Hauskauf - Soll ich es wagen?

Zottelgeiss
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Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#61

Beitrag von Zottelgeiss » So 31. Mai 2015, 21:50

:haha: Genau, beste Ausrede der Welt, wenn man sich zu Hause zu Tode langweilt, weil die Frau nix mehr zu erzählen hat und man auch nix machen kann, weil das Kind schläft.

Specki, dann hast du nicht nur eine Baustelle, sondern potentiell drei oder vier oder fünf... :hmm: :platt: ...vielleicht doch ein bisschen viel.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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emil17
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Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#62

Beitrag von emil17 » So 31. Mai 2015, 22:41

ihno hat geschrieben:weil dennen vorher auch jemand geholfen hat. Eine Hand wäscht die andere und 2 das Gesicht. Nur so funktioniert Hausbau schnell und preiswert.
Ja.
Elektriker verkabelt Haus des Dachdeckers, der deckt Haus des Elektrikers.
So gehts und so versteh ich es.
ABER:
Wenn man selber nicht vom Bau ist?
Diese Arbeit ist nämlich, wenn man damit seine Brötchen verdienen muss, verdammt anstrengend und irgendwann einmal nur noch mässig interessant.
8 1/2 Stunden täglich und die Überstunden, die man für den Chef schieben muss, reichen da völlig.

Da müssten dann schon ziemliche freundschaftliche Bande hinzukommen.
Fachliche Anleitung geben, ok.
Zeitlich befristete Aktionen, die viele Hände gleichzeitig brauchen, auch ok.
Aber bloss weil ich ein wenig GaLa-Bau kann, muss ich nicht allen Leuten, die ich kenne, den Garten in meiner Freizeit machen.
Deshalb hätte ich auch Hemmungen, das von meinen Kollegen einzufordern.
Und für lau, damit die Gattin ausschlafen, das Leben geniessen und Urlaub machen kann - wozu das Geld dann nicht reichen oder das Haus zu bescheiden ausfallen würde, wenn man solche Arbeiten ganz normal vergeben und bezahlen müsste - schon gar nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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poison ivy
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Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#63

Beitrag von poison ivy » So 31. Mai 2015, 23:35

lauter Freunde wie Dich und keiner braeuchte mehr Feinde :hmm:

fuer die faule Haut der Gattin nicht,
aber fuer meinen Kumpel, weil wir sonst am Sonntag nicht zusammen was-weiss-ich-machen koennen,
aber das kann Erziehungssache sein,
wir haben jedenfalls immer zusammengeholfen, auch der Buchhalter, der Fernfahrer und der Softwarefritze
gemeinsam geht (fast) immer besser denn als Einzelkaempfer

centauri

Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#64

Beitrag von centauri » Mo 1. Jun 2015, 06:52

Naja das zieht sich ja doch ein Jahr hin.
Meistens dauerte dann sowieso länger.
Und wenn ich ein Jahr einem Freund oder Verwandtschaft für Lau helfen sollte, das geht gar nicht.
Wer würde dann meinen Krempel Zuhause machen?
Da hat Emil schon recht.
Auch Freunde und Verwandte haben Bedürfnisse die über meine Freundschaft hinaus gehen.
Außerdem bin ich sowieso eher für "Bezahlte Arbeit"!
Und wenns nur 10€/Std sind.
Finde das einfach fairer und bin im Gegenzug Niemanden was schuldig.

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Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#65

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 1. Jun 2015, 07:32

für die kalkulation:

wieviel werkzeug/handwerkszeug besitzt du (oder hast du verfügbar)?

für so ne bandbreite an eigenleistung braucht es verdammt viel zeug, sowohl an ge- als auch verbrauchsmaterialien. und bei wenig zeit ist es richtig lästig wenn man irgendwas zweckentfremdet nur um weitermachen zu können oder sich mit geräten die nicht für dauerleistung gemacht sind abärgern muss.

klar kann man die grossen teile für nen einmaleinsatz, wie nen ordentlichen bohrhamer oder ne parkettschleifmaschine für den WZ-boden, auch leihen. aber all das andre zeugs sollte man besitzen, sonst wird man kirre. es gibt kaum eine arbeit, die, wenn man sie in nem älteren haus durchführt, nicht eine, zwei oder mehr ungeplante arbeiten nach sich ziehen.

solltest du ne werkstatt mit all den winkelschleifern, metallschneidern, brecheisen und co haben, dann vergiss das hier wieder. wenn nicht, dann wär ein extraposten, nicht zu knapp bemessen, in der berechnung sinnvoll.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#66

