Außenfassadendämmung - Diskussion

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Specki
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#11

Beitrag von Specki » Di 16. Jun 2015, 11:53

Ich verspreche mir davon ganz sicher dem Schimmel nen Rigel vor zu schieben.
Wo man liest und sich informiert und mit wem man redet… überall wird einem Angst vor Schimmel gemacht.
Ich kenne es halt aus meinen bisherigen Wohnungen. Im Winter hat man oft das Kondenswasser unten an den Fenstern. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass das unbemerkt in der Wand ist, hab ich da schon bisschen Angst vor Schimmel. Gerade weil bei uns und in der anderen Wohnung ein Kleinkind mit dabei ist, will ich das auf jeden Fall vermeiden.
Ja, konsequentes Stoßlüften soll helfen. Aber was ist, wenn ich mal 3 Tage nicht zuhause bin? Was ist, wenn es doch nicht ausreicht?
Ich erhoffe mir einfach etwas Sicherheit durch zwei dezentrale Belüftungssysteme in den feuchtesten und weniger beheizten Räumen.
Da ich geräte mit Wärmerückgewinnung einbauen würde, dürfte dadurch nicht zuviel Energie flöten gehen. Und wenn dann auch noch etwas weniger gelüftet werden muss wird noch etwas Heizenergie gespart.
Die Teile gibt es ja schon ab 400€. Wären dann also 1600€ für die Teile. Mit Einbau und so vielleicht 2000€. Mit denen ich mir etwas Sicherheit erkaufen möchte… weil einem ehct überall nur Angst gemacht wird.

Rati
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#12

Beitrag von Rati » Di 16. Jun 2015, 12:41

Hi Specki,
Specki hat geschrieben:Aber was ist, wenn ich mal 3 Tage nicht zuhause bin?
wenn du nicht zu Hause bist, gibt es auch keinen nennenswerten feuchtigkeitszuwachs, den die Verursacher der Feuchtigkeit sind die Bewohner.
Es sei den du hast nasse Wände o.ä. , dann hilft dir eine Lüftungsanlage aber auch nicht weiter.
Dann brauchst du Raumentfeuchter oder Grundsanierung.
Dauerlüften über eine Anlage, wäre genau so schlecht wie dauerlüften über Fenster, deshalb kannst du dir den Einbau eine Lüftungsanlage sparen (außer in Räumen ohne Fenster natürlich). Es sei den du hast eine Entfeuchtung vorgeschalten und pumpst trockene Luft in den Raum.
Specki hat geschrieben:Gerade weil bei uns und in der anderen Wohnung ein Kleinkind mit dabei ist
ist die andere Wohnung vermietet?
Wenn ja, must du bei all diesen Überlegungen so wieso die Vorgaben für Vermieter einhalten.

ich kann deine Sorge wegen der Kinder voll und ganz verstehen, aber da muß schon echt mega schlechtes Raumklima herschen und der Pilz Wände Möbel und Matratzen okkupieren damit Gesundheitsgefahr besteht.
Wegen ein paar Stockflecken im Badezimmer mußt du dir da keine Gedanken machen.

Und Kondenswasser an den Fenstern haben wir im Winter auch. besser als dort kannst du Feuchtigkeit gar nicht entsorgen. Einfach aufwischen und ab in den Gully damit. :)

Grüße Rati
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beutelsend
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#13

Beitrag von beutelsend » Di 16. Jun 2015, 12:48

Also dicke Dämmen und dann nicht alle Räume gleichmäßig heizen ist glaube ich der größte Garant für Schimmelbildung.
Die Warnung vor den Schimmel kommt immer dann, wenn das Haus nicht mehr atmen kann, sie bezieht sich aber auf Häuser mit Zentralheizung und Heizkörpern in allen Räumen.
Wenn du ein altes Haus hast in dem du nur zwei oder drei Wärmequellen hast, dann zieht die warme/ feuchte Luft von dort immer an den kältesten Punkt und dort schlägt sich dann das Wasser nieder/ schimmelt es.
Bei uns war es auch als Erbe der Vorbesitzer so. Seitdem wir überall Wandheizung haben ist Schimmel kein Thema.

Wir denken trotzdem auch über Dämmung nach, weil wir unten 1m Lehmwand haben durch die nichts durch geht, aber oben ist (verputztes) Fachwerk - da hat die Wärmebildkamera ihre Freude. Ich bin da aber auch eher zögerlich mit dem Styropur, ich denke in 20 Jahren, wenn alle Häuser Moosbewachsen sind (kalte Fassade) und die ersten den Mist wieder entsorgen müssen wird uns die nächste Generation auslachen, so wie wir heute die aus den 70ern mit ihrem Plastewahn. :pfeif:

Was mich nun interessiert: Oli wie habt ihr das denn gemacht mit der Steinwolle unter Holz? Einfach reingeklemmt als wäre es eine Dachdämmung?
Ich glaube ich muss da mal mit meinem Mann konferieren. Das könnte eine echte Alternative für uns sein (:

Ach ja: Automatische Lüfter sind die größte Geldschneiderei, die es gibt (: Morgens 15 Min Stosslüften und gut ist. Wenn es mehr Lüftung braucht stimmt was mit der Dämmung/ Sanierung nicht

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Renysol
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#14

Beitrag von Renysol » Di 16. Jun 2015, 12:57

Ich bin alles, nur kein Experte für Bauen und Dämmen.

