Japanischer Knöterich - ein Mühsal
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Hy!
Wer hat oder will, kann Flächen, die Staudenknöterich beinhalten, einzäunen und Sikawild draufstellen.
Heimisches Wild verschmäht ihn, Sikawild aber hat den großen Vorteil, dass es selber aus der Gegend Mandschurei, Japan und bis nach Taiwan runter vorkommt, und quasi alles frisst, was nicht bei Fünf auf dem Baum ist; was dann aber auch nix ausmacht, denn Bäume sind auch lecker...
Jedenfalls hatte ich die Idee, in unserem Sikawildgatter Staudenknöterich als tolle Deckung und Äsung anzupflanzen, aber das war ein dermaßener Schuß in den Ofen... Jeder kleine Austrieb wurde umgehend wieder kurz gemacht, und im Folgejahr war von meinen mühsam aus einem abgeernteten Maisacker gegrabenen Rhizomen kein Lebenszeichen mehr bemerkbar.
Sikawild frisst bis auf Fingerhut und Binsen wirklich nahezu alles (sogar noch grüne Tomaten mitsamt der Pflanzen *heul*), verschmäht sogar Aronstabgewächse nicht, mag aber Disteln und Brennnesseln lieber abgeschnitten und angewelkt- das wäre für mich eine echte Alternative zur Staudenknöterichbekämpfung, da es ja quasi ein im Ursprungsgebiet einheimischer Freßfeind ist :D!
Wer hat oder will, kann Flächen, die Staudenknöterich beinhalten, einzäunen und Sikawild draufstellen.
Heimisches Wild verschmäht ihn, Sikawild aber hat den großen Vorteil, dass es selber aus der Gegend Mandschurei, Japan und bis nach Taiwan runter vorkommt, und quasi alles frisst, was nicht bei Fünf auf dem Baum ist; was dann aber auch nix ausmacht, denn Bäume sind auch lecker...
Jedenfalls hatte ich die Idee, in unserem Sikawildgatter Staudenknöterich als tolle Deckung und Äsung anzupflanzen, aber das war ein dermaßener Schuß in den Ofen... Jeder kleine Austrieb wurde umgehend wieder kurz gemacht, und im Folgejahr war von meinen mühsam aus einem abgeernteten Maisacker gegrabenen Rhizomen kein Lebenszeichen mehr bemerkbar.
Sikawild frisst bis auf Fingerhut und Binsen wirklich nahezu alles (sogar noch grüne Tomaten mitsamt der Pflanzen *heul*), verschmäht sogar Aronstabgewächse nicht, mag aber Disteln und Brennnesseln lieber abgeschnitten und angewelkt- das wäre für mich eine echte Alternative zur Staudenknöterichbekämpfung, da es ja quasi ein im Ursprungsgebiet einheimischer Freßfeind ist :D!
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Sehr interessant. Wenn du Viehfutter brauchst, kann ich dir was schickenAndreas75 hat geschrieben: Wer hat oder will, kann Flächen, die Staudenknöterich beinhalten, einzäunen und Sikawild draufstellen.
Heimisches Wild verschmäht ihn, Sikawild aber hat den großen Vorteil, dass es selber aus der Gegend Mandschurei, Japan und bis nach Taiwan runter vorkommt, und quasi alles frisst, was nicht bei Fünf auf dem Baum ist; was dann aber auch nix ausmacht, denn Bäume sind auch lecker...
Jedenfalls hatte ich die Idee, in unserem Sikawildgatter Staudenknöterich als tolle Deckung und Äsung anzupflanzen, aber das war ein dermaßener Schuß in den Ofen... Jeder kleine Austrieb wurde umgehend wieder kurz gemacht, und im Folgejahr war von meinen mühsam aus einem abgeernteten Maisacker gegrabenen Rhizomen kein Lebenszeichen mehr bemerkbar.

Aber im Ernst, fressen denn andere Tiere den Knöterich nicht auch?
Nachdem ich neulich gelesen habe, das viele Tiere gern Brennesseln fressen, könnte man ihnen doch auch mal Knöterich vorsetzen. Dann wäre die Pflanze für was nütze.
