Das zeigt einmal mehr, dass du keine Ahnung hast, wovon du redest.emil17 hat geschrieben: Ganze 3.6% der Fläche der BRD sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen (Wiki).
Auf mehr als 96% der Landesfläche darf man also wirtschaften, ohne dass dem Naturschutz irgend eine Priorität zukäme. Reicht das nicht?
Auf dieser Karte kannst du die wichtigsten Schutzgebietstypen in Deutschland ansehen, und den ungefähren Flächenanteil schätzen:
http://www.geodienste.bfn.de/schutzgebi ... layers=639
Es fehlen auf der Karte aber noch erhebliche Flächenanteile.
z.B:
-die gesamte Biotopkartierung und die geschützten Landschaftselemente (jeder Heckenstreifen, jeder Einzelbaum und jeder Tümpel sind in D kartiert und stehen unter Schutz).
-Die Vertragsnaturschutzflächen
-Die Flächen mit Agrarumweltmaßnahmen
-Die Greening-Flächen
-Die Wasserschutzgebiete mit Bewirtschaftungsauflagen
Ich schätze, dass insgesamt mind. 50% der Landesfläche irgendwelchen Naturschutzauflagen unterliegt.
Und für den Rest der land- und forstwirtschaftlichen Nutzfläche gelten immer noch die Auflagen der guten fachlichen Praxis, nach den Cross Compliance Richtlinien, sowie die forstlichen Zertifizierungsprogramme (mit Bewirtschaftungsauflagen bezüglich des Holzeinschlags, der Rückewege, Befahrungsverbot im Bestand, Totholzanteil etc.). Holz ohne Zertifizierung kauft heute keine Großsäge mehr. Das kannst du höchstens noch über eine örtliche Kleinsäge absetzen.
Dann frag dich doch erst mal, wie diese Zahl zustande kommt.Mehr als 1/3 des nutzbaren Zuwachses von 80 Mio. m3 im deutschen Wald, nämlich 32 Mio. m3 pro Jahr, wird derzeit gar nicht geerntet.
Die letzten Jahrzehnte sind große Flächen in D aufgeforstet worden. Die liefern Zuwachs, aber noch keine Wertholzernte.
Theoretisch Nutzbar ist alles an Holz, z.B. in Form von Hackschnitzeln. Aber sowohl der Staatswald als auch die allermeisten Privaten Waldbesitzer lassen den größten Teil dieses "Abfallholzes" im Wald, für den Humusaufbau und für all die Arten, die davon leben.
Dazu kommt die forstlichen Zertifizierungsprogramme (Totholzanteil), geschützte Spechtbäume etc.
So bleibt natürlich eine Menge Holz ungenutzt im Wald, im Sinne des Naturschutzes und im Sinne der forstlichen Nachhaltigkeit.
Dazu kommt das Euro-Problem, dass ja auch auf den Boden- und Immobilienmarkt massiven Einfluss hat. Die meisten Waldbesitzer schlagen trotz der zur Zeit im langjähren Vergleich recht guten Holzpreise nur das ein, was sie für Investitionen oder laufende Kosten benötigen. Ein Wald kann zwar durch Sturm, Feuer etc. auch über den Jordan gehen, das Risiko wird aber als deutlich geringer eingeschätzt als das Geld in bar auf dem Konto liegen zu haben.
Diese "Sparkassen-Funktion" hatte der Wald für die Bauern schon immer. Man lässt das Kapital wachsen, bis man es braucht. Das mag nach finanzbuchhalterischer Rechnung nicht immer die wirtschaftlichste Lösung sein, es hat sich aber bewährt und wird deshalb beibehalten. Das entscheidende ist, dass der Zugriff auf das Sparvermögen erhalten bleibt. Leider sind "Naturschützer" da nicht besser als Politiker. Wenn man irgendwo etwas "Bares" entdeckt, wird sofort überlegt, wie man es sich unter den Nagel reißen kann. Siehe die wertvollen Buchenbestände im Steigerwald.