Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

Schreinerei, Schmieden, Autoreparatur...
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Reisende
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#561

Beitrag von Reisende » Mo 11. Mai 2015, 14:20

emil,
Statussymbol: jeder der so ein Ding bewegt behauptet irgend einen Grund, warum er es "braucht": einen schweren Hänger zu ziehen oder sowas. Seltsamerweise haben aber die Leute, die kleingewerblich wirklich dauernd solche Transporte machen, wie etwa Baugeschäfte, keine solchen Autos, sondern Kleinlaster, oder wenigstens tatsächlich einen Hänger hintendran.
so wie du das formuliert hast, habe ich den eindruck, du unterstellst mir unehrlichkeit. ist dem so?
und findest du es tatsächlich vergleichbar, den unternehmer und die familie?

außerdem erlaube mir bitte den hinweis, dass die verkehrsinfrastruktur in großen teilen deutschlands nicht mit der in deiner schweizer bergwelt vergleichbar ist. die probleme, die du schilderst, habe ich hier nicht.
Wieviel Platz jemandem "zusteht"? Soviel wie man braucht, wenn man davon ausgeht, dass man nicht allein auf der Welt ist.
du machst mit solchen unbestimmten aussagen jedem juristen alle ehre. wie bereits erwähnt, unsere straßen sind breit genug. wenn du mir nicht glaubst, lies bitte hier:
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Richtlin ... uerschnitt
der duster hat ein außenmaß inkl. seitenspiegel von exakt 2m.
http://www.angurten.de/is/abmessungen/1141-Duster
die standard-parkplatzbreite beträgt 2,30m. http://de.m.wikipedia.org/wiki/Stellpla ... ellplatzes
ohne wohlstandsplautze läßt es sich somit relativ bequem ein- und aussteigen.

noch eine anekdote am rande.
wir nutzen ab und zu park&ride. die parkfläche hat keine seitenmarkierungen. die leute stellen sich dort tagtäglich so hin, dass ca 2 parkplätze auf 10 autos verschenkt werden. unser kleiner polo braucht nicht viel platz, und mein mann kann hervorragend einparken. so haben wir es uns einmal gewagt, uns in so eine lücke zu quetschen. er musste nicht durchs schiebedach klettern beim aussteigen, aber es war schon ordentlich eng. was erwartete uns abends bei rückkehr? eine abgebrochene antenne samt bitterbösem, beleidigendem brief auf einem zettel unterm scheibenwischer. schriftbild sah weiblich aus. die verfasserin mokierte sich, dass sie angeblich gezwungen war, von der beifahrerseite einzusteigen.einen reifen hat sie auch noch versucht zu zerstechen, war dafür aber zum glück zu blöd.

so hat jeder sein päckchen zu tragen....
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#562

Beitrag von Olaf » Mo 11. Mai 2015, 14:29

@ Reisende:
Ich hab mir sowas hier, die originale Webseite find ich grad nicht https://www.threadless.com/product/187/ ... e_an_Idiot das gelbe Logo rauskopiert und ausgedruckt, sicher ein Urheberrechtsverstoß,
auf A4-lange Streifen, die hab ich immer im Auto liegen und verteile sie gerne mal auf dem KH-Parkplatz oder anderswo, wenn da wieder welche naja, wie ein Idiot eben stehen.
Das macht Spass!
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#563

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 11. Mai 2015, 14:55

wie schön ist es doch bei uns im südburgenland!

90% der strassen sind zu schmal für zwei autos. kommt einem tatsächlich mal jemand entgegen muss einer ins bankett ausweichen, das macht einfach der, der besser fahren kann oder die besseren reifen hat oder keine frau ist. einparken braucht man nicht, es ist piepegal wie und wo und womit man sich hinstellt, es ist platz genug für alle.

die kiddies werden von 7- oder 9-sitzern morgens zur schule oder zum kindergarten vor der haustür abgeholt und mittags zurückgebracht.

irgendwie ist das leben bei uns ziemlich relaxed :)
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#564

Beitrag von Rati » Mo 11. Mai 2015, 15:01

Olaf hat geschrieben:...Mein Sohn hat erzählt, es gibt Dreck in Sprayflaschen, da kann man sich seine Karre dreckig machen, ohne ins Gelände zu müssen!
Cool, oder ? :bang:
:eek: nee, ne :trommel: ich kann nich anders, obwohl es ja eigentlich zu :waeh: ist.

