Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das ist doch politisch gewollt. Wirtschaftlich effektive Landwirtschaft. Das heißt halt intensiv und geringe Stückkosten, also groß.
Solange alle anderen Faktoren außer dem Gewinn des Einzelbetriebes politisch keine Bedeutung haben, geht es halt weiter den Bach runter...
Heißt: Immer mehr für immer weniger. Und der Rest schaut halt nicht nur bildlich, sondern bald auch real nur noch in die zum Flachbildschirm mutierte Röhre.
Solange alle anderen Faktoren außer dem Gewinn des Einzelbetriebes politisch keine Bedeutung haben, geht es halt weiter den Bach runter...
Heißt: Immer mehr für immer weniger. Und der Rest schaut halt nicht nur bildlich, sondern bald auch real nur noch in die zum Flachbildschirm mutierte Röhre.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das geht aber allen anderen auch so, nicht nur den Landwirten...Manfred hat geschrieben:Solange alle anderen Faktoren außer dem Gewinn des Einzelbetriebes politisch keine Bedeutung haben, geht es halt weiter den Bach runter...
Dabei finde ich den Robotor - Stall für die Tiere weit besser als den Stall wo wir anno dazumal die Milch geholt haben.
Im Grunde wollten wir ja die Maschinen, dass sie für uns die schwere Arbeit machen.
Nur, das Paradies ist noch immer nicht ausgebrochen, das muss wer eingesperrt haben...

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die Frage ist halt, was dem Menschen bleibt, wenn die Roboter die Arbeit machen.
Am Ende gibt es nur noch Jobs für Robtor und für schlaue Leute, die Robotor bauen und programmieren können.
Und was macht dann der Rest?
Und wie bestreitet der Rest seinen Lebensunterhalt?
Es gibt viele Leute, die gerne mit Tieren arbeiten. Viele, die viel lieber mit Tieren arbeiten würden, als irgendwo am Fließband zu stehen oder Maschinen zu füttern.
Am Ende wäre es doch wichtig, dass mögl. viele Menschen ein erfülltes Leben haben.
Wenn jemand glücklich damit ist, den ganzen Tag vor der Glotze zu hocken ok...
Aber wie viele sind es denn, die wirklich glücklich vor der Glotze hocken und dabei glücklich durch Bewegungsmangel und schlechte Nahrung krank werden?
Wieso lachen die Menschen in Entwicklungsländern viel öfter als wir, trotz unseres Wohlstandes?
Wollte ich eine neue Gesellschaft aufbauen, die sollte ein ganzheitliches Konzept haben, also die Nachhaltigkeit und die wahren Wünsche der Menschen in den Vordergrund stellen. Wie viele Menschen gibt es denn, die sich wünschen 40 Stunden die Woche am Fließband zu stehen?
Evtl. wäre vielen lieber, sie könnten 20 Stunden davon mit Tieren arbeiten?
Wenn ich mir die großen Bauern hier anschaue, mit ihren 150 Kühen, von denen sieht keiner glücklich aus. Die sind gehetzt von früh bis spät. Haben sorgen wegen ihrer Schulden. Sorgen, weil ständig irgendein Tier krank ist. Stress mit ihrer Frau, die auch mal Zeit mit ihrem Mann verbringen oder in den Urlaub fahren möchte.
Das hat mit bäuerlichem Leben nicht mehr viel zu tun.
Und bei einem 1000er Stall ist dann einer der Unternehmer im Büro und der Rest sind nur noch Angestellte und Gestaltungsbefugnis und täglich wiederkehrenden Aufgaben. Dabei haben die meisten Menschen doch gerne einen eigenen Zuständigkeitsbereich und etwas Abwechslung.
Ich finde jedenfalls, dass 20 kleine, diversifizierte Familienbetriebe in der Schweiz, wo die Familie ihr eigener Chef ist und die Kinder viel mit dabei sind und lernen und jede Familien den Hof nach ihren Vorstellungen gestaltet einen viel höheren "Lebenswert" haben als ein 1000 Kuh Betrieb mit 10 Angestellten in Deutschland.
Und ja, natürlich trifft das auch auf alle anderen Branchen zu. Lieber 1000 Dorfäcker und -Metzger in den Dörfern als eine Wurst- oder Brotfabrik in Polen. Den Wert dieser Strukturen erkennen wir erst jetzt, wo sie weg sind und die Dörfer zu reinen Schlaf- und TV-Lagern verkommen.
