Ziegenthread

Zottelgeiss
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Re: Ziegenthread

#11

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 15. Dez 2014, 12:43

Klar :)

Ich hab das mal beruflich gemacht, die Entwurmungs- und Fütterungsberatung für Ziegen in einer Kleintierpraxis. Bin dann auch allein auf die Höfe gefahren und hab mit den Besitzern den Bestand durchsaniert, manchmal auch nur Klauenpflege und Entwurmung gemacht. Selber hatte ich eine kleine Herde von 12 weiblichen Tieren plus Bock und die Nachzucht. Etwa die Hälfte Walliser Schwarzhalsziegen (HB- Abstammung, aber keine Zucht meinerseits), die anderen BDE und Mischlinge. Die weibliche Nachzucht habe ich als Jährlinge (ungedeckt) an Milchbetriebe verkauft, die Böcke geschlachtet.

LG,
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kraut_ruebe
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Re: Ziegenthread

#12

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 15. Dez 2014, 12:54

wie ging das denn früher wos noch kein lämmerkorn und all das zu kaufen gab mit den schafen und den ziegen?

wenn man so schaut was es an futter und futterbeigaben alles zu kaufen gibt erschlägt einen das richtig ob der fülle. dass man durch die haltung am ort ohne dass sie rumziehen und sich ihr zeug von sonstwo zusammensammeln können was ausgleichen muss ist klar. trotzdem ist es so viel was angeboten wird, dass einem das das gefühl gbt dass da was nicht simmen kann :hmm:
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Re: Ziegenthread

#13

Beitrag von Liery » Mo 15. Dez 2014, 13:24

Ich vermute mal das das "Fertigfutter" bei Ziegen und Schafen da nicht viel anders ist als das Kaninchenfertigfutter . Nicht vom Inhalt der Kraftfutter / mineral/Vitaminmengen her , aber doch was den "Rauhfaser-Anteil" anbelangt. Soll heissen das ein verdammt großer Anteil des Fertigfutters ganz einfach aus Heu / Stoh bestehen dürfte. Wenn man dann so durchrechnet wie Teuer das Zeug ist und wie viel Geld damit auf die einzelnen Bestandteile des Futters entfällt ist schnell klar das hier "Tauhfaser" praktisch mit Gold aufgewogen wird. Zudem dient so ein Fertigfutter ja vor allem um in Großbetrieben eine Schnellmast / Zuchttauglichkeit zu ermöglichen . Mag sein das ich damit mal wieder auf Unverständnis stoßen werde , aber ich persönlich halte nicht all zu viel davon Ziegen (+ Schafe ) oder Kaninchen schon mit 6 Monaten zur Zucht einzusetzen. Meine Kaninchen sind immer mindestens 1 Jahr alt wenn sie zum ersten mal gedeckt werden . Die Ziegen sogar zumeist schon 16 bis 20 Monate . Auch das Absetzen erfolgt bei mir später als ich von anderen her kenne. Ich lasse den Tieren also mehr Zeit zum "groß" werden . Bei meinen Ziegen füttere ich , zusätzlich zum Grünfutter, Heu ( + Stroh) und eine Kraftfuttermischung aus Getreideschrot (Weizen + Gerste ) gequetschtem Hafer und ( im Winter ) Rübenschnitzel . Salzlecksteine sind immer Vorhanden. Wann immer sich die Gelegenheit ergibt gibt es dazu noch Äste mit Laub daran , die erst wieder ersetzt werden wenn sie vollständig geschält wurden .
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen ... Ich schulde ihnen noch mein Leben.

