Nun ist die Umfrage doch am Anfang des Beitrages gelandet. Ich empfehle aber vor einer möglichen Abstimmung die unteren Ausführungen zu lesen.
Folgende Idee überkam mich gestern Abend. Es sollte doch möglich sein, einen Online Shop und eventuell auch einen Hofladen für und von Selbstversorgern ins Leben zu rufen. Eigene kleinere Recherchen ergaben, dass es dies in dieser Form noch nicht gibt. Lediglich auf Selbstversorger.de erhält man einige wichtige Informationen zum Thema, aber die Angebote beschränken sich auf die Beschreibung der Selbstversorgung und einige wenige Links landen, z. B. für Gartengeräte, auf Amazon und verführen dort zum einkaufen.
Nein, was ich meine ist eine Art spezialisierter Marktplatz für Selbstversorger, wo die Mitglieder ihre überschüssigen Waren zum Verkauf anbieten können. Ein Shop System eben, dass mandantenfähig ist, also die Möglichkeit eröffnet, dass jeder, der es möchte, einen eigenen Shop im Shop mit seinen individuellen Produkten erstellen kann oder sich diesen erstellen läßt. Auch wäre der Verkauf an eine ich nenne sie mal zentrale Verwaltungsstelle auf Kommissionsbasis denkbar. Der Hauptshop würde dann mit Hilfe von SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEM (Suchmaschinenmarketing) effektiv beworben und würde meiner Meinung nach eine große Kundschaft anziehen.
Ich weiß jetzt nicht genau, ob überhaupt eine preisliche Alternative gegenüber den Discountern für Selbstversorger existiert, um die eigenen Überschüsse gewinnbringend zu verkaufen. Eine direkte Preisbindung ist mir aber nur für den Sektor Bücher bekannt. Natürlich müsste sich der jeweilige Laden dann selbst um den Versand der Waren kümmern. Problematisch, aber nicht unlösbar wäre sicher der Versand von frischen Lebensmitteln, sofern vorhanden. Jeder Teilnehmer des Marktpkatzes wäre für seinen Shop verantwortlich mit allen (gewerblichen) Rechten und Pflichten. Das schließt auch eine Anmeldung des Gewerbes beim zuständigen Ordnungsamt ein, falls die Umsätze bestimmte Grenzen übersteigen und eine Gewinnerzielungspflicht angestrebt wird.
Auch wäre natürlich die Einrichtung einer Tauschecke für nicht über geldewerte Transaktionen oder Geschäfte. Einzelne Kategorien könnten die Produktpalette übersichtlich ordnen. Beispielsweise für
- Lebensmittel
- Obst
- Gemüse
- Sämereien
- etc.
- Baumaterialien
- Lehmziegel
-Ton
- Sand
- etc.
- Geräte und Betriebsmittel
- Landmaschinen
- Anbaugeräte
- Eigenbaugeräte
- etc.
- Kunst und Kultur
- Bilder
- Kunstgegenstände
- etc.
Der Bedarf ist sicher und nicht nur unter Selbstversorgern vorhanden und die bekannten Plätze die derzeit von vielen Anbietern genutzt werden, beschränken sich auf ebay, myhammer oder andere Plattformen, die zum Teil erhebliche Gebühren dafür verlangen.
Spezielle Kategorien für Immobilien oder Dienstleistungsangebote wären auch vorstellbar. Letzteres in der Art wie, ich reparier dir deinen Hühnerstall oder komme mit meiner Saatgutwaschmaschine vorbei und säubere dein Getreide und du bezahlst mir das oder ich nehme mir etwas von deinen Gütern im Tausch dafür mit oder ähnliches.
Ein mandantenfähiges Shopsystem nennt sich Magento. Es handelt sich hier um eine Open-Source-E-Commerce Lösung. Für die Betreibung kommt, auf Grund des Umfanges und der Leistungsfähigkeit der Software, wohl nur ein dedizierter Server in Frage. Ohne jetzt verschiedene Preise zu vergleichen, bekommt man diese meines Wissens schon ab knapp 70,- Euro im Monat zu mieten.
Es gibt meines Wissens noch keinen derartigen Shop im Internet. Einzelne Dorfgemeinschaften verkaufen ihre Waren zum Teil im eigenen Hofladen oder direkt über das Internet; werden aber sehr schlecht gefunden im weltweiten Datennetz. Sicher sind unter den hier Lesenden auch einige, die einen Überschuss eigener produzierter Waren anbieten könnten und das eventuell auch wollen.
Eine Organisation könnte auch in Form eines e. V., also eines Vereins erfolgen. Das Thema wurde im Selbstversorger-Museum schon mal aufgegriffen, hat sich aber dann wohl irgendwie im Sande verlaufen. Ohne mich jetzt ausführlich mit dem Vereinsrecht auseinandergesetzt zu haben, konnte ich in Erfahrung bringen, dass es für die Gründung eines Vereins "nur" 7 juristischen Personen und einer Vereinssatzung bedarf.
Anfangs müsste etwas Werbung mit Hilfe von Flyern, Google Adwords etc. gemacht werden. Man kann schon mit einem geringen Budget viele Leute erreichen und in diesen Zeiten der Dioxin Skandale und weiteren Verfehlungen der allgemeinen Nahrungsmittelproduktion würde man sicher auch viele potentielle Kunden erreichen. Aber auch handwerklich gefertigte Güter aus Naturmaterialien oder ähnliches würden sicher Erfolg haben. Zurück zur Natur und nicht dagegen, sollte das Motto des Shops sein. Kostendeckend sollte das Shopssystem und die damit verbundene Webseite schon laufen. Etwaige Gewinne könnten in den Ausbau gesteckt oder unter den Mitgliedern aufgeteilt werden. Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und ethisch bzw. moralisch vertretbare Angebote sollten das oberste Gebot eines jeden Mitglieds und Anbieters sein.
Was haltet ihr von der Idee? Gibt es Ergänzungen, Kritiken, Vorschläge für den Namen der Webpräsenz ...


