Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
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Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
Die Liste der grossen Katastrophen find ich interessant, habe inzwischen schon einiges davon selbst erlebt.
Und komisch, das vergisst man auch nicht, es verblasst etwas, aber die Auswirkungen haben Spuren hinterlassen.
Mit den Witterungsbillen mussten die Menschen früher auch zurecht kommen, bzw. es gab eben dann immer wieder Hungerkatastrophen. Ich wundere mich, wie es uns doch immer wieder gelang, mit den Wetterauswüchsen klar zu kommen. Orkane, Trockenheit, Überschwemmung, Hagelstürme, usw. - es ist sicher im Garten hart, aber ich empfinde das noch nicht als so bedrohlich, als bei unserer Landwirtschaft, da hängt immer wieder unser Lebensunterhalt ganz schön dran.
Was mir auffällt, jedes Jahr ist anders, was in einem Jahr bestens funktionierte, geht in einem anderen Jahr nicht so besonders.
Wer sein Wagerl durch den überfüllten Discounter schiebt, wird von diesen Wetterunbillen nur was mitbekommen, wenn grossflächig Ernteausfall stattfindet- und dann wird über die hohen Preise geschimpft.
Allerdings im Frühjahr bereits zu wissen, wie das Jahr werden wird, das erscheint mir etwas zu hoch gegriffen, auch mit noch so vieler Erfahrung.
Leider stehen einem gar nicht so viele Lebensjahre zur Verfügung, um alles zu lernen, zu begreifen, was nötig wäre.
Hier müsste man wohl 3 Leben haben.
Die dicke 2 Meter tiefe Humussschicht, dort könnte der perfekte Gartenbau betrieben werden- es zu schaffen, dass die Schicht zumindest in ihrer Dicke erhalten bliebe, das wäre die grösste Kunst.
Und komisch, das vergisst man auch nicht, es verblasst etwas, aber die Auswirkungen haben Spuren hinterlassen.
Mit den Witterungsbillen mussten die Menschen früher auch zurecht kommen, bzw. es gab eben dann immer wieder Hungerkatastrophen. Ich wundere mich, wie es uns doch immer wieder gelang, mit den Wetterauswüchsen klar zu kommen. Orkane, Trockenheit, Überschwemmung, Hagelstürme, usw. - es ist sicher im Garten hart, aber ich empfinde das noch nicht als so bedrohlich, als bei unserer Landwirtschaft, da hängt immer wieder unser Lebensunterhalt ganz schön dran.
Was mir auffällt, jedes Jahr ist anders, was in einem Jahr bestens funktionierte, geht in einem anderen Jahr nicht so besonders.
Wer sein Wagerl durch den überfüllten Discounter schiebt, wird von diesen Wetterunbillen nur was mitbekommen, wenn grossflächig Ernteausfall stattfindet- und dann wird über die hohen Preise geschimpft.
Allerdings im Frühjahr bereits zu wissen, wie das Jahr werden wird, das erscheint mir etwas zu hoch gegriffen, auch mit noch so vieler Erfahrung.
Leider stehen einem gar nicht so viele Lebensjahre zur Verfügung, um alles zu lernen, zu begreifen, was nötig wäre.
Hier müsste man wohl 3 Leben haben.
Die dicke 2 Meter tiefe Humussschicht, dort könnte der perfekte Gartenbau betrieben werden- es zu schaffen, dass die Schicht zumindest in ihrer Dicke erhalten bliebe, das wäre die grösste Kunst.
Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
Das ist nicht die Kunst des Gärtnerns, sondern des Hellsehens. Hier zieht oft ein Hagelstreifen eine Schneise, an einem Ort Zerstörung, einen Kilometer weiter nicht. Wie soll ich einschätzen, ob es mich trifft oder nicht? Dasselbe mit Regen. Heuer hat es ein paarmal in fast ganz Tirol geregnet, nur bei uns nicht, weil die Westfront ganz unüblicherweise nach Süden abgebogen ist, kurz bevor sie uns erreicht hat. Wettervorhersage war anders.Nightshade hat geschrieben:
Die Kunst des Gärtners ist es eben, einzuschätzen, was in diesem Jahr werden könnte und was nicht. Früher wussten das die alten Leute am ehesten, heute kann man auf ein riesiges Pflanzenangebot, Wetterdienste und viele Hilfsmittel zurück greifen. Ist doch ein klarer Fortschritt gegenüber den "Erfahrungen". ;-)
Wenn überhaupt, gehört zur Kunst des Gärtnerns, dass man auf Gegebenheiten richtig reagiert - bei Hagel geht nix, bei Trockenheit eventuell schon - und nachhaltig vorsorgt, zum Beispiel, dass genug Wasser da ist und auch zu den Pflanzen kommen kann.
Normale Vorsicht wäre zum Beispiel bei uns, die Gurken im Freiland nicht gerade in der ersten Frühjahrswärme auszupflanzen, weil die darauffolgende Kälte sie nämlich wieder killt. Dafür muss ich aber nicht sehen, was kommen wird, sondern nur mit dem rechnen, was sein könnte. Wenn es dann im Juli schneit - nun, Gärtnern ist ein Freiluftsport.
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Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
Nightshade: Oh glaube mir, das dürfen sie durchaus ^^. Aber es müssen nicht mal unbedingt große, ausgewachsene Bäume werden, es reicht, wenn man sich Jahr für Jahr (und das gelingt mir als Gärtner von Beruf ja vortrefflich) den aufkommenden Jungwuchs ankuckt. Die Altbäume existieren größtenteils immer noch, also sind die Fruchtträger noch da. Wenn sich dann aber dennoch die Verhältnisse beim Nachwuchs bemerkenswert verschieben, ist da wohl mehr dranÜber behördliche Ursachen und mögliche unerwünschte Nachwirkungen befragen Sie das Forstamt und Ihren Jagdausübungsberechtigten. ;-)
Als ob bei uns ein einziger Baum wachsen dürfte, wie die Natur es will.

hobbygärterin: Och, ich sage meist bereits im März/ April, damit wäre das Jahr gelaufen. Meine Frau wird dann immer fuchsig und faucht "Kannst Du doch gar nicht wissen, wart' doch erstmal ab", aber hey, die Erfahrung gibt mir Recht! Bis jetzt war jedes Jahr entweder ins eine oder andere Extrem verschoben, ein mal durchgängig gärtnerisch tolles gab es schon fast Äonen nicht mehr...
Ich bin der Meinung, das erkennt man schon früh, in der Zeit von Winterende bis Baumaustrieb. Gibt es dort gehäuft einseitige Extreme, kann man das ganze Jahr meistens kategorisch entsprechend abhaken.
Nun wäre es natürlich die Kunst, daraus die anzubauenden Sachen für das Jahr zu planen und nicht nach Schema F immer das gleiche anzubauen, aber da kommen dann noch so nette Schadfaktoren wie Schädlinge und Krankheiten hinzu, die auch jährlich und nach Witterung variieren, so dass am Ende doch Schema F angesagt ist, und man einfach kuckt, was aus dem Sortiment DIES Jahr prima gedeiht. Es ist also quasi gärtnerischer Opportunismus angesagt, nach dem bewährten Piratenmotto "Nimm' was Du kriegen kannst"

Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
Wir hatten ihn nun endlich, den lange ersehnten Regen.
Es fing mit einem Wolkenbruch an, der den kompletten Gemüsegarten einige Zentimeter unter Wasser gesetzt hat. Ist aber zum Glück kein nennenswerter Schaden entstanden, die Erdbeeren sind jetzt mehr Erd als Beeren, und auch die anderen Pflanzen sind etwas schlammbespritzt. Aber sonst nur hier und da ein paar abgeknickte Stängel, kein Problem.
Nach dem Wolkenbruch gab´s dann noch einige leichtere Regengüsse, so dass jetzt alles schön feucht ist.