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Ja, andere Tiere fressen ihn auch. Ich zitiere aus der ultimativen Knöterichstudie: http://www.lawa.lu.ch/bekaempfung_japan ... terich.pdf
"In einem Versuch von Walser (1995) beweideten Schafe und Ziegen grossflächig von Knöterich bewachsene Uferdämme. Der Versuch verlief optimal: Die Blätter der Pflanzen wurden selektiv gefressen. Da durch wurden die Pflanzen geschädigt und der Neuaustrieb war deutlich geschwächt. Ziegen übernahmen das Herunterfressen der entblätterten Stängel. Es bildete sich eine feste Grasnarbe aus. Ausserdem wurde ein Nährstoffentzug beobachtet, da die Schafe vorwiegend im Nachtpferch koteten.
Schafe und Rinder bewirkten eine signifikante Reduktion der Sprossdichte nach einer Frühsommerweide (Beerling et al. 1994). Brabec & Pysek (2000) stellte fest, dass traditionelle Beweidung mit Schafen und Ziegen eine Bestandesetablierung stark erschwert."
"In einem Versuch von Walser (1995) beweideten Schafe und Ziegen grossflächig von Knöterich bewachsene Uferdämme. Der Versuch verlief optimal: Die Blätter der Pflanzen wurden selektiv gefressen. Da durch wurden die Pflanzen geschädigt und der Neuaustrieb war deutlich geschwächt. Ziegen übernahmen das Herunterfressen der entblätterten Stängel. Es bildete sich eine feste Grasnarbe aus. Ausserdem wurde ein Nährstoffentzug beobachtet, da die Schafe vorwiegend im Nachtpferch koteten.
Schafe und Rinder bewirkten eine signifikante Reduktion der Sprossdichte nach einer Frühsommerweide (Beerling et al. 1994). Brabec & Pysek (2000) stellte fest, dass traditionelle Beweidung mit Schafen und Ziegen eine Bestandesetablierung stark erschwert."
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Ich hab nur den "gewöhnlichen" Knöterich, also der rankt, das ist sicher ein anderer.
Die Ziegen fressen ihn nicht besonders gern, aber irgendwann fressen sie ihn.
So bin ich diesen Segen wieder losgeworden.
LG
Olaf
Die Ziegen fressen ihn nicht besonders gern, aber irgendwann fressen sie ihn.
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Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
meine schafe fressen den knöterich ohne widerrede.
nutzt aber dem riesenbestand am steilen bachufer neben der strasse gar nix, dort kann man beim besten willen nicht weiden lassen.
nutzt aber dem riesenbestand am steilen bachufer neben der strasse gar nix, dort kann man beim besten willen nicht weiden lassen.
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Wird in Österreich auch gerade versucht .. an Bahndämmenguzzmania hat geschrieben:"In einem Versuch von Walser (1995) beweideten Schafe und Ziegen grossflächig von Knöterich bewachsene Uferdämme.
http://kaernten.orf.at/news/stories/2654435/
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Fressen Kaninchen, Meerschweinchen usw. auch Riesenknöterich? Bekannte haben welche, aber sie wollen sie nicht als Versuchskaninchen benutzen.
Ich habe ihnen zwar erzählt, was der Riesenknöterich dem Menschen Gutes tut:
Hautpflegend
Herzschonend (Wurzel)
Heilend bei Borreliose
Heizmaterial als Brikett gepresst
Aber mir glaubt ja keiner was. Die lesen immer nur: Böse Pflanze, Abstand halten.
Würde mich mal interessieren, ob die Nagetiere das auch fressen, oder als Streu nehmen. Wenn die sogar Brennesseln gerne nehmen ...
Ich habe ihnen zwar erzählt, was der Riesenknöterich dem Menschen Gutes tut:
Hautpflegend
Herzschonend (Wurzel)
Heilend bei Borreliose
Heizmaterial als Brikett gepresst
Aber mir glaubt ja keiner was. Die lesen immer nur: Böse Pflanze, Abstand halten.
Würde mich mal interessieren, ob die Nagetiere das auch fressen, oder als Streu nehmen. Wenn die sogar Brennesseln gerne nehmen ...
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
für nagetiere ist das nix, dafür ist zuviel oxalsäure drin enthalten.
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Ok, verstehe. Aber ich bin neugierig. Wie machen denn die anderen Tiere die Oxalsäure unschädlich? Wir Menschen müssen sowas ja auch erst kochen.kraut_ruebe hat geschrieben:für nagetiere ist das nix, dafür ist zuviel oxalsäure drin enthalten.
