Es geht um faire Behandlung.ina maka hat geschrieben: Manfred, geht es dir darum, dass "wir Verbraucher" die Bauern gefälligst schalten und walten lassen sollen, wie sie wollen, ohne Kontrolle?
oder geht es dir echt darum, dass alle Menschen besser darauf achten sollen, was sie kaufen und wie das produziert worden ist.
Wie soll ein Bauer, der hier sehr hohe Auflagen einhalten muss, Angefangen um Umwelt- und Tierschutz bis zum Mindestlohn und der Lagerung von Ölkanistern in seiner Werkstatt, gegen Importware konkurrieren, die all diese Auflagen nicht erfüllt.
@Rübe:
Nein, kann man nicht, weil die Warenströme dafür viel zu komplex sind.
Da wird Milch aus D nach Italien gefahren (Export), und dort zu Milchpulver und Butter verarbeitet. Die Butter kommt direkt zurück (Import), das Milchpulver geht erst nach England, wird dort mit Milchpulver aus Neuseeland gemischt und kommt dann als Schokoriegel zurück, der aber vom Großhändler per LKW weiter in die Ukraine gekarrt wird. Schweine und Geflügel werden lebend von Holland und Dänemark nach D gekarrt, weil hier das Schlachten billiger ist, und dann geht das Fleisch weiter nach überall.
Bei all diesen Warenströmen kann doch niemand mehr nachvollziehen, was eigentlich wo her kommt und manches wird mehrfach in verschiedenen Verarbeitungsstufen importiert und exportiert und mit anderen Herkünften vermengt, bevor es irgendwo im Laden landet.
Deswegen wehrt sich ja auch die Industrie erfolgreich gegen Herkunftskennzeichnungen. Es wird nur der endgültige Verpackungsort aufgedruckt, zusammen mit einer beworben Marke, die Regionalität und handwerkliche Verarbeitung suggerieren soll.
Die lecker Wurst von der Rügenwalder Mühle, z.B. wo der Opa des Vorstandsvorsitzenden doch tatsächlich irgendwann mal in Rügenwalde Wurst gemacht haben soll...


