Nicht-finanzielle-Aufwand-Nutzen-Betrachtung in der SV

Forenschänke und Smalltalk
Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#1

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Aug 2014, 17:42

Langsam frage ich mich, weshalb ich mir die ganze Arbeit im Garten eigentlich mache. Meine Frau hat wohl doch Recht...

Im Frühjahr fressen die Schnecken alles, was man aussät. Dann schleppt man dauernd Wasser, damit das übrig gebliebene Zeug nicht verdorrt.
Regnet es dann mal, fressen die Schnecken wieder alles auf, wenn man nicht jeden Tag stundenlang Jagd macht.
Die Obstbäume sterben ab, weil Wühlmäuse dran fressen, oder sie kriegen dauernd andere Krankheiten, wegen dem extremen Wetter, was schon jahrelang herrscht. Hängen sie doch mal voll Früchte, sind sie voller Maden oder die Wespen fressen sie, bevor sie reif sind.
Der Hagel letzten Sonntag hat etliche Gurkenpflanzen im Freiland zerschlagen, ebenso die paar Chilis, die die Schnecken teilweise verschont haben.
Heute sehe ich, das alle Brombeeren, die in Massen an den beiden Sträuchern hängen, von einer Krankheit oder Parasiten befallen sind.
Dabei gab es schon keine Johannis- und Stachelbeeren, weil die ein Spätfrost im wärmsten Winter seit Menschengedenken dahingerafft hat.
Die Kartoffeln, schon stark von den Schnecken behelligt, haben nun die Braunfäule, obwohl manchen erst blühen (was ich auch nicht verstehe, manche haben ewig gebraucht, überhaupt zu keimen, während 3m weiter die gleiche Sorte schon blühte).
Die Erdbeeren werden jedes Jahr vom Blütenstecher dezimiert, bin schon froh, wenn 1/3 der Blüten zu Beeren werden.
Der Mais ist halb umgeworfen vom Hagel oder den Wassermassen oder Wind, keine Ahnung.
Die Mairübchen und die Sommerrettiche haben die Schnecken gefressen oder sind geschossen, hab grad mal 3 Rüben geerntet.
Zwiebeln gar nix geerntet, Schneckenfraß im Frühjahr gleich.
Knoblauch zur Hälfte verfault, weil er im Frühjahr so gut gewachsen ist, war ja trocken...


Bin mal gespannt, was noch so kommt. Immerhin geht es den Bohnen noch gut, vor allem die Stangenbohnen. Da muß wohl erst mal noch ein Sturm kommen und alles umwerfen und rausreißen...

ES MACHT KEINEN SPASS MEHR !!!
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#2

Beitrag von Reisende » Di 5. Aug 2014, 18:11

:troest:
klingt nach einem echten seuchenjahr bei euch. lass dich nicht entmutigen, das ist doch sicherlich nicht immer so.
mach doch mal eine liste und sortiere nach ständigen und seltener auftretenden problemen. gegen die ständigen musste dann neue, dauerhafte lösungen suchen.
bsp schnecken: nicht nur wegsammeln, sondern schneckenzäune ziehen und / oder schneckenkorn streuen, oder laufenten anschaffen
allgemein: wie kannst du nützlinge noch besser fördern, wie lassen sich temperaturschwankungen abfangen etc.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#3

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 5. Aug 2014, 18:17

@Thomas das klingt ja gar nicht gut, aber wenigstens hast schon Auberginen geerntet :), die wollen bei mir heuer gar nicht in Schwung kommen, ist ja auch kein Wunder bei dem sch... Wetter. :motz:

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#4

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Aug 2014, 19:11

klingt nach einem echten seuchenjahr bei euch. lass dich nicht entmutigen, das ist doch sicherlich nicht immer so.
Doch, das ist es ja. Es ist nur nicht jedes Jahr gleich, sondern dauernd anders besch....
Z.B.: zuerst ist alles trocken, da freuen sich die Ameisen und Blattläuse. Dann regnet es plötzlich, und schon fault alles. Nächstes Jahr ist es wieder grade andersrum.
Die Obstbäume und Sträucher stehen ständig unter Streß, klar, das sie dann wieder anfällig sind für alles mögliche.
Denkt man: "das machste nächstes Jahr so und so, weil dieses Jahr hätteste das so machen müssen", dann ist es nächstes Jahr garantiert grade wieder falsch.
aber wenigstens hast schon Auberginen geerntet
Ja, bloß frag nicht, mit welchem Aufwand...Hochbeet bauen, mit Mist füllen, Überdachung bauen, dauernd nach Schnecken suchen...
Und erstmal sehen, ob mehr als die 4-5 Stück reif werden, die so aussehen, als würden sie in den nächsten 4 Wochen reif werden.