Am Ende gibt es nur noch Jobs für Robtor und für schlaue Leute, die Robotor bauen und programmieren können.
Und was macht dann der Rest?
Und wie bestreitet der Rest seinen Lebensunterhalt?
Es gibt viele Leute, die gerne mit Tieren arbeiten. Viele, die viel lieber mit Tieren arbeiten würden, als irgendwo am Fließband zu stehen oder Maschinen zu füttern.
Am Ende wäre es doch wichtig, dass mögl. viele Menschen ein erfülltes Leben haben.
Wenn jemand glücklich damit ist, den ganzen Tag vor der Glotze zu hocken ok...
Aber wie viele sind es denn, die wirklich glücklich vor der Glotze hocken und dabei glücklich durch Bewegungsmangel und schlechte Nahrung krank werden?
Wieso lachen die Menschen in Entwicklungsländern viel öfter als wir, trotz unseres Wohlstandes?
Wollte ich eine neue Gesellschaft aufbauen, die sollte ein ganzheitliches Konzept haben, also die Nachhaltigkeit und die wahren Wünsche der Menschen in den Vordergrund stellen. Wie viele Menschen gibt es denn, die sich wünschen 40 Stunden die Woche am Fließband zu stehen?
Evtl. wäre vielen lieber, sie könnten 20 Stunden davon mit Tieren arbeiten?
Wenn ich mir die großen Bauern hier anschaue, mit ihren 150 Kühen, von denen sieht keiner glücklich aus. Die sind gehetzt von früh bis spät. Haben sorgen wegen ihrer Schulden. Sorgen, weil ständig irgendein Tier krank ist. Stress mit ihrer Frau, die auch mal Zeit mit ihrem Mann verbringen oder in den Urlaub fahren möchte.
Das hat mit bäuerlichem Leben nicht mehr viel zu tun.
Und bei einem 1000er Stall ist dann einer der Unternehmer im Büro und der Rest sind nur noch Angestellte und Gestaltungsbefugnis und täglich wiederkehrenden Aufgaben. Dabei haben die meisten Menschen doch gerne einen eigenen Zuständigkeitsbereich und etwas Abwechslung.
Ich finde jedenfalls, dass 20 kleine, diversifizierte Familienbetriebe in der Schweiz, wo die Familie ihr eigener Chef ist und die Kinder viel mit dabei sind und lernen und jede Familien den Hof nach ihren Vorstellungen gestaltet einen viel höheren "Lebenswert" haben als ein 1000 Kuh Betrieb mit 10 Angestellten in Deutschland.
Und ja, natürlich trifft das auch auf alle anderen Branchen zu. Lieber 1000 Dorfäcker und -Metzger in den Dörfern als eine Wurst- oder Brotfabrik in Polen. Den Wert dieser Strukturen erkennen wir erst jetzt, wo sie weg sind und die Dörfer zu reinen Schlaf- und TV-Lagern verkommen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Manfred da haste schon recht.
Nur es wird doch keiner gezwungen milch zu liefern.
Es ist ein problem des bauernstandes.
Und das schon seit ewig.
Es gab ja immer jede menge förderungen für jeglichen mist.
Da gabs mal förderungen für neue stallbauten damit aufgestockt werden kann.
Dann gabs abschlachtprämien weil zu viel milch produziert wurde.
Dann wurden flächen still gelegt. Dann sollte dies angebaut werden, dann wieder jenes.
Dann mal ne mutterkuhprämie und so weiter und so fort.
Und die bauern haben sich von ihren verbänden und ämtern dazu raten lassen.
Dabei war es nur eine riesen verarsche.
Und das nur von einzelnen personen.
Das alles nur lobbyismus ist hat ja keiner bemerkt.
Da müssen sich mal die bauern zusammentun.
Da wird eben mal 2 wochen keine milch geliefert.
Da geht eben mal eine woche kein schwein an den schlachthof.
Früher war die protestkultur noch anders.
Die gibt es ja heute gar nicht mehr!
Nur es wird doch keiner gezwungen milch zu liefern.
Es ist ein problem des bauernstandes.
Und das schon seit ewig.
Es gab ja immer jede menge förderungen für jeglichen mist.
