißt das ja nicht, dass weidetierlose System nicht funktionieren. Sie sind vielleicht etwas weniger produktiv, aber mehr Menschen pro Fläche ernähren sie dennoch. Davon mal abgesehen sind es einfach zu viele Tiere. Wenn ich nicht mehr weiß wohin mit der Gülle, dann ist das auch nichts von Mutter Natur vorgesehenes. Von daher bin ich immer noch der Meinung, dass es besser für die Welternährungssituation ist, seinen Fleischkonsum zu reduzieren. Ich leide da auch nicht drunter, es ist eher so, dass ich mich über den Braten umso mehr freue, weil er was besonderes ist.

EDIT: Und wie hier im Thread vorhin schon erwähnt: Wenn die Hinterlassenschaften der Menschen genutzt werden würden, dann hätte man viel billigen Dünger, der auch turboproduktive Systeme ermöglicht.

hi cfun,

ich habe einen satz von dir zitiert und darauf - und nur darauf, sonst hätte ich mir das zitat ja sparen können wenn ich einfach so vor mich hin reden wollte - geantwortet.

weder gülle noch welternährung noch dein essverhalten haben mit dem detail das ich beschrieben hab was zu tun. und grad den rest von meinem satz hättest du nicht fürs zitat abschneiden sollen, denn, deine reaktion darauf zeigt das, der gilt für leute wie dich.
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Re: Fleischersatz

#57

Beitrag von Manfred » Fr 3. Jul 2015, 07:36

cfun, du musst noch sehr viel lernen. Wenn du halbwegs gut Englisch kannst, fang mal mit den Infos zu Allan Savory im Unterforum Permakultur an und mach bei Gabe Brown weiter.
Aus deinen bisherigen Beiträgen kann man nur eines herauslesen: Du hast die nicht ernsthaft mit dem Thema Ökobilanzen von Lebensmitteln beschäftigt.

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Re: Fleischersatz

#58

Beitrag von Rati » Fr 3. Jul 2015, 11:59

cfun hat geschrieben:...EDIT: Und wie hier im Thread vorhin schon erwähnt: Wenn die Hinterlassenschaften der Menschen genutzt werden würden, dann hätte man viel billigen Dünger, der auch turboproduktive Systeme ermöglicht.
das bezweifle ich, oder sollen die menschen dann täglich Busseweise aus der Stadt auf die Äcker und Wiesen fahren um dann schön gleichmäßig verteilt ihren beitrag zur Bodenfruchtbarkeit zu leisten? :pfeif:

Grüße Rati
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Re: Fleischersatz

#59

Beitrag von fuxi » Fr 3. Jul 2015, 13:07

mgrie hat geschrieben:Es würde mir im Traum nicht einfallen, meinen Scheiß an meinem Gemüse fallen zu lassen.
Dein "Scheiß" wird ja auch erst kompostiert. Ich empfehle das von Sabi(e)ne bereits erwähnte Buch "Holy Shit" von Gene Logsdon und/oder das "Humanure Handbook" (die 3. Ausgabe ist über >>diesen Link<< kostenlos verfügbar - auf Englisch und als Kapitel unterteilt. Eine halbwegs vernünftige, aber gekürzte, Version ist >>hier<< auf Deutsch verfügbar - PDF!)
Ausführliche Informationen zu dem Thema gibt es hier im Forum im Thread >>Komposttoilette<<
Rati hat geschrieben:das bezweifle ich, oder sollen die menschen dann täglich Busseweise aus der Stadt auf die Äcker und Wiesen fahren um dann schön gleichmäßig verteilt ihren beitrag zur Bodenfruchtbarkeit zu leisten? :pfeif:
Dafür gab es früher die "Goldgräber". Der Job wäre mit den neueren Erkenntnissen der Komposttoiletten sogar geruchsfrei. Jeder hat statt einem WC eine Komposttoilette mit Eimern in Standardgröße zuhause und einmal die Woche werden die zugedeckelten Eimer abgeholt und leere hingestellt. Die Eimer werden in eine Kompostanlage ausgeleert und dort professionell kompostiert (am Besten mit dem durch die im nicht mehr ganz frischen Kompost lebenden Mikro- und Makroorganismen fast kostenlosen Zusatzelement "Huhn"). Aber das passt halt nicht ins aktuelle kapitalistische Konstrukt.
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Re: Fleischersatz

#60

Beitrag von Rati » Fr 3. Jul 2015, 13:13

ja fuxi, menschfäkalien an sich sind ja auch geeignet, erst recht wenn sie so gut aufgearbeitet würden wie du beschreibst,
Aber die wäre dann echt Gold wert, weil Kompostierung entsprechent Zeit und Arbeitsaufwand bedeutet .
Und deshalb hast du völlig recht wenn du schreibst:
fuxi hat geschrieben:Aber das passt halt nicht ins aktuelle kapitalistische Konstrukt.
Außerdem wäre der Transportaufwand von den Ballungsgebieten aufs Land mMn noch höher als beim heutigen Güllemarkt. Und da wird das Zeugs ja schon sonstwohin gekarrt.

Grüße Rati
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