Erdhäuser hierzulande

Benutzer 72 gelöscht

Re: Erdhäuser hierzulande

#41

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 6. Feb 2011, 19:50

hallo!

Klingt ja fast so wie die Erfüllung meines Traumes - billig (öh - ich meine "leistbar") und umweltverträglich ein Wochenendhaus bauen...
outdoorfreak hat geschrieben:Erst eine Fundament ausgraben.

Dann ein Holzgerüst bauen, dann als Wand Lehm-Flechtwerk nehmen.
Ich hätt da jetzt nur Sorgen wegen dem Regen - verrottet das Holz da nicht recht schnell? Oder aus was macht man das Fundament? Große Steinblöcke?
Ich kann mich irgendwie dunkel erinnern, dass man rund ums Haus so eine Art Drainiage machen muss, damit es nicht in den Keller hineinrinnt, wenn es regnet....
outdoorfreak hat geschrieben:Und dann kann man ja ein Grasdach bauen, dass man dann bis auf den Boden erweitert.
Aus welchem Material macht man so ein Grasdach am besten, damit es nicht bald einbricht?
outdoorfreak hat geschrieben:Ausserdem bräuchte man dafür auch keine Baugenehmigung, da es kaum auffällt.
ehrlich?
Und was ist bei Kanalzwang? (den gibt es nämlich auf unserem Baugrund!)

liebe Grüße!

Sagisdorfer

Re: Erdhäuser hierzulande

#42

Beitrag von Sagisdorfer » So 6. Feb 2011, 21:24

outdoorfreak hat geschrieben:
also ich würd das mit den Erdhäusern so machen:

Erst eine Fundament ausgraben.

Dann ein Holzgerüst bauen, dann als Wand Lehm-Flechtwerk nehmen.
Sag doch einfach: Fachwerk mit Lehmausfachung.

roland
Beiträge: 1404
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:09

Re: Erdhäuser hierzulande

#43

Beitrag von roland » Mo 7. Feb 2011, 10:27

Hi,
so langsam wird mir klar, warum es hier so starken Diskussionsbedarf gibt:
Was ist ein Erdhaus???
Für mich ist es einhaus, bei dem nicht nur das dach, sondern eben auch mehrere Seitenteile sich von aussen als Erdhügel präsentieren - also eben den Boden aufs Haus legen, statt ihn mit Ziegel ect. zuzukleistern.
Hauptnutzen für mich: isolation, Sturmbeständigkeit, Regenwasserspeicher/Filter, Wenig verschleiss.
hauptnutzen für die Umwelt: mehr begrünte fläche, Trockene Standorte für Artenvielfalt, ...

Ich verbinde in Gedanken das Konzept der 2 Gebäudehüllen mit dem Erdhaus:
Aussen ein recht Dichter Aufbau entweder mit Folien oder zb Metalldach. dabei ist das Dach leicht hinterlüftet und sollte Kondenswasserresistent sein (statt es durch Lüftung ect. Vermeiden, damit leben.)
Innen mit Spalt ein diffusionsoffener Bau mit Holz/Stroh/Lehm.
Genug Fenster Richtung Süden, eine Zwangslüftung wollte ich nicht einbauen müssen.

Somit kann die Raumfeuchte durch die Isolation durch, fällt u.u. an der Aussenwand aus, kann dort jedoch gut abtrocknen und schadet daher nicht.
Temperatrugefälle ist dann halt: Innen Raumtemperatur, Zwischenspalt leicht über 0, aussen minus??? Grad.

bauform:
1. rechteck mit Pultdach, Richtung Norden angeschüttet:
haus Flachland1 reduziert.jpg
haus Flachland1 reduziert.jpg (9.08 KiB) 2569 mal betrachtet
Überall, wo im sommer die Sonne nicht zu sehr brennt.

2. Hügeldach, richtung Norden breit und Richtung Süden leicht angeschüttet:
(leider noch keine Skizze)
dort, wo auch im sommer der Sonnenschutz wichig ist.