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
zitat aus http://www.diebrain.de zum thema nagetierfütterung:
Oxalsäure ist eine weit verbreitete, wasserlösliche, organische Pflanzensäure. Oxalsäure reagiert im Körper mit Kalzium, es stört den Kalziumstoffwechsel. Die lebensnotwendigen Ca-Ionen werden in From von unlöslichem Kalziumoxalat ausgefällt. Das Kalzium kann seine Funktion im Körper nicht mehr erfüllen. Das Kalziumoxalat ist Hauptbestandteil von Nierensteinen, es verstopft als Blasenschlamm die Harnwege. Eine hohe Konzentration an Oxalatsäure im Futter kann also zu Nierenerkrankungen, Blasensteinen und Kalziumstoffwechselstörungen führen.
ein gesundes nagetier kann durchaus mal ein blatt oxalsäuehältiges zeugs fressen. aber das tier ist klein und ein blatt ist da dann eine grosse menge. da nagetiere nicht besonders viel trinken, bleibt nur eine gringe menge an OS über die vertragen wird. wesentlich wasserhältigere blätter wie zB bestimmte salate mit OS werden besser vertragen, sollten aber trotzdem kein dauerfutter sein.
wiederkäuerverdauungstrakte sind etwas anders aufgebaut und können daher eine grössere menge davon verdauen bevor es schädigt. n paar kilo mehr bringen die auch auf die waage, entsprechend höher ist auch deren erforderliche futtermasse, entsprechend wenig ist ein blatt. doch auch bei denen darf das nicht das einzige futter sein und eine bestimmte grenze darf nicht überschritten werden.
zitat aus http://www.vetpharm.uzh.ch zum thema Toxikologie Wiederkäuer:
Oxalate sind in Ampferarten (zum Beispiel Sauerampfer), sowie in Aronstab- und Gänsefussgewächsen enthalten. Oxalsäure wirkt lokal reizend (Salivation, Durchfall) und bei massiver Exposition kommt es zu Anzeichen eines Calciummangels (Bradykardie, Rhythmusstörungen), weil Calcium in Form von unlöslichen Oxalatkomplexen ausgefällt wird. Durch Verstopfung der Tubuli mit Calciumoxalatkristallen kommt es zu Nierenschäden.
Oxalsäure ist eine weit verbreitete, wasserlösliche, organische Pflanzensäure. Oxalsäure reagiert im Körper mit Kalzium, es stört den Kalziumstoffwechsel. Die lebensnotwendigen Ca-Ionen werden in From von unlöslichem Kalziumoxalat ausgefällt. Das Kalzium kann seine Funktion im Körper nicht mehr erfüllen. Das Kalziumoxalat ist Hauptbestandteil von Nierensteinen, es verstopft als Blasenschlamm die Harnwege. Eine hohe Konzentration an Oxalatsäure im Futter kann also zu Nierenerkrankungen, Blasensteinen und Kalziumstoffwechselstörungen führen.
ein gesundes nagetier kann durchaus mal ein blatt oxalsäuehältiges zeugs fressen. aber das tier ist klein und ein blatt ist da dann eine grosse menge. da nagetiere nicht besonders viel trinken, bleibt nur eine gringe menge an OS über die vertragen wird. wesentlich wasserhältigere blätter wie zB bestimmte salate mit OS werden besser vertragen, sollten aber trotzdem kein dauerfutter sein.
wiederkäuerverdauungstrakte sind etwas anders aufgebaut und können daher eine grössere menge davon verdauen bevor es schädigt. n paar kilo mehr bringen die auch auf die waage, entsprechend höher ist auch deren erforderliche futtermasse, entsprechend wenig ist ein blatt. doch auch bei denen darf das nicht das einzige futter sein und eine bestimmte grenze darf nicht überschritten werden.
zitat aus http://www.vetpharm.uzh.ch zum thema Toxikologie Wiederkäuer:
Oxalate sind in Ampferarten (zum Beispiel Sauerampfer), sowie in Aronstab- und Gänsefussgewächsen enthalten. Oxalsäure wirkt lokal reizend (Salivation, Durchfall) und bei massiver Exposition kommt es zu Anzeichen eines Calciummangels (Bradykardie, Rhythmusstörungen), weil Calcium in Form von unlöslichen Oxalatkomplexen ausgefällt wird. Durch Verstopfung der Tubuli mit Calciumoxalatkristallen kommt es zu Nierenschäden.
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