Da gabs mal förderungen für neue stallbauten damit aufgestockt werden kann.
Dann gabs abschlachtprämien weil zu viel milch produziert wurde.
Dann wurden flächen still gelegt. Dann sollte dies angebaut werden, dann wieder jenes.
Dann mal ne mutterkuhprämie und so weiter und so fort.
Und die bauern haben sich von ihren verbänden und ämtern dazu raten lassen.
Dabei war es nur eine riesen verarsche.
Und das nur von einzelnen personen.
Das alles nur lobbyismus ist hat ja keiner bemerkt.
Da müssen sich mal die bauern zusammentun.
Da wird eben mal 2 wochen keine milch geliefert.
Da geht eben mal eine woche kein schwein an den schlachthof.
Früher war die protestkultur noch anders.
Die gibt es ja heute gar nicht mehr!
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die BSE-Testes werden wie erwartet abgeschafft.
Nachdem in den letzten Jahren das Alter der zu testenden Tiere immer weiter hochgesetzt wurde, hat der Bundestag jetzt eine Verordnung zur Abschaffung der Testpflicht beschlossen.
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 25289.html
Nachdem in den letzten Jahren das Alter der zu testenden Tiere immer weiter hochgesetzt wurde, hat der Bundestag jetzt eine Verordnung zur Abschaffung der Testpflicht beschlossen.
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 25289.html
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Selbstversorgung als politisches Programm?
http://www.neopresse.com/gesellschaft/a ... att-armut/
Würde das die Landwirte freuen, wenn die Generation Babyboomer tatsächlich die Ärmel hochkrempelt?
Gute Idee, oder verabschiedet sich die Politik dann bloß von der Verantwortung für die Ausgespuckten?
http://www.neopresse.com/gesellschaft/a ... att-armut/
Auch Österreichs Politik sollte auf die wachsende Armutsgefahr im Land auf diese Art reagieren.

Würde das die Landwirte freuen, wenn die Generation Babyboomer tatsächlich die Ärmel hochkrempelt?
Gute Idee, oder verabschiedet sich die Politik dann bloß von der Verantwortung für die Ausgespuckten?
-
- Beiträge: 177
- Registriert: Do 23. Okt 2014, 19:30
- Familienstand: glücklich verheiratet
- Wohnort: Wildeshausen / Klimazone 7b
- Kontaktdaten:
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Interessanter Artikel.Lysistrata hat geschrieben:Selbstversorgung als politisches Programm?
http://www.neopresse.com/gesellschaft/a ... att-armut/
Auch Österreichs Politik sollte auf die wachsende Armutsgefahr im Land auf diese Art reagieren.
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Würde das die Landwirte freuen, wenn die Generation Babyboomer tatsächlich die Ärmel hochkrempelt?
Den Landwirten, den großen, ist es vermutlich egal, da ja inzwischen die Chinesen unsere Milch kaufen, besonders die BabyMilch. Daür kaufen wir von denen unmengen Plastikscheiß ein, den wir dann recyclen, um Hochwertige Autos zu bauen. Diese kaufen dann wiederum die Chinesen. Für den Transport, und die Plasikproduktion liefern dann die Araber das Öl, und sind auch glücklich, und kaufen deutsche Autos.
Ist doch eigentlich alles gut, wenn da die Umweltprobleme nicht wären, und der Steuerausfall für den Staat durch Selbstversorgung.
Ich kann mir nicht vorstellen, das unsere Regierung mit den Steuereinnahmen aus dem Saatgutverkauf zufrieden wäre. Die Umsatzsteuer auf der Unternehmerseite heißt bei den Verbrauchern Mehrwertsteuer, weil sie genau da einen Mehrwert für die Staatskasse schafft, wo der Mensch zu faul ist, seine eigenen Kartoffeln zu pflanzen.Lysistrata hat geschrieben:Gute Idee, oder verabschiedet sich die Politik dann bloß von der Verantwortung für die Ausgespuckten?
Nehmen wir einmal an, eine Tüte Petersiliensamen kostet einen Euro, und reicht für ein Bund Petersilie pro Woche im Jahr. Kostenpunkt: 1-2 Euro, also 7-14 Cent für das Staatssäckel. Ein Bund Petesilie im Supermarkt kostet zwischen 0.5-1 Euro im Schnitt, was dann aber gleich 1.82-3.64 Euro an MwSt. ausmacht. Beides 7%, nicht 19%.