Baustoffe:
Kunststofffolie im Dach bedeutet einen ganz geringen Einsatz von Öl im Bau an einer Stelle wo es ein Leben lang genutzt wird.
Daher ist das vertretbar: Alleine die Verpackung von Dachziegeln hat vermutlich schon mehr Öl verbraten, vom Transport/Brennen/ect. mal zu schweigen. Ich versuche, nicht zu radikal zu werden, sonder sinnvoll mit allen Baumaterialien umzugehen.
Allerdings sollte keine Schwitzhütte draus werden :daumen:

Roland

Benutzeravatar
guenther
Beiträge: 692
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 21:34
Wohnort: SW-england

Re: Erdhäuser hierzulande

#44

Beitrag von guenther » Mo 7. Feb 2011, 12:09

Ich verbinde in Gedanken das Konzept der 2 Gebäudehüllen mit dem Erdhaus:
mit der idee spiele ich auch schon einige zeit :kaffee:

super-beitrag, Roland, das ganze so klar und einfach/sachlich auszufuehren :daumen: thanks :bet:

lg. guenther

Sagisdorfer

Re: Erdhäuser hierzulande

#45

Beitrag von Sagisdorfer » Mo 7. Feb 2011, 19:04

Roland, du wirst bald merken, vorausgesetzt du baust es wirklich, dass du so ein Haus nicht komfortabel (ich meine normalen Komfort, warm und trocken) und ökologisch zu gleich realisieren kannst. Deines ist es auch nicht. Deine Belüftung/Hinterlüftung kannst du im Winter vergessen.
Bau dir ein Lehmhaus! Stampflehmwand 70-80cm: Lehm (ERDE!) aus der nahegelegenen Grube mit Stroh und Sand gemischt, das ganze auf ein Natursteinfundament, darauf Deckenbalken zwischen denen eine Lehmdecke, Kriechdachboden nicht bewohnt/beheizt darauf ein flaches Pultdach, Deckung: Folie (leider unverzichtbar, sonst undicht) mit Grassoden, überlebt dich und deine Kinder. Sieht aus wie Erdhaus und ist kein Sch...ß, sorry.

Sagisdorfer

Re: Erdhäuser hierzulande

#46

Beitrag von Sagisdorfer » Mo 7. Feb 2011, 21:07

Wollte noch etwas ergänzen: dein innerer Holz/Stroh/Lehm-Bau ist zwar diffusionsoffen, aber wo soll die Feuchte von innen hin? Dein Zwischenraum müsste dann schon ordentlich belüftet werden. Für dein Dach benötigst du eine schwere Folie (hat die Masse von den Ziegelverpackungen einer ganzen Siedlung), womöglich mußt du sie, wegen der Krümmung des Hügels, stückeln und verschweißen oder kleben. Also, auch wenn ich mich wiederhole, ein Erdhaus zum ganzjährigen wohnen wird nicht öko. Oder öko (also ohne intensives Heizen/Lüften, energieintensive Baustoffe), dann aber kalt und feucht. Mann kann sich auch etwas schön reden.

Baut euch doch ein Blockhaus, das funktioniert. :grinblum:

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Erdhäuser hierzulande

#47

Beitrag von luitpold » Di 8. Feb 2011, 01:32

Sagisdorfer hat geschrieben: Fachwerk mit Lehmausfachung, Blockhaus....
klingt verdammt spießig, das lockt keinen visionär hinter der wasserpfeife hervor. :engel:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Erdhäuser hierzulande

#48

Beitrag von Olaf » Di 8. Feb 2011, 08:28

Moin,
die Erdhöhlen und -häuserfraktion ist so alt wie das Forum nebst Museum. Ihr habt da keine Chanche.
Vielleicht taucht ja mal einer auf, der wirklich in sowas lebt und mit Boardmitteln gebaut hat.
Bislang warten wir da vergebens.... :holy:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Erdhäuser hierzulande

#49

Beitrag von Olaf » Di 8. Feb 2011, 08:29

PS: Warum nur...?????? :pfeif: :grr:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Erdhäuser hierzulande

#50

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 8. Feb 2011, 08:46

hallo!

Ich hab halt das "Problem", dass ich in den Hang hinein bauen muss ...
ist das dann schon ein Erdhaus? Ich denke mal, zumindest sowas ähnliches - wenn auch "nach vorne hin" offen.
Feucht wird es nicht, bei den Nachbarn, die so wohnen - aber die haben mit WU-Beton gebaut.
Ist das wirklich die einzige Möglichkeit??

p.s.: hätte ich eine schöne ebene Fläche, tät ich mich nicht mit diesem Thema beschäftigen :duckundweg:
(aber so bin ich jedem Erfahrungsbericht und jeder Korrektur dankbar!)

liebe Grüße!

Antworten

Zurück zu „Gebäude, Zäune etc.“