Manfred hat geschrieben:Es hat halt jeder andere Szenarien im Kopf.
Ich seh es auch nicht so schwarz. Aber unter "when it counts" scheinen viele eine Situation mit zusammenbrechender Weltwirtschaft, landesweiten sozialen Unruhen und damit verbundem Ausfall der Energie- und Futterimporte etc. zu sehen.
bei futtermittel kann ich dir folgen, aber bei energie seh ichs nicht so eng, die brauchen die klimaanlagen waffen und das ganze zeugs das sie nur mit energie zahlen können. muß ja nicht heizöl sein, aber die 6% für die petrochemie um daraus gewächshausfolien zu walzen, werden verfügbar sein.
Evtl. haben sie sogar recht und wird sind genau dieser Situation in den letzten 2 Jahren nur um Haaresbreite entgangen.
Selbst dann würde es zur wirklichen Krise noch dauern, weil die Böden fett sind und einige Jahre ohne Düngung halbwegs abpuffern können. Aber nach 10, 20 Jahren wären die Erträge ohne Künstdünger nur noch auf sehr niedrigem Niveau. Ich würde vorsichtshalter mit Erträgen wie vor den Zeiten des Kunstdüngers kalkulieren, würde ich mich auf so ein Szenario vorbereiten.
ja, aber wir entsorgen unmengen wertvoller stoffe, ohne sie in den nahrungsmittelkreislauf zurückzuführen. dieser viele klärschlamm der fast ungenutzt entsorgt wird. bei energieknappheit wird auch müll besser recycled werden.
Bis Anfang der 80er konnte das heute EU-Gebiet seinen Getreidebedarf nicht selbst decken.
yoo, aber jetzt sind polen rumänien bulgarien dabei, die noch gewaltiges potential haben, das im krisenfall genutzt werden kann.
Seit Ende der 60er sind die Getreideerträge in Bayern von durchschnittlich 30 auf durchschnittlich 65 dt/ha gestiegen.
Vor Kunstdünger dürfen es kaum mehr als 15 bis 20 dt gewesen sein.
Man müsste also damit rechnen, dass die Produktion über einen Zeitraum von evt. 20 Jahren auf 1/3 oder noch weniger einbricht.
da erwarte ich mir eine gegenbewegung, zumindest wenns eng wird. einen kurzen kreislauf aus fäkalabwasser /wasserlinsenproduktion /proteinfutter für schweine oder geflügel, fischproduktion im vorgereinigten abwasser, und danach noch wasserlinsen für den menschlichen verzehr, irgendwo in teichen und seen in der lausitz oder nahe an ballungsräumen. unter folientzelten das ganze jahr über. mit hozkohle(terra preta) wird dann noch vorhandene verschmutzung rausgefiltert und das wasser damit nachgereinigt. Ein fast geschlossener sich selbst erhaltender kreislauf. das angereicherte filtersubstrat wird dann als kunstdüngerersatz zur bodenverbesserung und düngung eingesetzt. nix dabei was erst erfunden werden müsste.
Dann ist ganz schnell Schluss mit Waldanpflanzung und Naturschutzgebieten. Dann Roden und Trockenlegen wir wieder. Hoffen wir, dass es nicht dazu kommen muss.
die grenzen werden wohl dynamisch sein.
Ob es besser ist, das Roden und Trockenlegen nach Südamerika, Asien, Afrika zu verlagern, damit wir uns Nationalparks leisten können, so wie wir es jetzt tun, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Derzeit zählt nur der Mamon. Wenn unser Viehfutter und der "Biosprit" für unsere SUVs auf gerodeten Urwaldflächen billiger zu erzeugen ist als auf heimischen Bergwiesen, dann wird dort ursprünglicher Urwald gerodet und hier werden Fichten gepflanzt.
Sorry. Jetz bin ich weit abgeschweift...
yoo, noch leben wir im schlaraffenland, aber meine meinung, mit technologie und pragmatismus muß eine allfällige landung nicht auf die schnauze erfolgen, unsere zivilisation könnte relativ leicht auf diesen faktor vier oder fünf oder was Richard von W. immer gerade postuliert, umgebaut werden. das passivhaus ist dann auch dabei.

das wäre dann wachstum bei 40% energieeinsparung, das wird unsere gesellschaft nicht auf dauer verweigern wollen.
lg
luitpold

noch schnell nachgetreten, die
foodcrisis 2010 findet ja auch nicht statt und wenn doch, dann nimmt sie genau dort ihren ausgang wo eigentlich die lösung herkommen sollte.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.