Ich suche jemanden, der mir einen e-spinner bauen kann....

[Sabi(e)ne]

Ich hab keine Ahnung von Elektrik/tronik, aber irgendwer hier hat bestimmt welche.
Ich hätte gern einen e-Spinner mit einem heavy duty Motor, der Links-und Rechtslauf kann, und Elektronik drin hat für sanften Anlauf/Bremsen.
Dazu kommt, daß das Ding unter Last(!) noch 3.000 upm können sollte.
Ja, ich weiß, daß dann kleine Spulen angesagt sind, aber damit könnte ich noch leben.
Das Nonplusultra aktuell ist der HansenMinispinner für zarte 1500€ inkl. aller Steuern und Zoll.
Der kann aber auch nur lastfrei 2000 upm - mit Last wird er lahm auf 1.000.
Der Ashford e-spinner kann offiziell 1200 upm, aber unter Last sind das eher 800.
Für den Preisunterschied bringen's also beide nicht....
Es gibt SEHR wenig Leute, die sowas brauchen, deshalb gibt es so wenig Auswahl - aber die, die das haben wollen, die brauchen es wirklich.
Ich spinne jetzt seit ein paar Monaten auch im "Produktions-Modus" - da ist es absolut ätzend, wenn man die Wolle schneller ausziehen kann, als das Ding den Drall draufbringt, und dann irgendwann mal einzieht.... .
Es gab wohl mal ein Nonplusultrateil namens TechSpinner - aber davon findet man keine mehr, nicht mal mehr in Amiland.
Es gab auch mal nen Versuch mit nem Scheibenwischermotor, aber das wurde allgemein als Overkill angesehen - keine Ahnung, warum.
Bei den German Spinners hat ein Junior den Motor eines DVD Laufwerks und alternativ einen Druckermotor benutzt - aber sowas hält in praxi nicht lange - ich rede von 8 std. täglich mit ner Menge Anhalten.

Kann mir hier jemand einen e-spinner bauen?
Spinnflügel zum Testen kann ich besorgen (die Flügelgeometrie ist wichtig! - je schmaler, desto schneller).
Und natürlich bezahle ich dafür.
Das würden dann auch andere Leute interessant finden.
Ich glaub einfach nicht, daß es nicht billiger und genauso gut geht - der Hansen ist praktisch geräuschlos - aber für mich und andere noch viel zu langsam - aber es gibt halt nur wenig Kunden dafür.

[Narrenkoenig]

Frequenzumrichter und normaler E-Motor, für Dauerbetrieb bevorzugt natürlich 3-Phasen Drehstrom und Übersetzung per Riemen.
Hört sich nicht wild an, die Aufgabenstellung, nur hab ich keine Ahnung wie so ein E-Spinner aussieht.

Dezent eigenwillige Elektriker kenn ich, aber die meinst du vermutlich nicht mit E-Spinner.

Grüße

Robert

[Sabi(e)ne]

Hallo, Robert,
die Dinger sind eher zierlich wie http://www.hansencrafts.com/hansencraft ... ochure.pdf,
oder http://www.das-wollschaf.de/osshop/cata ... ts_id=1568 das ist Ashford.

Eine Expertin schrieb dazu noch, daß sie lieber 5000upm und einen stärkeren Motor haben möchte, weil der Spinnflügel dabei eh nur bis 3750 laufen wird.
Außerdem muß man verdammt oft anhalten, um den Faden ein Stück weiter auf der Spule aufzuwickeln, sonst gibt es "Berge und Täler", und das macht labbriges Garn.
Und ein e-spinner braucht entweder ne Menge kleiner Spulen (vorzugsweise, wegen der Nummer "je dicker die Wolle aufgewickelt wird, desto verschiedener ist der Faden zu dem vom Anfang".
Es ist echt kompliziert.

[Narrenkoenig]

5000 1/min sind schon ne deutliche Hausnummer. Eine handelsübliche gute Handbohrmaschine macht im Leerlauf so max 1500.
Bei den Drehzahlen sollte man sich schon um eine Feinwuchtung der Spindeln Gedanken machen, sonst haut es einem das Ding um die Ohren.
Aber warum nicht einfach erstmal ne Bohrmaschine als Antrieb, bischen Gefummel aber den Schalter auf Fußbetrieb umbauen sollte machbar sein.

Grüße

Robert

[Sabi(e)ne]

Aktuell hab ich schon mit dem Ashford auf maxSpeed große Vibrationsprobleme mit dem Faden, weil das Öhr vorne mit 10mm noch viel zu groß ist - du glaubst gar nicht, wie ätzend sich das anfühlt.
Ich muß also meine Hände schön genau auf der vertikalen Höhe des Öhrs halten, sonst krieg ich nach 10 Minuten nen Schreikrampf....
Bei meinem Trampelrad ist das gleiche Öhr - und bei 100-120 Tritten pro Minute vibriert es auch da übelst, und dann mit dem ganzen Rad.
Aber das ist nur ein kleines Problem.