Beitrag von Dyrsian » Mo 1. Jun 2015, 07:42

Ich würde von einem Kauf abraten.
Immobilienkonzerne kaufen Wohnraum, wenn sich dieser nach maximal 13 Jahren amortisiert hat. Diese Regel kann man auch beim Kauf von Mietwohnungen ansetzen. In deinem Fall dürfte die Wohnung für deine Schwester also maximal 100.000 € kosten. Sie wird aber deutlich mehr wert sein. Der Kauf von Mietwohnungen lohnt sich für Privatanleger in der Regel nicht.
Bei selbst bewohntem Eigentum kann man 20 Jahre ansetzen, nach denen sich ein Kauf gegenüber dem Mieten lohnen sollte. Auch das scheint bei dir nicht gegeben. Die monatliche Belastung ist in deinem Fall extrem hoch angesetzt: Denk an die hohen Nebenkosten eines Hauses und vor allem: Denk an die 2% Wertverlust / Instandhaltungsrücklage die so ein Haus pro Jahr braucht / hat.
Außerdem: Wenn in 10 Jahren die meisten Gas / Ölvorkommen ausgefrackt sind, werden die Kraftstoffpreise und damit die Kosten für das Pendeln (ja, auch mit der Bahn) explodieren. Was wir momentan erleben ist eine Art künstlich niedriger Preise aufgrund des Frackings (vor allem in den USA) und dem günstigen Zinsniveau. Kannst du auch noch komfortabel leben wenn das Pendeln plötzlich das Doppelte kostet?
Warum sich so sehr quälen? Ja, vielleicht kriegst du es hin. Aber ist es das wert? 20 Jahre sind eine sehr, sehr lange Zeit. Lass es!

Griseldis

Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#67

Beitrag von Griseldis » Mo 1. Jun 2015, 09:46

centauri hat geschrieben: Auch Freunde und Verwandte haben Bedürfnisse die über meine Freundschaft hinaus gehen.
Außerdem bin ich sowieso eher für "Bezahlte Arbeit"!
Und wenns nur 10€/Std sind.
Finde das einfach fairer und bin im Gegenzug Niemanden was schuldig.
:daumen:
Und ich bin sowieso eher für klein anfangen und bei Erfolg erweitern.

Neben dem finanziellen Aspekt, ist nach meiner Meinung auch die psychische Belastung Deiner Familie nicht außer Acht zu lassen.

Kommt Deine Schwester dauerhaft damit klar, dass Du (zu) viel arbeitest, um ihr und ihrer Frau ein schönes Wohnen zu garantieren?
Kommt die Frau Deiner Schwester damit klar?
Kommt Deine Schwester damit klar, dass Du (zu) viel arbeitest, um Deiner Frau ein gemütliches Leben zu garantieren?
Kommt Deine Frau damit klar, dass Du (zu) viel arbeitest, zu wenig Zeit für sie und das Kind hast, um Deiner Schwester und ihrer Frau ein schönes Wohnen zu garantieren?
Kämst Du damit klar, wenn sich Deine Frau dann samt Kind immer mehr zu ihrer Familie zurück zieht?
MS ist ja nun nicht gerade eine Krankheit mit planbarem Verlauf, ist geregelt, wer im Ernstfall pflegend/helfend zur Seite steht? Würde Deine Frau da einspringen wollen oder müssen?
Es ist sehr schön, wenn Familie in der Nähe ist, die Ernstfall hilft, aber dass dauerhaft nur einer gibt und alle anderen nehmen, das geht nicht lange gut.

So lange Du jung und gesund und leistungsfähig bist, mag das alles zu schaffen sein, wenn Du soweit bist, dass alles fertig und größtenteils abgezahlt ist, wirst Du vermutlich nicht viel davon genießen können, weil Du dann damit beschäftigt bist, Deine Gesundheit wieder her zu stellen. Und Dich fragen, wer das Kind ist, das da in Deinem Garten Fußball spielt... ;)

Es gibt hier viele gute Beiträge von Leuten mit viel Lebenserfahrung, auf die mancher gerne verzichtet hätte, blauäugig und verliebt in irgendwas reinschweben geht so schnell, die Landung ist oft viel härter als man erahnen kann.
Mach Dir eine Liste und schreib auf eine Seite die Vorteile und auf die andere die Nachteile und dann überleg nochmal in aller Ruhe.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#68

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 1. Jun 2015, 11:16

Also dieser Kaufpreis wäre für uns absolut in den Wolken :pfeif:
Aber wir verdienen auch echt wenig und haben trotzdem etwas gekauft, wo uns alle abgeraten haben....

Bereut? ja, manchmal bereue ich, dass wir nicht etwas mit einem echten Haus (wenn auch baufällig und renovierungsbedürftig) gekauft haben, weil das Pendeln eben doch sehr viel Zeit wegfrisst.
Manchmal kommen die Sorgen, ob wir es uns weiterhin leisten können, die Bankrückzahlungen jeden Monat pünktlich zu überweisen.
Wir haben die Mietwohnung nicht aufgegeben, ich "arbeite" nicht - wegen der Kinder. Aber ich mache sehr viel am Grund und beim "Renovieren", das ist auch Arbeit!
(sag ich jetzt gar nicht wegen mir, aber weil es so ist).
Eigentlich wollte ich jetzt wieder löhnen, ging aber nicht.