Die Regenfässer sind zwar nicht alle randvoll geworden (der IBC-Tank z.B. nur zur Hälfte - er wird vom Garagendach gespeist), aber für ein paar mal gießen reicht es wieder.
Schnecken zuhauf (Wiese, Kompost), aber eher wenige im Gemüsegarten...das Schneckenkorn wirkt auch noch nach dem Regen (man sieht es an den Schleimspuren).
Die Wiese erholt sich, wie erwartet, wieder sehr schnell. Wo sie braun war, ist jetzt nach zwei Tagen das meiste schon wieder grün.
Ich kann mich noch an den Sommer 2012 erinnern. Mein Mann wohnte schon hier, ich noch in Hessen. Damals scheint es ein "normaler" Sommer gewesen zu sein, viel Sonne, moderate Hitze, fast jeden Abend ein Gewitter mit Regenguss...das Übliche hier für die Gegend, wie unsere damalige Mieterin, die hier aufgewachsen ist, erzählte.
Der Sommer darauf eine Katastrophe. Schnee bis zum Mai, dann Hochwasser. Und was bis dahin nicht abgesoffen war, ist in der folgenden Hitzewelle vertrocknet oder im früh einsetzenden Frost erfroren.
Dieses Jahr dann der milde Winter, die Trockenheit und bis jetzt schon zahllose Pflanzen, die geschossen sind und keinen Ertrag mehr bringen werden. Dazu aber ständig sehr kühle Nächte, so dass Tomaten, Paprikas, Bohnen, Zucchini und Zwiebeln nur sehr langsam wachsen. Mal schauen, wie es weiter geht. Die Kartoffeln stehen wieder sehr gut, der Kohl auch, der Knollensellerie gefällt mir ebenfalls.
Und die Erdbeerschwemme war gewaltig...mal sehen, ob jetzt nach dem Regen noch was nachkommt...gestern Abend sah es vielversprechend aus.
Es fing mit einem Wolkenbruch an, der den kompletten Gemüsegarten einige Zentimeter unter Wasser gesetzt hat. Ist aber zum Glück kein nennenswerter Schaden entstanden, die Erdbeeren sind jetzt mehr Erd als Beeren, und auch die anderen Pflanzen sind etwas schlammbespritzt. Aber sonst nur hier und da ein paar abgeknickte Stängel, kein Problem.
Nach dem Wolkenbruch gab´s dann noch einige leichtere Regengüsse, so dass jetzt alles schön feucht ist.
Die Regenfässer sind zwar nicht alle randvoll geworden (der IBC-Tank z.B. nur zur Hälfte - er wird vom Garagendach gespeist), aber für ein paar mal gießen reicht es wieder.
Schnecken zuhauf (Wiese, Kompost), aber eher wenige im Gemüsegarten...das Schneckenkorn wirkt auch noch nach dem Regen (man sieht es an den Schleimspuren).
Die Wiese erholt sich, wie erwartet, wieder sehr schnell. Wo sie braun war, ist jetzt nach zwei Tagen das meiste schon wieder grün.
Ich kann mich noch an den Sommer 2012 erinnern. Mein Mann wohnte schon hier, ich noch in Hessen. Damals scheint es ein "normaler" Sommer gewesen zu sein, viel Sonne, moderate Hitze, fast jeden Abend ein Gewitter mit Regenguss...das Übliche hier für die Gegend, wie unsere damalige Mieterin, die hier aufgewachsen ist, erzählte.
Der Sommer darauf eine Katastrophe. Schnee bis zum Mai, dann Hochwasser. Und was bis dahin nicht abgesoffen war, ist in der folgenden Hitzewelle vertrocknet oder im früh einsetzenden Frost erfroren.
