Gehölzschnitt

platahill
Beiträge: 25
Registriert: Sa 19. Jul 2014, 01:40

Re: Gehölzschnitt

#11

Beitrag von platahill » So 3. Aug 2014, 11:49

Danke das kannte ich auch nicht. Ist ein Zwischending von Holzners gar nicht schneiden und dem herkömmlichen Schnitt. Der Baum wird Naturnah ( so würde er ja fast schon von alleine wachsen) erzogen, und dann im Innenbereich nicht mehr angetastet, und im Außenbereich herkömmlich Ertragssteuernd beschnitten.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11062
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Gehölzschnitt

#12

Beitrag von emil17 » So 3. Aug 2014, 15:03

Man schneidet nicht nur, um den Baum zu "erziehen", sondern auch um grössere Früchte zu bekommen und um überhaupt ernten zu können.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

platahill
Beiträge: 25
Registriert: Sa 19. Jul 2014, 01:40

Re: Gehölzschnitt

#13

Beitrag von platahill » Mo 4. Aug 2014, 14:19

emil17 hat geschrieben:Man schneidet nicht nur, um den Baum zu "erziehen", sondern auch um grössere Früchte zu bekommen und um überhaupt ernten zu können.
Das bezieht sich auf Ertragssteuernd. Ernten kann man aber auch ohne Schnitt.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gehölzschnitt

#14

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Aug 2014, 15:26

stimmt es, dass ein Baum schneller vergreist, wenn er nicht geschnitten wird?

centauri

Re: Gehölzschnitt

#15

Beitrag von centauri » Mo 4. Aug 2014, 17:02

Es liegt aber auch an der wuchsform ob geschnitten werden soll.
Es hat ja auch keinen sinn buschbäume oder viertelstämme zu pflanzen um sie einfach wachsen zu lassen. :rot:
Dafür ist der wuchs und die unterlage nicht ausgelegt.
Bei hochstämmen sehe ich da eher kein problem.

platahill
Beiträge: 25
Registriert: Sa 19. Jul 2014, 01:40

Re: Gehölzschnitt

#16

Beitrag von platahill » Mo 4. Aug 2014, 18:04

Na ja ich hatte das Thema ja wegen Holzners Aussage eröffnet das er seine Bäume grundsätzlich nicht schneiden würde, da es überflüssig sei.

Manfred

Re: Gehölzschnitt

#17

Beitrag von Manfred » Mo 4. Aug 2014, 19:06

Das Sepp seine Bäume nicht geschnitten hat, glaube ich gerne. An seine Geschichten von der Obstvermarktung in seinen Büchern und Vorträgen glaube ich weniger. Da hat sein Mitarbeiter ganz andere Geschichten erzählt.
Niemand muss seine Obstbäume schneiden. Wer viel Fläche hat und auf die Produktion nicht angewiesen ist, schon gar nicht. Der sucht sich halt die paar besten Früchte raus und überlässt den Rest seinen Mitwesen.
Wer auf kleiner Fläche nennenswerte Mengen hochwertigen Obstes produzieren will, der wird schneiden.
Und der Rest liegt halt irgendwo dazwischen.
Für hochwertige Brände mit guter Ausbeute braucht es z.B. Zucker, Zucker und noch mal Zucker. Da hilft das Schattenobst aus dem Inneren einer nicht geschnittenen Krone wenig.
Und für den Tafelobstverkauf braucht es makellose Früchte die man auch noch rational ernten können muss. Da hat keiner die Zeit für ein paar kg Äpfel auf großen Bäumen rumzukraxeln.

Ich habe z.B. einen kleinen Obstgarten mit viel zu eng gepflanzten Halbstämmen. Die wurden ursprünglich im Etagenmuster mit 3 fast waagrechten Kränzen an Hauptästen gepflegt.
Zuerst musste ich mehrere Bäume entfernen. Und jetzt versuche ich seit Jahren auf etwas umzubauen, das ich "vereinfachten Öschbergschnitt" nenne. Ich säge fast nur dicke Äste raus. Ziel ist bei Halb- und Hochstämmen eine Krone aus einem spindelförmigen Mitteltrieb und 3 bis 4 im 45° Winkel stehenden seitlichen Haupttrieben, mit einem "natürlichen" Fruchtbogen. Wasserruten gibt es fast gar keine und die Bäume tragen reichlich. Obst habe ich in normalen Jahren eh viel mehr als wir essen können. Da muss nicht jeder Apfel Spitzenqualität haben. Wenn der Großteil der Krone halbwegs gut belichtet ist und die Fruchtgrößen einigermaßen stimmen, kann ich gut damit leben.
Mehrere Nachbarn pflegen weiter den hier wohl üblichen Etagenschnitt und produzieren jedes Jahr eine ganze Fuhre Wasserruten, von denen sie dann im Folgejahr wieder jede einzelne zurückschneiden. Schöne Äpfel haben sie auch, aber in der Zeit die sie für einen Halbstamm brauchen, schneide ich fast den ganzen Garten.

platahill
Beiträge: 25
Registriert: Sa 19. Jul 2014, 01:40

Re: Gehölzschnitt

#18

Beitrag von platahill » Mo 4. Aug 2014, 22:02

Ha dieser Öschbergschnitt scheint interessant zu sein.
Manfred hat geschrieben:An seine Geschichten von der Obstvermarktung in seinen Büchern und Vorträgen glaube ich weniger. Da hat sein Mitarbeiter ganz andere Geschichten erzählt.
Das hört sich ja interessant an.

unkrautaufesserin
Beiträge: 729
Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:27
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: In der Mitte

Re: Gehölzschnitt

#19

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 5. Aug 2014, 03:13

Ich habe 12 über hundertjährige Obstbäume mitgekauft, die wenigstens 40 Jahre nicht geschnitten sind. Viele haben reichlich Totholz, tragen aber gut. Sogar eine fast völlig kahle Pflaume trägt ganz oben 7 Früchte, da muß ich zusehen, daß ich eine gefallene finde und kosten kann. Einen jungen Zweig zum Augen nehmen gibt es.

Ich möchte nicht jedes Jahr schneiden, finde es auch bei Hochstämmen zu zeitaufwendig. Bei den Bäumen im Garten meiner Oma sind wir gut damit gefahren, etwa alle 7 Jahre Totholz und "verwachsene" Äste zu entfernen. So brach fast nie etwas aus.

Gegen die Alternanz haben wir nichts getan, dafür habe ich die Beobachtung gemacht, daß bei einigen Sorten das Fastenjahr nur alle 3-4 Jahre auftritt, andere Sorten dagegen nur alle 3-4 Jahre übervoll hängen. Ich denke, klimatische Bedingungen während der Knospenbildung im Herbst spielen da eine große Rolle. Während ein sehr trockenes Frühjahr kaum einen Einfluß auf den Ertrag hat, kommt nach einem trockenen Herbst ein eher mageres Jahr. Sehr früher Frost hingegen scheint die Knospenbildung zu begünstigen, wenigstens bei den späten Sorten.

Ich habe meine Bäume (alles historische Sorten) nur zum Selbstverbrauch, und verkaufe überzähliges Schüttelobst an eine Safterei. Davon werde ich nicht reich, aber das will ich auch gar nicht. Und so nach und nach will ich die große Wiese wieder aufforsten. Da kann ich mich dann im Jungbaumschnitt üben... :holy:

Liebe Grüße, M.

Antworten

Zurück zu „Pflanzen und Garten allgemein“