Zottelgeiss
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Re: Ziegenthread

#14

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 15. Dez 2014, 17:21

...wenn schon, dann Hafer/ Gerste 2:1, wegen des Calcium/ Phosphorverhältnisses, und nur für Ziegen in der Laktation. Weizen hat im Ziegenfutter nichts zu suchen, weil man sich damit Blasenprobleme heranzüchtet (v.a. bei Böcken). Salzlecksteine sind auch nur in Verbindung mit einem Mineralleckstein sinnvoll (kupferhaltig bei Großziegen, ohne Cu bei Zwergen). Ziegen, die stark verwurmt oder sonstwie geschwächt sind, füttert man besser mit einem pulverisierten Mineral, weil man das an das Päppelfutter binden kann. Fertigfuttermischungen (zumindest die, deren Zusammensetzung ich mir mal angeschaut habe), bestehen zum großen Teil aus Getreide, haben ein unoptimales Ca/P- Verhältnis und sind insgesamt vom Mineral- und Spurenelementeverhältnis unausgeglichen.

Schafe und Ziegen darf man nicht in einen Topf werfen, sind zwar beides kleine Wiederkäuer, aber in der Fütterung und vom Nährstoffbedarf sehr unterschiedlich.

LG,
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Re: Ziegenthread

#15

Beitrag von Liery » Mo 15. Dez 2014, 17:30

Da ich seit 1988 Ziegen halte , und von 1992 bis 2008 sogar eine "Herde" von bis zu 30 erwachsenen Tieren mit denen ich regelmäßig Nachzucht hatte , und deren Tiere rundum gesund wirkten , kann meine Halterung / Fütterung nicht gar so verkehrt gewesen sein. Aber kann ja jeder machen wie er / sie meint.
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen ... Ich schulde ihnen noch mein Leben.

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Re: Ziegenthread

#16

Beitrag von Zottelgeiss » Di 16. Dez 2014, 07:17

:aeug: Mir doch egal, womit du deine Ziegen fütterst. Ich dachte an Olafs Bock. Seiner war ja auch fit, bis er plötzlich umgefallen ist. Unerklärlicherweise.

So, nu is aber gut mit Zickenkrieg.

Mich würde ja interessieren, wie es dem Bock geht?
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Re: Ziegenthread

#17

Beitrag von Olaf » Di 16. Dez 2014, 09:41

Moin,
beschissen.
Tags übergings wohl, sagt meine Frau.
Hafer/ Geste konnte sie immerhin auftreiben. Abends fiel er wieder um. heute früh wirkte er sehr sehr pflegmatisch und lag wieder seitlich, ich war aber nur kurz im Stall, wollt ihm so früh auch nicht auf den Keks gehen.
Leider bekommen wir das Entwurmungsmittel, was auch für Leberegel taugt erst Donnerstag.
So und noch ein Statement, womit ich mir vermutlich einen Shitstorm einfangen:
Ich werde nicht unendlich an diesem Tier rumdoktorn (lassen), in Absprache mit dem Besitzer natürlich. Das hab ich mir damals bei unserem Hund fest vorgenommen, da hab ich mich damals im nachhinein geschämt, dass der sich zu lange quälen musste.
Aber das ist eine Ethikfrage, die jeder mit sich selbst ausmachen muss. Drum werd ich mich da auch nicht groß auf ne Diskussion einlassen.
LG
Olaf
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Re: Ziegenthread

#18

Beitrag von Zacharias » Di 16. Dez 2014, 14:57

Olaf, was ich bei dir nicht recht nachvollziehen kann, ist dein Verlassen auf die TÄ. Ich würde den Bock auch erlösen, bevor er sich weiter quält, aber solange du nicht weißt, was los ist und es ein Parasitenproblem sein kann, sind ja auch deine anderen Ziegen in Gefahr. Und da gibt es nur eins: Kotprobe wegschicken und zwar vorher und hinterher. Die Leberegeluntersuchung ist teuer, aber dann würdest du wenigstens wissen, ob du da ein Problem hast und in Zukunft drauf achten musst. Ich glaube aber eher an Würmer. Leberegel haben in der Regel ein unübersehbares Kardinalsymptom: Ein Ödem im Kehlgang. Kann man sich nicht drauf verlassen, aber spätestens wenn es einem Tier so schlecht geht wie deinem Bock, siehst du das. Letzte Sicherheit würde ein Laborergebnis bringen, nachdem man dann gezielt behandeln kann.
Was ich auch nicht verstehe ist, warum du nicht weißt, wie das Mittel heißt. Mal abgesehen vom Ämterquatsch (muss im Bestandsbuch eingetragen werden) finde ich es absolut wichtig zu wissen, welche Mittel gegeben werden und in welcher Dosierung. Das ist nicht unbedingt jetzt wichtig, aber für später. Nur so kannst du Resistenzen erkennen.
Grüße,
Birgit

