na jaaaa - gäbe man Wölfen, Bären, Luchsen und (gab es welche??) anderen einheimischen Raubtieren die Chance, sich wieder anzusiedeln, täten sich Rehe und Wildschweine wahrscheinlich nicht mehr sich so übermäßig vermehren. Den Wisent könnte man ja auch wieder ansiedeln, oder?
Übrigens zerstören Wildschweine auch junge Bäume!

In Rumänien in Teilen des Untersuchungsgebietes gibt es diese Wölfe und Bären ja und dazu eifrige Wilderei auf das Schalenwild.
Das führt aber allenfalls zu zeitlichen Verschiebungen in diesem Prozess.
Der Wisent wäre ein Beispiel für einen mittelgroßen Pflanzenfresser, der auch in der Lage ist, mittelgroße Bäume abzutöten, z.B. durch Rindenschälen. Heute wissen wir, dass schon der Waldwisent mehr Gras und Kräuter in der Ration hat, als ursprünglich vermutet.
Der schon lange ausgerottete Offenlandwisent, die Analoge zum amerikanischen Bison, zog hierzulande einst ebenfalls in großen Herden über offenes Land. Auch der Auerochse war ursprünglich vermutlich eine Offenlandart, bevor er vom Menschen erst zunehmend in den Wald verdrängt und dann ausgerottet wurde.
Bei uns hier in der Gegend gibt es Buchenwälder, da wächst schon etwas im Unterwuchs - nur dort, wo die Fichten dominieren, wächst wenig, aber auch nicht nichts. (Waldgeißbart z.B. und Farne, Pilze).
Das sind aber Wirtschaftswälder. Und die Fichtenwälder vermutlich sogar Altersklassenwälder. Schau dir mal einen Fichten- oder Buchen-Plenterwald an.
nämlich sollte es das Ziel des Naturschutzes sein, eine stabile Landschaft zu schaffen, von der der Mensch sich auch ernähren kann.
Daher das Wort Permakultur. Wobei auch eine solche Landschaft durchaus eine Dynamik hat, aber halt eine deutlich langsamere als die heute verbreiteten Bewirtschaftungsformen.
Überließe man die Natur sich selber, täte sich wohl bald wieder ein Gleichgewicht einstellen.
Die Frage ist halt, wann. In der Evolution gab es immer wieder dramatische Umstürze, ob durch neue Arten oder andere Effekte.
Dazwischen spielt sich dann jeweils ein gewisses Gleichgewicht ein.
Dabei bedeutet Vielfalt eine Erhöhung der Stabilität. Je mehr Arten vorhanden sind und je länger die Genome dieser Arten (sprich je größer ihr Vorrat an genetischer Flexibilität), desto stabiler ist das System, weil viel schneller auf Änderungen regiert werden kann.
Die Artenarmut und zunehmend sogar Sortenarmut in der Landwirtschaft ist das größte Risiko für die Stabilität unserer Nahrungsversorgung. Wenn da ein massiver Einbruch kommt, z.B. durch einen neuen Getreidepilz, dann werden sehr viele Menschen verhungern. In einer hochdiversifizierten Landwirtschaft dagegen ginge durch so einen Erreger nur ein kleiner Teil der Nahrungsgrundlage verloren.
Ähnlich ist es mit einem Wald, der zu 95% aus Buchen besteht. Bei der Fichte sehen wir ja heute schon die Probleme mit dem Borkenkäfer. Ohne massive menschliche Eingriffe wäre der größte Teil der Fichtenwälder längst wieder verschwunden.
Lass so einen "Schädling" für die Buche entstehen, dann würden auch diese Wälder fallen.
Ein menschengemachter und -bewirtschafteter Mischwald mit vielen Arten und Altersklassen ist ungleich stabiler gegen solche Angriffe.
Die Art Mensch kann also beides: Wälder durch Monokultur anfälliger machen aber auch Wälder durch Vielfalt stabiler machen.
Wir sind halt die einzige Art, die sich bewusst entscheiden kann, welche Option sie wählt.