Am besten, ich verlege mich auf Tomaten, Gurken und Zuccini in einem großen Gewächshaus und der restliche Garten wird Kaninchenfutter...
Aber wenn ich das mache, kriegen wir wahrscheinlich dann Wüstenklima und die Kaninchen verhungern :roll:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#5

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 5. Aug 2014, 19:22

Reisende hat geschrieben:mach doch mal eine liste und sortiere nach ständigen und seltener auftretenden problemen. gegen die ständigen musste dann neue, dauerhafte lösungen suchen.
Das Problem an Lösungen ist, dass gewisse Dinge in Kombination auftreten. Und diese Kombinationen sind streng geheim :grr:
Zb Wenn die Amseln gerade Junge haben, wenn die Ribisel reif sind bleibt nix über. Sind sie später oder früher reif, geht’s.
Milder Winter ergibt Schneckenplage gepaart mit dem Sch... Wetter von heuer potenziert sich das Ganze.
Wunderschöner März lässt die vorgezogenen Pflanzen lange Haxen bekommen, setzt man sie deshalb zu früh ins Freie frisst der Frost die Pflanzen. Wartet man die Eismänner im Mai ab kommen sie sicher 2 Wochen später (die Eismänner).
Wir hatten in den letzten fünf Jahren jedes Jahr ein anderes Wetter .
Im Vorjahr war es zu trocken und eine massive Wespenplage dafür keine Schnecken aber Rapsglanzkäfer die den Kohl gefressen haben und Salat zum Abwinken.
Heuer ist es zu nass und zu kühl, dafür wächst der Sellerie aber die Auberginen nicht, aber kaum Salat.
Naja irgendetwas wächst immer und wenn es das Unkraut ist :motz:
Bei uns sieht es zum Glück nicht ganz so trostlos aus, bis auf die Tomaten, die mir langsam Sorgen bereiten, aber zum Glück haben wir noch Vorrat( Passate, Ketchup, Letscho, …) vom letzten Jahr.

Luna
Beiträge: 448
Registriert: Sa 17. Mär 2012, 17:02
Wohnort: Frankreich

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#6

Beitrag von Luna » Di 5. Aug 2014, 22:58

Thomas/V. hat geschrieben:Langsam frage ich mich, weshalb ich mir die ganze Arbeit im Garten eigentlich mache. [...]
Das frage ich mich auch - nicht erst seit diesem Jahr!
ES MACHT KEINEN SPASS MEHR !!!
Wie wahr!

Wären wir Vegetarier aus Eigenversorgung, würden wir die meiste Zeit des Jahres an Untergewicht leiden. Was hier sehr gut wächst, ist Gras. Mit diesem lassen sich nicht nur Schafe und Ziegen, sondern auch Kaninchen füttern, die sich im Gegensatz zu Geflügel auch noch Raubzeug sicher halten lassen. Von den Gänsen, Enten und Hühnern ist in diesem Jahr nicht ein einziges Jungtier durchgekommen. Ich warte jetzt noch darauf, dass der einzige (in diesem Jahr) gut tragende Apfelbaum auch von den Wühlmäusen niedergemacht wird. Die scheinen ja wegen ihrer Lebensweise im Untergrund überhaupt keine natürlichen Feinde zu haben und vermehren sich entsprechend.
Intuitiv habe ich es bisher vermieden, auch noch mit exotischem Gemüse herum zu experimentieren, so dass ich mich über deren nicht Gedeihen nicht auch noch ärgern muss.
Das ist nun schon das dritte Jahr, in dem es auch keine Blaubeeren mehr gibt. Eine kalte Nacht im Frühjahr reicht aus, den Blüten den Garaus zu machen. Also nicht mal das wenige, was hier an Pflanzen heimisch ist, kommt durch. Oft denke ich, uns auf das zu beschränken, was freiwillig wächst und mit Fleisch zu ergänzen, um das eigene Gewicht zu halten. Der Preis dafür ist, Möhren und Auberginen im Laden zu kaufen, die nach 4 Tagen anfangen zu faulen und Kartoffeln, die nach 1 Woche zu keimen beginnen.

centauri

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#7

Beitrag von centauri » Mi 6. Aug 2014, 07:36

@luna
"Intuitiv habe ich es bisher vermieden, auch noch mit exotischem Gemüse herum zu experimentieren, so dass ich mich über deren nicht Gedeihen nicht auch noch ärgern muss."

