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von Das Faultier » Do 10. Feb 2011, 14:17
Emil hat recht. Aber beginnen wir einmal bei dem, was wir
haben.
Die Bäume sind auf schwache bis mittelstarke Unterlagen
veredelt, d.h. sie würden unter den günstigen Bedingungen
der Bachaue ca. 3 m bis 4 m hoch und ebenso breit werden, wenn
man sie gar nicht schneidet.
( Schattenspender u. Kletterbaum sind also nicht möglich )
Allerdings würden sie dann auch schnell vergreisen.
Die neuen Triebe würden immer kürzer werden, bis schließlich nur
noch Fruchtquirle an der Außenzone der Krone wachsen.
Dort wären sehr viele Früchte und Blätter zu einem Dickicht
verwachsen, während der gesamte Kroneninnenraum verkahlen würde.
Es wäre eine Jahresernte von ca. 50 KG zu erwarten. Die Äpfel
wären klein, zum Teil relativ farblos, würden spät reifen und wären
noch akzeptabel für Schwein und Pferd.
Schwachwüchsige Buschbäume bzw. Niederstämme sind aber dazu
gemacht, um Qualitätsobst in Armhöhe zu bringen. Dementsprechend
sehe ich folgende Varianten:
1.) behutsam auslichten und langsam verjüngen:
So ähnlich, wie Emil es schon beschrieben hat, Platz schaffen in
der Krone.
Es muß jedes Jahr geschnitten werden. Die alten krüppeligen
Zweige werden schrittweise herausgeschnitten, während die jungen
Triebe in voller Länge erhalten bleiben. An diesen bilden sich
Fruchthölzer und die Früchte hängen schön verteilt im gesamten
Kronenraum.
Als Maximalhöhe würde ich ca. 3,00 m anstreben.
Die Schnitthöhe würde ich dann im Laufe der Jahre von ca. 1,80 m
immer weiter bis auf ca. 1,20 m heruntersetzen.
2.) Verjüngung und nachfolgend konsequenter Umtrieb
Starker Rückschnitt auf eine Höhe von ca. 1,20 m, wobei drei
Leittriebe erhalten bleiben, alle anderen werden am Stamm abgeschnitten.
Im Sommer sind die zahlreichen Jungtriebe zu selektieren, wobei an
jedem Leittrieb nur 3 oder 4 Jungtriebe schön gleichmäßig verteilt
in voller Länge auswachsen sollen.
Im Jahr darauf entstehen an diesen Jungtrieben die Fruchthölzer.
Überflüssige Verzweigungen oder weitere Jungtriebe müssen entfernt werden.
Die Krone sollte dann starkwüchsig, ausgelichtet und sehr gesund aussehen.
Ein Jahr später gibt es wieder Früchte und zwar in deutlich besserer
Qualität. Unter der Fruchtlast biegen sich die jungen Triebe nach Außen.
Jetzt können einige neue Triebe in Kronenmitte zugelassen werden. Diese
sollen ebenfalls in voller Länge auswachsen.
In allen weiteren Jahren werden jeweils nur die älteren und nach unten
hängenden Triebe an der Basis abgeschnitten. An ihrer Stelle werden
wieder neue Jungtriebe zugelassen. Sie sollen in voller Länge auswachsen,
sie werden nicht gekürzt, denn sie bringen ja den Ertrag der nächsten Jahre.
Auch hier ist die Maximalhöhe bei ca. 3,00 m anzustreben.
Beginnend von 1,20 m im Jahr des ersten Schnittes sollte folgendes
Wachstum erreicht werden:
1. Jahr 1,20 m - 2,00 m
2. Jahr 2,00 m - 2,50 m
3. Jahr 2,50 m - 2,80 m bei langsamer Neigung nach Außen
4. Jahr 2,80 m - 3,00 m evtl. wird auf einen schwächeren Seitentrieb abgeleitet
5. Jahr 2,80 m - 3,00 m evtl. herausschneiden zugunsten neuer Triebe
Variante 3: freiwachsende Hecke mit Obstanteil
Einfach nicht mehr schneiden, dafür aber die Reihe mit Schlehe, Sanddorn,
Liguster, Mirabelle, Heckenstachelbeere und Wildrose komplettieren und
schön dicht wachsen lassen.
Sollten die Apfelbäume dann mal schlapp machen, könnte auch noch Eberesche,
Pfirsich oder Sauerkirsche an deren Stelle gepflanzt werden.
Im Inneren des Grunsdtückes können dann starkwüchsige Apfelbäume als Hochstamm
gepflanzt werden.
Das Faultier