Wenn mich meine kaufmännischen Fähigkeiten nicht gerade trügen, dann bringt die Selbstversorgung dem Finanzministerium mehr als 100-200% weniger ein, als wenn es eine gewerblicher Gärtner macht. Der füllt dann auch noch die sozialen Kassen (KV, Rente)
Wir sind schon schlimme Staatsfeinde, wir Selbstversoger

Aber das ist auch gut so.

Beste Grüße
Matthias
Der Ostfriese ist zufrieden, wenn sein Land Ertrag abwirft, und seine Freiheit geachtet wird.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Sebstversorgung ist genauso wie Schwarzarbeit ein teil der Schattenwirtschaft.
Das große Wettrüsten beginnt. Die Preise für Milchkühe steigen, gefühlt jeder 2 Landwirt baut einen Laufstall. Die Milchquotenregelung fällt , mal schauen wer am Ende übrigbleibt
Das große Wettrüsten beginnt. Die Preise für Milchkühe steigen, gefühlt jeder 2 Landwirt baut einen Laufstall. Die Milchquotenregelung fällt , mal schauen wer am Ende übrigbleibt

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Der SV-Boom in Griechenland scheint mir hauptsächlich 2 Faktoren geschuldet:
-Echte Not (die Leute bekommen nicht annähernd die Sozialleistungen wie in D)
-Viele intelligente und fleißige Leute ohne Job, die eine sinnvolle Beschäftigung suchen
Von den H4lern hier auf dem Land, nutzen viele nicht mal den eigenen, vorhandenen Garten.
Aber ich sehe durchaus Potential, wenn die Städte den Zugang zu Gartenland erleichtern würden. Selbst wenn es evtl. nur 5 % der Betroffenen sind, die so eine Möglichkeit nutzen würden, ihnen wäre geholfen. Schon weil sie mehr raus ihren Wohnungen und weg vom Fernseher an die frische Luft kämen und mehr soziale Kontakte knüpfen würden.
-Echte Not (die Leute bekommen nicht annähernd die Sozialleistungen wie in D)
-Viele intelligente und fleißige Leute ohne Job, die eine sinnvolle Beschäftigung suchen
Von den H4lern hier auf dem Land, nutzen viele nicht mal den eigenen, vorhandenen Garten.
Aber ich sehe durchaus Potential, wenn die Städte den Zugang zu Gartenland erleichtern würden. Selbst wenn es evtl. nur 5 % der Betroffenen sind, die so eine Möglichkeit nutzen würden, ihnen wäre geholfen. Schon weil sie mehr raus ihren Wohnungen und weg vom Fernseher an die frische Luft kämen und mehr soziale Kontakte knüpfen würden.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@ihno: Ich habe dabei auch kein gutes Gefühl, wenn ich sehe, wie sich die Kollegen reihenweise für solche Großinvestitionen mit fragwürdiger Gewinnaussicht so tief in die Verschuldung stürzen. Über die Ursachen dieser Entwicklung lässt sich trefflich spekulieren. Einen Ausweg sehe ich nur darin, dass mehr und mehr Betriebsleiter Alternativen finden und vorleben. Die Betriebe haben inzwischen Größen erreicht, die externen Nachfolgen schon alleine wegen des Umfangs der nötigen Investition unmöglich machen. Da können ja nur noch Großinvestoren einsteigen und die Betriebe von Angestellten bewirtschaften lassen.
Wir brauchen wieder Konzepte, die jungen Bauern mit wenig Kapital einen soliden Einstieg in die landwirtschaftliche Selbständigkeit erlauben, mit vernünftiger Entlohnung und guter Lebensqualität. Nur so besteht eine Chance, dass es mit bäuerlichen Strukturen wieder aufwärts geht. Alles andere endet in immer stärkeren Konzentration auf Großbetriebe.
Wir brauchen wieder Konzepte, die jungen Bauern mit wenig Kapital einen soliden Einstieg in die landwirtschaftliche Selbständigkeit erlauben, mit vernünftiger Entlohnung und guter Lebensqualität. Nur so besteht eine Chance, dass es mit bäuerlichen Strukturen wieder aufwärts geht. Alles andere endet in immer stärkeren Konzentration auf Großbetriebe.