Grüße Rati
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#565

Beitrag von Olaf » Mo 11. Mai 2015, 15:07

Habs gleich gefunden:
http://www.sprayonmud.de/
Edit:
Oh ne, ist wohl ne Fakeseite.....muss ich ihn erst fragen...
Edit2:
Also kaufen kann man es tatsächlich, ist wohl aber mehr ein Scherzartikel. Oder? Wer weiß....
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#566

Beitrag von poison ivy » Mo 11. Mai 2015, 15:18

Rati hat geschrieben:Die Frage ist aber, ob der eigendliche Zweck der Fahrzeuge stimmig zu den angegebenen Gründen ist.

SUV,bedeutet Sport / Gelände / Nutzfahrzeug. Eigentlich eine klar definierte Zielgruppe.

Laut ADAC ist der angegebene Grund aber meist " Ich fühle mich sicherer in diesem Fahrzeug" und - besonders ältere Leute (zunehmende Käufergruppe (laut ADAC)) : "Ich kann besser ein und aussteigen."
wo in 'Sport Utility Vehicle' liesst Du 'Gelaende'?
zumindest kannst Du die meisten SUV als 'basic' Variante erstehen oder mit unterschiedlichen Ausstattungs-Paketen, u.a. meist ein 'offroad package'

was am "besser ein und aussteigen" ist fuer Dich nicht legitim?
wieso muss der Hersteller einen Fahrzeugtyp namens 'Alteleuteautoindasmannichtreinplumpstundauchwiederrauskommt' definieren,
wenn es das gewuenschte Merkmal unter einem anderen Namen schon gibt?

was am "fühle mich sicherer" ist nicht legitim? ein Fahrzeug, bei dem weder Motor noch Lenksaeule auf meinem Schoss enden (koennen), gefaellt mir heutzutage eindeutig besser als mich auf Glueck und Zufall verlassen zu muessen
glaubst wirklich, dass der Hersteller einen Fahrzeugtyp namens 'Autoindemmansichsichererfuehlenkannalsineinemdasniedrigerist' definieren wird, wenn es das gewuenschte Merkmal unter einem anderen Namen schon gibt? zumal er sicherlich noch andere Fahrzeuge im Programm hat, die er dadurch als nicht-so-sicher definieren wuerde?

der Grund ein (bestimmtes) Fahrzeug haben zu wollen, muss fuer Dich im "eigentlichen Zweck des Fahrzeuges" liegen?
no-pro-bro, Fahrzeug kommt von fahren, nehmen wir mal an, die allermeisten Leute kaufen ein Fahrzeug um damit zu fahren

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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#567

Beitrag von Olaf » Mo 11. Mai 2015, 15:30

Was issń das fürn Sport, wo man so ein Auto braucht? :hmm:
Anders gefragt, ist jetzt das Fahrzeug selbst das Utility, oder schmeisst an da nur seinen Krempel rein. (der vermutlich in andere Autos nicht reinpasst ? :hmm: )
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#568

Beitrag von Rati » Mo 11. Mai 2015, 15:32

poison ivy hat geschrieben:wo in 'Sport Utility Vehicle' liesst Du 'Gelaende'?............ :motz: :sauenr_1: :heissred:
is ja gut ivy :troest:

Grüße Rati

PS: die smiles im Zitat sind natürlich von mir ergänzt und reine Interpretation..... falls das irgendjemandem nicht aufgefallen sein sollte. ;)
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#569

Beitrag von Reisende » Mo 11. Mai 2015, 16:36

kraut_ruebe hat geschrieben:wie schön ist es doch bei uns im südburgenland!

90% der strassen sind zu schmal für zwei autos. kommt einem tatsächlich mal jemand entgegen muss einer ins bankett ausweichen, das macht einfach der, der besser fahren kann oder die besseren reifen hat oder keine frau ist. einparken braucht man nicht, es ist piepegal wie und wo und womit man sich hinstellt, es ist platz genug für alle.

die kiddies werden von 7- oder 9-sitzern morgens zur schule oder zum kindergarten vor der haustür abgeholt und mittags zurückgebracht.

irgendwie ist das leben bei uns ziemlich relaxed :)
na wenigstens eine, die zufrieden ist.
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Re: Autos: Was fahrt Ihr eigentlich so für Schrotthaufen?

