Fassade verputzen

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Rallymann
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Fassade verputzen

#1

Beitrag von Rallymann » Do 19. Jun 2014, 18:23

Bei mir steht ja demnächst das verputzen der Fassade an.

Bild

Und wie man sieht, habe ich da verschiedene Steine und Holz, dass ich verputzen muss. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich mind 5 cm Schichtdicke brauche, um diesen Wust glatt zu bekommen.
Problemchen ist der Übergang von Stein und Holz, denn da besteht die Gefahr von Rissbildung im Putz.
Ich hab mir Gewebematten als Armierung überlegt und hoffe so keine Risse zu bekommen.
Kennt sich da wer aus??
Wer hat Tipps bei einer Wand dieser grösse??
Natürlich wird die komplette Fassade verputzt.
Leider ohne Maschinen nur mit Putzlatten auf auf der Leiter :pfeif:

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Thomas/V.
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Re: Fassade verputzen

#2

Beitrag von Thomas/V. » Do 19. Jun 2014, 18:53

Ja, die Gewebematten würde ich auf alle Fälle nehmen.
Aber ob das reicht bei so vielen verschiedenen Untergründen, da bin ich überfragt. Aber hier kennt sich bestimmt noch jemand viel besser aus als ich.
Ich hab nur Wände aus einem Material verputzt.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Rallymann
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Re: Fassade verputzen

#3

Beitrag von Rallymann » Do 19. Jun 2014, 19:29

Ich hab nur Wände aus einem Material verputzt.
Ich auch :lol:

Aber ich hab angefangen und muss jetzt da durch

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emil17
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Re: Fassade verputzen

#4

Beitrag von emil17 » Do 19. Jun 2014, 21:16

Bei 5 cm musst Du mehrschichtig arbeiten.

Alternative: Bretterverschalung.
Such dir einen bedeckten, aber nicht regnerischen Tag aus. Wenn die Sonne auf die Wand brennt wirds stressig.

Weil bei der Fläche einiges draufgeht, über einen kleinen Mischer nachdenken. Bei einem Freifall-Trommelmischer zuerst das Wasser vorlegen, d.h. von zu dünn nach dick mischen, sonst klebt das Zeug innen an der Trommel.

Nicht Leiter, sondern Gerüst. Auf einer Leiter kann man höchstens Löcher flicken, aber nicht in die Fläche arbeiten.

Leih Dir ein paar Gerüstböcke oder Gerüstrahmen und Bretter aus, höher als 2 m über Stand kannste auch nicht arbeiten. Den Aufwand für das Gerüsten holste mehrfach rein, weil die Arbeit viel besser vorangeht als mit Leitern und Improvisationen rumzumachen.
Wenn der Platz vornedran befestigt und eben ist, wäre ein Rollgerüst das einfachste (kann man ausleihen).

Zu zweit gehts viel flotter; einer mischt und einer wirft an. Allein rennt man die ganze Zeit das Gerüst rauf und runter.
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Rallymann
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Re: Fassade verputzen

#5

Beitrag von Rallymann » Do 19. Jun 2014, 21:48

Mein Plan war das anbringen von senkrechten Dachlatten in einem Meter abstand und mich dann der Reihe nach von rechts nach liks durch die Wand zu arbeiten. Wird definitiv ein Alleingang und so muss ich anmischen (diesesmal mit nem Mischer) anwerfen und auf den Latten abziehen.
Blöd ist nur, dass ich durch die Lattung keine durchgehenden Gewebematten anbringen kann.
Da ich Tür und Fenster versetze und dadurch die Gefache neu ausmauern muss, kann ich eventuell einige sekrechte Balken entfernen, nur eben die waagerechten nicht, denn die tragen die Böden im oberen Stockwerk. Putz auf Holz reisst und so brauche ich die Gewebematten.

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Re: Fassade verputzen

#6

Beitrag von emil17 » Do 19. Jun 2014, 22:15

Die Balken deckst du durch Verputztraggewebe (Maschendraht mit Ziegelbrocken eingewoben, zur Not tuts auch kleimaschieger Karnickeldraht) ab und wirfst eine Schicht an, die gut abgebunden haben soll, bevor du drüber fertigmachst.
Auf Mauerwerk soll der Verputz auch so halten, vorher abbürsten und vornässen.
Ich weiss nicht, was du als Putz nimmst, aber eine Mischung aus Flussand, Kalkhydrat und hydraulischem Kalk wird schön geschmeidig und klebrig und ist billig.
Die Latten werden mit Mauerhaken befestigt, die man in die Fugen schlägt - wenn die Schicht beidseits drauf ist nimmst du sie weg, füllst die entstehende Fuge und reibst ab. Alles nass in nass, das geht mit einer Leiter nicht.
An der Kanten befestigst du seitlich ein breiteres Brett, das um Verputzstärke nach vorne ragt.

Vorher die Kloben der Fensterläden vorbereiten, diese müssen um Verputzstärke weiter herausragen. Ebenso Halteschellen für Regenfallrohre.
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Re: Fassade verputzen

#7

Beitrag von Rallymann » Fr 20. Jun 2014, 05:58

Ja den Ziegeldraht kenn ich von früher, sehe aber heute nur noch Kunststoff-Gewebematten.