So machte ich das die letzten jahre auch immer.
Alles was bisher gefunzt hat wird weitergeführt, alles andere wird weg gelassen.
Dafür ist mir meine zeit einfach zu schade die ich sinnvoller nutzen kann. :rot:
Ab und an wird mal was neues ausprobiert!
Wenns geht bleibt es, wenn nicht wird es nicht weiter geführt.
Gemulcht wird bei mir schon jahre nicht mehr dadurch ist der schneckendruck auch nicht mehr so hoch. :hhe:
Tomaten gibt es nur noch im gewächshaus. :eek:
Braunfäule hatte ich deshalb erst einmal.
Naja muss jeder so seinen weg finden! :rot:

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Nicht-finanzielle-Aufwand-Nutzen-Betrachtung in der SV

#8

Beitrag von Thomas/V. » Mi 6. Aug 2014, 11:38

Manfred hat geschrieben:@Thomas: Wie soll der Thread heißen?
Keine Ahnung... " Nicht-finanzielle-Aufwand-Nutzen-Betrachtung im SV-Garten und allgemein bei der SV" oder so :hmm:
Es soll ja kein "nur jammern" Thread sein, sondern irgendwas Konstruktives dabei raus kommen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#9

Beitrag von Thomas/V. » Mi 6. Aug 2014, 11:53

@ Luna:

Die "Exoten" sind bei dieser Problematik ausgenommen, das ist wirklich nur "Spielerei".
Das Problem ist bei mir, das eben auch grade die Sachen, die früher relativ problemlos waren, nicht mehr zufriedenstellend funktionieren.
Dein Beispiel mit den Obstbäumen sagt es auch: Hier standen früher Kirschen, verschiedene Äpfel, Pflaumen und ich kann mir nicht vorstellen, das die früher nur alle 5 Jahre mal ne vernünftige Ernte geliefert haben.
Die ersten Jahre hier konnten wir uns vor Pflaumen nicht retten, obwohl die Bäume schon alt und auch nicht mehr gepflegt waren.
An den jungen Bäumen, die jetzt hier sind, hängen mal ein paar, mal gar keine, mal halbwegs viele, aber die sind dann madig oder aufgeplatzt oder sonstwas.
Fast jeden Sommer haben die hier irgendwelche Krankheiten oder Schädlinge oder beides. Und jedes Jahr was anderes.
Ausserdem laden wir die Mundräuber geradezu ein, an unseren Anbau- und Aufzuchtversuchen teilzuhaben.
Das denke ich auch. Wir wenigen Bio-Gärtner sind umgeben von einem Meer an Monokulturen und gespritzten und gegüllten Feldern und Wiesen, der Wald ist totenstill, weil kein Vogel im Fichtenforst leben kann.
Dafür sammelt sich alles, inkl. der Schädlinge, in unseren Inseln.
Hier gibts zwar unheimlich viele Vögel, aber trotzdem hängt bei Trockenheit alles voller Blattläuse und ich sehe kaum einen Vogel, der mal in die Beete oder Sträucher fliegt, die sitzen alle nur in den Bäumen und Zwitschern.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzeravatar
ahora
Beiträge: 3462
Registriert: Di 31. Jan 2012, 13:01
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: spanien

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#10

Beitrag von ahora » Mi 6. Aug 2014, 11:59

Gegen einen Großteil des von euch aufgezeigten Ärgers haben <kluge> Köpfe Gegenmittel gesucht und gefunden. Leider schießen die meist übers Ziel hinaus - E 605 z.b. etc. Aber grundsätzlich hatte man sich ja Gedanken gemacht, wie man größere Ernten einfährt und mehr Menschen ernähren kann und erfand dann die Pestizide etc., die wir ja meist ablehnen und uns eben ärgern - da schließt sich dann der Kreis. Nur, dass wir heute nicht mehr verhungern müssen, sondern in den Laden gehen können und Gemüse etc., die meist <gespritzt> und chemisch gedüngt sind, erwerben können.

Was oftmals vergessen wird, ist, dass es priviligierte Standorte gibt, z.b. zum Obstanbau wie <das alte Land> oder die Bodenseeregion, oder Tirol und dass es im restlichen Deutschland schwer ist, z.b. Tafelobst zu erzeugen, in Hessen gibt es die Streuobstwiesen für Apfelsaft, Apfelwein, Apfelbrei, Apfelkuchen etc. zum Rohessen sind diese Äpfel meist nicht so geeignet. Dann gibt es die steinechte Zwetschge, die auch recht zuverläßlich trägt für Zwetschgenhonig.

Ähnlich sieht es mit Gemüse und Kartoffeln aus. Wobei sich Kartoffeln mithilfe von Spritzmitteln gegen Braunfäule und Kartoffelkäfer in der Regel recht leicht anbauen lassen. http://www.planet-wissen.de/laender_leu ... ersnot.jsp

Das ist kein Plädoyer für Spritzmittel, sondern soll nur aufzeigen, dass sich die Menschheit was gedacht hatte, als sie anfing Pestizide etc. zu mixen.

Antworten

Zurück zu „Zur lustigen Wildsau“