Aber ich habe mich mal wissend gemacht, so gut ich konnte. Gelandet bin ich schließlich beim Architekten Christoph Schwan, der die Dinge für mich Laien am logischsten begründet und umgesetzt hat.

http://www.termosfassade.info/Dokumente ... ierung.pdf

Plastikdämmung kommt für mich nicht in Frage.

Da ich in zwischen viel mit Beton arbeite, und dabei auch mit Papierbeton, und letzterer absolut faszinierende Eigenschaften bei Gewicht und Wärmedämmung hat. bereite ich gerade vor, ein Zimmer mit einer Vorsatzschale aus Papierbeton zu versehen, durch die Zwischenräume Warmluft zu leiten und somit eine Wandheizung zu haben. Ergebnisse im nächsten März.

centauri

Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#15

Beitrag von centauri » Di 16. Jun 2015, 13:10

Ich hatte auf dem vorherigen Hof auch unten eine Lehm- Bruchsteinmauer mit 80 cm.
Das Obergeschoss war eine 14 cm Fachwerkwand.
Da ich das Fachwerk draussen erhalten wollte habe ich innen ein zweites 14 cm Fachwerk mit Lehmsteinausmauerung verbaut.
Dazwischen habe ich ca 5 cm Abstand gelassen.
Diesen Zwischenraum habe ich dann mit einer Mischung aus Sägespäne, Hobelspäne etwas Sand und Kalk verfüllt bzw. ausgestopft.
Danach hatte ich keine Dämmprobleme mehr. :)

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#16

Beitrag von Oli » Di 16. Jun 2015, 13:59

beutelsend hat geschrieben:
Was mich nun interessiert: Oli wie habt ihr das denn gemacht mit der Steinwolle unter Holz? Einfach reingeklemmt als wäre es eine Dachdämmung?
Ich glaube ich muss da mal mit meinem Mann konferieren. Das könnte eine echte Alternative für uns sein (:
So ähnlich, ja. Den ersten Teil haben wir noch eine Zimmerei machen lassen, die haben so langsam gearbeitet, dass wir in Ruhe abgucken konnten, dann haben wir mit verwandtem und benachbartem Zimmermann weitergemacht. Kann man als Laie allerdings genauso gut, wenn man handwerklich etwas begabt ist.

Balkenlage, dazwischen Steinwolle, darüber Unterspannbahn, dann Lattung, darauf die Verschalung. Das Ganze kann, im Gegensatz zu Plastikplünn, atmen und ist vernünftig hinterlüftet. Sieht für unser Empfinden auch nett aus und wir müssen uns keine allzu großen Vorwürfe wegen Umweltschändung machen.Und falls die Versicherungen die Plastikhütten mal hochstufen ,weil die brennen wie Fackeln, haben wir auch gut lachen. Wir sind zufrieden und werden das restliche Haus auch so behandeln.

Ich staune immer, dass so viele Leute sofort an Styropor denken wenn es um Dämmung geht, da gibt es wirklich schöne Materialien. Aber gut, ich schreibe bei Bauthemen anscheinend eh mit unsichtbarer Tinte, bin halt 'ne Frau und hab versäumt zu beweisen, was wir alles selbst gemacht haben und den Meisterbrief meines Mannes hochzuladen oder so. :aeh:
Balkenlage
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Lattung
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Lärche
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#17

Beitrag von karl-erwins-frau » Di 16. Jun 2015, 14:11

Ja, ich bin auch für Holz als äußerste Schicht.
Allerdings habe ich mit Pavatex gedämmt, statt Steinwolle. So vonwegen Ökologie und so.

Hinreichend dokumentiert, erklärt und kommentiert hier: http://karl-erwin.blogspot.co.uk/search ... C3%A4mmung

Der Wandaufbau im Detail hier Teil 1-3: http://karl-erwin.blogspot.co.uk/2014/1 ... eil-1.html
Kastanien für DIY Waschmittel zerkleinern: Genialster Trick in meinem Blog
https://tinyurl.com/tzspjp66

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#18

Beitrag von Kirschkernchen » Di 16. Jun 2015, 14:20

Hmm Specki.
Deine Sorge klingt ziemlich ernst und deine Bereitschaft, da technischen und finanziellen Aufwand zu betreiben, scheint ziemlich groß.Ob wir dir da hier so mit unseren Erfahrungen helfen können, bezweifle ich.