Bohrmaschine wäre wegen der Lautstärke nicht so mein Fall - ich spinne mehr als 4 Stunden am Tag. Meine Vorratsspulen wickle ich mit nem Akkuschrauber um, das geht noch einigermaßen erträglich, weil's immer nur kurz dauert.
Ich hätte echt gern nen Direktantrieb - 1 Motorumdrehung gleich auch 1 Flügelumdrehung, wenigstens theoretisch.
Die echte Ratio zwischen Motor und Spinnflügelumdrehungen kriegt man von keinem Hersteller - dabei ist das das entscheidende.
Und es kommt dann noch auf Windwiederstand des Flügels an, und wenn nicht direkt betrieben, auch auf den Schlupf.

(Beim Trampelrad (zweifädig) hab ich in 3 Jahren ca. alle 3-5 Tage eine neue Schnur draufmachen müssen weil immer sehr schnell der Schlupf zu groß wurde - und das bei jeder Art Material.
Aaron hat sich für sein Rad (Ashford Traveler mit besonders leichtem Flügel als Sonderanfertigung) ein Zwischengetriebe gebaut:
http://gansey.blogspot.de/2014/03/the-accelerator.html
Nicht hübsch, aber funzt supergut.
Das obere Bild ist mit dem Ashford Jumbo-Flügel/Spule, das untere mit der Sonderanfertigung von Flügel und kleinen Spulen.
Kleine Spulen sind lästig, aber wenn's hilft, insgesamt schneller zu werden - was soll's.
Er hat alles in wartungsfreien Kugellagern - so einen Luxus hab ich noch nicht.)

Ich kann mit dem Trampelrad einfach nicht so schnell wie mit dem e-spinner, aber auch der ist mir mittlerweile einfach zu lahm, grad beim Verzwirnen - und das ist der Grund, wo dann große Spulen sehr nett sind - weniger Knoten bei Kettfäden zum Weben.

Also, entweder Zwischengetriebe für Trampelrad (oder Ansteck-Motor? ) oder SEHR schneller und leiser e-spinner.

Wer macht mir sowas, und wie teuer wird das?
(Es ist echt ne Marktlücke, wenn auch nur eine kleine.
Kevin Hansen dachte damals bei der Eröffnung seines Geschäfts, er würde vielleicht 10 im Jahr davon verkaufen - es wurden im ersten Jahr schon über 200.... da war das Ding aber schon mehrere Jahre durch seine Frau im Belastungstest - er hat's dann nur noch hübscher gemacht - es ist immer das gleiche Teil und das gleiche Zubehör - der Preisunterschied liegt nur in der Holzart, und die Spulen sind so teuer wie alle anderen Hersteller auch.)




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[borger]

Solche Motoren gibt es doch fertig zu kaufen – und die sind auch nicht ganz so laut wie eine umfunktionierte Bohrmaschine.

http://www.naehmaschinen-hamburg.de/näh ... inenmotor/

Oder:
http://www.ebay.de/sch/i.html?_trksid=m ... r&_sacat=0

[Sabi(e)ne]

??????? Ich will aber keinen Fußschalter, und die gewünschten min.3000 bis 5000 upm bringen die wohl auch eher nicht.
Außerdem kann ich zwar hauchdünn spinnen, aber das ganze Gefrickel nicht selbst basteln - deshalb frag ich ja hier, WER mir sowas bauen kann, und wie teuer das wird.

[Grawusl]

Einen Motor der unter Last 5000 RPM bringt wirst du nur bekommen wenn du einen Gleichstrommotor im Hochvakuum laufen lässt... Is aber doof zu erklären :D und das mitm Hochvakuum is auch so ne Sache
Theoretisch is das bauen nicht schwierig.. N relativ starker Gleichstromer, ne vernünftige Übersetzung usw.

Probleme: für 5000 RPM muss das Ding feingewuchtet werden, normale Kugellager machen das nicht lang mit, also kommen nur Gleitlager in Frage.
Gleitlager in der Größe sind ne Sonderanfertigung und kosten richtig teuer Geld...
Außerdem sollte es relativ stabil gebaut werden, da bei der Drehzahl auch enorme Fliehkräfte auftreten, also Edelstahl und geschweißt, Holz würde sich relativ schnell in seine Atome auflösen
Also ich schätz mal grob 500 Euro Materialkosten sollten hinkommen wenn man es auf 5000 RPM unter Last haben will...

[Hotzenwalder]

Hallo,

ich würde das bei einer insolventen Spinnerei versuchen - sofern noch nicht alles verschrottet ist.
Was da manchmal in den Kontainer fliegt, ist zum heulen. Aus Spinnerei - Industrieschrott lässt sich
etwas profesionelles bauen. Ich kenne mich als Industriemeister damit aus, habe aber nicht die Zeit
und die notwendige Schlosserei, sonst könnte ich das bauen .. wäre aber bei einem einigermasen
vernünftigen Stundenlohn auch nicht billig.
Die hohen Drehzahlen bekommt man am Besten mit einer großen Übersetzung hin, Einzelspindelantrieb
hat sich in der Industrie nie durchgesetzt, da zu aufwendig und zu teuer.

Grüße vom Hotzenwalder