#570

Beitrag von emil17 » Mo 11. Mai 2015, 21:05

Reisende hat geschrieben: so wie du das formuliert hast, habe ich den eindruck, du unterstellst mir unehrlichkeit. ist dem so?
Nein, durchaus nicht. Warum denn?
Ich bin ja auch kaum fähig, meine blinden Flecke (die ich hoffentlich nicht auf dem Auto-Gebiet habe) zu erkennen, und leiste mir auch Dinge, die nach dem "wenn das alle machen würden ..." Prinzip unmöglich sind. Aber ich versuche, mich in diesen Bereichen (die ich Euch nicht verrate - wer meine Beiträge liest kommt vielleicht drauf) nicht allzu wichtig zu nehmen.
Der blinde Fleck bei den Fahrern solcher Wagen besteht darin, dass sie selber offenbar davon überzeugt sind, aus rein rationalen Gründen sei dies eine gute Wahl gewesen.
Reisende hat geschrieben:und findest du es tatsächlich vergleichbar, den unternehmer und die familie?
Den Vergleich Familie - Unternehmer habe ich deshalb genommen, weil die Unternehmer z.B. im Bereich Kleinbauunternehmer/Gartenbau durchaus rechnen können. Die haben dann z.B. Toyota HiAce Allrad mit Brücke, oder Kleinlaster auf VW LT35, oder sowas.
Als Familienkutschen kann man Renault Espace, gewisse Fiat-Modelle oder so nehmen (behaftet mich bitte nicht mit der Marke). Viel Platz für Personen, ohne Überbreite.
Ein Vehikel, das beides kann, gibt es meiner Meinung nach nicht.
Grosse Allrad-Pickups wie Dodge RAM, Mitsubishi L200 usw. fahren hier eigentlich nur Leute, die alles ein wenig, aber nix gewerblich machen.
Oder manche Jäger. Für die Jagd. Die ist zwar nur im September, aber man sieht sie das ganze Jahr vor der Kneipe parken.
Als Nutzfahrzeug taugt sowas nicht, weil leer zu schwer für das zulässige Gesamtgewicht. Als Kinderkutsche taugt es nicht, weil man nicht schlau damit parkieren oder rangieren kann. Als Zugfahrzeug taugt es, aber meistens fährt man ja dann doch, ohne zu ziehen.
Wenn ich lese, dass der Dodge RAM sich seit dem aufgemotzten Kühlergrill viel besser verkauft als vorher, ist die Zielgruppe dieses Autos schon einigermassen klar. Diese Leute haben auch eine Stihl zu Hause, weil sie ja einen Kamin im Wohnzimmer haben. Gerne wird so ein Auto auch mit einem verchromten Rammbügel ausgerüstet ("Mehr Sicherheit").

Eine weitere Gruppe, die solche Wagen fährt, sind Geschäftsführer in der Baubranche, die damit auf der Bastelle in den Dreck fahren können, obwohl sie nur ein paar Pläne und das dauernd piepsende Handy mit haben. Weil die ja Chef sind, müssen sie nicht parkieren, sondern fahren schwungvoll irgendwo hin, machen rasch eine Besprechung, werden dabei dreimal angerufen, und sind wieder weg.
Das alles könnte man mit einem Fiat Panda Allrad auch, aber der ist offenbar zu klein, denn damit ist man ja niemand.

Ich würde solche Autos nicht verbieten wollen, denn persönliche Freiheit ist allemal mehr wert als irgend eine staatliche Regelementitis. Wenn man so ein Vehikel als Alltagsauto benutzt, sollte man aber wissen, was man den anderen damit antut.
Auf den Gebirgsstrassen hier ist klein und wendig viel effizienter. Auf dem platten Land mag das Platzproblem keins sein, hier schon.
Ich behaupte auch nicht, dass alle, die ein solches Auto haben, gerne mehr scheinen als sie sind. Aber es gibt eine deutliche Korrelation, ähnlich wie bei den Manta-Fahrern.
Die Klischees werden prompt bedient: heute morgen habe ich wieder mal eine sehr kosmetifizierte Frau (Leopardenmuster-Leggins, Rehpinscher als Begleiter und so) gesehen, die mit ihrem schwarzgänzenden L200 mit Kastenaufbau Einkäufe gemacht hat. Weil nur noch der Behindertenparkplatz frei war, hat sie sich da drauf gestellt. Das passt ja dann sogar.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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