Dieses Jahr dann der milde Winter, die Trockenheit und bis jetzt schon zahllose Pflanzen, die geschossen sind und keinen Ertrag mehr bringen werden. Dazu aber ständig sehr kühle Nächte, so dass Tomaten, Paprikas, Bohnen, Zucchini und Zwiebeln nur sehr langsam wachsen. Mal schauen, wie es weiter geht. Die Kartoffeln stehen wieder sehr gut, der Kohl auch, der Knollensellerie gefällt mir ebenfalls.
Und die Erdbeerschwemme war gewaltig...mal sehen, ob jetzt nach dem Regen noch was nachkommt...gestern Abend sah es vielversprechend aus.
- Thomas/V.
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Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
im Prinzip hier das Selbe, nur ohne den Wolkenbruchregen
was an Tomaten ect. nicht im GH steht, kommt nicht voran, allerdings scheinen meine 2 "arktischen" Tomatensorten tatsächlich im Freiland besser zurecht zu kommen als die normalen
was an Tomaten ect. nicht im GH steht, kommt nicht voran, allerdings scheinen meine 2 "arktischen" Tomatensorten tatsächlich im Freiland besser zurecht zu kommen als die normalen
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
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Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
versteh ich das richtig?Thomas/V. hat geschrieben:was an Tomaten ect. nicht im GH steht, kommt nicht voran,...
einerseits jammert Ihr unisono ueber die Hitze
andererseits ist es fuer Tomaten nicht warm genug?
Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
Nein, das verstehst Du nicht richtig.
Erstens jammern wir nicht (oder nicht nur), sondern stellen fest.
Zweitens sind "Hitze" und "Trockenheit" zwei Paar Schuhe.
Dass "auch" mal Hitze in den letzten Wochen dabei war, was wohl für´s Schießen von Radieschen, Mangold und Co. geführt hat, ist Fakt, hat aber mit dem hier besprochenen Mangel an Wasser nicht ausschließlich zu tun.
Tagsüber 28°C Grad und nachts um die 3°C sind hier keine Seltenheit. Aber wenn es (fast) jede Nacht so kalt ist, dann hemmt es das Wachstum von einigen Pflanzen erheblich.
Ich hoffe, es ist jetzt deutlicher geworden.
Erstens jammern wir nicht (oder nicht nur), sondern stellen fest.
Zweitens sind "Hitze" und "Trockenheit" zwei Paar Schuhe.
Dass "auch" mal Hitze in den letzten Wochen dabei war, was wohl für´s Schießen von Radieschen, Mangold und Co. geführt hat, ist Fakt, hat aber mit dem hier besprochenen Mangel an Wasser nicht ausschließlich zu tun.
Tagsüber 28°C Grad und nachts um die 3°C sind hier keine Seltenheit. Aber wenn es (fast) jede Nacht so kalt ist, dann hemmt es das Wachstum von einigen Pflanzen erheblich.
Ich hoffe, es ist jetzt deutlicher geworden.

- Thomas/V.
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Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
gegen die Hitze habe ich nix, nur gegen Trockenheit
und ja, hier oben ist es nachts die letzten Tage recht kühl gewesen, und tags 18-20° ist im Freiland auch nicht der Bringer, da war es im April wärmer...

und ja, hier oben ist es nachts die letzten Tage recht kühl gewesen, und tags 18-20° ist im Freiland auch nicht der Bringer, da war es im April wärmer...
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- poison ivy
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Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
sorry,Picassa hat geschrieben: Zweitens sind "Hitze" und "Trockenheit" zwei Paar Schuhe.
war OT und nicht auf die Trockenheit bezogen,
sondern auf die unwilligen Tomaten
die haben nix gegen Trocken
und wenn ich regelmaessig was von ueber 30C lese und 'so heiss'
dann sollten die Tomaten im Freiland wuchern
dass die 'ueber 30' nur lokal, hinter Glas in der Sonne stand da nicht

bei 18 und nachts noch kaelter wuerd ich als Tomate auch nicht wachsen
end OT
Re: Ich dreh' durch - immer noch kein Regen! Was tun?
Naja. unter 18 Grad nachts können Tomaten schon ab. Sonst würden meine hier gar nicht wachsen.