Wir sind trotzdem froh, dass wir den Teich und alles das "haben" (war bei uns auch so eine Art Freikauf, weil es ein besonderes Stück Natur ist)
Die Freude am eigenen Grund, die ganzen "Arbeiten", die wir allesamt nicht als "Arbeit" sehen - die Kinder, die sich freuen, dass unser Grund nie weg sein wird...
(ich bin ein bisschen enttäuscht von meiner Mutter, dass sie das Wochenendhaus meiner Kindheit nie gekauft hat - obwohl sie das Geld dafür gehabt hätte).

Allerdings ziehen mein Mann und ich - was das Arbeiten draußen und die "Selbstversorgung" angeht, total am selben Strang.
Wir empfinden das gemeinsame Arbeiten als wertvolle zusammen verbrachte Zeit.
Das wäre für mich der größte Knackpunkt:
wollen es wirklich beide?
so richtig wollen mit allem drum und dran?
ist Reisen, Konsum und Co für beide nicht wichtiger?

Dann täte ich eher: zuraten :rot:

Kinder können furchtbar leiden, wenn die Eltern mit oder auf einer Baustelle leben - das hab ich bei meinem Onkel erlebt, der wollte alles perfekt mit bezahlten Profis und ohne Mithilfe der Kinder geregelt haben.
Aber es kann für Kinder auch ein Paradies sein, wenn alle mithelfen dürfen, der Humor nicht verloren geht und es genügend kleine "Abenteuer" im Garten/auf der Baustelle geben darf (meine Kinder haben sich nie beschwert - allerdings achten wir schon darauf, dass für die die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen sehr oft möglich sind - obwohl wir einen Großteil der Freizeit mit "draußen arbeiten" verbringen.
Die Große macht nicht mehr immer mit - eigene Interessen...

Aber wenn die Frage aufkommt "sollen wir doch lieber verkaufen?" ist sie vehement dagegen.

ist jetzt aber nur meine Erfahrung, so kann es laufen - muss nicht.

Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass die Existenz nicht bedroht wird und dass das Leben lebenswert bleibte (oder vielleicht sogar wird?? durch das ganze "Abenteuer"??)

wünsch dir, dass du dir richtige Entscheidung triffst!1

bei uns ausschlaggebend war am Schluss, dass wir beide so in die Blumen des Grundstückes verliebt waren - ganz verrückt! :haha: :holy:

und: ja, wir wollten beide einen Teich - ich wegen der Frösche, mein Mann wegen der Fische

Dyrsian
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Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#69

Beitrag von Dyrsian » Mo 1. Jun 2015, 14:37

Es geht hier glaube ich auch ganz einfach um die irrsinnige Höhe des Kredites. 400.000€ alleine aufzunehmen als Privatkredit ist einfach eine Summe die schlicht nicht mehr überschaubar ist. Wenn du 150.000 aufnimmst kriegst du es noch ganz passabel gemanagt auch wenn was dazwischen kommt. Aber bei einem solchen Batzen darf echt nix schiefgehen. Die ganzen Eigenleistungen usw. sind ja finanziell gesehen auch bloß Kinkerlitzchen.
Ok, wenn man es mit 4 Leuten (Frau, Schwester, Schwägerin) gemeinsam macht und diese Personen alle ein belastbare Einkommen hätten wäre es vielleicht etwas "sicherer".
Der hohe Kaufpreis ist hauptsächlich ein "fiktiver" Kaufpreis, weil nicht der Sachwert des Hauses da rein spielt sondern allein die Lage. Die Preise (gerade in der Pampa) sind aufgrund des günstigen Kreditniveaus und dem billigen Sprit aufgebläht. Wenn die Bude in 15 Jahren nur noch die Hälfte wert ist war der supertolle Deal nicht mehr so supertoll.
Ich hätte nichts lieber als ein tolles Haus. Ich kaufe trotzdem keins, weil ich es mir momentan nicht leisten kann. Lass es!

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Hauskauf - Soll ich es wagen?

#70

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 1. Jun 2015, 15:48

Ich bin ja echt froh das ich so einige von euch nicht in der Verwandtschaft habe.Also wenn meine Schwester krank ist und nicht mehr zahlen kann dann ist das so
( wahrscheinlich würde sie bei mir sogar umsonst wohnen und Essen ).
Wenn meine Frau das nicht einsieht ist sie nicht meine Frau ist ganz einfach.
Wenn genügend Einkommen da ist, sind 400.000 € jetzt nicht ungeheuer viel.
Es müssen halt Einnahmen und Ausgaben zusammen passen.

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