Urtica hat geschrieben:
You made my day!

Sowas ist sooo schön zu lesen (naja bis auf, dass es ohne ihn doof ist - aber das ist ja leider immer so...).
Die Mutter meines Seniors (12) ist immerhin 18 geworden - ich hoffe, dass er auch noch lange lebt.
Wie schön, daß ich die positive Energie meines Hundes noch immer ein bisschen weitergeben kann

Ich glaube, daß die Möglichkeiten der modernen Medizin ein Segen für viele Tiere sind, aber dennoch wir heute manchmal viel zu früh das Ende künstlich herbeiführen, weil wir Angst vor dem Sterbeprozess haben und davor, ihn begleiten zu müssen. Ich kann das verstehen, ich hatte auch furchtbare Angst davor, auch währenddessen, einen Fehler zu machen. Rückblickend haben wir alles richtig gemacht, aber wir hatten sicher auch Glück. Aber das Beispiel meines Hundes, der nachmittags noch zum Pinkeln allein rausgegangen ist und abends als mein Mann nach mehrtägiger Abwesenheit zurückkehrte, nicht mehr aufgestanden ist, zeigt, daß Tiere (zumindest wenn sie das Glück haben an Altersschwäche zu sterben) erstaunlich viel Kontrolle über den Zeitpunkt haben und wenn man ihnen das Gefühl gibt, daß man sie gehen läßt, auch mutig diesen Schritt tun. Mein Hund hat nach diesem Abend noch einen Tag gelebt (an dem ich ein Gefühlschaos von "hilfe, wir müssen sofort einschläfern!" über "bitte laß mich nicht allein!" bis "es fühlt sich richtig an" durchlebte). Während ich nicht aus noch ein wusste, hat mein Hund den ganzen Tag geschlafen und intensiv geträumt (mit Pfötchen bewegen, wuffen und Schwanz wedeln) und schließlich habe auch ich erkannt, daß er alles wunderbar macht und wir ihn nur lassen müssen. Nachts habe ich neben ihm auf dem Boden geschlafen und wurde irgendwann von ich weiß nicht was wach, um seine letzten Herzschläge zu spüren. Fast unerträglich traurig und doch eigentlich schön...
Entschuldigung, daß ich das hier schreibe, es trägt einfach zum Verarbeiten des Verlusts bei, es immer wieder zu erzählen. Ich selbst habe solche Berichte gelesen, um mich darauf vorzubereiten und vielleicht kann ich hiermit ja jemanden ermutigen, zweimal hinzuschauen, bevor er seinen TA anruft.
Alles Gute für dich und deinen 12-jährigen! Der ist ja eigentlich noch ein junger Hüpfer