Gestern mal laut gedacht, was die Sache hier angeht. Beim Wort Mischer verzieht die Frau das Gesicht. Lapidarer Kommentar:
Komich das die das früher auch alles ohne geschafft haben :aeug:

Über den Putz hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Werde wohl zu einem fertigen Unterputz greifen.

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Re: Fassade verputzen

#8

Beitrag von emil17 » Fr 20. Jun 2014, 07:14

Die Kunststoff-Gewebematten (meist glasfaserverstärkt) auf Rolle sind gut für extrem dünne Putze, wie sie z.B. auf ein Aussen-WDS kommen. Als Putzträgermatte für traditionellen Mineralputz aus Kalk und Bausand sind sie zu glatt und liegen zu sehr auf dem Untergrund auf. Das Gewebe soll im Putz, nicht unter dem Putz, sein! Wenn du irgendwo auf dem Schrott ein Stück gebrauchten Karnickelmaschendraht (das verzinkte Sechseckmaschenzeugs) findest, nimm das und mach es mit Krampen am Konstruktionsholz fest. Früher hat man auch mit einem Beil ins Holz gehackt oder Nägel nicht ganz schräg reingeschlagen.

Zum Thema Mischer: Soll SIE mischen, nach der ersten Ladung von Hand wird sie die Meinung ändern. Mischen von Hand macht nicht wirklich Spass und Mischen von Kalkputzen ist eine arg staubige Sache.

Ein Profi-Maurer hat früher zum Putzen drei Handlanger auf Trab gehalten: einer schafft Material zum Mischplatz und hilft mischen, einer mischt, einer bringt den angemachten Putz aufs Gerüst und der Profi putzt an. Der Mischer ersetzt einen bis zwei davon.

Die überall erhältlichen Trommelmischer vom Baumarkt sind brauchbar, wenn man sie etwas modifiziert. Problem ist, dass man die Neigung der Trommel nicht stufenlos einstellen kann, das ist aber für die Mischarbeit wichtig. Meist hat es ein Rad, das auf der Trommelachse sitzt, mit einem Flachstahl, der in Schlitze einer angeschweissten Stahlscheibe einrastet und so die Trommel in verschiedenen Kippwinkeln festhält. Da kann man mit einer Flex mehr Schlitze reinschneiden und so die Trommel flexibler feststellen.
Wenn es zum Kippen zu schwer geht, weil die Trommel zu schwer ist oder die Person zu zierlich, eine Dachlatte als Speiche ans Kipprad montieren und vorstehen lassen.
Besser, aber in Mischern dieser Preisklasse nicht vorhanden ist ein Schneckenradgetriebe zum Kippen. Da heute aber fast alles als Sackware oder Fertigbeton an den Bau kommt, sind die schwer zu finden und ein Mischer mit 500 Litern Trommelinhalt macht für Kleinbaustellen keinen Sinn.

Das Ding kann man, wenn es eh schon da ist, auch zum Mischen von Komposterde und zum Trommeln von Walnüssen gebrauchen.

Fertigputz: Vorteile für Unternehmen sind weniger Personaleinsatz, ungelernte Hilfskräfte können verwendet werden, weil man nix können muss.
Das Zeug hat standardisierte Eigenschaften und wird mit der Maschine aufgetragen. Der Hilfsneger muss bloss Säcke öffnen und reinkippen und einen Wasserschlauch und ein Stromkabel anschliessen können, Zeichensprache reicht zur Verständigung und dafür kriegt er dann 6 Euro die Stunde.

Für gewöhnlichen Putz ist eine selbst gemachte Mischung genauso gut und viel billiger. Man hat bald raus wie die Mischung sein muss, damit sie sich gut verarbeiten lässt.
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Re: Fassade verputzen

#9

Beitrag von Wayan » Fr 20. Jun 2014, 11:58

Stell´ doch eine Suchanzeige ein, leihweise Mischer und Rüstung gesucht...
Ich hätte alles da, sogar etwas Ziegeldraht, du wirst aber keine 400km fahren wollen :mrgreen:
Den Ziegeldraht gibts nicht im Baumarkt, sondern im Baustoffhandel, wo die Handwerker einkaufen, ist aber sauteuer.

Übringens musste es früher auch ohne Waschmaschine, Kühlschrank, Strom und fließend Wasser gehen. Soviel Arbeit (Muskelkater und Zeit) wie der Mischer spart - da finde ich solche Bemerkungen recht makaber ;)
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: Fassade verputzen

#10

Beitrag von Rallymann » Fr 20. Jun 2014, 18:00

Das mit der Waschmaschine hätte mir einfallen sollen :grr:

Ihr habt recht, ich werd erst anfangen, wenn ich nen Mischer hab. Entweder ich bekomme einen von unserem Italiener geliehen (wenn ich den Kerl mal erwischen würde) oder ich kauf so ein Ding.
Das mit dem Ziegeldraht wird schwieriger. Ist echt nicht leicht den zu finden. Wenn nur die Böden nicht an den waagerechten Balken aufgehängt wären, würde ich die Balken rausruppen. Die linke verputzte Wand zeigt jedenfalls Risse, wo Balken drunter sind und sowas wollte ich nicht fabrizieren.

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