Generell denke ich, ist Schimmel ein Mittel um damit alles kompliziert und "nur vom Fachmann" und Geschäfte zu machen. Aus meiner Sicht lebten wir Menschen hunderttausende Jahre in den vermodertsten, schimmligen, nassen Höhlen, Hütten und Bruchbuden und haben verfaulte Äpfel und schimmliges Brot gegessen (nicht nur den Schimmel auf Ommas Marmelade), dass sich die klammen Glieder bogen. Ich vermute, wir sind darauf in gewissem Maße angepasst. Weil du das mit dem Kleinkind beschreibst, scheint dir da schon jemand Angst eingeflüstert zu haben, hoffentlich steigerst du dich da nicht zu sehr rein. Es spielt im Grunde sogar die Einbautiefe der Fenster oder Materialwechsel beispielsweise bei Ringankern oder Treppenhäusern eine gewisse Rolle, die Dicke der Weichstoffdämmung und der dadurch erreichte Temperaturunterschied/Kondenzwasserbildung. Aber ich würds wirklich nicht zu weit treiben. Generell sind gleiche Materialien besser als verschiedene. Je mehr du verschiedenes einbaust und dich auch wieder von Umlufttechnik abhängig machst, umso mehr Fehlerquellen.

Ich hab bei mir heute ziemlich viel Holz und ziemlich viele Pflanzen, es ist manchmal recht nass und dann wieder trocken, im Winter sind die Scheiben schonmal feucht und auch die Holzrahmen...aber normalerweise heizt sich das mit dem Ofen alles wieder raus, auch wenn man mal 3 Tage nicht da war.

Es gibt auch kleinere Kniffe für einzelne Räume, z.B. 2 Taster im Bad, die man nur beim Verlassen des Bades einmal drückt. Bei dem einen läuft ein Lüfter 10min, bei dem anderen 30min, saugt die Feuchte mit einem Ventilator nach außen, unter der Tür ist ein Spalt, der ganze Raum wird dadurch schnell trocken und der Lüfter geht selbständig aus. Kollodiert natürlich mit der Kaminvariante.

K.

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#19

Beitrag von Specki » Di 16. Jun 2015, 14:31

Hi Kirschkenrchen,

keine Angst ich steiger mich da in nichts rein. Ich bin nur nicht vom Fach und möchte das Thema von allen Seiten möglichst beleuchten um zu der für mich besten Lösung zu kommen.
Ich schwanke schon seit Wochen ob eine Dämmung Sinn macht oder nicht. Auf Polystyrol bin ich gegangen, weil es einfach am günstigsten ist und der Kredit sowieso schon unglaublich hoch ist.
Jetzt ist der Zins jedoch gestiegen… deswegen muss gespart werden. Und drum hab ich mir jetzt den „Brocken“ nochmal zur Brust genommen bei dem ich noch am unschlüssigsten war bisher und der gleichzeitig auch am teuersten ist. Deswegen auch dieser Thread um mal eure Meinung zu dem Thema zu erfahren :)
Was ich glaub wirklich beachten sollte, den Dämmwert der Fenster unter dem der Außenwand zu halten, damit mir das Wasser dort kondensiert. Aber da werde ich mich dann nochmal beraten lassen, wenn es soweit ist.
Danke für den Hinweis, dass eine reine Raumluftabsaugung im Bad mit einem Holzofen kollidiert. Das muss natürlich beachtet werden! Also entweder dann keine automatische Entlüftung oder zwei mit einander getaktete Geräte die dann gleichzeitig Luft reinblasen und raussaugen, so dass ich halt auf keinen Fall einen Unterdruck im Gebäude erzeuge.

Gruß
Specki

Olaf
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#20

Beitrag von Olaf » Di 16. Jun 2015, 14:53

Ich staune immer, dass so viele Leute sofort an Styropor denken wenn es um Dämmung geht,
Also zu meiner Rechtfertigung :lol: ,
als ich das gemacht hab gabs noch nicht so richtig Internet, und die Archittektin, obwohl eigentlich grün angehaucht, hat mir das so vorgeschlagen, als wäre es alternativlos. Würd ich heute auch nicht mehr machen, wegen der Brandgefahr.
Vom Raumklima und dem Plastekistengefasel her ist es aber glaub ich Unfug, innen sind ja schließlich richtige Wände.....
Eine Holzverkleidung hatte ich damals auch in Erwägung gezogen, zumal mir Holz auch mehr liegt als mit irgendwelchem Putz rumzupampeln. Dann hätt ich auch Steinwolle genommen. Aber, hätte hätte... ;), jetzt ist es so und ich bin nicht unglücklich.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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