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Re: Ziegenthread

#19

Beitrag von Zottelgeiss » Di 16. Dez 2014, 19:17

Das sehe ich auch so wie Birgit. Der Bock ist eine Sache. So wie Du Dich entschieden hast, damit umzugehen, finde ich persönlich total ok. Du hast halt noch die anderen, und da euch das Thema ja doch nahezugehen scheint, macht es vielleicht Sinn, einmal "aufzuräumen". Das Thema ist etwas komplexer als einmal zu entwurmen und die Fläche zu wechseln. (Sorry, wirklich NICHT persönlich gemeint): Wenn Ziegen so wie Deine auf den jüngsten Fotos aussehen, schicke ICH keine Kotprobe mehr ins Labor. Rausgeschmissenes Geld. Gesunde Tiere und bezahlbare Haltung, wenig Arbeit. Das ist machbar. Der Zeitpunkt wäre günstig, weil wir noch keinen Frost hatten und über Jan/Feb evtl. doch noch Kälte kommt, so das die Flächen ausfrieren können und du sie im Frühjahr wieder beweiden kannst. Du brauchst ein passendes Wurmmittel, genug davon, das Gewicht der Tiere (kann man auch schätzen, aber wiegen ist besser. Die zahmste mit in die TA- Praxis und dort auf die große Bodenwaage). Dann einen sauberen, mgl. desinfizierten Stall (mit entspr. Mittel spritzen, sauber einstreuen), gutes Grundfutter, und eine unbenutzte Fläche für die Übergangszeit, wo die anderen Flächen durchfrieren. Das war's schon.

TÄ haben seltenst Ahnung von Ziegen.
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Re: Ziegenthread

#20

Beitrag von Olaf » Di 16. Dez 2014, 19:26

Ja, ich bin ja durchaus bereit, einen Gang nach Canossa zu gehen.
Zumal ich den Ziegenbock in Absprache mit dem Besitzer heute erlöst habe, und jetzt mental etwas platt bin.
Details erspar ich Euch, ich mach das wirklich nicht gern.
(Zumal er auch noch das Fell zum Gerben haben wollte und ich mir richtig Mühe geben musste.)
Die Leber und die Lunge hab ich beiseite gepackt, nennt es von mir aus wissenschaftliche Neugier.
Heute hab ich nicht mehr die Kraft, die anzuschauen.
Aber abgesehen davon muss ich jetzt mal wirklich dumm nachfragen:
Was ich auch nicht verstehe ist, warum du nicht weißt, wie das Mittel heißt.
Was nützt es mir, wenn ich weiß, wie es heißt?
Ich geh eigentlich immer davon aus, dass ich meinen Job qualifiziert mache, und das unterstell ich den andern Zünften, von meinem Schornsteinfeger abgesehen, auch.
Mal abgesehen vom Ämterquatsch (muss im Bestandsbuch eingetragen werden)
Hä? Klär mich bitte auf.
Ich sag, Entwurmungszeug, denn bestellt er mir was.
Ja, ich bin blauäugig, naja, war ich als Kind, ich mach erstmal in den nächsten Tagen Kotproben fertig.
LG
Olaf
Edit: Zottelgeiß Kommentar hab ich noch nicht gelesen, nur überflogen, darauf bezieht sich mein Text nicht....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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